Hallo,
Ich bin neu im Forum und habe eine Frage bezüglich der Genauigkeit von der Feineinstellung eines Mikroskops bei verschiedenen Vergrößerungen. Ich möchte den Höhenunterschied zwischen zwei Objekten im Mikrometerbereich bestimmen. Hierzu habe ich zunächst auf das erste Objekt scharf gestellt habe es entfernt und das zweite Objekt unter das Objektiv gelegt. Auf dieses habe ich dann mittels Feineinstellung fokussiert und habe dabei notiert wie viel Mikrometer ich verfahren bin. An der Feineinstellung ist eine Skala die pro Umdrehung 100 Mikrometer anzeigt. Leider habe ich ziemlich abweichende Ergebnisse herausbekommen.
Bei 200x Vergrößerung musste ich zudem über einen größeren Bereich scharf stellen als bei 500x er. Eigentlich müsste der Unterschied bei jeder Vergrößerung doch gleich sein. Ist dies wegen dem höheren Schärfebereich? Kann ich dieses Verfahren überhaupt anwenden?
Danke fürs Durchlesen, vllt kann mir jemand einen Tipp geben :)
Hallo,
das Mikroskop dient in diesem Fall nur als optische Hilfe, die Höhenmessung geschieht ausschließlich mechanisch über die Skala des Tisch- oder Tubushubs. Die Vergrößerung spielt da in erster Näherung keine Rolle. Der Fehler resultiert daraus, was das Auge nun als "scharf" oder "nicht scharf" empfindet.
Gruß, Jochen.
Hallo "murph?"
ich würde bei Deinen Versuchen die Aperturblende ganz geöffnet lassen für eine möglicht geringe Tiefenschärfe/Schärfentiefe .
Dadurch sollte die Messung etwas genauer werden. Meine ich.
Wenn Dir dieses Forum gefällt, solltest Du Dich bitte anmelden und Dich Max oder Maria oder sonst wie nennen.
Herzliche Grüße
Herbert
Guten Abend - da es noch keine Vorstellung gibt gehts nur unpersönlich
Das Problem mit dem Du zu tun hast = Spiel
Ein Getriebe hat dieses Spiel um die Abnutzung/Reibung zu reduzieren, besonders beim Richtungswechsel wird das sichtbar.
Bei der Methode der Seriellen Bestückung mit den Messobjekten ist Scheitern vorprogrammiert. Die Abhilfe, die Objekte müssen gleichzeitig am Tisch liegen. Im Idealfall wird dann mit der Messuhr gemessen. Vor allem die Modelle mit der Nullstellung in der Mitte und Skalen in beide Richtungen sind bequem. Mit einem Laserstrahl geht es natürlich noch einmal genauer.
Liebe Grüße
Gerhard
Ps: und willkommen :-)
Hallo "murph",
was für ein Mikroskop nutzt Du denn? Die älteren Modelle nahmhafter Firmen sind meist wesentlich präziser in der Mechanik und haben oft weniger Spiel als neue in ähnlicher Klasse. Wenn Du aber schon eine Messreihe gemacht und sehr große Abweichungen erhalten hast, wird Dein Mikroskop wohl dazu nicht so richtig taugen.
LG Gerd
Ohne ein Okular mit z. B. Fadenkreuz oder Messskala ist eine reproduzierbare Scharfeinstellung nicht möglich, denn das Auge akkommodiert immer.
Alternativ kann man über den Fotoanschluss die Schärfe kontrollieren:
Mehrmals Fotos der beobachteten Stelle machen, die Werte der Messskala notieren und später am Computer das schärfste Bild aussuchen.
Dann würde ich anhand bekannter Höhenunterschiede viele Messreihen machen, um die Streuung der Messwerte zu ermitteln. ...
Alles eine mühsame Arbeit, die auch ein mechanisch perfektes Mikroskop voraussetzt!
Wie Gerhard (rawfoto) schon erwähnt hat, ist dafür eine Meßuhr bestens geeignet.
Mechanische mit 1/100 mm gibst bei ebay gebraucht für wenig Geld.
Die mit 1/1000 mm heißen "Feintaster".
Elektronische sind auch gebraucht teurer, können aber oft sogar 1/1000 mm reproduzierbar anzeigen.
Gruß - Werner
hallo,
zwei verschiedene objektträger hintereinander geht gaaarnicht.
ein "no-go".
einfach, da es vom luftspalt zwischen OT und tisch, ebenheit der OT´s, genaue dicke der OT´s und deckgläser sowie noch anderen faktoren abhängt.
nur EIN objekt auf EINEM OT, und das noch möglichst nah nebeneinander würde gehen.
güntherdorn
nachtrag vom 29.9.2019: in zeiss hanbuch für das axio steht: 1 teilstrich des feintriebknopes = 2µ.
