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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Frank Fox in Mai 20, 2018, 14:35:32 NACHMITTAGS

Titel: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Frank Fox in Mai 20, 2018, 14:35:32 NACHMITTAGS
Hallo liebe Mikrofreunde,

zur Abwechslung zeige ich ein paar Makroaufnahmen, und zwar die Aufnahmen einer Hornisse.
Dabei habe ich die Beleuchtungsquellen und Arten variiert.
Die Beleuchtungsquellen/-arten waren eine Kaltlichtquelle von Schott mit einem Ringspalt-Lichtleiter, Ringspalt-Lichtleiter mit POL und eine Ring-LED-Beleuchtung mit Diffusor.
Ich habe die Beleuchtungsarten unter die Aufnahmen notiert.

Viel Spaß bei Betrachten der Aufnahmen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_52697953.jpg)
Kaltlichtquelle mit Ringspalt-Lichtleiter

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_22597652.jpg)
Kaltlichtquelle mit Ringspalt-Lichtleiter

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_10261382.jpg)
Kaltlichtquelle mit Ringspalt-Lichtleiter

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_59109011.jpg)
Kaltlichtquelle mit Ringspalt-Lichtleiter und Polarisator

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_42659827.jpg)
LED Ringlicht mit Diffusor

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_40644060.jpg)
LED Ringlicht mit Diffusor

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_17043416.jpg)
LED Ringlicht mit Diffusor

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_28756230.jpg)
LED Ringlicht mit Diffusor

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233952_18961937.jpg)
LED Ringlicht mit Diffusor


Herzliche Grüße Frank Fox 
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten
Beitrag von: losgiraffos in Mai 20, 2018, 17:05:26 NACHMITTAGS
Moin, Moin Frank,

die Beleuchtung mit LED-Ringlicht und Diffusor gefällt mir am Besten. Die Farben kommen harmonischer und das Objekt erscheint mir plastischer in der Wiedergabe.

Gruß Manfred
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten
Beitrag von: Jürgen H. in Mai 20, 2018, 18:19:31 NACHMITTAGS
Wow!

Die Ringleuchte spiegelt sich ja sehr eigen in den Ocellen wieder, sieht toll aus....

Schöne Grüße und Danke für die hervorragenden Bilder!

Jürgen
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten
Beitrag von: Frank Fox in Mai 20, 2018, 20:49:51 NACHMITTAGS
Danke für die netten Kommentar.  :)

Ich habe der Vollständigkeit halber noch ein Bild ergänzt.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233962_54172779.jpg)
Kaltlichtquelle mit Ringspalt-Lichtleiter und Diffusor

Mit gefällt diese Variante am besten.

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Heiko in Mai 20, 2018, 21:05:09 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

die sind ja alle ,,saugut". Wenn Du schon'mal persönliche Präferenzen herausforderst, dann gib Deinem Favoriten noch einen Hauch mehr Kontrast – dann ist's auch meiner.

Bewundernde Grüße,
Heiko
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Frank Fox in Mai 20, 2018, 21:25:43 NACHMITTAGS
Hallo Heiko,

et voilà

... etwas mehr Kontrast.

Der Diffusor nimmt doch einiges an Kontrast hinfort.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233964_21855962.jpg)
Kaltlichtquelle mit Ringspalt-Lichtleiter und Diffusor

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Heiko in Mai 20, 2018, 22:22:58 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

für mich – perfekt.

Gruß, Heiko
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: olaf.med in Mai 21, 2018, 08:54:01 VORMITTAG
Lieber Frank,

wie immer kann ich voller Ehrfurcht nur Staunen!

Ich persönlich würde aber die Varianten ohne Diffusor doch vorziehen. Ein paar Spitzlichter und etwas Glanz bringen doch mehr Leben ins Bild.

Herzliche Grüße,

Olaf
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Frank Fox in Mai 21, 2018, 12:23:17 NACHMITTAGS
Ich danke euch sehr, die Tipps/Meinungen waren für mich sehr wertvoll.

Lieber Olaf,

ich habe noch eine weitere Aufnahme ausprobiert, ein Kompromiss zwischen Spitzlichter und der "diffusen" Variante.
Der Glanz und die Spitzlichter geben der Aufnahme etwas mehr pep, da bin ich ganz Deiner Meinung.

Ich bin auch ein Fan der Halogenbeleuchtung, das gilt für mich auch bei den Mikroaufnahmen am Mikroskop.
Betrachtet man die obigen Aufnahmen nebeneinander so erkennt man sehr schnell, dass die LED-Varianten etwas in den Grünbereich hineingehen, was mir nicht so gefällt.
Die mit Halogen beleuchteten Aufnahmen haben deutlich natürlichere und ausgewogenere Farben.

