Hallo,
die Fällung von Silbersalzen ist nicht unbedingt trivial, jedenfalls für mich.
Komplexiert man etwas Silberchlorid mittels Ammoniak zu Diamminsilber(I) und lässt den Lösungstropfen eindunsten ...
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16521.msg126914#msg126914
... bildet sich an der Tropfenoberfläche wieder Silberchlorid (nicht die Diammin-Species), da der Ligand Ammoniak jetzt fehlt:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224137_54636159.jpg) (http://abload.de/image.php?img=silberchloridefov3.jpg)
Silberphosphat bildet sehr kleine Kristalle, treten die Ionen zu schnell in Kontakt. Bei entschleunigter Reaktion:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224137_42708074.jpg) (http://abload.de/image.php?img=silberphosphateizgu.jpg)
Silberdichromat, bei niedrigem pH-Wert, fällt prompt und protzig. Mit etwas Geduld sind auch Einkristalle im Präparat zu finden. X-Pol. mit dem 40er:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224137_42815147.jpg) (http://abload.de/image.php?img=silberdichromat1rcsiw.jpg)
Viele Grüße,
Heiko
Zitatdie Fällung von Silbersalzen ist nicht unbedingt trivial, jedenfalls für mich.
Hallo Heiko,
für mich war die Fällung schon als Kind ein Fantastikum und noch heut spukt die Idee vom selbstgemachten Silberspiegel in meinem Grind. Offensichtlich hatte ich immer etwas falsch gemacht, denn ein richtig schöner Spiegel wurde es nie.
Gruß - EFH
Hallo Eckhard,
geht mir auch so, die vielen Dinge, die man schon immer einmal machen wollte ...
Viele Grüße,
Heiko
Liebe Silberfreunde,
es ist zwar Arbeit mit großem Zeitaufwand verbunden, aber einem ungemeinen Spaß. Einmal eine lichtempfindliche Silberbromid Emulsion herzustellen und dann Aufnahmen zu machen. Selbstverständlich in Kleinformat auf einem Objektträger ! Als Ausgangsbild war die Nürnberger Burg für einen Franken gerade richtig.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224221_17113003.jpg)
und so unter dem Mikroskop, sichtbar mit allen Fehlstellen und Unzulänglichkeiten. ;)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224221_30544512.jpg)
Unbedingt nachmachen !!!
Peter
Hallo Herr Höbel,
das ist ja interessant, wie haben Sie denn die Verkleinerung auf den Objektträger hinbekommen?
Viele Grüße,
Michael L.
Hallo Michael,
es ist ein kleiner Bastelaufbau. Zuerst muß sicher sein, dass zwischen dem Bino-Einblick und dem Filmträger Parfokalität herrscht. Auf dem Filmträger ist in KB-Format das gewünschte Bild als Negativ.
In der Dunkelkammer (ges. Aufbau) wird bei Rotlicht der vorbereitete Objektträger auf den Tisch gelegt und im Durchlicht (Rotlicht) auf die Bromsilberschicht scharf gestellt. Danach am Fotowechsler umschalten und die Belichtung beginnen. Wenn man nach gefühlten 100 Versuchen die richtige Belichtung gefunden hat, kann man mit einer Ausbeute von 5 - 10% rechnen. Es gibt mehrere Fallstricke als man sich ausdenken kann.
Sehr wichtig, dass die Chemikalien rein sind und durch Filterung möglichst alle Fremdpartikel zurückgehalten werden. Aber das ist eine andere Geschichte :D
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224232_20390146.jpg)
Gruß
Peter
Hallo Peter,
aber wie erfolgt denn die Fixierung - klassisch in einem Fixierbad?
Viele Grüße,
Heiko
Hallo Heiko,
ja ganz klassisch. Aber man muß sich mit dem ganzen Prozess vertraut machen. Auch eine Nudelpresse bauen! Ebenso ist die Fertigstellung mit einem Deckglas und ein Lackring nicht ganz einfach. Ich habe Wochen daran gearbeitet.
Sehr zu empfehlen.:
Kompendium der Photographie I. Band Die Grundlagen der Photographie
Mutter, Dr. Edwin
Grüße
Peter
Hallo Peter,
welch archaisch-analoges Verfahren der Bildgebung – Respekt.
Ein weiteres Silbersalz sei hiermit als Makro 1:1 gezeigt. Es handelt sich um ,,Spiegelfraß", also um Silbersulfid:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224250_52786977.jpg) (http://abload.de/image.php?img=spiegelfrax8s34.jpg)
Viele Grüße,
Heiko
Hallo in die Runde,
ohne Heikos Beitrag abschweifen lassen zu wollen, die "Übermikroskopiker" hier arbeiten teilweise mit UV-Beleuchtung.
Man verteile einen Tropfen farbigen UV-Nagellack zwischen Objektträger und beispielsweise einer PET-Folie und belichte die Maske darauf (405 oder besser 365 nm), darauf den nicht belichteten Anteil mit Alkohol weggewaschen. Dann kann die Spielerei beginnen, das frei Glas anätzen, versilbern (danach evtl. galvanisieren), mit Glasfarbe färben .... usw.
Das Acrylat läßt sich mit einem Tesastreifen abziehen oder wegbrennen oder mit Azeton aufquellen, eine unendliche Spielwiese mit Möglichkeiten für Bastelfreunde.
(Sorry Heiko für die Grätsche)
LG
Bernd
Liebe Freunde der Silbersalze,
nicht nur Heikos Kristalle begeistern mich (wie Kristalle allgemein :))), sondern ich bin auch von Peters Mikrofoto begeistert. Dabei habe ich mich an ein altes Präparat von J. D. Möller erinnert, das sehr bemerkenswert ist. Es ist eine Seite der Hamburger Nachrichten vom 10. September 1885, also nun 132 Jahre alt. Hier sind Bilder davon. Es ist, wohlgemerkt, viel besser als meine Fotos mit einer schlecht angepassten Kameraadaption :(.
Viel Spaß beim Ansehen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224263_16782441.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224263_16991442.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/224263_25560520.jpg)
Lieber Olaf,
bemerkenswert ist das Präparat allemal, auch wenn ich – vermutlich altersbedingt – das Kleingedruckte nicht mehr entziffern kann. 8)
Wenn ich mich recht entsinne, recherchiert der Mechaniker meines Vertrauens (ein Klassenkamerad) noch heute an einem solchen Mikrofiche-Lesegerät nach Ersatzteilen für die Restauration meines Klimakillers: https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofichekatalog
Eine beachtliche ,,Halbwertszeit" dieser Technik, wie ich finde.
Viele Grüße,
Heiko