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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: flxms in Juli 06, 2017, 12:31:23 NACHMITTAGS

Titel: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 06, 2017, 12:31:23 NACHMITTAGS
Liebe Mikroskopiker,

als blutiger Anfänger suche ich ein vernünftiges Planktonnetz um mit meinem Sohnemann das Leben im Wassertropfen zu erforschen. Konkret sollen Proben an ein paar nahegelegenen Seen und Bächen entnommen werden.

Bei meinen Recherchen bin ich bei Windaus auf das INGENIOUS-System gestoßen (http://www.windaus.de/1828700226/1/VP67/394328019/394328019+VGKL+Seite.html)

Hat jemand Erfahrung damit. Gibt es empfehlenswerte Alternativen respektive Bezugsquellen?
Welche Maschenweite würdet Ihr empfehlen: 65 oder 100µm oder ...?

Freue mich über jegliche Art der Hilfestellung.
Viele Grüße,
Felix
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: güntherdorn in Juli 06, 2017, 13:29:21 NACHMITTAGS
hallo felix,

65µ ist üblich.
schau (wegen grosser preisunterschiede) im ganzen netz, ggf. auch gebraucht.
als oberer durchmesser sind 10-15cm üblich.
ein abnehmbarer end-behälter (ca. 5-10ml) muss auch dran sein.
ich habs mit kl. schlüsselring:
a) an einer längenhalbierten angel (einfache "touristen-ware" genügt) oder
b) an einem 3mm nylon-web-seil mit meter-strichen dran (gibts billig im baumarkt).
ich hab also keines für ne stange, sondern eins, das an 3 punkten des oberen umfang-drahtes mit 3 fäden befestigt ist.
diese werden häufig als "wurf-netz" bezeichnet.

güntherdorn
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Florian Stellmacher in Juli 06, 2017, 13:51:00 NACHMITTAGS
Hallo Felix,

wenn es etwas Gutes sein soll, würde ich mal bei Pokorny (http://www.pokorny-netze.at/?de_suchergebnisse,15&sPhrase=plankton&iProducer=&sPriceFrom=&sPriceTo= (http://www.pokorny-netze.at/?de_suchergebnisse,15&sPhrase=plankton&iProducer=&sPriceFrom=&sPriceTo=)) gucken.

Die Netze sind toll, wegen der Maschenweite kann man philosophieren bis heute Abend, da gibt es Berufenere als mich (ich weiß gar nicht mehr, welche Maschenweite mein Netz hat ...).

Viele Grüße,
Florian
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Rene in Juli 06, 2017, 15:07:46 NACHMITTAGS
This kind of home-made thingies work very well:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/217621_17654054.jpg)

These are made from centrifuge tubes, bit it works with all kind of screw top beakers with a hole in the lid.
One with 30um sieve for algae and one with 100-200um for zooplankton should cover your field.

HTH, René
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bob in Juli 06, 2017, 17:55:28 NACHMITTAGS
Hallo Felix,

preisgüstig, praktisch und robust: So ein Edelstahlgitter auf ein 10cm-Stück 75er oder 100er HT-Abflussrohr schweißen:

http://www.ebay.de/itm/Edelstahlsieb-Edelstahlgewebe-200mm-x100mm-Maschenweite-62-Mesh-250-/171870779180?hash=item28044bf72c:g:1NEAAOSw9mFWHTCE

In einer passenden Schraubdeckeldose gut zu transportieren. Mit der Dose schöpft man Wasser hinein, bis man genug Plankton hat.
Zum Transport kommt das Sieb in die Dose und der Urinproben-Becker mit dem Plankton in das Sieb. Deckel drauf und schon ist es trocken und sauber zu transportieren.

Das Aufschweißen geht ganz einfach: Mit Lötkolben oder warmem Teelöffel... auf das Gitter tippen, es schmilzt dann fest.

Ein Planktonnetz fängt aber besser.

Meinen Transportdosendeckel hat meine Frau in den gelben Sack geworfen. >:(


Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Juli 06, 2017, 18:00:49 NACHMITTAGS
Zitat von: Florian Stellmacher in Juli 06, 2017, 13:51:00 NACHMITTAGS
Hallo Felix,

wenn es etwas Gutes sein soll, würde ich mal bei Pokorny (http://www.pokorny-netze.at/?de_suchergebnisse,15&sPhrase=plankton&iProducer=&sPriceFrom=&sPriceTo= (http://www.pokorny-netze.at/?de_suchergebnisse,15&sPhrase=plankton&iProducer=&sPriceFrom=&sPriceTo=)) gucken.


Hallo Felix

ich möchte Florian hier unbedingt beipflichten!

Speziell diese Wurfnetze http://www.pokorny-netze.at/?293,de_wurf-planktonnetz-uhelon-maschenw-0-25mm  sind wirklich gut für das Geld. Du musst nicht lange mit so einem Plastikbecher rumfummeln um die Probe in den Mitnahmebehälter zu gießen. Diese PE Flaschen muss man auch immer etwas beschweren, damit das Netz überhaupt unter Wasser taucht, wohingegen der schwere Ablasshahn aus Metall sehr gut das Netz runter zieht. Beim oberen Durchmesser möchte ich Günther deutlich widersprechen: IMMO sollte das Netz mindestens 30 cm sein, Maschenweite 100µm sollte erst mal reichen, man kann ja irgendwann ein zweites Netz anschaffen.

Viele planktische Mikrogrüße

Bernhard

Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 06, 2017, 19:03:30 NACHMITTAGS
Hallo,
die pokorny-Netze scheinen mir ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu haben. Ich habe ein selbst gebautes Netz aus Siebdruck-Gazze. Das geht sehr gut, aber wenn ich daran denke, wie lange ich damals an der Nähmaschine gesessen habe und das gegen meinen Normal-Stundenlohn gegenrechne, würde ich mir heute auch eines kaufen...

Der Umgang will ein wenig geübt sein:
1. Muss man das Ding mit möglichst wenig Luft unter Wasser bringen (senkrecht absenken).
2. Schön langsam durch das Wasser ziehen, denn die engen Maschen lassen nur recht wenig Wasser durch. Zieht man zu schnell, wird das Wasser nur seitlich am Netz vorbeigespült. Je nach Wassertrübe sollte man zwischen 3 und 30m Strecke abfischen, in großen klaren Gewässern auch mehr.
3. beim Rausholen mehrmals wieder etwas eintauchen lassen, so dass das Plankton, das noch am Netz kebt in den Behälter gespült wird.
4. Behälter bergen (wenn Hahn, dann in Behälter ablassen).
5. Planktonnetz nocheinmal ohne Behälter oder bei offenem Hahn "sauber" spülen und in einer Plastetüte verstauen. Es sollte bis zur richtigen REinigung unterm Wasserhahn (mehrmals wenden) nicht trocknen, weil man sonst die feinen Planktonreste nur sehr schwer wieder heraus bekommt.

Plankton ist empfindlich, besonders gegen Wärme. Also entweder vor Ort mikroskopieren oder kühl transportieren und kühl lagern. Einen Wärmeknick nach unten vertragen die meisten Arten besser als einen nach oben. Dazu kommt, dass diese Lebewesen normalerweise nicht auf so engem Raum leben. Sie sind ja angereichert worden und verbrauchen jetzt sehr schnell den Sauerstoff in dem vergleichsweise geringen Wasservolumen, so dass am nächsten Tag schon vieles nicht mehr lebt.

