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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Rawfoto in November 01, 2016, 10:40:16 VORMITTAG

Titel: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 01, 2016, 10:40:16 VORMITTAG
Guten Morgen

Die Messe in Österreich, Photoadventure kommt bald wieder und so habe ich wieder Prints für den Messestand produziert, das Portrait ist 60 x 60 cm groß.

PANOStack von 2 Bildern, Nikon D810 mit Leitz Photar 25, Polfilter (0,002 mm Dist mit Stackshot)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/203884_54284939.jpg)

Da im Forum ja nur kleine Bilder möglich sind ein Ausschnitt:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/203884_11090012.jpg)

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 01, 2016, 13:37:01 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,
ein PANO aus 2 Bildern? Na, das is aber mal ein Pano.....Donnerwetter!  ;D
Warum hast Du die Wanze denn so ungleichmäßig beleuchtet? Das untere Auge
hat viel mehr Licht abgekriegt, als das obere....der Fühler auch und sie glänzt
doch sehr.
Wie viele Einzelbilder hast Du denn pro Stapel gemacht?

LG
Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: anne in November 01, 2016, 17:47:27 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,
ja das Bild ist schön, aber den Glanz finden ich doch auch etwas irritierend.
Oder ist das Absicht?

lg
anne
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Jürgen Boschert in November 01, 2016, 17:51:23 NACHMITTAGS
Hallo Kurt,

m.E. geben sowohl Glanz wie auch die seitendifferente Beleuchtung dem Bild Plasizität und Tiefe. Allerdings sollte man die Bilder um 180° drehen: Unser "Auge" erwartet das hellere Licht instinktiv von (links) oben.

Gruß !

JB
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 01, 2016, 18:21:58 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,
das war Gerhard, nicht Kurt  ;D
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Kurt Wirz in November 01, 2016, 18:30:12 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen

Meine Wanzenbilder sehen etwas anders aus, nie mit weissem Hintergrund, wirkt irgendwie steril für ein natürliches Tier.
Genau Vergleichbare Wanzenbilder habe ich nicht, aber unterschiedliche Ausschnitte die das Schildchen der Wanzen zeigen
und mit etwas diffuserem Licht belichtet wurden.
Siehe hier:
http://www.focus-stacking.com/html/scutellum.html

Kurt
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Jürgen Boschert in November 01, 2016, 19:07:41 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard, hallo Kurt,

sorry !

JB
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 01, 2016, 19:40:20 NACHMITTAGS
Guten Abend

Kein Problem ...

Das Bild ist Teil einer Serie, Portraits mit lichtgrauem Hintergrund. Das lenkt nicht vom Hauptobjekt ab.

Es wird um 90 Grad rotiert an der Wand hängen, gegen dem Urzeigersinn, dann kommt das Licht von Rechts.
Eine Lichtrichtung ist gewollt, Licht ist ein Mittel um Räumlichkeit zu erzeugen (natürlich in Verbindung mit Schattenwurf).

Was mich bei dieser Wanze fasziniert hat, sie hat Teile die polarisieren. Ich habe einen Polfilter vor das Objektiv gesetzt und erreiche damit Kreuzpolarisation an manchen Stellen.

Es sind 1100 Bilder pro Stapel, das Bild ist 67 cm im Quadrat bei 300 Dpi. Daher brauche ich nicht mehr Bilder im PANO.

Liebe Grüsse

Gerhard
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: anne in November 02, 2016, 08:09:14 VORMITTAG
Hallo Gerhard,
vielen Dank für die Erklärung.
Könntest Du vielleicht für uns das Bild auch um 90° drehen?

lg
anne
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: liftboy in November 02, 2016, 10:51:34 VORMITTAG
Hallo erstmal,

kann man auch selbst machen:
rechte Maustaste > Grafik kopieren
Bildbeartbeitung aufrufen, neues Blatt > einfügen
drehen um die gewünschte Gradzahl .... fertig.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: anne in November 02, 2016, 13:26:27 NACHMITTAGS


Klar kann man es selber machen, aber einmal für alle halte ich für effektiver.
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 02, 2016, 15:21:09 NACHMITTAGS
Ich war mal so frei

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/203945_31213533.jpg)

Ich denke mal, es ist so gemeint.
Aber rund 2200 Bilder für ein Bild 60x60cm? Nix für ungut, aber das ist, meiner Meinung nach, maßlos übertrieben.

