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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Schrodt in August 08, 2017, 11:35:51 VORMITTAG

Titel: Botanik: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE " *
Beitrag von: Schrodt in August 08, 2017, 11:35:51 VORMITTAG
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_9439198.jpg)


Fotos 1 - 7 :

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_51462838.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_29601589.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_5705613.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_32603542.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_61676818.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_45721577.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_62645357.jpg)


Querschnitte:  Bilder 8 - 10

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_18322839.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_13038920.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_64833672.jpg)


Tangentialschnitte:  Bilder 11 - 13

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_40934856.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_607522.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_24908439.jpg)


Radialschnitte:  Bilder 14 - 16

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_14613072.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_62265053.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/219203_2730360.jpg)


Anmerkung zur Färbung mit Etzold-FCA :

Die Quer-und Tangentialschnitte wurden 4 Minuten und die Radialschnitte 8 Minuten gefärbt, mit destilliertem Wasser
gut gespült und dann in destilliertem Wasser mit Deckglas mikroskopiert und fotografiert.
Leider ist dabei nicht die schöne diagnostische Färbung entstanden, wie sie Bernd Miggel in seinem Buch zeigt.
Ich werde daher bei weiteren Arbeiten mit der Färbung etwas experimentieren.


Link zu Baumkunde:  Rotbuche = Gemeine Buche :   http://www.baumkunde.de/Fagus_sylvatica/

Link zu Baumkunde:  Süntelbuche :   http://www.baumkunde.de/Fagus_sylvatica_Tortuosa/

Link zu Wikipedia : Rotbuche :   https://de.wikipedia.org/wiki/Rotbuche
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: unkenheini in August 08, 2017, 15:44:30 NACHMITTAGS
Moin Jürgen,kann es sein das das Wasser den Farbstoff entzieht.Das Dfferenzieren(?)der Farben wird ja durch wasserfreien Alkohol gestoppt. Viele Grüße Jörg
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Klaus Herrmann in August 08, 2017, 15:59:55 NACHMITTAGS

ZitatMoin Jürgen,kann es sein das das Wasser den Farbstoff entzieht.Das Dfferenzieren(?)der Farben wird ja durch wasserfreien Alkohol gestoppt. Viele Grüße Jörg

Nein das kann nicht sein. Es wird mit wasserbasierten Farblösungen gefärbt. Differenziert wird mit verdünntem Alkohol ca 70%. Es ist richtig, dass wasserfreier Alkohol (egal ob Ethanol oder Isopropanol) keine Farbe auszieht.

Die Farblösung stammt von mir ich werde mal eine Testfärbung machen mit der Charge, die Jürgen bekam. Wenn da dann auch blau fehlt raufe ich mir die Haare und Jürgen bekommt Ersatz.
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Schrodt in August 08, 2017, 16:44:55 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

ich gehe davon aus, dass deine gelieferte Farblösung in Ordnung ist. Wahrscheinlich mache ich etwas falsch, ich weiß allerdings noch nicht " was " ?. Beim letzten Bild sind ja auch Blautöne drin !

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Klaus Henkel in August 08, 2017, 17:10:10 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in August 08, 2017, 15:59:55 NACHMITTAGS

ZitatMoin Jürgen,kann es sein das das Wasser den Farbstoff entzieht.Das Dfferenzieren(?)der Farben wird ja durch wasserfreien Alkohol gestoppt. Viele Grüße Jörg

Nein das kann nicht sein. Es wird mit wasserbasierten Farblösungen gefärbt. Differenziert wird mit verdünntem Alkohol ca 70%. Es ist richtig, dass wasserfreier Alkohol (egal ob Ethanol oder Isopropanol) keine Farbe auszieht.

Die Farblösung stammt von mir ich werde mal eine Testfärbung machen mit der Charge, die Jürgen bekam. Wenn da dann auch blau fehlt raufe ich mir die Haare und Jürgen bekommt Ersatz.

Lieber Klaus im Westen, im badischen Osten!

Der Jürgen aus Hemer zeigt auf Bild 1 und 2 seines Beitrags die Schnitt- bzw. Sägefläche seines Baumes, von dem er seinen Zweig bzw. Ast entnommen hat. Das ist doch durchgehend verholztes Material. Wo soll davon etwas blau angefärbt sein? Astrablau zieht doch nur auf unverholztes Gewebe auf! Da wundert es mich nicht, daß kein Blau in den Präparten ist.

Grüße aus Oberbayern!
KH
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Klaus Herrmann in August 08, 2017, 17:51:59 NACHMITTAGS
Lieber Klaus,

du magst schon richtig Recht haben, darauf habe ich garnicht geschaut. Ich nehm halt immer nur wenig-jährige Zweiglein, da sieht es natürlich anders aus.
Ich mach also jetzt erst mal gar nix, das ist eh meine Lieblingsbeschäftigung. Und für die Haare geh ich lieber zu meiner Lieblinggsfrisörin. ;)
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Schrodt in August 08, 2017, 17:54:40 NACHMITTAGS
Hallo Mikrofreunde,

die Handschnitte stammen aus dem Kernholz des Astes. Dieses hat bei der dunkleren Färbung und den dunklen Jahresringen fast nur noch
abgestorbene Zellen. Nachstehend zeige ich 2 Mikrofotos von einem Handschnitt aus  dem Bereich der dunklen Jahresringe des Kernholzes.
Vielen Dank für die Erklärung von Klaus Henkel. Das ist sicherlich die Lösung für das fehlende " Blau " in meinen gefärbten Handschnitten.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/219222_26756241.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/219222_23264094.jpg)
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Bernd Miggel in August 09, 2017, 16:35:24 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

mein Ratschlag ist, viel kleinere, aber dafür wesentlich dünnere Flächen zu schneiden. Die Schnitte sollten fast durchsichtig sein und zum Rand hin auf Null auslaufen!
Rotbuche ist nun mal einer der "härtesten Brocken". Da lohnt es sicher, das Klötzchen vor dem Schneiden einige Stunden in Wasser zu kochen.
Wenn du guten Luftabzug hast, kannst du alternativ eine halbe Stunde lang in 25-prozentiger Essigsäure köcheln. Danach schneidet sich das Klötzchen beinahe wie Wachs.