LG Gerd
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: unkenheini in Juli 06, 2017, 19:25:48 NACHMITTAGS
Hallo Felix,
Bei mir leistet ein Planktonnetz von Kosmos seid über 20 Jahren seinen Dienst,leider wird es nicht mehr angeboten.Die Maschenweite ist so weit ich weiß um 65mü.Ich benutze mein Netz fast gar nicht mehr als Wurfnetz an einer Leine.Sondern an einer modifizierten Angel.Denn an der Angel kann ich es besser in einer bestimmten Tiefe führen,oder auch in kleine Moorsenke eintauchen was mit werfen nicht ging.Wenn es interessiert bei der Angel handelt es sich um folgende Stippangel der Firma "Jenzi"
"Rhone Stipp Mini Pole5000" die Angel hatte eine Länge von 5m,doch ich habe die ersten drei Elemente entfernt(geht ganz einfach die schwarze Kappe am Griffstück abschrauben und die Elemente nach hinten herausnehmen)dann bleiben ca 3,5m und der Spitzendurchmesser ist ca 8mm.Dort habe ich noch ein Stück Glasfaserrundstab eingeklebt(Stange einer Stransmuschel)damit die neue Spitze stabiler ist.Achja Stippangeln haben keine Schnurringe und keinen Rollenhalter!Und auf die Bezeichnung Mini achten!Dann ist die Angel zusammengeschoben nur ca 50cm lang,bei Standart Stippangel sind es meist über einen Meter!!Der Preis lag bei ca 15€.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und viel Erfolg beim Tümpeln
Mit freundlichen Grüßen
Jörg
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 06, 2017, 20:59:23 NACHMITTAGS
Hallo,
ja, ich habe mein Netz auch an der "kurzen Leine": ein Schlüsselband an einem Teleskopstiel, der ursprünglich für einen Spinnenwebsbesen gedacht war (Angebot bei LIDEL). Damit komme ich auch gut 4m weit hinaus. An dem Stiel ist auch noch ein Schöpfer angebracht: ein 500ml-Messbecher aus der Küchenabteilung. Ich glaube wir sollten mal ein Faden eröffnen unter dem Titel "Zeigt her Euer Plankton-Netz"
LG Gerd
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 07, 2017, 12:46:45 NACHMITTAGS
Lieber Günther, Florian, René, Bob, Bernhard , Gerd und Jörg,

ich bin absolut beindruckt was für eine Lawine an super Ratschlägen und Hinweisen ich da losgetreten habe. DANKE EUCH SEHR und freue mich über das große Interesse an meinem ersten Beitrag zum Forum! Das ist alles wirklich hilfreich und habe große Lust Eure Anleitungen nachzukochen.

Leider bin ich gerade zeitlich etwas eingespannt, so dass ich mich quasi gezwungenermaßen erst mal für die langweilige und teure Variante entschieden habe, das von mir genannte gebrauchsfertige Netz zu bestellen. Immerhin aber von einem anderen Anbieter desssen Internetseite mir etwas mehr nach Familienbetrieb aussieht: http://www.ehlert-partner.de/Kescher.htm.
Habe jetzt mal das Netz mit 65µm Maschenweite und 20cm Durchmesser sowie ein paar Flaschen dazu bestellt. Muss zu einem schnellen Ergebnis kommen, denn ich haben meinen Sohn bereits mehrmals verströstet ... ;-)

@ Florian und Bernhard: Danke für den Tip mit den österreichischen Pokorny-Netzen. Insbesondere das mit dem Ablasshahn scheint mir praktisch und ähnlich leicht zu handhaben, wie die von mir gewählte Variante mit der am Ende montierten Flasche.
Befürchte die unbeschwerte PE-Flasche an meinem Netz wird voraussichtlich tatsächlich ein Eintauchhindernis ...? - Super Punkt, hatte ich nicht bedacht. Ausschlaggebend für den Kescher waren für mich Zweifel an meinen Wurfkünsten und die Tatsache, dass das erste ziel ein Bach im Moor sein soll; stelle mir vor, dass ich da mit dem Kescher vielleicht besser zurecht komme (?). Ist denn die Maschenweite von 0,24mm nach Eurer Erfahrung dicht genug? 0,25mm sind doch 250µm, also deutlich mehr als 65µm oder 100µm.
Werde mir längerfristig sicher ergänzend das verlinkte Netz zulegen um meine Wurfkünste zu erproben ;-).

@ René: As I am an clinical scientist I am very familiar to the centrifuge tubes you show. Could you please let me know what filters you use and where you buy them?

Werde auf jeden Fall an dieser Stelle über meine Erfahrungen berichten.
Hoffe es klappt und bin schon sehr gespannt.
LG und schönes Wochenende Allen,
Felix

Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 07, 2017, 12:56:00 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

für Deine ausführlichen Hinweise zur praktischen Handhabung der Netze bin ich besonders dankbar!
Wie kühlst Du denn Deinen Plankton? Kühltasche mit Kühlelementen mitnehmen oder ist das ein zu übler Temperatur-Knick nach unten? Kenne das Problem als Neurologe nur von Menschlichen Zellen im Liquor (Nervenwasser) - die platzen ungekühlt nach etwa 1h...

LG Felix
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 07, 2017, 13:07:00 NACHMITTAGS
Hallo,

ich würde mal eine Suchanfrage im Forum aufgeben - vielleicht ist ja ein Hobbymikroskopiker, der nicht mehr tümpelt, bereit, sein altes Kosmos-Netz abzugeben.

Diese üblichen Netze, wie man sie zum Beispiel bei Ehlert bekommt, sind einfach nur fürchterlich. Extrem klobig, unhandlich und die dicke "Pulle" am Ende völlig untauglich. Ich habe noch nie verstanden, wieso man etwas so konstruiert. Die alte Kosmos-Netze waren genial - klein, handlich und auch funktionell einfach besser.

Man muss sich einmal überlegen, wie ein Planktonnetz funktioniert. Das Plankton wird ja letztlich in dem Gefäß aufgefangen. Die dicke Pulle hat ein so hohes Volumen, dass man damit überhaupt keine gute Konzentrierung des Planktons erreicht. Die alten Kosmosnetze hatte unten ein Metall-, später Kunststoff-Auffanggefäß, das etwa das Volumen einen kleinen Reagenzglases hat (ca. 5 ml).

Die aktuell angebotene Netze eignen sich eher zum Fisch- als Planktonfang.  :-\

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 07, 2017, 13:15:16 NACHMITTAGS
Nachtrag:

Man sollte sich aber bewusst machen, was man da heutzutage geliefert bekommt. Links die "aktuellen" Planktonnetze - durchaus auch als respektable Waffe verwendbar - rechts das schöne "alte", aber offenbar schon seit Jahren/Jahrzehnten  nicht mehr lieferbare "Kosmos-Netz".

Die neue Netze werden von einem Mikrofreund gerne auch nicht ganz unzutreffend als "Aalschepper" bezeichnet ( der echte Ruhrgebietler weiss schon, was damit gemeint ist...)

Während man das Kosmos-Netz unter Umständen auch mal eben recht unaufällig durchs Wasser ziehen kann, erregt man mit dem aktuellen "Bello" ( am besten noch an einer langen Stange geführt ) mit absoluter Sicherheit die Aufmerksamkeit wachsamer gesetzestreuer und entsprechend zeternder Mitbürger ( Sie Fischwilderer, Sie!!! )

Nun denn, Kosmos-Netze gibt es nun einmal nicht mehr ( warum nur???) und der Spatz in der Hand.....

