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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Thomas M in August 30, 2016, 11:56:46 VORMITTAG

Titel: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: Thomas M in August 30, 2016, 11:56:46 VORMITTAG
Hallo Leitz-Kenner,

kann mir jemand sagen, ob die Kondensoraufnahme der "weißen endlichen" 160er Mikroskopreihe von Leitz identisch war? Anders gefragt, kann man Kondensoren zwischen einem Laborlux S, 12, 11 / Dialux 20 , 22 / Diaplan / Aristoplan beliebig tauschen oder gab es dort mechanische Limitierungen?

Zweite Frage: Gibt es Limitierungen im Hinblick auf die Optik, d.h. auch wenn mechanisch passend, würden die optischen Konstruktionen evt. icht zusammenpassen?

Beispiel: Ich habe im Laufe der Zeit verschiedene (Universal)-Kondensoren gesehen und frage mich immer wieder ob die alle an allen weißen Stativen eingesetzt werden können.

Vielleicht gibt es hier simple Zusammenhänge aber ich muss gestehen  :-[, dass ich den Leitz'schen "Kompatibilitäts-Dschungel" noch nicht durchschaue.

Vielen Dank schon mal vorab.

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: HCLange in August 30, 2016, 16:28:07 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

es gab drei mechanisch verschieden kodierte Kondensoraufnahmen / -baureihen (mit denselben Schwalbenabmessungen !) für folgende Gerätegruppen:
1. Laborlux 12 / S (ohne Hilfslinse unter dem Kondensor),
2. Dialux 20 / 22 (mit kleiner Hilfslinse unter dem Kondensor), auch verwenbar an 1. ,
3. Diaplan, Aristoplan, Aristomet (mit großer Hilfslinse unter dem Kondensor).
Die Kondensoren für 1. und 2. haben Aperturblenden.
Die Kondensoren für 3. haben keine Aperturblenden, wie auch die aktuellen Geräte von Leica. Die Aperturblende ist dort im Stativfuß integriert.
Das macht den Kauf von diesen Gerätebaureihen etwas kompliziert und weniger attraktiv.

Herzliche Grüße
Christoph
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: JB in August 30, 2016, 16:49:37 NACHMITTAGS
Zitat von: HCLange in August 30, 2016, 16:28:07 NACHMITTAGS
es gab drei mechanisch verschieden kodierte Kondensoraufnahmen / -baureihen (mit denselben Schwalbenabmessungen !) für folgende Gerätegruppen:
1. Laborlux 12 / S (ohne Hilfslinse unter dem Kondensor),
2. Dialux 20 / 22 (mit kleiner Hilfslinse unter dem Kondensor), auch verwenbar an 1. ,
3. Diaplan, Aristoplan, Aristomet (mit großer Hilfslinse unter dem Kondensor).
Die Kondensoren für 1. und 2. haben Aperturblenden.
Die Kondensoren für 3. haben keine Aperturblenden,

Hallo Christoph,

Danke fuer die informative Uebersicht!

Zitat von: HCLange in August 30, 2016, 16:28:07 NACHMITTAGS
keine Aperturblenden, wie auch die aktuellen Geräte von Leica. Die Aperturblende ist dort im Stativfuß integriert.

Auch schon wieder vorbei  ;)  Zumindest beim DMLB ist die Aperturblende wieder im Kondensor.

Beste Gruesse, Jon
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: Herbert Dietrich in August 30, 2016, 18:41:54 NACHMITTAGS
Hallo Christoph,

auch das Leica DM 2500 hat die Aperturblende im Kondensor.

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: Thomas M in August 30, 2016, 20:30:06 NACHMITTAGS
Hallo Christoph,

vielen Dank für die schöne Zusammenstellung!

Ich verstehe das dann so, dass die (mechanische) Kondensoraufnahme an den Mikroskopen der weißen 160er Baureihe identisch ist, dass ich aber darauf zu achten muss, dass der Kondensor eine Aperturblende besitzt, wenn ich ihn an einem Laborlux xx oder Dialux 20 etc. verwenden möchte.

Ergänzungsfrage zur Verwendung der Hilfslinse:
In der mir zur Verfügung stehenden Gebrauchsanleitung zum Dialux 20 (512-150/Engl. I/77/GX/SD) steht in der Tabelle auf Seite 10, dass bei Verwendung der Kondensorfrontlinse 0.90 S 1.1 diese auszuschwenken und die Hilfslinse einzuschwenken ist, wenn die Objektivaperturen <0.25 betragen. Für die Laborluxe ist das offenbar nicht erforderlich, da vergleichbare Kondensoren ohne Hilfslinse gebaut wurden.

Heißt das nun dass die (Beleuchtungs-)Strahlengänge der Laborlux-Modelle anders konstruiert waren als diejenigen der Dialux 20 etc. -Versionen und daher Hilfslinsen nicht erfoderlich waren, um Objektive mit kleinen Aperturen vollständig auszuleuchten? Oder gibt es noch einen anderen Grund?  ???

@Jon und Herbert,
danke für die Ergänzungen zu den "Unendlich-"Modellen.

