Liebe Mikroskopiker,
bei unten abgebildetem Objektiv lässt sich der Deckglaskorrekturring nicht drehen, er sitzt bombenfest. Ich habe es schon mit voller Kraft versucht, ohne Erfolg. Gibt es da eine Möglichkeit dies in den Griff zu bekommen, ohne das Objektiv zu gefährden, denn Ersatz ist schwer zu bekommen und wenn dann recht teuer.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198399_51471220.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160708_221742y8qeo.jpg)
Beim 100er Objektiv funktioniert die Irisblende zum Glück butterweich, ich kann mir nicht erklären, warum das 40er dieses Problem hat. Zuerst hatte ich verharztes Schmiermittel im Verdacht, aber da das 100er kein Problem hat, bin ich nicht sicher. Ist bei Olympus da etwas in dieser Richtung bekannt?
Das andere Problem sind die Okulare, deren Dioptrienkorrektur lässt sich auch nur sehr sehr schwer drehen, es gibt ein schabendes Geräusch. Aber ich traue mich auch nicht das kleine Schräubchen an der Seite zu lösen, kann man da etwas falsch machen? Endloses Drehen scheint die Okulare nicht in 2 Teile zu trennen.
Bin für jeden Tip dankbar, damit ich das Mikroskop fit bekomme!
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian,
ZitatIch habe es schon mit voller Kraft versucht, ohne Erfolg
Ich weiß nicht, was bei Dir "volle Kraft" bedeutet, aber mit Gewalt sollte man an so etwas wohl kaum heraungehen :o
Das ist ja nun offensichtlich ein extrem hochwertiges und teures Objektiv. Deshlab einmal ein ganz "blöde" Frage: Die Einstellung ist doch auf 0,17. Also auf einer Dicke, wie sie heutzutage üblicherweise für Standard-Deckgläser verwendet wird.
Außer bei ganz speziellen hochwissenschaftlichen Fragestellungen kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand vorher seine Decgläser mit der Lehre ausmisst und dann eine Feinkorrektur vornimmt. Kannst Du nicht einfach damit leben, dass der Ring festsitzt?
Herzliche Grüße
Peter
Hallo, Peter und Safari,
mit "voller Kraft" habe ich die Kraft gemeint, die man mit je 2 Fingern (2 am Objektiv, 2 am Einstellring) mit etwas Mühe aufbringt; mehr würde ich mich auch nicht trauen. Also keine Rohrzange ;)
Leider gibt es auch keine Madenschraube, das wäre eine schöne Lösung.
Ja, zum Glück steht die Einstellung auf 0,17mm. Man würde mit dem Korrekturring ein Präparat durch Drehen optimal scharf einstellen, Abmessen wäre nicht notwendig; Planapos sollen ja auf abweichende Deckglasdicken recht empfindlich reagieren, da habe ich allerdings keine eigene Erfahrung. Ich werde es einfach ausprobieren.
Vielen Dank für Deine Antwort zu später Stunde und viele Grüße,
Christian
Hallo Christian.
Eventuell hilft leichtes Erwärmen um das feste "Klebstofffett" wieder weicher zu machen. Danach hilft Demontieren und Reinigen oder minimale Mengen Öl. Auf jeden Fall auch schon vorher zum Lösen minimale Mengen Öl verwenden. Nur wenig. Man will ja kein Öl in der Optik.
Viel Glück und beste Grüße Jorrit.
Hallo Christian,
erwärmen auf 40-50 ° könnte helfen.
Hallo Christian,
langsames Erwärmen auf 30-50 Grad und dann mit zwei Deckelöffnern mit Gummibändern (z. B. Power Grip o. ä.) verdrehen.
Das geht trotzdem sehr schwer, aber es bleiben keine Einsatzspuren am Objektiv zurück.
Ich hatte das bei Olympus auch schon. Das Objektiv konnte ich gar nicht öffnen.
Freundliche Grüße
Peter
Hallo Christian
Und dann gibt es da auch noch Olympus Hamburg, die machen das wieder wie neu ...
Liebe Grüße
Gerhard
PS: der sehr viel selbst macht, aber doch auch immer wieder die Spezialisten befragt. Man braucht spezielle Schlüssel (Werkzeug) um da ranzukommen. Daher habe ich es nicht selbst versucht ... Bei mir war es nicht das 40x ...
