Hallo,
handelsübliches ,,Fluat" enthält Hexafluorosilikat-Ionen, die mit etlichen Kationen Fällungen ergeben.
Aufmerksam wurde ich auf das Natriumhexafluorosilikat, welches auch im JANDER/BLASIUS (12. Aufl.) abgebildet ist.
Die trigonalen Kristalle erreichen eine Größe, die noch gut abbildbar ist:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220117_35287174.jpg) (http://abload.de/image.php?img=1natriumhexafluorosileipvx.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220117_44419000.jpg) (http://abload.de/image.php?img=2natriumhexafluorosillaq97.jpg)
Die Kalium-Species hingegen ist kubisch und bereitet auch Freude beim Ablichten, besonders die Planflächen im Auflicht der dritten Aufnahme:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220117_52697953.jpg) (http://abload.de/image.php?img=3kaliumhexafluorosilil4kmz.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220117_22597652.jpg) (http://abload.de/image.php?img=4kaliumhexafluorosiliybr3r.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220117_10261382.jpg) (http://abload.de/image.php?img=5kaliumhexafluorosilio0ytz.jpg)
Wiederum trigonal kommt die verwachsene und verzwillingte Barium-Variante daher:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220117_59109011.jpg) (http://abload.de/image.php?img=6bariumhexafluorosili2xpuu.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220117_42659827.jpg) (http://abload.de/image.php?img=7bariumhexafluorosili3bbom.jpg)
Und Kupfer(II)-hexafluorosilikat ist ,,der Hammer", leider aber ziemlich mikrokristallin:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220117_40644060.jpg) (http://abload.de/image.php?img=8kupfersfusa.jpg)
Fluorosilikatische Grüße,
Heiko
Hallo Heiko,
Das ist ja eine sehr interessante Geschichte!
ich musste erstmal nachschlagen, was "Fluat" ist; das war mir völlig unbekannt.
Daraus könnte man ja eine interessante Nachweisgruppe für die verschiedensten Kationen machen.
Vor Dir liegt natürlich jetzt die heroische Aufgabe, Spezifitätsuntersuchungen zu machen; soll heißen, festzustellen, inwieweit z.B. der Nachweis des Kalium
neben Natrium gelingt.
Die Beschriftung Deiner Bilder ist mir nicht ganz klar.
Welche Bilder gehören zum Ba-Kristall; auch das bunte Pol-Bild?
kristalline Grüße
Reinhard
Das sind wunderbare Bilder, Heiko. Beste Grüsse,
Rolf
Danke Euch.
Reinhard,
die Barium-Kristalle verwachsen bei höherer Konzentration morgensternartig, Zwillinge entstehen bei größerer Verdünnung (im Präparat). Die Polarisation ist subjektiv so gewählt, dass ein möglichst kontrastreich-plastisches Bild entsteht.
Den ,,analytischen Schuh" werde ich mir nicht anziehen – da bist Du der Experte – besonders, da die Trachtänderung bei Anwesenheit von ,,Lösungsgenossen" oft ein Thema ist.
Viele Grüße,
Heiko
Hallo Heiko, Hallo allerseits,
ich hoffe der Thread ist noch nicht ganz abgekühlt.
Seid bitte nachsichtig mit mir; die Mikroskopie und Kristallographie ist nicht mein Fachgebiet. Ich bin übers Internet auf diesen Thread gestoßen, da ich selbst an Natrium Hexaflourosilikat Kristallen interessiert bin. Beigefügt seht ihr einige Beispiele (Die Bilder sind mit der Handykamera durchs Okular aufgenommen).
Habt ihr Tips dazu, wie ich schönere Kristalle ziehe? auf den Bildern sieht man neben den eigentlichen Kristallen Kleinkristallisation, die ich nach Möglichkeit vermeiden möchte.
Habt ihr vielleicht Tips, wie ich saubere Kristalltypen erzeuge? Aktuell kristallisieren auf meinem Träger mehrere Formen gleichzeitig aus.
Habt ihr Erfahrung darin Einzelkristalle separat weiterwachsen zu lassen? (wie z.B. Kenneth Libbrecht vom CalTEch http://snowcrystals.com/)
Hallo zurück,
Aufnahme zwei zeigt schon Einkristalle – aber wohl nicht in der gewünschten Lage?
Erster Vorschlag: Lösung stärker verdünnen, Verdunstung verlangsamen (Deckel, kühler Raum).
Gibt es einen Grund, warum Du das Natriumhexafluorosilikat bevorzugst? Ist sicher nicht der willigste Kandidat.
Viele Grüße,
Heiko
Hallo Heiko,
danke für die schnelle Rückmeldung.
Konzentration und Verdunstung zu variieren ist ein guter Punkt, den ich als nächstes angehen werde.
Ich habe im Jander/Blasius auch gelesen, dass man über die Konzentration die Kristallform beeinflussen kann.
Ich habe mich jetzt so sehr auf Natriumhexafluorosilikat eingeschossen, weil die entstehenden Kristallformen sehr große Ähnlichkeit mit natürlichen Eiskristallen in Cirren haben. Zusätzlich ist der Brechungsindex sehr ähnlich. Nur im Gegensatz zu Wassereis sind die Kristalle auch bei Plusgraden beständig.
Daher fänd ich auch interessant, ob Du/ihr eine Möglichkeit seht z.B. ein hexagonales Plättchen, wie du auch eines gezüchtet hast, weiterwachsen zu lassen, sodass er vllt letztendlich Dendriten bildet und zur "kassischen bildhaften" Schneeflocke weiterwächst.
Libbrecht macht es mit Wassereis in einer Wasserdampfgesättigten Umgebung.
Hallo KristallVal,
ja verstehe, spontan kommt mir Iodoform in den Sinn, das solche Tendenzen zeigt:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/259915_16871484.jpg) (https://abload.de/image.php?img=iodoform7korrosionrbktk.jpg)
Ob das in Deinem Sinn zu forcieren wäre, weiß ich nicht.
Gruß, Heiko
Super Bild! Da werde ich mit meinem Mikroskop Setup echt neidisch ;)
Iodoform ist ein super Hinweis! Danke
Ps. Ich habe mal eine Probe mit Na2[SiF6] mit unterschiedlichen Verdünnungsgraden abgedeckt in den Kühlschrank gestellt... mal schauen was Morgen dabei herausgekommen ist.
Viele Grüße und danke für die zahlreichen Hinweise.
Ich werde Mal Morgen ein Bild posten (falls es etwas postenswertes gibt)
Euch einen schönen Abend.
Lieber Heiko,
stimmt Triiodmethan ("Jodoform") macht "Schneekristalle"
Hallo Klaus,
wow, das sieht super aus.
Kannst du ungefähr sagen welche Größe deine Jodoform-Kristalle haben?
LG
Val
Danke Val,
habe ich mir damals leider nicht notiert. Sicher ist: sie waren klein. Ich denke ich hab sie mit dem 20er aufgenommen. Und ich denke Dunkelfeld