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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Dünnschliffbohrer in März 10, 2017, 22:26:29 NACHMITTAGS

Titel: Zwergseeigel aus dem Kasseler Meeressand
Beitrag von: Dünnschliffbohrer in März 10, 2017, 22:26:29 NACHMITTAGS
Ich hatte vor länger Zeit angekündigt, mal den winzigen Seeigel Echinocyamus ovatus v. Münster (https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_zu_M%C3%BCnster) aus dem Kasseler Meeressand zu zeigen. Werner war mit seinem Beitrag über den Sternberger Kuchen (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=25041.0) damals schneller. Meine Exemplare, die alle so zwischen 2 und 3 Millimeter gross sind, kommen aus dem Kasseler Meeressand des Ahnetales im Habichtswald nordwestlich von Kassel, sind aber gleich alt wie die Sternberger Exemplare (Oberoligozän). Schade dass das Vieh fossil ist. Durch seine geringe Größe wäre es der ideale Seeigel, um ihn unter dem normalen Durchlichtmikroskop zu untersuchen. Systematisch gehört er übrigens in die Verwandschaft der Sanddollars, auch wenn er wie ein normaler irregulärer Seeigel aussieht.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/212100_40869743.jpg) (http://s1152.photobucket.com/user/duennschliffbohrer/media/E.ovat%20gesapelt_zpskccvam0g.jpg.html)

Die Exemplare lagen seit grauen Vorzeiten in meiner Sammlung, und sahen eigentlich nicht viel anders aus, als etwas gröbere Sandkörner des Sedimentes. Erst vor vieleicht 2 Jahren hatte ich sie mit einem kleinen Lidl-Ultraschallgerät behandelt. Seither sind sie hohl, weiss, und nicht mehr ockerfarben, und zeigen nun alle Einzelheiten bis hin zu den Löchern des Ambulakralsystemes und den Stachelwarzen, sodass auch der Laie glauben kann, dass es tatsächlich fossile Seeigel sind.