Liebe Mikroskopiker,
danke schon mal für die Vorschläge, ich versuche eine sehr vorsichtige Erwärmung, falls das nicht geht rufe ich bei Olympus an.
Es hat sich nun herausgestellt, dass beide Okulare wohl dasselbe Problem haben, sie sitzen bombenfest (die Dioptrienverstellung). Auf dem Foto sieht man am rechten Okular das Innenteil herausstehen, das sollte eigentlich beweglich sein. Ich möchte ungern mit einem Lösungsmittel versuchen das Teil loszulösen, da rufe ich lieber beim Hersteller an in der Hoffnung auf humane Preise.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198423_2488514.jpg) (http://abload.de/image.php?img=20160709_125432vduma.jpg)
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian,
ZitatHoffnung auf humane Preise.
da bin ich aber gespannt - meine Einschätzung geht eher in Richtung inhuman!
Ich habe schon mehrere Oly-Okulare mit der Wäremethode zum Laufen gebracht. Dann aber zerlegt und entfettet und neu gefettet. Das Mehrfach-Schneckengewinde ist etwas frickelig beim Zusammenbau, aber nach dem 10 Mal gehts dann flotter. ;)
Hallo Christian,
Zitatda rufe ich lieber beim Hersteller an in der Hoffnung auf humane Preise.
wie goldig..... :D
Herzliche Grüße
Peter
Zitat von: Klaus Herrmann in Juli 09, 2016, 14:35:03 NACHMITTAGS
Hallo Christian,
ZitatHoffnung auf humane Preise.
da bin ich aber gespannt - meine Einschätzung geht eher in Richtung inhuman!
Ich habe schon mehrere Oly-Okulare mit der Wäremethode zum Laufen gebracht. Dann aber zerlegt und entfettet und neu gefettet. Das Mehrfach-Schneckengewinde ist etwas frickelig beim Zusammenbau, aber nach dem 10 Mal gehts dann flotter. ;)
Hallo Klaus.
Gernau so mache ich es auch. Erwärmen, Zerlegen, Klebstoff-Schmadder entfernen, neu ölen/fetten, Zusammenbauen.
Spezialwerkzeug:
Im Zweifelsfall hilf diese Zange. ;) ;) ;)
http://www.mittelbayerische.de/imgserver/_thumbnails/images/34/2771400/2771462/779x467.jpg
Liebe Grüße Jorrit.
Boooahh Jorrit,
ich nehme dafür eine Siphonzange aus dem Sanitärbereich, klappt prima!
Grüße
Wolfgang
Zitat von: the_playstation in Juli 09, 2016, 14:53:37 NACHMITTAGS
Im Zweifelsfall hilf diese Zange. ;) ;) ;)
http://www.mittelbayerische.de/imgserver/_thumbnails/images/34/2771400/2771462/779x467.jpg
das ist aber definitiv keine Zange sondern ein Spreizer /CTRL "Klugscheissmodus" AUS
Martin
Hallo Martin.
Stimmt. Aber ich wette, damit kann man auch Quetschen und zangenartige Techniken nutzen. :)
Hallo Christian.
Bist Du schon weiter gekommen?
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo, Jorrit,
...noch nicht, ich mache mich hernach aber dran...
Viele Grüße,
Christian
Zitat von: the_playstation in Juli 10, 2016, 11:06:47 VORMITTAG
Hallo Martin.
Stimmt. Aber ich wette, damit kann man auch Quetschen und zangenartige Techniken nutzen. :)
Hallo Christian.
Bist Du schon weiter gekommen?
Liebe Grüße Jorrit.
Bei den vielen 'guten' Tipps wird Christian sicher Erfolg haben ???
Viele Grüße, Johann
Hallo Johann.
Da mein erster Beitrag schon alle Tips (im übrigen zuerst) in diesem Thread enthalten hatte, warten alle jetzt auf ein Zwischenergebnis von Christian. Erst dann sind eventuell weitere Tips möglich.
Beste Grüße Jorrit.
Lieber Jorrit,
ein interessanter und auch guter Tipp wäre gewesen, wenn jemand sagen könnte, wie man das Objektiv aufbringt ;)
Viele Grüße,
Johann
Hallo Johann.