LG
Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rhamvossen in November 03, 2016, 09:54:52 VORMITTAG
Hallo Jürgen,

ZitatUnser "Auge" erwartet das hellere Licht instinktiv von (links) oben.

Ich wäre interessiert in die Rationalität die hier hinter steckt. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: reblaus in November 03, 2016, 10:30:19 VORMITTAG
Hallo -

das kommt wahrscheinlich vom Schreiben im Dunkeln. So hat z.B. der einsame Dichter abends im dunklen Kämmerlein seine Kerze links hinter seine Schreibfläche gestellt, damit seine Hand keinen Schatten werfe, wenn es wieder galt ein wichtiges Blatt der Weltgeschichte vollzumachen.
Das galt natürlich auch für Dichterinnen - aber nicht für Linkshänder...

Viele Grüße

Rolf

Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Lupus in November 03, 2016, 13:08:03 NACHMITTAGS
Hallo,

das sieht doch mit Licht von rechts perfekt aus. Und die Räumlichkeit und Materialeigenschaft kommt durch die Reflexe auch gut.

Hubert
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 03, 2016, 18:31:06 NACHMITTAGS
Guten Abend

Danke Heike, ich hätte gestern keine Gelegenheit gehabt.

Die Beleuchtungsrichtung ist vom Kulturkreis, bzw. der Leserichtung abhängig (so die Lehre der Fotografie). Licht wird als positiv gesehen und haher kommt es vorzugsweise von rechts, wer Aufmerksamkeit erregen will dreht das um ...

Zur Anzahl der Schichten, wenn ich diese um 50% reduziere werden die Stackingfehler mehr, so gibt es also eine bessere Qualität und vor allem weniger Arbeit in der Retusche ...

Liebe Grüsse

Gerhard
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 03, 2016, 19:30:00 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,
nagut, es lebe die Theorie, aber ich wäre Dir dankbar, wenn Du mir erklären
könntest, wieso die Retusche weniger Arbeit macht, wenn man einen Riesenberg
an Bildern produziert. Welche Art der Retusche meinst Du? Der übliche Staub wird
sicher dadurch nicht weniger.......

LG
Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 03, 2016, 20:45:12 NACHMITTAGS
Hallo Heike

Nein, nicht der Staub, es geht um die Retusche der Stackingartefakte. Z.B. bei der Überschneidung von Objekten, in diesem Fall Haare.

Liebe Grüsse

Gerhard
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 03, 2016, 21:00:53 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,
also das probiere ich morgen aus, ich habe nämlich ein sehr
haariges Modell in Arbeit, das für diesen Test ideal ist.
Deine Wanze allerdings hat nun wirklich keine problematischen Haare,
wo die Stackingsoftware nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist.
Die paar Haare außen am Rand und auf den Fühlern dürfte wohl keinerlei
"Ärger" beim stapeln machen.
OK, manchmal, bei nicht so hellen Haaren auf ggrauem Untergrund (Stubenfliege)
kommt es schon regelmäßig vor, das der Untergrund (unter dem Haar) "durchscheint"
das kennt jeder Stacker, aber hier ist der Kontrast speziell am Fühler so hoch,
das die Software keine Probleme haben dürfte, aber ich probiere das aus.
Das will ich mir eigenen Augen sehen  ;).

