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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Mikrotom in April 11, 2018, 17:05:33 NACHMITTAGS

Titel: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: Mikrotom in April 11, 2018, 17:05:33 NACHMITTAGS
Hallo an alle Mikroskopiker
Wer kann mir die Rezeptur für Haematoxylin modifiziert nach Gill nennen. Ist das Ethylenglycol unbedingt nötig?
Beste Grüße
Martin
Titel: Re: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: JB in April 11, 2018, 18:26:07 NACHMITTAGS
Hallo Martin,

Sie meinen vermutlich eine Haemalaunloesung zur Kernfaerbung?

http://www.ihcworld.com/_protocols/counterstain_solutions/gill_hematoxylin.htm

Fuer Gill ist Ethylenglycol notwendig (per Definition fuer die Modifikation nach Gill). Es gibt viele alternative Haemalaunloesung zur Kernfaerbung, da sind auch Versionen ohne Ethylenglycol dabei:

https://stainsfile.info/StainsFile/downloads/hxformulas.pdf

Viel Erfolg,

Jon
Titel: Re: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: Klaus Herrmann in April 11, 2018, 18:40:43 NACHMITTAGS
Schon geregelt Ethylenglycol ist auf dem Weg!

;)
Titel: Re: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: cle in April 11, 2018, 20:01:18 NACHMITTAGS
Hallo, Ethylenglycol wurde in den 80er Jahren des letzten Jhd als Frostschutzmittel bei  Weinen in Österreich eingesetzt, machte den Wein bekömmlicher, wurde aber nicht nachgewiessen bei Testung auf Zucker.
Nachweis erfolgte durch zu viel Verbrauch von Frostschutzmitteln bei Winzern

MfG  Claus.
Titel: Re: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: Mikrotom in April 11, 2018, 21:07:31 NACHMITTAGS
Hallo an Alle,
danke, die Rezeptur habe ich erhalten.
Beste Grüße
Martin
Titel: Re: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: Werner in April 11, 2018, 23:10:56 NACHMITTAGS
Der frostsichere Ö-Wein wurde aber nicht mit Ethylenglycol, sondern mit Dietylenglycol gepantscht.
Das ist eine andere Verbindung, da sagt der Frostschutzmittelverbrauch nichts aus.
Der Nachweis der Glycole ist kein Problem.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: Klaus Herrmann in April 11, 2018, 23:24:04 NACHMITTAGS
ZitatDer Nachweis der Glycole ist kein Problem.

Gaschromatografisch überhaupt kein Problem!

Die Organische Analytik in meiner Abteilung hat damals für die Firmenkantine den Bestand der österreichischen Weißweine durchgeprüft und wir haben uns immer eine 2. Flasche als Referenzprobe erbeten. Es waren nicht alle Flaschen betroffen... ;)
Titel: Re: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: limno in April 12, 2018, 09:32:35 VORMITTAG
Guten Morgen,
durch diesen Thread sind wieder Erinnerungen an diesen Lebensmittelskandal in mir aufgestiegen. Ich habe damals gehört (Wikipedia gab's damals noch nicht), dass dieser nur deshalb aufkam, weil vorwitzige Studenten eine Probe besagten Weines durch den Gaschromatographen gejagt hatten.
Mit nüchternen Grüßen
Heinrich
Titel: Re: Haematoxylin nach Gill
Beitrag von: Nora in April 13, 2018, 09:40:08 VORMITTAG
Ich häng mich mal eben dran, weils eine lustige Coinzidenz ist.
Mir ist gestern eine Kiste mit einem Färbekit auf den Tisch gestellt worden, die Gill III enthält. Mit Mayer und Weigert hab ich Erfahrung und weiß wann ich welches nehme. Im Romeis und im Netz hab ich erstmal nix dazu gefunden, aber was ist nun anders/Vorteil/Nachteil von Gill? Bzw die Einsatzgebiete? Mit was kann ichs kombinieren (außer Alcian und PAS, die mit im Kit waren)? Die Färbung ist schön knackig geworden, und zum Bläuen sind im beigefügten Protokoll nur 3min statt sonst immer 10min angegeben, also prinzipiell schon schick.
Dankende Grüße,
Nora