Dazu muß das Klebstofffett gelöst werden. Und das geht halt nur mit einer Erwärmung wie ich Dir per PN geschrieben habe. Alternativ halt mit dem Bergewerkzeug. Aber das will denke ich Niemand. Es ist nicht so schwer.
LG Jorrit.
Hallo,
kurze Zwischeninfo, die Okulare sind im Brutschrank, aktuell 45 Grad, noch bewegt sich nichts...ich lasse sie noch gut durchheizen...und gehe bis max 50 Grad.
Bis später,
Christian
Hallo,
die Okulare waren jetzt einige Zeit bei 50 Grad, und sie sitzen immer noch total fest, da dreht sich nichts, nicht um einen Millimeter. Sieht so aus als ob ich morgen mal bei Olympus anrufen muss.
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian.
Der Nachteil des Brutschrankes ist, daß Er das ganze Objektiv gleichmässig erhitzt, was auch nicht ideal für die Linsen ist. Daher nutze ich z.B. einen Heißluftfön mit dem Ich nur die äusseren Flächen kurz erhitze. Das schont A die Linsen innen und B dehnt sich der Bereich aussen und löst sich so eventuell vom darunterliegenden Bereich. Und wenn man im erhitzten Moment eventuell noch mit etwas Öl (minimal) nachhilft, könnte es klappen.
Bei solchen Problemen denke ich weniger an den direkten Lösungsweg sondern an das, was man erreichen will.
1.) Dem Weichwerden des Fettes.
2.) Die Ausdehnung der Aussenringe, damit Sie sich lösen
3.) Eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Linsen und des Kits.
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo, Jorrit,
vielen Dank für Deine ergänzenden Tips! Klingt natürlich logisch.
Allerdings bin ich nun einige Tage unterwegs, so dass ich erst nächste Woche weiterschauen kann.
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian,
du hast alles richtiggemacht. Es fehlten wahrscheinlich die Gummibänder der Deckelöffner. Ohne die geht es nicht.
Das verharzte Fett ist dermaßen klebend, das glaubt man erst, wenn man es selbst erlebt hat.
Bin schon gespannt, welche Hilfe Olympus anbietet.
Freundliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter Reil in Juli 10, 2016, 22:56:12 NACHMITTAGS
Das verharzte Fett ist dermaßen klebend, das glaubt man erst, wenn man es selbst erlebt hat.
Hallo Peter.
Genau. Irgendetwas zwischen Bernstein (Harz), Uhu hart, Patex und Sekundenkleber. Normales Uhu (Alleskleber) ist leichter zu lösen.
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo Christian,
Ich verwende ein Silikonummanteltes Heizkabel wie sie im Terrarienbereich verwendet werden. Diese Kabel kann man gezielt um das zu erwärmende Objekt wickeln und werden nicht zu heiß.
Viele Grüße,
Michael
Hallo,
zwischendurch danke nochmals für all die Tipps, weitere sind nach wie vor willkommen!
Ein Terrarien-Heizkabel habe ich noch irgendwo, geeignete Gummibänder/Deckelöffner fehlen mir allerdings. Ich weiß nicht wie die Okulare gebaut sind, ob ein Lösungsmittel / Kriechöl erlaubt ist, und ob man dann die zerlegten Okulare komplett mit einem Lösungsmittel wieder reinigen darf (wg. Kitt & Vergütung). Optische Fette für "danach" habe ich einige da (Fa. OSIM). Auch die Einstellung des Augenabstandes ist verharzt und ist schwergängig, ein bisschen auch der Kreuztisch, aber da komme ich gut dran. Die restlichen beweglichen Teile des Mikroskops scheinen noch gut beweglich zu sein.
Ich warte diese Tage auch auf den Rückruf eines Oly-Support-Technikers.
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian,
bevor Du das Objektiv demolierst, möchte ich Dir eine andere Lösung vorstellen, die ich bei meinem Objektiv anwende:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198529_29671285.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/198529_12907973.jpg)
Das Objektiv läßt sich damit zwar kaum 'vor Ort' - am Mikroskop montiert - einstellen, aber wenn die Deckglasdicke nur gelegentlich eingestellt werden muß, kann man damit leben.