Hier nun meine finale Version.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233988_37460558.jpg)
Kaltlichtquelle mit Ringspalt-Lichtleiter und (Halb-) Diffusor

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Kurt Wirz in Mai 21, 2018, 13:08:41 NACHMITTAGS
Hallo Frank
Ein sehr schöner Vergleich.
Es geht hier um das Licht, dazu gehört auch die Lichtsetzung, die auch vom freien Arbeitsabstand abhängig ist.
Leider erwähnst du dein Setup betreffend Kamera und Objektiv nicht.
Etwas das mir bei allen Bildern nicht gefällt, sind die Reflexe in den Facetten- und Punktaugen.
Diese lassen sich mindern, indem der freie Arbeitsabstand gross ist, damit lässt sich auch ein Diffusor grossflächiger einsetzen.
Mit Bearbeitung lässt sich der Kontrast erhöhen, aber nicht mindern.

Ein Beispiel, das ich auf Wunsch lösche:
Kamera: Nikon D810
Objektiv: Rodenstock Rodagon 1:5.6, f = 105mm (in Retro)
Abbildungsmassstab: 2:1
Blende: 5.6
Beleuchtung: 4 Blitzgeräte mit Diffusor
Freier Arbeitsabstand: 145mm
Stack aus ca. 150 Bildern im Abstand von 0.05mm

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/233992_59487907.jpg)

Liebe Grüsse Kurt
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Frank Fox in Mai 21, 2018, 14:38:11 NACHMITTAGS
Hallo Kurt,

gerne ist Deine schöne Aufnahme willkommen, es geht ja hier um Erkenntnisgewinnung.

Als Equipment habe ich eingesetzt:
- Canon 5DMII
- Schott Kaltlichtquelle KL2500LCD mit Ringspaltlicht
- LED Ringlicht
- Canon MP-E 65mm
- ein Exot, Zeiss Jena GF Plan Objektiv 2,5x (unendlich) + Tubuslinse

Der Arbeitsabstand ist bei allen Objektivkombinationen groß gewählt.

In Deinem schönen Bild würde ich allerdings etwas mehr Kontrast einfügen, auch etwas mehr Reflexionen hauchen dem Bild  "mehr Leben" ein.
Beides lässt die Aufnahme weniger "flach" wirken.
Aber letztendlich sicherlich auch Geschmacksache, wie man ja durch die Kommentare oben gelesen hat.
Auch ist die Schräglage der Hornisse Deiner Aufnahme günstiger, um Reflexe zu vermeiden.
In der Frontalansicht wird man wohl immer mehr oder weniger die Art der Beleuchtung in den Facetten- und Punktaugen sehen.
Viele Fotografen stempeln diese später per Bildbearbeitung auch einfach weg.
Ich habe sie bewusst zum Vergleich im Bild belassen.

Für mich hat hat der Vergleich bis jetzt folgende Erkenntnis gebracht:
Ich setze gezielt keinen zu starken Diffusor ein, um den Kontrast und die Farben nicht zu stark zu reduzieren.
Weil letztendlich den Kontrast des flachen Bildes per Software wieder zu erhöhen führt nicht zum gleichen Resultat wie eine Aufnahme mit höherem Aufnahmekontrast.
Auch möchte ich die schon oft diskutierte Halogenbeleuchtung nicht missen.

Vielleicht werde ich die Tage noch eine Aufnahme in Schräglage der Hornisse machen (falls die noch etwas frisch bleibt) und dabei ein Mehrpunkt Halogen Ringlicht einsetzen.

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Kurt Wirz in Mai 21, 2018, 15:56:10 NACHMITTAGS
Hallo Frank

Wie du erwähnst: "Aber letztendlich sicherlich auch Geschmacksache"

Ich erwähne meine Überlegungen:
In der Mikroskopie ist oft ein eher hoher Kontrast erwünscht, damit man von Auge die kleinsten Details erkennen kann.
Bei starker Vergrösserung besteht auch keine natürlich Sehgewohnheit, denn solch kleine Details sieht man mit unbewaffnetem Auge nicht.
Bei der Hornisse, Abbildungsmassstab 2:1 hat man noch etwas Erfahrung durch die unbewaffnete Betrachtung.
Ich sterbe in der Fotografie, bei diesem Abbildungsmassstab deshalb einen möglichst gewohnten Bildeindruck an.
Da sind mir deine ersten Bilder zu popig, zu bunt und im Kontrast zu hart.
Das Rodenstock Rodagon 1:5.6, f = 105mm ist ein hoch auflösendes Fotoobjektiv mit unspektakulärem Kontrast,
denn dieser lässt sich in der Fotografie, nachträglich leicht erhöhen, Betonung auf "leicht".
Wenn du den Eindruck hast, dass das Bild dadurch zu flach wird, kannst du den Kontrast und auch die mittleren Details, Lokal verstärken.
Bei der Hornisse wären das der Kopf und die Fühler. Oft bearbeite ich Bilder mit allen Schritten nur Lokal, damit der Eindruck einer dritten Dimension entstehen kann.
Beim Fotografieren strebe ich ein möglichst diffuses Licht an, so dass keine zu dunklen und zu hellen Bereiche entstehen und belichte nach ETTR, dies alles im RAW Format.
Dadurch habe ich grosse Freiheit bei der Tonwertbearbeitung.

