Liebe Diatomeenliebhaber,
von einer Schiffsreise weit in den Norden bis Spitzbergen konnte ich an einigen Stellen Wasserproben nehmen und nun untersuchen. Günstig war in Norwegen der keine Gletschersee vom Gletscher Svartisen.
66°42'10.22" N 13°33'26.57" E
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Sehr mutige Menschen klettern im Gletscher und andere Passagiere nutzen die Zeit um Wasser aus dem See zu filtrieren.
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Hierzu wurde für die Reise eine kleine Filtereinrichtung gebaut. Es durfte nicht auftragen und sollte möglichst wenig das Reisegepäck belasten.
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Im Filter bleiben so auch die kleinsten Diatomeen erhalten. Diese Erleichterung ist dann mit erhöhtem Aufwand zuhause verbunden. Es muß das Filterpapier vollkommen zerstört werden und die Diatomeen erhalten bleiben. D.h. es hilft nur die ganz harte Methode in Säuren kochen. Zuerst in eine schwarze Kohlenstoffbrühe wandeln und danach den Kohnestoff oxidieren. Leider geht das nur mit gutem Abzug und setzt jede Menge der gelb bis braunen Gase frei. Gruselig schön !
Was kam heraus ?
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Bild 1 , in sehr großer Anzahl waren Amphipleura pellucida vorhanden.
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Bild 2
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Bild 3
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Bild 4
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Bild 5
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Bild 6
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Bild 7
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Bild 8
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Bild 9
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Bild 10
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Bild 11
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Bild 12
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Bild 13
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Bild 14
Nie hätte ich an diese Vielfalt gedacht. Leider hat diese Sammelmethode den Nachteil, dass für die Zerstörung des Filters viel Aufwand getrieben werden muß und trotz weiterer "Säuberungsschritte" noch sehr viel unerwünschte Materie in den Präparaten bleibt. Aber es hat sich gelohnt.
Als nächste Aufgabe wartet noch ein Filter aus dem so berühmten Geirangerfjord. Eine wunderbare Landschaft, wenn das Wetter noch mitspielt !
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220309_42815147.jpg) (http://www.directupload.net)
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter,
sehr schöne Aufnahmen, wie hast du diesen plastischen Eindruck in die Bilder bekommen.
Hast du bereits s/w aufgenommen oder die Farbaufnahmen in s/w konvertiert?
Da oben habe ich auch schon gestanden und im Hintergrund über die Serpentinenstraße bin ich
mit dem Wohnmobil heruntergefahren und beinahe nicht an einem entgegenkommenden Bus in einer
Kehre vorbei gekommen. Damals habe ich noch nicht mal an Diatomeen gedacht.
Das mit dem Filterpapier ist sicher eine schöne, platzsparende Sache, aber mir würde vor dem anschließenden
Behandeln sehr grauen.
Wie hast du das genau gemacht?
Viele Grüße
Klaus
Hallo Peter,
wunderbare Reise und wunderbare Probe!
ich habe vor kurzem von einem sehr lieben Freund ein Probe eines noch nörlicheren Sees, dem Inarisee in Finnland erhalten.
Auch diese Probe hat eine sehr große Artenvielfalt.
In Bild 11 dürfte es sich um Hannaea arcus (Ehrenberg) R.M. Patrick handeln, die ich auch in einem kalten Gebirgsbach gefunden habe.
lg
anne
Guten Abend Peter
Da habt Ihr ja eine richtig schöne Reise hinter Euch gebracht und zumindest teilweise tolles Wetter gehabt.
Spitzen Ausbeute und super umgesetzt, bei der Bescheibung Deines chemischen Verfahren rinnt es mir kalt über den Rücken .-)
Liebe Grüsse
Gerhard
Hallo Anne und Klaus,
ja es war eine ganz tolle Reise mit sehr intensiven Eindrücken.
@ Anne
danke für die Bestimmung, ich habe mich noch nicht darum gekümmert, da ich noch bei den Aufnahmen bin. Es gibt immer wieder neue Arten zu entdecken.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/220361_35529478.jpg) (http://www.directupload.net)
Diese habe ich noch nie gesehen. ???