Wenn die Abmessungen Deines Objektivs mit denen im Bild übereinstimmen, gibt es kein Problem, ansonsten bräuchte ich die genauen Maße aber wie's auschaut, dürften die mit meinem Objektiv identisch sein.
Ich würde Dir die zwei passenden Adapter machen und das Ganze kostet Dich nichts (auch kein Porto).
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Ich ergänze mit einem kurzen Erfahrungsbericht
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198529_60139436.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198529_21920079.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198529_46879490.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198529_29202295.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198529_39034883.jpg)
Ursprünglich glaubte ich, daß nicht das Fett am Schwergang schuld sei.
Beim dem nun möglichen Verdrehen von Hand aus ist eine geschmeidige Bewegung erkennbar, die wirklich auf zähes Fett schließen läßt.
Da aber die Verstellung ja relativ einfach geht, verzichte ich auf weitere Versuche, das Objektiv zu öffnen.
Viele Grüße,
Johann
Hallo, Johann,
das ist eine klasse Idee!
Vielen lieben Dank für Dein nettes Angebot die "Verdrehhilfe" herzustellen! Ich bin diese Woche nicht zu Hause, daher kann ich auch das Objektiv nicht genau untersuchen, vom visuellen Eindruck her sieht es aber aus wie Deines.
Ich schaue auch mal was Olympus dazu sagt und werde das Ergebnis hier schildern, auch bzgl. der Okulare.
Nochmals vielen Dank, ich melde mich sobald ich mehr weiß,
viele Grüße,
Christian
Bei ähnlichen Problemen habe ich Optiken komplett in frisches Waschbenzin gelegt und es einige Stunden einwirken lassen. Immer war ein ungutes Gefühl wegen der Linsen dabei, aber bislang ist dadurch an den Optiken kein Schaden entstanden. Nachahmung auf eigene Gefahr ...
Tom
Hi Tom,
das ist eine der Fragen die ich dem Oly-Support stellen möchte...
Viele Grüße,
Christian
Zitatdas ist eine der Fragen die ich dem Oly-Support stellen möchte...
Da bin ich aber gespannt, was die Oly- Service Leute sagen. Objektiv in Benzin baden ... sehr unkonventionell!
Also...
der Tipp des Olympus-Supports, übrigens ein sehr netter und hilfsbereiter Kontakt, der sich viel Zeit genommen hat, lautet zusammengefasst wie folgt:
- eine sehr kleine Menge Ethanol oder Isopropanol ins Gewinde fließen lassen bzw. in den Spalt am Ring
- mit einer Art Bandschlüssel (s. Fotos über Google), wie er auch zum Öffnen von Konservengläsern angeboten wird, das Grundteil festhalten
- mit einer Zange (Backenschutz!) oder einem zweiten Bandschlüssel das Gegenstück bzw. den Einstellring festhalten
- vorsichtig mit Gefühl hin- und herruckeln um die verklebten Gewinde zu lösen
- eventuell Gewindestelle mit einem Mini-Gasbrenner leicht erwärmen
Objektiv:
- wenn gelöst eine ganz kleine Menge feines Leichtlauföl in den Spalt fließen lassen, um ein erneutes Festsetzen zu verhindern
Okulare:
- wenn gelöst auseinanderdrehen, aber nicht ganz herausdrehen
- abkühlen lassen
- einen Merkierungsstrich am Aussenteil anbringen/ritzen
- ganz vorsichtig Gewinde ganz rausdrehen, stoppen in dem Moment wenn es frei wird und passend zum vorigen Strich eine Gegenmarkierung am Innenteil anbringen
- Gewinde mit Alkohol reinigen (Öffnung mit Gewinde nach unten halten, damit nichts an die Linsen fließt)
- Gewinde bei Bedarf mit einem spitzen Werkzeug nachfahren und wieder in Form bringen (falls es etwas gelitten hat)
- Aussengewinde leicht fetten (nicht das Innengewinde da man sonst das Fett in das Okular hineinschiebt)
- dann Strich an Strich ansetzen und Innenteil einschrauben, darauf achten dass die Dioptrienverstellung über ihren gesamten Bereich regelbar ist, und dass beide Okulare bei 0-Stellung der Dioptrienverstellung genau gleich lang sind
Ich denke um den 0-Dioptrienpunkt zu finden braucht man jemanden ohne Sehfehler um ihn scharfstellen zu lassen, kann das sein ?
