,,... aber welche Schönheiten offenbarten die Glasrähmchen als solche, wenn man sie einfach zwischen Daumen und Zeigefinger gegen das Licht hielt - durchscheinende Miniaturen, Taschenmärchenländer, schmucke kleine Welten aus stillen leuchtenden Farben! In späteren Jahren entdeckte ich die gleiche genaue und stille Schönheit von neuem in der Helligkeit unter dem Zauberrohr eines Mikroskops.Auf dem Glas eines Diapositivs war eine Landschaft verkleinert und das beflügelte die Phantasie; unter dem Mikroskop war ein Insektenorgan zu nüchternem Studium vergrößert. In den Größenverhältnissen der Welt,so scheint es mir, gibt es einen feinen Punkt, wo sich Phantasie und Wissen treffen, einen Punkt, den man erreicht, wenn man Großes verkleinert und Kleines vergrößert und der seinem Wesen nach künstlerisch ist."
Vladimir Nabokov, Erinnerung, sprich
Zur Freude und zum Nach-denken mit schönen Grüßen von
Jürgen
Hallo Jürgen,
ein schöner Gedanke den ich nur zu gut nachvollziehen kann.
Entschuldigt wenn ich das etwas schwülstig sage - aber manchmal denke ich, wie alles Andere vom Staubkorn bis zum Stern sind wir Ergebnis der Prozesse die mit dem Urknall ihren Lauf nahmen. Wenn man es nicht besser wüsste könnte man fast meinen wir sind geschaffene Augen eines eitlen Universums das sich selbst bewundert. Und das wäre eine Aufgabe der ich nur zu gerne nachkomme. Das es dazu kommen konnte, also das wir existieren und in die Welt sehen können und versuchen sie zu verstehen, ist mir eigentlich Wunder genug.
Viele Grüße,
Karl