Ich schreibe das auch nur, damit keine Enttäuschung aufkommt.


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/217653_51393439.jpg)

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: RainerTeubner in Juli 07, 2017, 13:22:47 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

also, so schlimm, wie Du tust, ist das Planktonnetz von Ehlert (oder von Thorns, da hab ich meins her) nicht. Mit etwas Technik und ein klein wenig Geduld bekommt man auch die angehängte PE-Flasche einfach und sicher gefüllt: das Planktoonetz auf der Wasseroberfläche flach "ablegen", da läuft die Flasche voll und sinkt unter. Wenn die Flasche ein zu großes Volumen haben sollte, zieht man das Netz halt einmal mehr durch die Fluten.

Als "Fischwilderer" bin ich am Main bei meinen Fängen noch nicht angesprochen worden.

Viele Grüße

Rainer
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 07, 2017, 13:28:27 NACHMITTAGS
Hallo Rainer,

nun ja - da hat jeder ein anderem Empfinden. Ich finde diese Teile grausam. Allein schon der schwere breite Ring, an dem das Netz befestigt ist. Zudem ist es nur mit einer kräftigen Stange (und damit sehr auffällig) einzusetzen, es mal eben mit einem Band/Faden an einem kleinen Stiel durch das Wasser ziehen "is nich".

Klar, irgendwie muss man damit zurecht kommen. Man kam ja früher auch mit alten Schaltungen und Zwischengas zurecht... ;)

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: güntherdorn in Juli 07, 2017, 13:51:55 NACHMITTAGS
hallo bernd,
wie du weisst, bin ich immer auf kleine sachen scharf .... drum 65µ maschenweite.
ausserdem sagen viele lieferanten bei 65µ "standard".
da purzeln noch viel kleinere tiere rein, denn bei real schräger position der maschen-löcher gehts bis 30µ runter, was sich unten sammelt.
ich hab übrigens ein ca.100gr.- gewicht unten drangeschraubt, dann sinkt das ganze netz (auch trocken) schön senkrecht ein.
meins, ist das hier oben gezeigte mit dem gelben behälter unten.
- auf guten fang! -
güntherdorn
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bob in Juli 07, 2017, 14:13:30 NACHMITTAGS
Hallo Peter V.,

kann man bei dem Ehlert-Netz nicht einfach das Netz hochhalten, und von der Weithalsflasche durch seitliches Neigen 2/3 des Wassers abkippen? Dann hätte man noch eine schöne Probenmenge, die nicht ganz so schnell ihre Temperatur ändert, und eine Menge Luft als Sauerstoffspender. Das kommt mir persönlich sinnvoller vor als ein Netz mit Hahn, dass man mit einer Hand hochhält, um mit der zweiten Hand einen Becher drunterzuhalten, um dann mit der dritten Hand das Plankton hineinzuspülen. Über die beste Größe des Bechers lässt sich bestimmt diskutieren, aber ich habe schon den Eindruck, dass ein Becher praktischer ist als ein Hahn.

@all
Ich habe seit längerer Zeit ein Planktonnetz, das weder Hahn noch Becher hatte. Da habe ich vor Kurzem den Schnitt auf Trichterform umgenäht und den Deckel so eines Urinprobenbechers mittels Schlauchschelle befestigt. So habe ich ein Wechselbechersystem. :)

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: limno in Juli 07, 2017, 14:59:49 NACHMITTAGS
Hallo Bob,
Zitateine Menge Luft als Sauerstoffspender.
Leider nicht! Die Luft wird ausgasen und kommt nicht mehr wieder. Deshalb im Gegenteil: Die "Pulle" muss voll sein!
Klaus Henkel hat das mal in einem Mikrokosmos-Artikel erläutert.
Tümplergrüße von
Heinrich
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: unkenheini in Juli 07, 2017, 17:48:34 NACHMITTAGS
Moin Peter,
Ja das Planktonnetz von Kosmos ist genial.Ich habe bei mir das Gewinde aufgebohrt(8mm)und über mit einer 2mm Bohrung versehen.In die 8ter Bohrung kommt die Rutenspitze,und in die 2er Bohrung ein Wellensicherungssplint .An den Seilen vom Netz kommt ein Angelkarabiner der an der Rutenspitze zusätzlich befestigt ist(Hatte mein Netz einmal verloren,daher Zusatzsicherung).Die Angelrute ist genial,da leicht flexibel.An die Spitze kann ich auch"Pfahlkratzer"anbringen.Dafür ist die flexible Spitze super geeignet,bleibt immer mit leichten Druck am Pfahl beim hochheben.Meine Pfhalkratzer sind modifizierte Teesiebeinsätze aus dem bekannten schwedischen Mödelhaus mit dem I .Da die Bohrungen im Sieb sehr groß sind,von innen Siebgaze aus einem alten Wäschetrockner einkleben.Achja und transportieren tue ich alles in einem Fotorucksack,durch die Kletteinteilungen gut anpassbar,und durch die extra Fächer noch Platz für alles was man sonst so braucht.
Viele Grüße Jörg
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 07, 2017, 18:12:27 NACHMITTAGS
Hallo,

auch, wenn Rainer mit diesen Netzen zufrieden ist, würde ich persönlich sie als völlige Fehlkronstruktion bezeichnen.

Neben der ausgesprochenen "Klobigkeit" gegenüber dem Kosmos-Netz, das ja fast noch in die Jackentasche passt, besteht eben das Problem des großen Volumens der "Pulle". Es geht ja beim Planktonnetz nicht nur darum, das Plankton einzufangen, sondern es auch zu konzentrieren. Und das Volumen der Kunststoffflasche ist einfach zu hoch, erreicht nicht so schnell eine hohe Planktonkonzentration. Der Deckel der Flasche (es ist keine spezielle Flasche, sondern eine handelsübliche Kunststoff-Chemikalienflasche) ist am Netz mit einer üblichen kantigen "Schelle" aus dem Sanitärbedarf befestigt. Handwerklich eine wirklich primitive, in meinen Augen schlicht "billige" Konstruktion.
Ich verstehe wirklich nicht, wieso niemand mehr die Netze in der Dimension der Kosmos-Netze herstellt.

Vom ganzen "Feeling", von der "Wertigkeit" und dem Handling ist das Kosmos-Netz eine andere Hausummer. Es war wirklich optimal auf die Bedürfnisse des Hobbymikroskopikers zugeschnitten.

Aber nochmal: Die werden schon zig Jahre nicht mehr hergestellt. Ich kann nur jedem gratulieren, der es schafft, irgendwo noch so ein Netz aufzutreiben und empfehle ihm, es gut zu hüten. selbst, wenn es defekt ist - Gaze bekommt man schon noch irgendwo.

Ich möchte nicht wissen, wie oft diese schönen Netze als vermeintlich wertloser Krempel im Müll landen, wenn ältere Mikroskopiker versterben oder einfach ihr Hobby aufgeben. 

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Juli 07, 2017, 21:09:27 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in Juli 07, 2017, 13:07:00 NACHMITTAGS


Man muss sich einmal überlegen, wie ein Planktonnetz funktioniert. Das Plankton wird ja letztlich in dem Gefäß aufgefangen. Die dicke Pulle hat ein so hohes Volumen, dass man damit überhaupt keine gute Konzentrierung des Planktons erreicht. Die alten Kosmosnetze hatte unten ein Metall-, später Kunststoff-Auffanggefäß, das etwa das Volumen einen kleinen Reagenzglases hat (ca. 5 ml).