Einige Eurer Tipps gingen ja in die gleiche Richtung (erwärmen, Gummibänder, Reinigungsbenzin, Johann's Haltevorrichtung...), danke nochmals !
Das werde ich jedenfalls versuchen, sobald ich wieder zu Hause bin und hier berichten wie es geklappt hat.
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian,
ich würde auf jeden Fall Johanns Angebot annehmen! Was er macht ist immer gut!
Hallo Klaus,
das habe ich soeben zeitgleich getan :)
Ich checke nur noch am Wochenende die Objektivmaße, damit die Arbeit nicht umsonst ist falls sie anders wären. Ich denke das ist eine ideale Möglichkeit den Korrekturring in den Griff zu bekommen. Die Gummibandmethode (habe mir überlegt vielleicht auch eine Kabelschelle mit Schutzgummi innen) werde ich bei den Okularen versuchen.
An dieser Stelle nochmals Vorschußdank an Johann !
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian,
ich hab schon zwei für Dich gemacht, es war ja keine schwere Arbeit und ich bin sicher, daß Dein Objektiv die gleichen Maße hat wie meines. Ich brauch also nur Deine Adresse (per PM).
Das Ergebnis ist sehr erfreulich.
Nach oftmaligem Verdrehen des Korrekturringes mit der Verstellhilfe und winzigen Mengen von Ballistol beiderseits des Ringes funktioniert die Verstellung nun wieder ganz normal.
Liebe Grüße aus Graz,
Johann
Ballistol ist gut. Das muss ich gleich bestellen.
Tom
Hallo,
ich habe bei Osim Optik angefragt welches der angebotenen Öle für die Gangbarmachung des Deckglaseinstellrings am besten ist und habe den Hinweis erhalten, dass bei diesem Vorgehen das Öl früher oder später erfahrungsgemäß doch auf die Linsen krieche. Außerdem könne bei Erwärmung passieren dass sich der Kitt zeitlich eher vor der Verharzung löst als danach und dann das Objektiv im Eimer ist. Vielen Dank an dieser Stelle für die freundliche Beratung und Warnung!
Also Vorsicht...
Viele Grüße,
Christian
Guten Abend
Das Öl die Hinterlinse liebt kann ich bestätigen die Olympus LB Objektive haben eine nach innen freiliegend Feder und wenn das Öl nach unten wandert landet es auf der Hinterlinse.
Ich kann nur eine Betrachtung mit dem Stemi und Ringlicht empfehlen, auch wenn sich der Weichzeichnereffekt noch nicht einstellt sollte man trotzdem einmal schauen ...
Liebe Grüsse
Gerhard
PS: diese Feder war von Werk aus trocken!!!
Hallo Christian,
wie von Gerhard und Osim Optik schon erwähnt: Niedrigviskose Öle (wie das erwähnte Ballistol) dürfen nicht zum Schmieren von Objektiven oder überhaupt in der Nähe von optischen Komponenten eingesetzt werden. Durch die gleichzeitig geringe Oberflächenspannung benetzen sie im Laufe der Zeit alle über Spalte zugänglichen Flächen. Höchstens zum kurzfristigen Lösen von Teilen wenn man dann auch sicher das Ganze zerlegen und reinigen kann, könnte man Öl einsetzen. Ich habe schon einige Objektive in der Hand gehabt, die innen seltsame matte Filme auf Linsenflächen hatten. Da wollten Leute die schwergängigen verschraubten Fassungen öffnen und sich das Leben durch Ölen erleichtern. >:(
Hubert
Hallo Hubert,
ohne die Kompetenz mancher in Zweifel zu ziehen, warte ich nach der 'Behandlung' meines Objektivs die eventuellen Folgen einmal ruhig ab.
Viele Grüße,
Johann
Wie weit ein Öl kommt, hängt auch von der Menge ab und wie man es aufbringt. Man sollte bei Bedenken über die Nachhaltigkeit von Lösungen auch im Auge behalten, dass jede irgendwann wieder eine Überarbeitung bedarf.