LG
Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 03, 2016, 21:36:06 NACHMITTAGS
Ja, es sind die Fühler bei denen die Haare Probleme machen. Es gibt sogar noch jede Menge Haare in den Augen, die sind aber bei der Auflösung gar nicht aufgelöst. Schau mal mit einem 50x und Okularen auf die Wanzenaugen, das zu stacken habe ich aber leider auch noch nicht geschafft ...

Viel Spass beim Stacken

Gerhard
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 03, 2016, 22:23:44 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,
und eben kündigte ich vollmundig/übermütig einen Test an....ohne einen Stackshot zu besitzen.
Mit meiner "Handkurbelei", sei sie auch noch so fein, komme ich nicht an die Präzision eines
Stackshots ran, aber ich bitte mal einen guten Kollegen, das zu machen. Mal sehen, ob er einwilligt.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das nur die Menge der Bilder dieses bekannte Problem irgendwie
beeinflussen kann.

LG
Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 04, 2016, 08:00:10 VORMITTAG
Guten Morgen Heike

Deine Aussage: "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das nur die Menge der Bilder dieses bekannte Problem irgendwie
beeinflussen kann"

ist ja auch nicht richtig, dabei geht es um das Wörtchen "NUR"

Natürlich beeinflussen z.B. der eingestellte Modus in der Stackungsoftware und dessen Parameter, die Beleuchtung, die verwendeten Tonwerte, die Einstellungen im RAW-Konverter, die Rauschunterdrückung usw. massiv des Ergebnis ...

Es ist die Summe der Faktoren die Qualitätsbestimmend ist.

Ich habe jetzt Selbstverständlichkeiten wie die Objektiv/Kameraqualität, die Vermeidung von Erschütterungen usw. oben weggelassen ...

Der Kernfaktor der den Ausschlag gibt ist der Zerstreuungskreis, der verändert innerhalb der Schärfentiefe die Bildqualität und der hat nur eine schmale Ebene (Kernschärfenebene) in der dieser Kreis am kleinsten ist und ich habe schon mehrmals beschrieben das wir in dieser Ebenen eine Überschneidung der Schichten brauchen ...

Ein weiterer Faktor ist der Detailreichtum des Objektes und das Auflösungsvermögen der Kamera/Objektivkombination.

Wenn Du also die Parameter vergleichbar machen willst musst Du eine Nikon D810 verwenden, 36 Megapixel Vollformat ohne Tiefpassfilter. Die Kamera ist einfach gnadenlos (gut) aber, man muss halt den Preis bezahlen (optimale Objektive, mehr Schichten wie mit einer Nikon D750 mit 24 Megapixel) ...

Mehr als die Hälfte der Schichten werden in diesem Fall für die beiden Fühler benötigt, die sind nach unten geneigt ...

Bin gespannt Auf Dein/Euer Testergebnis, schade das Du so weit weg von Wien wohnst, aber wenn Du in der Gegend bis, wir können gerne Mal einen Versuch bei mir im Studio machen.

Liebe Grüße

Gerhard

Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Schrodt in November 04, 2016, 12:01:03 NACHMITTAGS
Guten Tag Gerhard,

mich würde mal interessieren, wie viel MB oder GB die 2200 Aufnahmen im RAW-Format für das schöne Wanze-Bild erzeugt haben !

Liebe Grüße
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 05, 2016, 09:11:57 VORMITTAG
Hallo Jürgen

Die Gesamtdaten, RAW, TIFF, Output und Projektdaten betragen 622,08GB
Davon sind RAW 163.92 GB, eine einzelnes RAW hat 74,3 MB (das Delta ergibt sich durch die Korrekturen im RAW Konverter die in eigenen Dateien abgespeichert werden)

Die reine Rechenzeit am 12 core MAC Pro (96GB RAM, alles SSD) beträgt für die Raw-Konvertierung inklusive Rauschunterdrückung ca. 16 Stunden (DXO Optics PRO 11 ist der RAW Konverter). Engpass sind die 12 Cores, diese werden zwischen 96% und 97% ausgelastet, der Rest wird vom System gebraucht. In dieser Zeit geht auf diesem Rechner nix mehr .-)

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Jens Jö in November 05, 2016, 09:34:43 VORMITTAG
Hallo Gerhard,

das sind gigantische und beeindruckende Zahlen. Aber sei mir nicht böse:
Heike macht mit einem Bruchteil dieses Aufwandes bessere Bilder !

