Liebe Mitlesende, insbesondere Mikrofotographen,
bei mir war die Fotoadaption in Ermangelung eines Trinoikulartubus - für wenigstens eines meiner Mikroskope - bis vor kurzem ein großes Problem. Jetzt bin ich endlich zu einem Trinotubus FSA 55 für das Leitz SM / Dialux gekommen. Ich habe mit dem Okular Periplan 10/18 Br eine Canone Powershot A520 darauf gesetzt, was im Prinzip funktioniert. Was mich aber sehr irritiert ist, das die Bildfeldwölbung der Objektive kaum oder gar nicht durch das Okular ausgeglichen wird. Ich muss einräumen, nur Achromate 4X und 10X (P), bzw. ein FL 63/0,85 (P) am Revolver zu haben. NPL´s oder NPL-Floutare habe ich nicht. Für Tümpelei würde das ja vieleicht noch gutgehen, aber nicht für Dünnschliff-Fotos, die eigentlich ohne hochzustapeln bis in die Ecken scharf sein sollten.
Meine Frage ist jetzt an alle, die mit dieser Kombination selbst schon gearbeitet haben:
- Ist das normal (die nicht ausgeglichene Bildfeldwölbung), oder stimmt da irgend etwas nicht.
- Wozu ist an dem FSA 55-Tubus der Rändelknopf oben in der rechten hinteren Ecke?
Vielen Dank schon mal für alle Antworten!
Hallo,
ist der Knopf wirklich rechts? Der dient eigentlich zum Umschalten der Richtung Okular oder Fotoweg. Es gibt bei manchen Tuben noch links seitlich einen Rändelknopf, der aber nur Bedeutung in Verbindung mit der originalen Leitz-Fotoeinrichtung hat. Läßt sich der Knopf recht etwa nicht bewegen oder hat er keine Funktion?? Seltsam....
Und ja, es ist bei einfachen Achromaten normal, dass sie ein Bildfeldwölbung haben. Hätten sie sie nicht, brähcte man ja keine Planachromate! ;) Bei Fotos fällt das natürlich noch mehr auf als beim Blick mit dem Auge durch das Okular.
Herzliche Grüße
Peter
Danke Peter,
zur ersten Frage: Ja, das mit den Achromaten/Planachromaten war mir eigentlich schon klar, aber das die Bildfeldwölbung trotz Periplanokulare dann immer noch so stark ausfällt, hatte mich dann schon gewundert. Ich hatte bisher Fotos nur mit einem Mono-Geradtubus am Laborlux gemacht, welches mit EF-Objektiven ausgestattet war. Mit dem selben Fotokular waren da die Fotos immer bis in die Ecken scharf, und das obwohl die EF-Objektive trotz ihres Namens ebenfalls nicht völlig plan sein sollen. Daher hatte ich mit der Vorgänger-Objektivserie nicht so ein Ergebnis erwartet. Also bleibt nur Stapeln.
Oder zumindest Schliffe am Laborlux 11Pol S fotografieren, und dabei mit Liveview den Bildausschnitt am Rechner einstellen, und die verhassten Stolperdrähte im Zimmer spannen...
zur zweiten Frage: Ja, das war eine blöde Frage, Versuch macht kluch! Es sind drei verschiedene Stufen der Strahlenaufteilung. Wieviel es jeweils ist, weis ich aber noch nicht. Vieleicht finde ich es irgenwo in einer Druckschrift. Der Knopf ist aber definitiv rechts, obwohl ich bei dieser Frage selbst immer erst mal überlegen muss.
Übrigens ist das graue SM Pol, abgesehen von den nicht ganz so ausgereiften Objektiven und dem kleineren Drehtisch, sonst in jeder Hinsicht viel, viel schöner als der Nachfolger Laborlux 11 Pol S.
Schönen Abend noch!
Zitat von: Dünnschliffbohrer in Februar 12, 2017, 23:31:13 NACHMITTAGS
Ich hatte bisher Fotos nur mit einem Mono-Geradtubus am Laborlux gemacht, welches mit EF-Objektiven ausgestattet war. Mit dem selben Fotokular waren da die Fotos immer bis in die Ecken scharf, und das obwohl die EF-Objektive trotz ihres Namens ebenfalls nicht völlig plan sein sollen.
Hallo DSB,
Haben Sie die EF-Objektive noch? Funktionieren die mit Ihrer neuen Kamera immer noch gut? Nur fuer den Fall, dass das Kameraobjektiv eine Bildfeldwoelbung einfuegt.
Haben Sie das richtige Tubusrohr verwendet? Eine falsche Tubuslaenge kann auch Probleme verursachen.
Ansonsten hat Leitz die Periplane auch so beschrieben, dass die Ebnung der normalen Achromaten teilweise "verbessert wird", aber nicht, dass die sie beseitigtigen. Link: Seite 2, Punkt 4: www.science-info.net/docs/leitz/memos/Astigmatism-Curvature-Field-memo-6-1-62.pdf (Es gibt dazu auch noch eine bessere Literaturstelle, die ich aber im Moment nicht finden kann). Die EFs sind schon ziemlich gut, finde ich. Die Anschaffung von NPL-Fluotaren ist sehr empfehlenswert; die sind relativ guenstig, fuer das, was sie leisten.
Viel Erfolg,
Jon
Hallo Jon,
ja, die EF - Objektive hab ich noch, die bleiben aber am Laborlux (die haben auch schon 160 mm Tubuslänge, das SM aber noch 170). Das EF 50x/0,85 (P) liebe ich übrigens ganz besonders, ein wunderschönes Objektiv welches die damals wohl noch zusätzlich zu dem 40er daran geschraubt hatten, weil sie es bei Ausfegen der Werkstatt noch gefunden hatten. (Es handelt sich bei dem Mikroskop wohl um eines der allerletzten "Leitz"-Mikroskope die noch Ende der 90er Jahre ausgeliefert wurden, als schon alle restlichen biologisch-medizinischen Laborluxe und Biomed´s vollständig abverkauft waren.)
NPL- Fluotare stehen jetzt auf meiner Suchliste. Wenn jemand hier aus dem Forum welche anzubieten hat, wäre ich interessiert (an der (P)-Version, je kleiner die Vergrößerung, umso besser). Für das 63X-Konoskopie-Objektiv ist die Bildfeldwölbung (zumindest für mich) nicht wichtig, es kann also auf Dauer dran bleiben.
Viele Grüße!