Tom
Hallo Johann,
wer sich der Problematik bewusst ist kann ja dosiert damit umgehen. Ich habe allgemein vor der Gefahr gewarnt.
Zitat von: Baldrian in Juli 15, 2016, 06:29:53 VORMITTAG
Man sollte bei Bedenken über die Nachhaltigkeit von Lösungen auch im Auge behalten, dass jede irgendwann wieder eine Überarbeitung bedarf.
Den Satz verstehe ich nicht. Wenn das Öl im Objektiv ist wird die Überarbeitung der Lösung schwierig. ;)
Im folgenden Bild ist allerdings als Extrembeispiel das Ergebnis einer "Letzten Ölung" zu erkennen. Ein ursprünglich schönes Messingobjektiv:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/198742_33625705.jpg)
Und im folgenden Bild sieht man den Unterschied dreier Ölsorten im Benetzungsverhalten, jeweils ein kleiner Tropfen auf Glas. Links ein etwas dickflüssiges Kettenöl, in der Mitte ein hochwertiges Feinmechaniköl, und rechts Ballistol, das durch die Zusammensetzung eine Art Kriechöl darstellt. Nach wenigen Minuten hat das Ballistol begonnen, die Glasfläche zu erobern, während bei den anderen Ölen, insbesondere beim dickflüssigeren, die Oberflächenspannung reicht um eine Benetzung zu verhindern. Das Feinmechaniköl hat aufgrund des geringen Kontaktwinkels mit Glas begonnen sich etwas zu verteilen, während das Ballistol nur durch Eintrocknen gehindert wurde, die ganze Glasfläche zu benetzen.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/198742_9208153.jpg)
Hubert
Liebe Mikroskopiker,
es hat geklappt!
Heute kam der Postbote (Sonntag? Komisch...) und hat Johann's Drehhilfe gebracht. Dann habe ich die Methode des Oly-Supports versucht:
Okulare:
- 1-2 Tropfen Isopropanol ins Gewinde laufen lassen
- Okular in der Hand halten und rundherum das Gewinde mit einer ganz klein gestellten Gasflamme erwärmen (hört sich brutal an, war es aber nicht. Wenn die Flamme ganz klein ist, kann man das Okular kurz hineinhalten, herausnehmen, etwas weiterdrehen, vielleicht in 4 Schritten. Die lokale Erwärmung hält sich in Grenzen, da die Wärme schnell abgeleitet wird)
- Dann kommt sie doch, die Rohrzange :). Ein kleines Lederläppchen um das Innenteil gelegt, mit richtig gerasteter Rohrzange mit viel Gefühl greifen und vorsichtig drehen
- plötzlich löst sich das verklebte Gewinde und läuft ab jetzt ganz leicht
Objektiv:
- je 1 kleinen Tropfen Isopropanol links und rechts des Deckglaseinstellringes auf die Rille laufen lassen ("rast" kapillar rundherum)
- vorsichtig den Ring rundherum mit der kleinen Gasflamme anwärmen
- Johann's Verstellhilfe verwenden und hin- und herdrehen versuchen
- der Ring löst sich und lässt sich ab jetzt drehen; geht aber nicht wirklich leicht
Also werde ich jetzt die Okulare zerlegen, reinigen und neu fetten. -> Problem sollte gelöst sein.
Das Objektiv mach mir noch ein bisschen Sorgen, nach einigen Minuten ist schon zu bemerken dass es recht schwer bis kaum noch zu verstellen geht. Auf jeden Fall zu schwer, um es am Mikroskop zu verstellen. Mal sehen was ich da noch machen kann; vorläufig vermeide ich das Öl lieber.
Kann man das Objektiv nicht selbst öffnen um das Gewinde zu reinigen ? Nach dem was ich bisher gelesen habe wohl eher nicht.
Vielleicht letztlich ein Fall für die Profis mit dem richtigen Werkzeug und know-how, ich werde doch einen Kostenvoranschlag anfragen.
Soviel als Zwischeninfo,
vielen Dank jedenfalls nochmals an alle Tip-Geber und Johann für die geniale Drehhilfe,
beste Grüße,
Christian
Hallo Christian.
Super das es geklappt hat. Die Lösungswege waren ja auch recht ähnlich. Leider verdunstet das Isopropanol schnell. D.h. man muß jetzt minimal ölen oder es demontieren.