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: hhuijbre in August 30, 2016, 21:04:53 NACHMITTAGS
Hello,

I do have both a Dialux 20 and a Laborlux S. My Dialux is equipped with a model SK condensor. This SK condensor does not fit on my Laborlux. The problem is the condensor carrier of the Laborlux wich is closed in front while the Dialux has an open condensor carrier. I am not sure if all Laborlux types have a closed condensor carrier but if so the condensors  with a supplementary lens are not compatible with the Laborlux....


Best wishes

Hans
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: Thomas M in August 30, 2016, 23:09:37 NACHMITTAGS
Hello Hans,

Thanks for this clarification.

ZitatThis SK condensor does not fit on my Laborlux. The problem is the condensor carrier of the Laborlux wich is closed in front while the Dialux has an open condensor carrier. I am not sure if all Laborlux types have a closed condensor carrier but if so the condensors  with a supplementary lens are not compatible with the Laborlux....

Indeed I have seen this closed condenser carrier also on Laborlux 12 and D. This would mean for white Laborlux models that we need to stick to the respective condensers. In other words, no way to interchange with equipment from Dialux 20 models.  :(

Mit besten Grüßen
Thomas
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: HCLange in August 31, 2016, 13:35:24 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

Ergänzungen zum Thema:

- Die Universalkondensoren (Phako etc.) für Dialux passen auch an Laborlux (Angabe Leica). Die Halterung der Hilfslinse schwenkt nicht durch die Kondensoraufnahme.

- Die im Stativ eingebaute Aperturblende gibt es aktuell in den höherklassigen Modellen DM4000 bis DM6000 sowie DMR. Die einfacheren Stative werden nicht mit diesem optischen und mechanischen Aufwand versehen...

Herzliche Grüße
Christoph
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: Thomas M in August 31, 2016, 16:41:41 NACHMITTAGS
Hallo Christoph,

danke für die Ergänzung.

Das heißt also, dass Kondensoren vom Typ UK am Laborlux montiert werden können, während der SK nicht geht weil dessen nach vorn schwenkbare Hilfslinse im Weg steht.

Mit besten Grüßen
Thomas
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: Piper in September 01, 2016, 23:55:44 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

gerade noch eine kleine Ergänzung zu Deinen Fragen betreff "Laborluxen" (Laborlux 11 und 12) und Dialux 20.
Zum Dialux 20 gehörte der UK-Kondensor (mit ein- und ausschwenkbarer Hilfslinse und gegenläufig ein- und ausschwenkendem Kondensorkopf). Wie üblich, wird die Kopflinsengruppe ausgeschwenkt, wenn mit schwach vergrößernden Objektiven gearbeitet wird; dafür schwenkt automatisch die unter dem Kondensor angebrachte Hilfslinse ein. Ansonsten soll die Kopflinsengruppe eingeschwenkt sein, wobei dann die untere Hilfslinse ausgeschwenkt ist.

An den kleineren "Laborluxen" befand sich der UKL-Kondensor, einfacher konstruiert und von geringerer Höhe. Dieser besitzt keine ein- und ausschenkbaren Linsen. ABER: Auch dieser Kondensor kann ebenso gut am Dialux 20 verwendet werden, wie an den kleineren werksseitig vorgesehenen Geräten, und zwar für Hellfeld, Dunkelfeld und Phasenkontrast. Die Schwalbe ist identisch dimensioniert, und beide Kondensoren haben ja eine Aperturblende. Einzige Limitierung: Sehr schwach vergrößernde Übersichtsobjektive werden in der Peripherie des Sehfeldes mit dem UKL-Kondenasor nicht ausgeleuchtet. Daher erwähnt Leitz im zugehörigen Prospekt als schwächste Objektive für das laborlux 12 (mit UKL-Kondensor) das EF 4x und NPL Floutar 6,3 x.

Fazit: Am Dialux 20 ist der UK-Kondensor wünschenswert, falls beschaffbar, ansonsten funktioniert für die meisten Routineanwendungen aber auch ein UKL-Kondensor.

Noch eine vorsorgliche Randbemerkung: Die Lichtringe sind in dem UK- und UKL-Kondensor NICHT identisch; der UKL-Kondensor hat etwas größere Lichtringe. Daher können die Phasenringe nicht zwischen diesen Kondensoren ausgetauscht werden (wichtig für Nachbestückungen). Unterscheidungsmerkmal: Die auswechselbaren Ringscheiben im UK-Kondensor bestehen aus unten verspiegeltem Glas, die des UKL-Kondensors aus schwarzem Kunststoff.

Schöne Grüße

Jörg
Titel: Re: Frage zu Kondensoren der weißen Leitz-Mikroskope
Beitrag von: Thomas M in September 02, 2016, 00:19:04 VORMITTAG
Herzlichen Dank Jörg, für detaillierte Ergänzung.

Dank Deiner Kompetenz und auch der der anderen Forums-Mitglieder fängt der manchmal doch recht dichte Leitz'sche Kompatibilitäts-Nebel an, sich ein wenig zu lichten.

Zum Hintergrund:
Ich habe kürzlich ein Laborlux S erworben (befindet sich momentan noch auf der Anreise). Es ist mit dem Kondensor LK bestückt und ich würde gern wissen, was aus dem Leitz'schen Sortiment für dieses Gerät noch alles verwendbar ist.

Mit besten Grüßen
Thomas