So eine glänzende und teilweise überstrahlte Wanze würde sie wohl kaum ins Forum einstellen.

Gruß
Alfred
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Lupus in November 05, 2016, 10:23:59 VORMITTAG
Hallo Alfred,

Gott sei Dank ist das Geschmacksache. Ich finde jedenfalls viele andere, überperfekt und unnatürlich steril ausgeleuchtete Bilder, die wie aus einem 3D-Zeichenprogramm wirken und teilweise sichtbar mit HDR-Technik aufgemotzt werden, eher nicht so gut.

Hubert
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: anne in November 05, 2016, 10:36:41 VORMITTAG
Hallo Hubert,
ich stehe jetzt auf dem Schlauch, aber könntest Du mir beispielhaft ein mit HDR- Technik aufgemotztes Bild zeigen?
Gerne auch als Pm um niemand zu Nahe zu treten.
lg
anne
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Kurt Wirz in November 05, 2016, 10:44:23 VORMITTAG
Hallo Gerhard

Die Entwicklung von etwa 1500 Bildern der Nikon D810, in RAW 14Bit, ebenfalls schon in RAW leicht bearbeitet, in 16 Bit TIF dauert bei mir mit PhotoShop CameraRaw, aller höchstens 2 Stunden!
Und neben der Konvertierung arbeite ich am Computer, es kann sogar sein, dass ich gleichzeitig noch Zerene am stacken habe.

Meine Kiste (PC) hat lediglich 8 core, und nur 12 GB RAM und ebenfalls SSD.
Es kann doch nicht sein, dass die Software DXO Optics PRO 11, derart langsam ist (16 Stunden benötigt) und so viel Speicher benötigt!

Als Beispiel zeige ich gerne diese "natürlichen" Wanzen-Bilder, also keine HDR:
http://www.focus-stacking.ch/html/scutellum.html


Kurt
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 05, 2016, 10:54:42 VORMITTAG
Zitat von: anne in November 05, 2016, 10:36:41 VORMITTAG
Hallo Hubert,
ich stehe jetzt auf dem Schlauch, aber könntest Du mir beispielhaft ein mit HDR- Technik aufgemotztes Bild zeigen?
Gerne auch als Pm um niemand zu Nahe zu treten.
lg
anne

Hallo Hubert, mir bitte auch.

Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Schrodt in November 05, 2016, 11:00:12 VORMITTAG
Hallo Gerhard,

für deine genaue, beeindruckende Antwort bedanke ich mich.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Lupus in November 05, 2016, 15:44:26 NACHMITTAGS
Hallo Anne,

ich habe nicht von Dir gesprochen.  ;)  Ich werde jetzt aber nicht meine persönliche kritische Bewertung der Ausleuchtung und Nachbearbeitung konkreter fremder Bilder diskutieren - wenn dann mit dem Autor. Die müsste ich außerdem erst wieder suchen.

Hubert
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 05, 2016, 18:42:23 NACHMITTAGS
Hallo Gerhard,
16 Stunden? Wenn ich an meinem Durchschnittsrechner 250 Raws (12Bit) mit Camera Raw
in 16Bit Tifs umwandele, dann dauert das gut 2 Stunden. Ein Tif hat etwa die Größe
von 120MB.
Mein Rechenknecht hat 8 Gig RAM und 4 Kerne.
Also müsste meiner für etwa 2200 Bilder 11 Stunden rechnen.
OK, Deine Dateien sind natürlich größer als meine, und Du hast gegen meinen Rechner eine
"Höllenmaschine", aber 16 Stunden sind dann doch sehr lange.
Meine RAWs haben etwa 20-25MB (hab grad nachgeschaut), das ist natürlich deutlich weniger,
als Deine, aber auch dann sind 16 Stunden sehr lange, man bedenke, welchen Rechner Du hast.
Naja, seis drum. Wenns so ist, dann ist es eben so.