Die aktuell angebotene Netze eignen sich eher zum Fisch- als Planktonfang.  :-\

Herzliche Grüße
Peter

...na ja, hier greift dann zu Hause noch mal die Zentrifuge zum aufkonzentrieren der Probe. Die kann sich Felix als "clinical scientist" sicher irgendwo beschaffen!

Viele Planktongrüße

Bernhard
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: the_playstation in Juli 08, 2017, 01:34:17 VORMITTAG
Hallo.

Ich benutze auch eines von pokorny mit 30µ Maschenweite. Funktioniert super. Schnur abtüddeln, reinschmeißen, ranziehen, abfüllen, Band eintüddeln.

Liebe Grüße Jorrit (der gerade tierisch vom G20 Gipfel genervt ist).
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 08, 2017, 16:28:51 NACHMITTAGS
Bernhard hat völlig Recht:
Als klinischer Forscher habe ich natürlich Zugriff auf eine Zentrifuge.
Auch wenn Ihr Euch das vermutlich anders vorgestellt habt ;-)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/217714_52727599.jpg)

Spass bei Seite: kann/sollte man hier zur Anreicherung zentrifugieren, oder macht das den Plankton eher kaputt?
Auf eine weiterhin hitzige Diskussion freut sich
Felix
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bernhard Lebeda in Juli 08, 2017, 19:30:32 NACHMITTAGS
Zitat von: flxms in Juli 08, 2017, 16:28:51 NACHMITTAGS


Spass bei Seite: kann/sollte man hier zur Anreicherung zentrifugieren, oder macht das den Plankton eher kaputt?
Auf eine weiterhin hitzige Diskussion freut sich
Felix

Das ist aber ein Schmuckstück!!

Zur Frage: ja man kann zentrifugieren, bei sehr "dünnen" sprich klaren Planktonproben sollte man sogar. Ein bißchen Schwund ist immer, aber sich durch eine zu dünne Planktonprobe zu mikroskopieren ist sehr frustig und gerade für den Einsteiger ernüchternd! Die meisten Tümpler hier besitzen eine Zentrifuge. Ich benutze sogar manchmal eine Laborzentrifuge von Hettich (gibt es für einen Hunni in der Bucht) anstatt der manuellen. Größere Schäden im Plankton gibt es meist nicht.

Viele planktische Mikrogrüße

Bernhard
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bob in Juli 08, 2017, 22:39:04 NACHMITTAGS
Zitat von: limno in Juli 07, 2017, 14:59:49 NACHMITTAGS
Hallo Bob,
Zitateine Menge Luft als Sauerstoffspender.
Leider nicht! Die Luft wird ausgasen und kommt nicht mehr wieder. Deshalb im Gegenteil: Die "Pulle" muss voll sein!
Klaus Henkel hat das mal in einem Mikrokosmos-Artikel erläutert.
Tümplergrüße von
Heinrich

Ich habe Herrn Henkel kontaktiert und er hat auf diese MK-Artikel verwiesen:

Plankton fangen und transportieren
I. Der Fang mit dem Planktonnetz. Mikrokosmos Jg. 84, Heft 5, 1995. S. 283-286.
II. Der Transport: Braucht Plankton die Atemluft oder die volle Pulle? a.a.O. Heft 6, S.375-378.

Unter II. hat er eine schlüssige Argumentation geliefert, warum es nicht sinnvoll ist, Luft im Probenbecher zu lassen. In Zukunft werde ich meine Plankton-Becher ganz füllen. Bei Bedarf kann man ja noch vor dem Betrachten die Konzentration erhöhen. Ich habe Siebe mit verschiedenen Maschenweiten, z.B. auch 25µ. Da läuft das Wasser nur langsam durch.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 09, 2017, 11:27:58 VORMITTAG
Hallo Bob,

vielen Dank für den Hinweis auf die beiden interessanten Artikel, wenngleich die Bezugsquellen aus dem Ersten ja inziwschen leider obsolet sind.
Für weniger kundige Anfänger wie mich sei hier noch mal der Hinweis gegeben, dass die genannten Ausgaben von Mikrokosmos (sowie viele andere) erfreulicherweise frei im Internet verfügbar sind:
http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_84_5_0001.pdf
http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_84_6_0001.pdf
Übersicht hier:
http://www.zobodat.at/publikation_series.php?id=220

LG Felix
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Klaus Henkel in Juli 09, 2017, 12:42:17 NACHMITTAGS
Zitat von: flxms in Juli 08, 2017, 16:28:51 NACHMITTAGS
Spass bei Seite: kann/sollte man hier zur Anreicherung zentrifugieren, oder macht das den Plankton eher kaputt?

Hier die einfache und wirkungsvolle Methode, die ich Dr. Frieder Sauer abgeschaut habe.

Man faltet ein Kaffeefilter zu einer Spitztüte und taucht die Spitze in ein Glas mit Fundortwasser, so daß oberhalb der Spitze genügend Wasser steht. Dann füllt man mit einer Pipette, einem Löffel ö. ä. oder durch Zugießen zu untersuchende Organismen in die Filtertüte. Wenn die Filterspitze auf diese Weise hinreichend gefüllt ist mit "Konzentrat", pipettiert man ein gewünschtes Quantrum heraus und überträgt einen Tropfen auf einen sauberen Objekttäger.

Die Methode läßt sich auf vielfältige Weise nach Wunsch anpassen. Man vermeidet dabei, daß die Organismen in einem Zentrifugenglas totgepreßt werden. Es gibt keinen Schwund der besonders zarten und empfindlichen Organismen.

KH

Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 09, 2017, 12:49:17 NACHMITTAGS
Hallo Herr Henkel,
das ist ja eine giniale Methode mit dem Filter! Danke! Man lernt hier immer noch dazu!
LG Gerd
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Lupus in Juli 09, 2017, 17:36:30 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatEs geht ja beim Planktonnetz nicht nur darum, das Plankton einzufangen, sondern es auch zu konzentrieren. Und das Volumen der Kunststoffflasche ist einfach zu hoch, erreicht nicht so schnell eine hohe Planktonkonzentration.
das muss man etwas differenzierter betrachten. Zunächst entsteht die Planktonanreicherung unmittelbar am Netz, und durch die zusätzliche Strömungskomponente Richtung Netzende im Inneren wird Plankton auch dort hin gespült und konzentriert sich vor dem Gefäß. Direkt kann es aber nicht in das Gefäß einströmen weil bei den einfachen Planktonnetzen dort kein Auslass besteht. Aber natürlich gibt es vor der Gefäßöffnung Verwirbelungen weil sich die aus dem Netz zur Seite fließende Strömung vor diesem Staupunkt aufteilt, wodurch auch planktonreiches Wasser in das Gefäß gespült wird.

Beim Kosmos-Netz ist das Auffanggefäß sehr dünn und lang, da dauert es lange bis der untere Bereich etwas vermischt wird. Ich besitze das Netz auch und halte es daher für keine optimale Konstruktion. Das Netz mit der großen PE-Flasche hat wesentlich günstigere Proportionen zur Durchmischung. Man könnte es evtl. dadurch optimieren, dass man eine kürzere, gedrungenere Flasche anschraubt, das würde die Durchmischung beschleunigen.

Wer es nicht glaubt kann es selbst testen: Man kann ein Reagenzglas o.ä. mit gefärbtem Wasser (z.B. Tinte) füllen und es mit der Mündung voran durch das Wasser ziehen. Das untere Zweidrittel des Gefäßes wird anfangs praktisch nicht verdünnt, erst nach längerer Zeit. Und dabei ist die Strömung an der Gefäßöffnung bei diesem Versuch viel stärker verwirbelt als im Planktonnetz, das die Querströmung vor der Öffnung dämpft.