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo, Jorrit,
ja, prima dass es geklappt hat. Gibt es denn Anleitungen wie man ein Objektiv öffnet? Bisher habe ich in der Literatur zumindest nur Ermahnungen gelesen es keinesfalls zu tun, keine Hinweise wie man es richtig macht.
Es geht ja jetzt auch weiter, ich habe das Mikroskop mal geöffnet, und war gewissermassen entzückt aus nostalgischen Gründen. Es ist ein 8085 Mikroprozessor drin, mit EPROM, statischem RAM, 8255, 8253 usw., all die Bausteine mit denen man in der Jugend gebastelt hat. Ein Teil der beweglichen Teile muss auch gereinigt und neu gefettet werden (Filterschieber, Augenabstandseinstellung, etc.). Die motorisch verstellbaren Teile laufen zum Glück wie Butter (Objektivrevolver, Kondensorlinsen-Revolver, Fluoreszenzfilterwürfel, Projektivmagazin für die Kamera, Irisblende des Kondensors...).
Viele Grüße,
Christian
Hallo, Safari,
es ist ein Olympus AHBS3, etwas exotisch...die Teile sind auf der Steuerplatine des Mikroskops. Der Objektivrevolver dreht sich motorisch auf Knopfdruck, der Kondensor hat einen Revolver mit entspr. Optik die sich mitdreht, ebenso erfolgt die Einstellung der Köhlerbeleuchtung mit dem Objektivwechsel automatisch (Irisblenden...), es gibt 4 Projektive die motorisch gewechselt werden, ND Filter, die automatisch einschwenken damit das Bild immer gleich hell ist, per Tastendruck kann zwischen den verschiedenen Filterwürfeln der Fluoreszenzanregung gewechselt werden, es gibt 4 Kameraanschlüsse, zwischen denen per Knopfdruck gewechselt werden kann usw. Man sieht schon wieviele bewegte Teile es gibt. Einerseits eine tolle Sache, aber auch viele Stellen die Probleme machen können bzw. gewartet werden müssen.
Aber Du hast recht, ich drifte in Richtung off topic...
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian,
Das ist ein Vanox, etwas vom Besten was es einmal gab!: www.alanwood.net/downloads/olympus-vanox-ahbs3-ahbt3-brochure.pdf
Gruss Arnold
Hallo, Arnold,
richtig, der Zustand ist auch sehr gut, mit Ausnahme einiger verharzter Fette eben, da das gute Stück jahrelang nicht benutzt wurde. Außerdem ist es ein 110V Gerät. Ich nehme es jetzt Schritt für Schritt in Betrieb.
Viele Grüße,
Christian
Zitat von: Lupus in Juli 15, 2016, 15:24:55 NACHMITTAGS
Nach wenigen Minuten hat das Ballistol begonnen, die Glasfläche zu erobern, während bei den anderen Ölen,
Hubert
Wieder einmal möchte ich darauf hinweisen, daß
Ballistol kein Öl ist, sondern ein Reinigungsmittel, ein Lösungsmittel, das für Gewehre und Handfeuerwaffen entwickelt wurde. Inwieweit es sinnvoll ist, ein Lösungsmittel in ein Gehäuse mit verkittetem, feinoptischem Glas einzubringen, darüber möchte ich mich lieber nicht auslassen.
KH
Hallo Herr Henkel,
ich hatte gehofft dass der aufmerksame Leser meine kleine Demonstration richtig interpretiert, dass Ballistol nicht in der Nähe von optischen Komponenten verwendet werden darf. Ich kann Ihnen das gerne noch einmal erklären. ;)
Dass Ballistol kein Öl ist lässt sich nicht so einfach sagen, abgesehen davon dass es selbst der Hersteller so bezeichnet. Hauptbestandteil ist hochraffiniertes Mineralöl, nämlich dünnflüssiges Paraffin. Wesentlicher Zusatz sind Alkohole mit Hilfe von Ölsäure als Lösungsvermittler. Daher die Eigenschaften nicht nur als Reinigungsmittel sondern auch als Schmier- und Konservierungsstoff. Technische Öle bestehen heutzutage nicht nur aus "Öl".
Hubert