LG
Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: cabo in November 05, 2016, 19:47:54 NACHMITTAGS
Zitat von: Rheinweib in November 05, 2016, 18:42:23 NACHMITTAGS
250 Raws (12Bit) mit Camera Raw
in 16Bit Tifs umwandele, dann dauert das gut 2 Stunden....


Also müsste meiner für etwa 2200 Bilder 11 Stunden rechnen

Nun aber mal völlig off-topic:

Hallo Heike, hast du da nicht einen kleinen Rechenfehler? Wie kommst du auf 11 Stunden?  ::)

250 B in 2 h sind 125B/h
2200B / 125B/h = 17.6 h

Gruß

Christian

PS: Mir ist aufgefallen, dass beim Raw-konvertieren eigentlich der Arbeitsspeicher (ich habe nur 4 Gigs) nie völlig ausgelastet ist, auch wenn ich 6 Batches parallel konvertiere. Nur die CPU ist immer bei 100 %......

Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 05, 2016, 20:20:43 NACHMITTAGS
Neue Rechnung, bezogen auf meinen Rechner:

Raw Format (12Bit Farbtiefe) = ca.25MB Datengrösse.
Konvertiert in Tif(16Bit)  = 120MB Datengrösse.


250 Bilder(Raw/25MB, 12Bit Farbtiefe) in 2 Stunden = 125 Bilder/Std.
2200 Bilder(Raw/25MB, 12Bit Farbtiefe) : 125 Bilder/Std. = 17.6 Stunden für 2200 Bilder(Raw/25MB, 12Bit Farbtiefe)

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Das gleiche mit Raw Format von 74,3MB Datengrösse.

74,3MB : 25MB(12Bit Raw) = ca. 3

3 x 17.6 Stunden = 52,8 Stunden Rechnerzeit


OK, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.

LG
Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Peter V. in November 05, 2016, 20:26:05 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe mal eine Frage, einerseits etwas off topic, andererseits aber doch sehr gut passend: Gab es eigentlich in der Vor-Digitalakmera- Ära deratige Bilder nicht? Wenn ich sehe, welcher Wahnsinns-Aufwand (der ja nur aktuelleste Rechnern zu bewältigen ist) mittlerweile getrieben wird, irrsinnige Mengen an Schichten (selbst 250 finde "ich" ja schon gewaltig, von 2200 gar nicht zu reden).
Konnte man solche Bilder auch "irgendwie" schon in der analogen Ära (also allein durch "Optik" und Film) erzeugen oder gab es solche Makros früher schlicht nicht?

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Monsti in November 05, 2016, 20:30:19 NACHMITTAGS
Lieber Gerhard,

auch meine Augen mögen es, wenn das Licht von links oben einfällt. In der Kartographie (Schummerungskarten) ist dies schon sehr lange Standard, weil es für die Mehrheit der Betrachter das am plastischsten wirkende Bild liefert. Deshalb würde mir Dein Foto besser gefallen, würdest Du es so drehen, dass das Licht von links einfällt (links oben wird nicht klappen). Den neutral-grauen Hintergrund würde ich viel stärker abdunkeln. Im übrigen habe ich grundsätzlich Probleme mit komplett durchgestackten Bildern von dreidimensionalen Wesen. Auf mich wirkt das Ergebnis oft zu künstlich. Eine zumindest leichte Unschärfe der unten liegenden Objekte würde diese Wirkung minimieren.