Hubert
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 09, 2017, 18:16:26 NACHMITTAGS
Hallo,
genau deshalb muss man ja zum Schluss das Netz mehrmals senkrecht wieder ins Wasser gleiten lassen, zwar nicht so weit, dass der Rand wieder unter Wasser ist, aber so, dass damit das Plankton aus den Machen gespült wird. Das Wasser kommt ja jetzt von der anderen Seite. Beim Wieder-Ablaufen-lassen wird es dann weiter zur Spitze gespült. Dabei wird erst richtig eingewirbelt. Das meiste klebt sonst einfach nur am Netz.
LG Gerd
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 09, 2017, 19:35:35 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,

das wäre doch mal ein schönes Thema für eine Dissertation. Ich fürchte, dass die strömungsdynamischen Prozesse in Planktonnetzen in Bezug auf eine Optimierung der Ausbeute bislang nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht wurden. Das wäre doch mal etwas anderes als immer nur Molekulargenetik bei den Biologen oder Quantenphysik bei den Physikern. Ein Promotionsthema für beide Fachrichtungen. Ein praktisches Thema, wenngleich nur für wenige Leute von Interesse und natürlich genau so wenig weltverändernd wie viele Dissertationen.
Natürlich wage ich es nicht, mit Physik-Grundkurs einem Physiker zu widersprechen, sicher hast Du Recht und Du erklärst es auch einleuchtend. Allerdings sehe ich das nicht als den entscheidenden Faktor beim Planktonfang an. Ich denke, dass die Verwirbelung keine nennenswerte Auswirkkung auf die Ausbeute hat. Nach meiner Vorstellung sammelt sich das Plankton in dem Wasser, das sich im Netz befindet sowe am Netzinneren. Das Sammelgefäß spielt zu dem Zeitpunkt noch keine große Rolle, in ihm steht eine Wassersäule, speziell bei engem Lumen. Klar, bei weitem Hals gibt es da mehr Verwirbelung. Aber das Entscheidende ist (nach meinem Verständnis): Beim Ablaufenlassen fließt das Wasser nach unten ab und spült dabei den Fang Richtung Sammelgefäß, insbesondre, wenn man das Manöver durchführt, das von Gerd beschrieben wurde. Dabei ist dann die Größe der Pulle nur insofern relevant, als das Plankton eben in einer zu großen Pulle zu gering konzentriert ist.
Aber was wie wo letztlich besser ist? Das wäre noch zu erforschen  ;)

Mein "Verriß" des von mir gezeigten Netztyps bezieht sich aber nicht nur auf das Volumen des Sammelgefäßes, sondern auf die insgesamt in meinen Augen mißlungene Konstruktion - zu groß, zu unhandlich, billige Konstruktion. Was natürlich nicht heßt, dass ein anderer mit diesem Karpfenkescher nicht glücklich sein kann.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Juli 09, 2017, 20:47:44 NACHMITTAGS
Hallo,
ich habe auch ein Pokorny Netz. Auch wenn die Firma wohl in Tschechien sitzt, haben die sogar einen selbst verschuldeten Defekt am Ventil reparieriert. Kann ich empfehlen.
Carsten
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Lupus in Juli 09, 2017, 20:58:44 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

ich wollte mit meinem Beitrag auch nicht den Rest der Netzkonstruktion loben, ich habe mich ausschließlich auf die Funktion des Auffanggefäßes beschränkt. Jedes Planktonnetz funktioniert. Wer damit zufrieden ist soll es auch bleiben.  ;)

Ich würde es mit anderen Worten so beschreiben: Wenn man das Netz langsam aus dem Wasser nimmt fließt das Wasser erneut seitlich aus dem Netz, ähnlich wie beim normalen Fang. Dabei bleibt wieder ein großer Teil des Planktons am Netz hängen. Nur das Plankton, das sich im unteren Bereich befindet, wird teilweise durch Strömungsverwirbelung in das Gefäß gespült, in der Konzentration die dort vorhanden ist. Aber wenn das Gefäß nicht vollständig damit gefüllt wird, verdünnt sich die ursprüngliche Konzentration im Netz durch das Restwasser unten im Gefäß.

Durch das mehrfache Absenken des Netzes wird jeweils "planktonfreies" Wasser von außen in das Netz gespült, das reißt das Plankton an der Netzwand teilweise wieder nach oben mit und verdünnt es. Aber ich zweifle ja nicht an dass dabei insgesamt eine Spülung nach unten erfolgt, und zusätzlich das Gefäß etwas besser mit angereichertem Wasser gefüllt wird. Warum die Planktonkonzentration in einem kleinen Gefäß dann höher sein soll erschließt sich mir jedoch nicht sofern die Gefäßgröße in einem vernünftigen Verhältnis zum Netzvolumen steht. Die wird immer nur maximal so hoch sein wie die Konzentration am unteren Netzende, vorausgesetzt der bisherige Gefäßinhalt wird durch den Spülvorgang vollständig ausgewechselt. Und nur das war der Punkt den ich angesprochen habe.

Hubert
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: ruhop in Juli 09, 2017, 22:46:05 NACHMITTAGS
Hallo, zusammen.

Die Frage nach der Relevanz von Verwirbelungen im Planktonnetz und die Konzentration des Planktons im Auffanggefäß ist absolut nicht neu und hat schon sehr früh Wissenschaftler beschäftigt. Professionelle Planktonnetze (nach Apstein) besitzen ein Auffanggefäß, dessen Wände von "Fenstern" durchbrochen, aber mit Netzgaze verschlossen sind. Das Auffanggefäß besitzt einen mit einem Hahn versehenen Ablauf.

Da die meisten "Tümpler" das Plankton wohl unter qualitativen Aspekten untersuchen wollen, spielt es daher keine große Rolle wie hoch die Konzentration im Auffangefäß wirklich ist. Die Planktonnetze nach APSTEIN sind leider sehr teuer, aber auch sehr praktisch. Sowohl für die qualitative wie auch quantitative Planktonuntersuchung.

Ich habe sowohl ein KOSMOS-Netz wie auch ein APSTEIN-Netz (beides äußerst günstig aus der Bucht vor einigen Jahren). Für beide Netze habe ich die passende Verwendung und bin sehr zufrieden.

Einen schönen Abend noch

Holger
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: the_playstation in Juli 09, 2017, 22:57:44 NACHMITTAGS
An meinem Pokorny Netz ist ein Plastikbecher. Abziehen und Deckel drauf.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 10, 2017, 01:15:01 VORMITTAG
Liebe Kollegen,

freue mich über die vielen Anregungen und Ideen, die ich aus der angeregten Diskussion ziehe.

Vorläufiges Zwischenergebnis für mich ist, das ich mir ob der vielen Lobeshymnen auch noch ein Pokorny-Netz bestellen werde, das nach meinem Verständnis dem viel gerühmten Kosmos einigermaßen ähnlich ist und ja wohl auch von einem Apstein nicht so unendlich weit weg ist (?).