Hallo -
Ergänzung zu Gerhards Anmerkung:
Solange murph nicht bekannt gibt, welches Mikroskop verwendet wird bzw. welchen Trieb das hat, ist weitere Diskussion überflüssig:
Z.B. hatten die alten Zeiss GFL , WL, Phomi bzw Universal außer dem Grob- einen separaten Feintrieb mit 2 mm Hub (Uhrwerk ohne Spiel). Die neueren haben alle ein Planetengetriebe mit Reibkugeln: Diese reiben nicht nur, sondern sie rutschen auch - die Skala an den Feintriebknöpfen hat nur noch einen ästhetischen Sinn, bestenfalls erlaubt sie grobe Abschätzungen bei sehr kleinen Wegen.
Viele Grüße
Rolf
Hallo liebe Mikroskopiker,
"Murph" hat sich zwar nicht mehr gemeldet,
das Thema ist aber nicht uninteressant!
Welche Erfahrungen habt ihr dazu bisher gemacht und welche Mikroskope sind besonders zu empfehlen?
Herzliche Grüße
Rolf
Hallo zusammen,
ein Mikroskop mit Trieben, die ausschließlich mit Zahnrädern, Zahnstangen und Schneckenrädern arbeiten, ist grundsätzlich in der Lage, eine definierte Übersetzung zwischen Triebknopf und Tisch zu bieten. Ich habe aber noch für kein Mikroskop Angaben zu Fehlertoleranzen gesehen, so dass ich diese Funktion mit Vorsicht genießen würde. Es kann durchaus sein, dass 2µ in Wirklichkeit 2,1µ sind, weil die entsprechenden Zahnradkombinationen gerade so schön passten. Bei einem gebrauchten Mikroskop muss man auch bedenken, dass die Zahnstange generell oder in einem engen Bereich stark abgenutzt oder gar beschädigt sein kann.
Die schon empfohlene Messuhr in einem entsprechenden Halter gibt einem einen guten Vergleich und zeigt auch Schwankungen auf.
Wichtig ist natürlich, beide Messpunkte aus einer Richtung anzufahren, also von oben her ran an den oberen Punkt, von oben weiter zum unteren Punkt, nicht umdrehen.
Bei einem Binokulartubus würde ich empfehlen, nur ein Auge und Strahlengang zu nutzen.
Viele Grüße,
Bob
Ich arbeite an metallischen Proben mit Auflicht und einem 50er Objektiv.
Mit meiner chinesischen 1/1000 Messuhr kann ich so etwa 2µ reproduzierbar fokussieren.
Mit viel Routine 2 Augen und ohne Fadenkreuz.
Bei einer sehr glatten, perfekt ebenen Probe auch 1µ
Das ganze hängt deutlich von der Oberflächenqualität der Probe ab. Eben und glatt ist wichtig, aber wenn sie ganz uniform ist wird es auch wieder schwierig.
Mechanisch erstklassig poliertes Metall mit einzelnen mikroskopischen Kratzern ist perfekt.
Hallo,
von Teilstrich zu Teilstrich beträgt die Hubhöhe bei meinem Orthoplan laut Herstellerangabe etwa 1 µm.
Beim Fokussieren mit einem 40x/0,85 Objektiv schwanken bei mehrfach wiederholter Einstellung die ermittelten Werte um etwa 1/2 Teilstrich.
Die Schwankungen werden geringer, wenn ich das Bild auf einem Monitor bei aufgesetzter Kamera betrachte (oder die Bilder später auswerte) und den Feintrieb motorisch nur in eine Richtung bewege. Von Teilstrich zu Teilstrich brauche ich 8 Schritte mit Schrittmotor.
Gruß
Rolf
Hallo,
Zitatvon Teilstrich zu Teilstrich beträgt die Hubhöhe bei meinem Orthoplan laut Herstellerangabe etwa 1 µm.
Beim Fokussieren mit einem 40x/0,85 Objektiv schwanken bei mehrfach wiederholter Einstellung die ermittelten Werte um etwa 1/2 Teilstrich.
das ist zumindest optisch plausibel, bei dieser Optik dürfte die visuelle Schärfentiefe theoretisch etwa bei 0.5 µm liegen. Die Schärfentiefe der Kamera-Monitor Kombination hängt von der Adaption und Kamerapixelgröße ab und kann natürlich von der visuellen etwas abweichen. Ob der begrenzende Faktor beim Orthoplan die Feinmechanik oder die im Beispiel verwendete optische Auflösung ist, ist eine ganz andere Frage.
Bei einem etwas schwächeren Objektiv ist man schnell bei einer visuellen Ungenauigkeit von einigen µm, und eine Fehladaption des Auges (ohne Messskala im Okular) kann bei geringeren Vergrößerungen eine zusätzliche Abweichung von ebenfalls mehreren µm bewirken.
Hubert
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