Herzliche Grüße
Angie
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 05, 2016, 20:39:36 NACHMITTAGS
Nabend Peter,
die Schärfentiefe, die man durchs stacken heute erreichen kann? Definitiv nein, solche
Makros gab es früher nicht. Im Studio mit einem toten Objekt konnte man höchstens maximal
abblenden, um mehr Schärfentiefe zu bekommen.
Mir ist keine analoge Fototechnik bekannt, mit der man auch nur annähernd an die
heutigen technischen Möglichkeiten, die Schärfentiefe zu erweitern, ran gekommen wäre.

@Monsti, da hast Du zweifellos Recht (nicht immer ganz durchstacken), man kann die
Technik durchaus auch gestalterisch einsetzten.

LG
Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 05, 2016, 21:37:56 NACHMITTAGS
Guten Abend

Da wir ja immer wieder im Forum die Diskussion über zu hell/dunkel haben, unter dem Link: http://www.eci.org/de/downloads gibt es unter Monitor ein Testbild (welches nix kostet) und nicht schlecht ist. Ja, das geht besser, aber das kostet dann gleich mehr also manches gebrauchtes Mikroskop ... man erkennt trotz der Fehler das Problem immer noch sehr gut ist.

Das Bild gibt es für MAC und PC in unterschiedlichen Bildauflösungen (Bildschirm Einstellungsabhängig einzusetzen)

Dort gibt es in der ersten Zeile links ein schwarzes Feld in dem man 2 Mal das Wort "ECI" sehen muss, Rechts im Weissen Feld ebenfalls ==> wer das nicht sieht hat ein Problem mit seinen Einstellungen oder/und mit dem Bildschirm
In der Mitte (nicht so brauchbar ohne Colorimeter) gibt es einen Verlauf der Grauachse ==> 0 bis 99 %
Und unten , das ganze in gleichmäßigen Schritten ==> Stufenkeil (der muss selbst auf einem für Bildbearbeitung nicht geeigneten Schirm in gleichmäßigen Schritten dargestellt werden (sind ja gerundet 4,8% Schritte). Nur so ein Beispiel, auf der Grauachse liegt Weis im Bereich von 93 bis 99%.

Das Kritische ist also oben Rechts, im weissen Bereich ...

Was bei der Verarbeitung der RAW-Daten so lange dauert ist die Rauschunterdrückung, das ist einfach die derzeit beste am Markt befindliche und das kostet Rechenleistung wenn man nicht einfach mit dem Weichzeichner (so funktionieren normale Rauschunterdrückungen) die Details verschwinden lasst ...
Die Entwicklung mit Rauschunterdrückung "PRIME" dauert um den Faktor 20 länger wie eine RAW-Entwicklung mit der Einstellung "Standard". Der Rechner/die SW kann also auch viiiiiiiel schneller .-)

Stacking in der Analogzeit hat es natürlich gegeben, da hat Heike nicht recht. Ich kenne das Thema seit 1992, man hat sich das damals aber gut überlegt wie viele Schichten man braucht, die einzelnen Schichten wurden analog aufgenommen and im Trommelscanner gescannt und dann verrechnet. Es war also eine Kostenfrage und ein massiver Zeitfaktor - der Rechner der Wahl zur der Zeit war eine IRIX INDIGO (MAC und PC waren um Lichtjahre zu langsam) Ich habe das zwischen 92 und 94 unterrichtet.

In der Werbefotografie wurde das damals natürlich eingesetzt, ab 1992 - 10 Jahre vor dem Durchbruch der digitalen Aufnahmetechnik und 2 Jahre nach der ersten Photoshop Version.

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: l'œil armé in November 05, 2016, 22:05:30 NACHMITTAGS
Zitat von: Rheinweib in November 05, 2016, 20:39:36 NACHMITTAGS...
die Schärfentiefe, die man durchs stacken heute erreichen kann? Definitiv nein, solche
Makros gab es früher nicht. Im Studio mit einem toten Objekt konnte man höchstens maximal
abblenden, um mehr Schärfentiefe zu bekommen.
Mir ist keine analoge Fototechnik bekannt, mit der man auch nur annähernd an die
heutigen technischen Möglichkeiten, die Schärfentiefe zu erweitern, ran gekommen wäre.