Letzteres scheint ja eigentlich wohl eher für die Entnahme aus definierten Wassertiefen gedacht zu sein und unterscheidet sich ansonsten nicht wirklich deutlich von den übrigen Netzen (?):
http://www.pokorny-site.cz/de/fischnetze_planktonnetze.html#6

Das Pokorny und das von mir initial gefundene und bestellte gibt es beide in der Maschenweite von 100µm. Da könnte man ja im Prinzip mal einen Vergleich am gleichen Ort und gleichen Bedingungen machen... :-) (da formt sich in meinem Kopf als Klinische Forscher automatisch eine Studie, nur der Placeboarm fehtl noch ...) Habe mir aber erst mal geringere Maschenweiten bestellt, von denen ich mir eine bessere Effektivität erhoffe.

Mal sehen, ob ich die Dinge dann auch so erfrischend verreisse wie Peter ;-)
Einen vergnüglichen Restabend wünscht Euch
Felix
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 10, 2017, 07:37:36 VORMITTAG
Hallo Felix,
fang einfach mal an was zu fangen und anzugucken! Freue Dich an der Vielfalt der Formen und lerne sie unterscheiden und lass Dich nicht zu sehr von dem Fachgesimpel über das optimale Planktonnetz ablenken! Wie weiter oben schon gesagt wurde: Letztlich kann man mit jedem Planktonnetz Plankton fangen. Als Kind hab ich mit einem Damenstrumpf meiner Mutter die Wasserflöhe unter mein Schülermikroskop geholt. Diese eigenen Erfahrungen sind viel schöner als das gar zu wissenschaftliche Herangehen, besonders dann wenn man als oder mit Kindern unterwegs ist. Erfahrungen sind wie Apfelkuchen - selbst gemacht sind sie am besten. Ich würde an Deiner Stelle das Geld für ein zweites Netz lieber in "Das Leben im Wassertropfen" (https://www.amazon.de/Das-Leben-Wassertropfen-Dieter-Krauter/dp/344012634X/ref=pd_cp_14_1/257-8921439-8260316?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=DNJ7T7CD7S03S8B4BMZB) investieren.
Man kann auch ohne Plankton-Netz tolle Sachen im Wasser finden: An Pflanzen, Steinen und Holz ansitzenden Belag abkratzen oder einfach etwas (wenig!!!) Schlamm vom Grund eines Teiches. Die günen Algenklumpen (mit denen wir als Jungs beim Baden immer die Mädchen beworfen haben) sind ein Dschungel voller bizarrer Tiere und Pflanzen.
Viel Freude am neuen Hobby wünscht
Gerd
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 10, 2017, 08:55:07 VORMITTAG
Hallo,

ZitatMal sehen, ob ich die Dinge dann auch so erfrischend verreisse wie Peter ;-)

...aber ich bin doch nicht der Reich-Ranicki der Mikroskopie!  ;)

Im Ernst: Die Pokorny-Netze kenne ich nicht und die habe ich mit meinem Statement nicht gemeint. Es geht mir ausschließlich um das spezielle Netz, das ich in meinem Beitrag gezeigt habe.

Es müsste dieses sein, das von verschiedenen Händlern vertrieben wird:

http://www.biologie-bedarf.de/products/212331/ (http://www.biologie-bedarf.de/products/212331/)

Herzliche Grüße
Peter




Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 11, 2017, 00:48:51 VORMITTAG
Hallo Gerd,

danke für die Ermutigung es doch einfach mal zu probieren! Hintergrund meiner initialen Frage war ja tasächlich nur herbe Enttäuschungen für meinen Sohenmann zu vermeiden: Exkursion ins nahegelegene Moor und am Schluss kommt nix bei rum, weil Papa keinen Plan hat ... ;-) Würde den Nachwuchs nur allzu gerne für's Mikroskopieren begeistern und hoffe daher auf ein Erfolgserlebnis. Das von Dir empfohlene Standardwerk "Das Leben im Wassertropfen" habe ich mir natürlich zugelegt, bevor ich Euch hier mit meiner Anfrag behelligt habe. Sonst hättet Ihr ja zu Recht - wie in Informatikerkreisen üblich - mit einem simplen RTFM ("read the fucking manual") antworten können ;-). Die Tips im Buch sind aber nach meinem Empfinden bei weitem nicht so konkret und hilfreich wie Eure Anregungen hier. Denke das Buch wird seine Stärke erst bei der Bestimmung ausspielen (? hoffentlich). Aber jetzt muss ich halt erst mal so weit kommen, dass ich überhaupt etwas bestimmen kann.
Nach den vielen Hinweisen fühle ich mich für die Praxis schon deutlich besser gewappnet. Und falls es tatsächlich nicht klappen sollte habe ich zumindest schon mal ein paar Ideen woran es liegen könnte.

LG Felix
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 11, 2017, 00:56:54 VORMITTAG
Hallo Peter,

ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich Deinen Vergleich als "Reich-Ranicki der Mikroskopie" als doch irgendwie treffen einstufe ;-).
Das darfst Du aber uneingeschränkt als Kompliment auffassen, denn ich war bekennender Fan des literrarischen Quartetts und danke Dir hier noch mal explizit für Deine ebenso amüsant wie überzeugend vorgetragenen Kritiken.

Glaube, dass sich das von Dir gescholtene Netz noch mal ein wenig von dem unterscheidet, was ich jetzt mal bestellt habe, bin aber wie gesagt sehr gespannt und werde hier berichten.

Eine gute Nacht wünscht
Newbie Felix
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 11, 2017, 08:01:38 VORMITTAG
Hallo Felix,

bitte entschuldige, dass ich etwas "kritisch" nachfrage: Ich habe nicht alle Postings von Dir von Anfang an verfolgt.

Jetzt habe ich aber mal nachgeschaut, was Du bisher so geschrieben hast. Zunächst: Es wäre schön, wenn Du einmal eine Vorstellung unter "Mikroskopiker im Netz" schreibst. Wir könnten dann nämlich etwas gezielter antworten. Es wäre gut, wenn wir wüssten, was Du nun genau an Geräten besitzt, ob und wieviel Erfahrung Du mit der Mikroskopie hast, was wir evtl. an Wissen voraussetzen können und was nicht.

Was hast Du denn nun genau für ein Mikroskop, womit genau ist es ausgestattet?  Ein Standard 14? Ein Standard 16? Beide? Da kommen Fragen nach Filterhaltern, da sehe ich, dass Du teure Zubehörteile für das WL/Universal/Phomi kaufst, die gar nicht zu einem Standard 14 passen, nur, um an den Filterhalter zu kommen, da kommen Fragen nach Planktonnetzen, Polfiltern im Optovar, Umrüstungen der Beleuchtung und sogar Mikrotomen! Eine ziemliche Streubreite  ;)
Und das alles von einem "Newbie" (bezieht sich das auf Mikroskopie oder nur Deinen Status im Forum?)

Das kommt mir  - ehrlich gesagt - ein wenig unkoordiniert, um nicht zu sagen, "chaotisch" vor. Du machst für meine Begriffe zu viele Baustellen auf einmal auf.

Bitte sei doch so nett und informiert uns einmal, was Du nun genau als Equipment hast, ob Du schon einmal mikroskopiert hast, ob Du Erfahrungen im Bereich "Biologie" hast und was Du mikroskopieren möchtest.

Ein Planktonnetz braucht man übrignns viel weniger, als man denkt. Viel lohnendere Objekte findet man zum Beispiel als Anhaftungen an Steinen, in Algenwatten an Uferändern etc., die man einfach einsammeln oder abkratzen kann. Gerd hat es ja gut beschrieben.