Herzlichen Gruß - und viel Erfolg!
Bernd
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Schrodt in August 09, 2017, 17:06:41 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

vielen Dank für deine Ratschläge. Weil das Holz der Rotbuche sehr hart ist, habe ich es 1 Stunde und 40 Minuten im Schnellkochtopf gekocht,
dann konnte ich es gerade schneiden. 2 Stunden kochen wäre besser gewesen. Da ich keinen guten Abzug über dem Herd habe, scheidet
das Köcheln in 25-prozentiger Essigsäure leider aus. Das Schneiden von fast durchsichtigen Schnitten bei dem harten Holz gelingt trotz
fleißigem Üben nicht immer. Ich werde versuchen die Flächen kleiner zu halten, um dadurch noch dünnere Schnitte zu erzielen.
Zurzeit versuche ich Schnitte vom Kreuzdorn herzustellen. Der ist noch widerspenstiger als die Rotbuche.

Mit herzlichen Grüßen
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Holger x in August 09, 2017, 18:15:03 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,

ich lass die Zeit für mich Arbeiten. Kleinere Holzmuster lagere ich in einem Gemisch aus 70% Spiritus, 20% Essigessens (25%-tig) und 10% Wasser (ich setze immer einen Liter in einer alten Spiritusflasche an). Nachdem das Holz so eingelegt ist, kann man es meist nach Tagen (frisches Holz) oder Wochen (trockne harte Stücke) ohne Probleme schneiden. Meist bereite ich einige Proben bereits als 10x10x10mm Quader vor. Grundsätzlich werden alle Proben mindestens als 10 bis 12 mm dicke Proben (Querschnitte) eingelegt. Auf diese Art kann man sich axial oder radial kleiner Stücke passend abspalten.

Ich hab es aufgegeben mit Rasierklingen zu schneiden und benutze jetzt Mikrotomeinmalklingen von Leica auch für Handschnitte – gibt es bei Klaus Herrmann. Ansonsten Handschnitte in allen Ehren aber ich sehe das pragmatisch und benutze eigentlich nur noch ein altes Leitzmikrotom. Damit lassen sich die Orientierungen der Schnittflächen (insbesondere bei Radialschnitten wichtig) schnell und effektiv korrigieren. Wenn ein Gerät erstmal mit allem Zubehör eingerichtet ist, ist es eine Sache von Minuten brauchbare Schnitte zu produzieren. Nach der Arbeit kurz reinigen und abdecken (Klarsichtfolienabdeckung mit dem Folienschweißgerät aus der Küche geschweißt) - bis zum nächsten Einsatz.


Mit besten Grüßen

Holger
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Schrodt in August 10, 2017, 09:42:30 VORMITTAG
Hallo Holger,

schön, dass du deine interessante Arbeitsweise hier mitteilst, mit der du gute Erfahrungen gemacht hast. Vielen Dank dafür.
Das bequeme Schneiden mit dem Mikrotom kommt allerdings für mich nicht mehr in Frage, da ich meine Mikrotone verkauft habe.
Die Leica-Einmalmikrotomklingen sind sicherlich eine sehr gute, jedoch etwas teuerere Alternative zu den einfachen Rasierklingen.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Bernd Miggel in August 10, 2017, 10:08:44 VORMITTAG
Hallo Jürgen,

es freut mich immer, wenn einer eine Lanze bricht für das Schneiden mit der Hand!
Nichts gegen Mikrotome. Doch wenn man den Bogen raus hat, sind manuelle Rasierklingenschnitte klein aber fein.

Einen Tipp hätte ich noch: Wenn du dein Klötzchen in einen Tischraubstock einspannst, hast du für die Rasierklinge beide Hände frei. Du nimmst die Klinge zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände und führst bei leicht gebogener Klinge einen sehr feinen, ziehenden, schälenden Schnitt.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/219261_39785641.jpg)

Herzliche Grüße - und viel Erfolg!

Bernd
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: koestlfr in August 10, 2017, 13:27:29 NACHMITTAGS
Liebe Handschnibbler!

Es gibt doch von AESCULAP die Klingen BA 245 für Rasiermesser, die sind von der Dimension gleich den schmalen Mikrotommessern und passen sowohl in den allseits gepriesenen Klingelhalter als man mit Ihnen auch sehr gut frei schneiden  kann - kosten deutlich weniger als die Leitz Klingen und sind "sauscharf!

Gab´s auch bei eBay und bei einem Lieferanten für den Bund ...
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Schrodt in August 11, 2017, 09:09:51 VORMITTAG
Guten Morgen Bernd, guten Morgen Franz,

vielen Dank für eure guten Tipps zum Handschnitt. Als erstes werde ich das Schneiden am Tischschraubstock bei den nächsten Handschnitten starten. Ich verspreche mir davon dünnere Schnitte beim Schneiden mit der Rasierklinge.

Herzliche Grüße
Jürgen aus Hemer
Titel: Re: Gefärbte Handschnitte von einer ROTBUCHE nach der " MIGGEL-METHODE "
Beitrag von: Fahrenheit in August 13, 2017, 07:55:56 VORMITTAG
Lieber Jürgen,

danke für die schöne Darstellung, ich habe den Artikel in die Botanik-Liste übernommen.

Herzliche Grüße
Jörg