Mir schon: https://www.mccrone.com/mm/constructing-a-scanning-light-photomacrography-system/

Moin,

das Verfahren - im Deutschen als Rastermakrographie bezeichnet - war für damalige(!) Verhältnisse vergleichsweise umständlich (heutige Vorrichtungen zur Stapel(Stack-)photographie stellen das damalige Verfahren ja mittlerweile in Sachen Aufwand in den Schatten) aber ziemlich gut, wenn man sich die Ergebnisse angeschaut hat. Leider habe ich meine persönlichen Unterlagen dazu im Zuge einer Aufräumaktion vor einiger Zeit entsorgt. Ich entsinne mich aber, dass es bei den Internationalen Mikroskopietagen in Hagen einmal als Poster vorgestellt wurde. In diesem Zusammenhang wurden auch Bilder gezeigt, die das Funktionieren eindrucksvoll belegten. Ferner wurde das Verfahren in den 1980er Jahren in Photozeitschriften vorgestellt. Die Stern Bibliothek der Photographie widmete dem Verfahren im Band "Die Schönen Geschöpfe (1985)" ein mehrseitiges Kapitel.

Warum sich das Verfahren nicht durchgesetzt hat? Es gehört einiges an manuellem Aufwand dazu und ist nicht damit getan dass man 2000 Bilder durch die Mangel einer Software örgelt. Handarbeit wäre gefragt gewesen und anschließend wohl auch noch ein wenig Photolabortechnik um zum perfekten Bild zu kommen. Schließlich wurde da garnichts verrechnet, sondern sozusagen zu Fuß gearbeitet und man muss das letztendlich nicht nur können, man muss es auch wollen.

MfG Wolfgang
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 05, 2016, 22:15:43 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in November 05, 2016, 20:26:05 NACHMITTAGS

Konnte man solche Bilder auch "irgendwie" schon in der analogen Ära (also allein durch "Optik" und Film) erzeugen oder gab es solche Makros früher schlicht nicht?



Hallo zusammen,
Peter schrieb aber "also allein durch "Optik" und Film erzeugen" also, ohne Einsatz von Trommelscannern usw., denn damit
wären wir wieder digital, wenn auch in einem frühen Stadium.

Frage an Gerhard....Du entrauschst während des Prozesses....warum eigentlich? Es ist doch mehr als genug Licht da....
Wieso rauscht ein Vollformatkamera-Chip anscheinend so sehr, das schon bei der Belichtung entrauscht werden muss?

Es gibt ja bei praktisch jeder Kamera im Menue die Option "Rauschunterdrückung bei langen Belichtungszeiten", das kennt man.
Damit verdoppelt sich die Verarbeitungszeit, weil die Kamera einen "Darkframe" produziert, der der Belichtungszeit der
eigentlichen Aufnahme entspricht. Für Langzeit-Nachtaufnahmen macht das ja auch Sinn, aber bei voller Studiobeleuchtung?
Mit einem Vollformat-Chip? Ich würde mich freuen, wenn Du mir DAS mal erklären könntest.

LG
heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: l'œil armé in November 06, 2016, 00:12:58 VORMITTAG
Hallo Heike,

dann lies Dir bitte meinen Beitrag noch einmal durch und sieh Dir einmal die Beschreibung des Verfahrens im link an, dann wirst Du feststellen dass dabei kein wie auch immer gearteter Rechner benutzt sondern einzig auf mechanisch-optische Mittel zurückgegriffen wird.