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bob in Juli 11, 2017, 09:43:54 VORMITTAG
Hallo Felix,

was das schnelle Erfolgserlebnis angeht: Da ist Plankton gar nicht schlecht. Sehr reichhaltig ist es oft gerade in diesen typischen nährstoffreichen Ententeichen.
Auch prima geeignet: Kristalle z.B. Ascorbinsäure, im polarisierten Licht.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 11, 2017, 13:13:38 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

die Bandbreite rührt schlicht daher, dass ich versuche aus dem Ankauf einiger Einzelteile ein möglichst Vielseitiges Ganzes zusammen zu setzen.

Habe ursprünglich ein Standard 14 erworben, bei dem aber Teile für Phasenkontrast, ein Optovar und sogar viel der Ausrüstung für Fluoreszenzmikroskopie dabei waren. Im Bestreben nach einer stärkeren Lichtquelle als die im Fuß integrierten habe ich dann nach einer externen Beleuchtung Ausschau gehalten. Da bin ich dann auf ein günstiges Standard 16 mit externem Illuminator 60, Trafo, Filterhalter und wie sich heraus stellte eben sogar Polfilter nebst Analysator gestoßen (Alles zusammen für 150 Euro). Somit bin ich also plötzlich mit fast der ganzen Bandbreite der Mikroskopie gesegnet, wobei ich am 16 halt das Licht zum Laufen bekommen muss und gerne einen Binotubus drauf packen würde.

Als Mediziner, der ich bin, interessieren mich vor Allem Zellen und Gewebe. Also ganz klassisch Wassertropfen und Co. U.a. daher hat es mir das Dunkelfeld angetan (das ich von der Kombination mit Fluoreszenz her kenne). Phasenkontrast habe ich ja erfreulicher Weise schon.

Da ich in der Forschung tätig bin und früher ausgiebeig in der Patho famuliert habe, hatte ich schon Berührung zu den meisten Mikroskopieverfahren. Aber wie gesagt nur als absoluter User, der immer schon Alles mundgerecht präsentiert bekommt (perfekte von MTAs hergestellte Präparate und weitgehend automatische Mikroskope).

Auslöser mich auch mal privat mit Mikroskopie zu beschäftigen war die zunehmende Biologie-Begeisterung meines Sohnes, die ich gerne schüren würde.

Hoffe das erhellt die Situation ein wenig und wirkt nun etwas weniger "chaotisch".
VG Felix


PS: manche Teile habe ich mal zur Ansicht bestellt um zu verstehen was das genau ist, wie es funktioniert und wozu es passt. Der weitaus überwiegende Teil davon geht wieder zurück.
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 11, 2017, 13:24:58 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

danke für den Tip mit Vitamin C im polarisierten Licht! Werde ich sobald ich die Beleuchtung startklar habe sofort ausprobieren.
Apotheke ist hier gleich vis as vis.

LG Felix
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 11, 2017, 13:52:46 NACHMITTAGS
Hallo Felix,

na, nun wird doch Einiges klarer.

Ich sag mal so: Wer sich jetzt mit dem Auf-/Ausbau des Standard beschäftigen will, benötigt dringend ein paar Unterlagen  ;), die man nicht mal einfach im Netz durch Googlen bekommt.

Wenn Du mir deine Mailadresse verrätst, lade ich mal einige Dokumente zum Standard in die Cloud. Ich müsste da recht umfassendes Material zum Standard-System haben - Prospekte, Übersichten, Bedienungsanleitungen, technische Unterlagen mit allen Komponenten, die es für das Standard-System gab.  Dann siehst Du auch mal die diversen Lampenhäuser.

Ich würde mir auch noch das Buch von Bruno P. Kremer besorgen:

https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=bruno+kremer+gro%C3%9Fe+buch (https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=bruno+kremer+gro%C3%9Fe+buch)

Die 10. Auflage reicht, Ich denke, dass sich inhaltlich nichts Nennenswertes geändert hat. Ich finde, dass es einen recht guten Überblick darüber gibt, WAS man alles hobbymäßig mikroskopieren kann.

Planktonnetz ist schön, aber - wie gesagt: Solange es nicht da ist, einfach zum nächsten "Tümpel", Teich oder See fahren, oft reicht schon ein kleiner Gartenteich. Jedenfalls dürft jeder, der nicht gerade in der Wüste wohnt, im Umkreis von einem bis zwei Kilometern um seine Haus herum irgendeine passende Wasserstelle finden,  an deren Rand sich ein "Matsch" aus Algenfäden (https://www.google.de/search?q=Algenwatte&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjwgtv2lYHVAhXPLFAKHYkNCMEQ_AUIBygC&biw=1113&bih=725). findet.
Einfach etwas von dem "Zeugs" abfüllen, zu Hause einen kleinen Tropfen daraus auf den Objektträger und dann hat man mit etwas Glück schon das pralle Leben im Sehfeld. Es finden sich dort oft Rädertiere, Diatomeen, Einzeller, Nematoden und diverse Algenfäden.

Herzliche Grüße
Peter

EDIT: Was mir gerade noch einfällt: Mit dem Phasenkondensor kannst Du doch schöne schiefe Beleuchtung realisieren, aber vor allem auch das Dunkelfeld! Da brauchst Du doch eigentlich nicht den Filterhalter!?
Hast Du auch Phasenobjektive?
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: flxms in Juli 11, 2017, 15:38:37 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

freut mich, das sich das Mysterium ein wenig erhellt hat. Die Erfahrung mit der vergleichsweise spärlichen Ausbeute über Google zum Zeiss Standard habe ich in der Tat gemacht. Meine bislang beste Quelle war: http://www.mikroskop-online.de/Zeiss%20Jena%20BDA.htm. Wenn Du mir da weitere Quellen erschließen könntest, wäre das außerordentlich hilfreich! Danke!

Bruno Kremers Standardwerk befindet sich - neben einigen anderen Büchern zum Thema - bereits seit einiger Zeit in meinem Besitz. Bin es von berufswegen gewohnt mich schnell und umfassend in neue Themengebiete einzuarbeiten ;-)

Das bestellte Planktonnetz ist übrigens vorhin eingetroffen ... bin schon sehr gespannt.

Ja ich habe einen Phasenkontrastkondensor mit PH1-3 Blenden und auch passende PH-Objektive. Sind sogar Neofluare, die bis auf eines keine für mich erkennbare Delamination aufweisen. Ein einfaches Dunkelfeld sollte damit tatsächlich zu bewerkstelligen sein. Beim Filter geht es mir mehr um die Rheinbergbeleuchtung mit der ich noch keinerlei Erfahrungen habe und es ist vielleicht auch etwas anschaulicher und zugänglicher für eigene Basteleien (respektive Filter), als die PH-Blenden im Kondensor. Eine dezidierte Dunkelfeldblende ist bei meinem Kondensor nicht dabei.

Herzliche Grüße,
Felix

Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juli 11, 2017, 15:54:19 NACHMITTAGS
Hallo Felix,

zum Dunkelfeld: ein schönes Dunkelfeld erreichst Du, wenn Du in Deinen PH-Kondensor eine schwarze Blende einbaust. da sind noch einige freie Stellen.
Der Durchmesser sollte so um 16 mm liegen, hier ist die DF-Blende auch optimaler positioniert als im Filterhalter.
Irgendwo in den Tiefen des Mikro-Forums gibt (gab) es eine schöne Anleitung dafür von "Nomarski".

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Peter V. in Juli 11, 2017, 16:55:48 NACHMITTAGS
Hallo,

Zitat
Wenn Du mir da weitere Quellen erschließen könntest, wäre das außerordentlich hilfreich! Danke!