@Klaus
die Aufnahmen sind mit einer LED und einem Grünfilter (Olympus IF 550 Interferenzfilter) und einer monochromen Kamera DMK72 entstanden. Dazu auch noch schräge Beleuchtung um die Kanten besser zu betonen. Objektive : PL Apo 40/1,0 Öl , Apo 90/1,4 Öl , SPlan Apo 100/1,4 Öl
Für die Reise war es bestimmt die einfachste und praktischste Methode zur Sammlung der Diatomeen und für den Transport. Leider ist aber dann die vollkommene Auflösung des Filterpapiers in kochender konzentrierter Schwefelsäure nicht jedermanns Sache ::) . Aber der nächste Schritt mit HNO3 den Kohlenstoff zu wandeln ist noch weit problematischer. Keine Methode oder Anleitung für den Küchenherd, ich warne ausdrücklich !!! Und danach sind noch weitere Waschvorgänge (nicht nur in Wasser) nötig. Es wird nicht meine Standardmethode werden ;D
Der Geirangerfjord ist wuderschön und wenn das Wetter noch paßt ein Traum. Wir waren Richtung Dalsnibba unterwegs.
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter,
sehr interessanter und schöner Beitrag, wieder in Deiner speziellen Technik (des Ablichtens) dargestellt.
Bezüglich der chemischen Aufarbeitung: vielleicht könnte man das ja direkt machen, wenn man wieder auf dem Schiff ist und es dann (unter Protest) auf die
Abgase desselben schieben. ;) ;)
viele Grüße
Reinhard
Lieber Gerhard,
ja die Reise war traumhft und ich könnte viele Stunden davon erzählen und berichten. Dass meine Methode nicht ganz "einfach" ist, ist mir bewußt. Aber es ist nicht der großtechnische Stil sondern es sind nur 30 - 40 mL
Trotzdem gibt es eine ganze Reihe von Vorkehrungen die der Sicherheit dienen. Aber ich werde sicher auch noch nach günstigeren Methoden suchen und diese testen. Bekannt sind mir die Verfahren, aber ich habe sie noch nicht versucht.
@Reinhard,
hast recht ! Der Kapitän war sehr nett und ich hatte ein langes Gespräch bei einem Empfang mit ihm. Bei der Leistung von ca. 5 MWatt im Hafen nur für die Stromerzeugung mit Schweröl würden die kleinen braunen Wölkchen nicht auffallen. ;D Aber leider darf bei diesen Schiffen kein Passagier in den Maschinenraum :( ich habe extra gefragt.
Schönen Abend
Peter
Hallo Peter,
danke Fürs Zeigen! Die Diatomeen-Kette in Bild 7 finde ich besonders interessant. Sie wurde durch die Behandlung nicht aufgelöst. Die Verbindungen müssen also Teil der Kieselsäureschale sein und nicht aus organischem Material.
Was hätte gegen das Mitnehmen von Material in Wasser in kleinen Fläschchen gesprochen?
Viele Grüße,
Bob
Hallo Bob,
danke für die Nachricht. Wenn das Wasser sehr klar aussieht ist wenig Material enthalten. Ich hätte also ca. 1 Liter Wasser mitnehmen müssen. So war es nur ein Filterpapierchen. Aber vom Geirangerfjord konnten wir mit einer kleinen Bürste an einem Stein etwas abkratzen und in einem 50 mL Gefäß mitnehmen. Wartet noch auf die Aufbereitung.
Zudem muß man wissen dass bei der Rückkehr auf das Schiff von einem Landgang alle Mitbringsel durch die Röntgenkontrolle müssen. Bei vielen Anlegestellen war nur Trinkwasser erlaubt ! Es war kein Expeditionsschiff für die Arktis ;D
Gruß
Peter
Hallo Peter
danke für den Bericht und fürs Zeigen schönen Fotos,
die Gletscher sind schon lange auf meiner Liste,
ich bin einmal gespannt was da noch auftaucht.
Gruss Martin