Das Verfahren beruht einzig darauf, dass ein (unbelebter) Gegenstand, Tier, Pflanze etc. kontinuierlich auf der optischen Achse während einer Langzeitbelichtung in einem abgedunkelten Raum durch eine scharf begrenzte, im Effekt ringförmige Lichtzone bewegt wird. Dabei ist dieser Lichtring äußerst schmal, seine Tiefenausdehnung geringer als die Schärfentiefe des verwendeten, tunlichst wenig abgeblendeten Objektivs. Dadurch kommt nur der jeweils scharfe Bereichs des Objekts zur Belichtung und erscheint später auf dem Bild. Die Bilder haben letztlich nicht ganz die Qualitäten des heutigen Stack-Bilder, schon weil die heutigen vielfältigen Möglichkeiten der Nachbearbeitung in diesem Maß im Photolabor nicht existieren. Sie sind aber dennoch von sehr akzeptabler Güte.

Übrigens hat die Grundzüge eines ähnlichen Vorgehens Henning Heunert (IWF-Göttingen) bereits in den frühen 60ern besprochen.

Zitat von: Rheinweib in November 05, 2016, 20:39:36 NACHMITTAGS...
die Schärfentiefe, die man durchs stacken heute erreichen kann? Definitiv nein, solche
Makros gab es früher nicht. Im Studio mit einem toten Objekt konnte man höchstens maximal
abblenden, um mehr Schärfentiefe zu bekommen.
Mir ist keine analoge Fototechnik bekannt, mit der man auch nur annähernd an die
heutigen technischen Möglichkeiten, die Schärfentiefe zu erweitern, ran gekommen wäre.

So, Gute Nacht!

Wolfgang
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: rheinweib in November 06, 2016, 00:48:36 VORMITTAG
Hallo Wolfgang,
ich schrieb ja nicht umsonst, das MIR kein Verfahren bekannt war, das soll ja
nicht heißen, das es das nicht in irgendeiner Form schon gegeben hat.
Ich habe vor knapp 40 Jahren den Beruf "Fotolaborant" gelernt, klassisch mit
Dunkelkammer, Printer usw. und sorry, genau so habe ich Peters Frage verstanden.

Heike
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: l'œil armé in November 06, 2016, 09:35:59 VORMITTAG
Guten Morgen Heike!

Na, dann kennst Du ein solches Verfahren - nur mit Licht, Film und ein bisschen Mechanik - ja nun ... und, nein, keine Entschuldigung, ich habe etwa im gleichen Zeitraum den Beruf eines Photographen erlernen dürfen. Es war mein Herzenswunsch, nur dass aus dem Kistenknipser von einst im Laufe der Jahre ein technischer Photograph wurde ...  :D ;)

Ich wünsche Dir einen angenehmen Sonntag

Wolfgang
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Jens Jö in November 06, 2016, 11:27:54 VORMITTAG
Hallo Gerhard,

Zitateine IRIX INDIGO (MAC und PC waren um Lichtjahre zu langsam)

"Lichtjahre" sind keine Zeiten, sondern Entfernungen.

LG
Alfred
Titel: Re: Wanze
Beitrag von: Rawfoto in November 06, 2016, 11:31:06 VORMITTAG
Hallo Heike

Und ob Rauschen ein Problem ist, auch bei der Nennempfindlichkeit der Sensoren. Im Falle der D810 ist das ISO 64

Ein Beispiel (3 x der gleiche Ausschnitt - 100%) drei unterschiedliche Varianten:

Rauschunterdrückung in DXO mit Prime Mode:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/204099_52037308.jpg)

Rauschunterdrückung in DXO mit Standard Mode:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/204099_53154844.jpg)

OHNE Rauschunterdrückung:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/204099_31864982.jpg)

Natürlich sind alle Parameter im RAW-Konverter gleich, ausser eben die Rauschunterdrückung (bewusst ohne jegliche Optimierung) ==> die Belichtungszeit ist eine Sekunde. Wenn man jetzt bedenkt das ich da oft bis zu 16 Sekunden gehe um bei der Nennempfindlichkeit zu bleiben ...

Liebe Grüße

Gerhard