Nenn mir Deine Adresse per PN, dann bekommst Du eine DVD von mir. Ist wohl am einfachsten. Wenn Du mir die Mailadresse gibst, kann ich Dir schon einmal ein sehr umfangreiches "Werk" senden.

Herzliche Grüße
Peter

Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: liftboy in Juli 14, 2017, 10:38:54 VORMITTAG
Hallo erstmal,

ich hab bei Hydobios nachgefragt:

Zitatvielen Dank für Ihre Angebotsanfrage. Das gewünschte Apstein-Netz mit einer Maschenweite von 55µ haben wir am Lager also ist die Lieferzeit entsprechend kurz.

Preislich liegen wir hier bei 212,-€ zzgl. Mwst. und Versandkosten.

Gerne unterbreite ich Ihnen bei Bedarf auch ein formelles Angebot.

Das nur zur Info.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Hugo Halfmann in Juli 14, 2017, 14:15:15 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,

den (unerschwinglichen) Preis kannte ich schon, die Firma ist nichts für uns Hobbymikroskopiker.

Mit meinem Beitrag wollte ich ja auch nur darauf hinweisen, daß der Auffangbehälter nicht komplett geschlossen sein muss, die Gründe dafür gehen m.E. aus den vorherigen Beiträgen nachvollziehbar hervor.

Für geplante Eigenbauten oder Verbesserungen gekaufter Netze wäre es durchaus interessant, mal ein detailliertes Foto des Hydrobios-Auffangbehälters zu sehen, denn der ist im Verhältnis zum Netz klein. Sehr klein.
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bob in Juli 14, 2017, 15:02:27 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

mit so einem vergitterten Becher ist man wieder da, wo man mit einem Netz mit Hahn ohne Becher ist: Man muss das Plankton hinterher mit Fundortwasser in einen geschlossenen Transportbecher spülen. Der Becher ist sicher etwas handlicher, aber dafür hat man zwei Teile zu halten.

Hydrobios bietet den Gitter-Becher übrigens auch als Ersatzteil an.

Wer mit vergitterten Bechern experimentieren möchte: Die ebay Edelstahlgitter lassen sich einfachst an Kunststoffgefäßen anbringen - einfach mit heißem Gegenstand dranschweißen.

Viele Grüße,

Bob (der heute Morgen von seiner Frau daran erinnert wurde, dass seit einer Woche ein Becher neben der Spüle steht...)
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Lupus in Juli 14, 2017, 17:24:43 NACHMITTAGS
Hallo,

ZitatMit meinem Beitrag wollte ich ja auch nur darauf hinweisen, daß der Auffangbehälter nicht komplett geschlossen sein muss, die Gründe dafür gehen m.E. aus den vorherigen Beiträgen nachvollziehbar hervor. 

Für geplante Eigenbauten oder Verbesserungen gekaufter Netze wäre es durchaus interessant, mal ein detailliertes Foto des Hydrobios-Auffangbehälters zu sehen, denn der ist im Verhältnis zum Netz klein. Sehr klein.

Wie wäre es mit folgender Konstruktion: Ans Netzende wird ein kurzer Kunststoffrohrabschnitt mit 3/4" Innengewinde geklemmt (z.B. aus abgesägtem Gardena-Hahnverbinder oder Baumarkt-Wasserrohrverbinder), daran schraubt man als Gefäß ein kurzes Rohr z.B.  https://www.pvc-welt.de/PVC-U-Gewinderohr-3-4-x-60mm-Laenge?utm_campaign=google_shopping&gclid=EAIaIQobChMIjKKJ5P-I1QIVxynTCh1rCQz1EAQYAyABEgLuTvD_BwE    (https://www.pvc-welt.de/PVC-U-Gewinderohr-3-4-x-60mm-Laenge?utm_campaign=google_shopping&gclid=EAIaIQobChMIjKKJ5P-I1QIVxynTCh1rCQz1EAQYAyABEgLuTvD_BwE).
Und daran ein Absperrventil z.B. http://www.ebay.de/itm/Absperrhahn-mit-Absperrventil-und-Innengewinde-3-4-Gartenschlauch/190876108006?_trksid=p2047675.c100009.m1982&_trkparms=aid%3D888007%26algo%3DDISC.MBE%26ao%3D1%26asc%3D20140117125630%26meid%3Deff3e79b036d49edbb71ef44e16eb06e%26pid%3D100009%26rk%3D2%26rkt%3D2%26sd%3D200908628390  (http://www.ebay.de/itm/Absperrhahn-mit-Absperrventil-und-Innengewinde-3-4-Gartenschlauch/190876108006?_trksid=p2047675.c100009.m1982&_trkparms=aid%3D888007%26algo%3DDISC.MBE%26ao%3D1%26asc%3D20140117125630%26meid%3Deff3e79b036d49edbb71ef44e16eb06e%26pid%3D100009%26rk%3D2%26rkt%3D2%26sd%3D200908628390)
Und zwischen Rohr und Absperrhahn klemmt man unter den Gummiring ein rundes Stück Netzgewebe als Filter. Beim Fang ist das Ventil offen, planktonreiches Wasser wird direkt in das Rohr gespült aber vom Netzfilter zurückgehalten. Zum Herausnehmen des Fanges aus dem Wasser sperrt man vorher das Ventil ab, dann bleibt das Rohr gefüllt und kann anschließend abgeschraubt und entleert werden. Das Netzgewebe am Ventil muss allerdings regelmäßig gereinigt werden.

Hubert
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Bob in Juli 14, 2017, 17:47:14 NACHMITTAGS
Hallo Hubert,

das ist ja schon richtig eine Bauanleitung für ein Test-System! Irgendwann wird es dem Plankton natürlich eng, weil es sich so direkt vor dem Sieb sammeln wird. Das kann man durch die Maschenweite des Siebs etwas beeinflussen. Bei 25µ läuft Wasser noch so durch. Bei noch kleineren Maschen sickert es dann nur noch ganz langsam hindurch.

Ich muss noch eine Auffangvorrichtung für ein ganz kleines Planktonnetz bauen, etwa 10cm Durchmesser. Mal sehen, wie ich das mache.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: Lupus in Juli 14, 2017, 18:28:32 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

es macht natürlich keinen Sinn für das Filtergewebe eine feinere Maschenweite als beim Planktonnetz zu verwenden. Außerdem ist ja gerade Sinn der Konstruktion dass Planktonwasser mit höherer Konzentration in das gesamte Sammelgefäß eindringen kann und wird, sich also nicht nur am Filter staut.

Ansonsten sehen typische Gefäßkonstruktionen mit Filter z.B. so aus:
http://www.aquaticresearch.com/simple_plankton_nets.htm  (http://www.aquaticresearch.com/simple_plankton_nets.htm)

Hubert
Titel: Re: empfehlenswertes Planktonnetz?
Beitrag von: the_playstation in Juli 17, 2017, 07:33:32 VORMITTAG
Da es fertige, gute, günstige Netze für ca. 50 Euro gibt, verstehe ich nicht, warum man solche Klimmzüge macht. Wenn einem so ein fertiges Netz nicht gefällt, baut man es entsprechend um. Bei meinem Pocorny z.B. einen kleine Plastikflasche dran. Sonst fließt das Wasser zu schnell raus und man muß sehr schnell das Netz über einem Behälter mit dem Hahn halten und den Rest ablassen. Die Kosten und die Bastelzeit halten sich in Grenzen.

Liebe Grüße Jorrit.