Ich verwende bewusst eine hochauflösende Vollformatkamera, da muss für den gleichen Bildausschnitt, 1.5 Mal optisch stärker vergrössert werden,
wie bei einer Crop-Faktor 1.5 Kamera, was in diesem Bereich des Abbildungsmassstabes eine um 50% höhere Auflösung des Objektes ergibt.
Dies ist natürlich beim original Bild in voller Auflösung gut sichtbar.

Das Bild der Hornisse könnte ich auch knackiger bearbeiten, dann entstünde aber eine ungewollte Unruhe im Bild, da bei Focus Stacking sehr viel hoch aufgelöste Bereiche vorhanden sind.
Da ich etwas dem modernen Trend gegensteuern will, betreffend knallig, popig, bunt, geil, Comic, krass, kann es sein,
dass meine Hornisse etwas konservativ, zurückhaltend bearbeitet ist (doch dem natürlichen Aussehen kommt sie nahe).
(Ein Freund, einst Fotolithograf, holt mich betreffend den Farben in meinen Bildern, oft auf den Boden der Realität).

Kurt grüsst dich
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Peter V. in Mai 21, 2018, 20:52:34 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

nachdem hier ja nun alle (berechtigterweise) voll des Lobes sind, muss ja auch mal einer den "bad guy" spielen - und das bin ich!  ;)

Ich habe bei diesem Insektenkopf-Makroaufnahmen immer ein gewisses "Problem" mit den Ocellen (nicht nur bei Dir!). Wenn ich es richtig verstehe, sind es mehr oder weniger spiegelnde homogene konvexe schwarze Flächen, oder? (Ernsthafte Frage, ich kenne  mich damit wirklich nicht aus). Wenn ich es richtig sehe, sind die rundlichen Strukturen, die in Extremfällen ja wirklich sogar wie ein normales Auge mit Iris, Pupille etc. aussehen, aber immer nur die Reflexe von Ringlichtern und/oder der Objektivfrintlinse samt Fassung. Ein Extrembeispiel ist wohl "Gemeine Wespe 05" von Deiner Webseite. Gehe ich richtig in der Annahme? Zweifellos eine interessante und ästhetische Aufnahme, aber letztlich alles "Spiegelungen", wenn ich das recht interpretiere. Wieso habe ich damit ein Problem? Wenn man beispielsweise eine polierte Stahkugel etc. fotografiert und darin Spiegelungen der Umgebung oder Kamera sieht, ist klar, dass es eben Spiegelungen sind. Bei den Insektenköpfen ist das dem biologisch nicht gebildeten Betrachter nicht klar, da hier die Artefakte erscheinen, als seien sie organische Strukturen. Ohne Spzielakenntnissse würde man die Bilder falsch interpretieren. Wie gesagt - das ist ja nicht nur bei Deinen Fotos so.

Ich frage mich, ob es in diesem Falle nicht "richtiger" wäre, die Ocellen zu "photoshoppen" und damit der Realität anzupassen.

Dass ansonsten Deine Fotos von hervorrragender Qualität sind, muss ich wohl nicht auch noch erwähnen  ;)

Herzliche grüße
Peter


Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Frank Fox in Mai 22, 2018, 08:46:28 VORMITTAG
Lieber Peter, oder doch besser "bad guy"   ???  ;D

in der Tat würde ich die Reflexionen bei einer "streng wissenschaftlichen" Aufnahme wegretuschieren, besonders wenn es sich bei der Lichtquelle um einen Ringspalt oder Ring-LED-Beleuchtung handelt,
unter rein ästhetischen Gesichtspunkten allerdings nicht.
Die Reflexionen in den Ocellen oder Augen würde ich auch nicht als Artefakte bezeichnen.

Werfe mal einen Blick auf die Porträtfotogragfie z.B.
https://www.foto-kurs.com/portraetfotografie.php (https://www.foto-kurs.com/portraetfotografie.php)

Könntest Du Dir diese Augen ohne  diese Reflexionen vorstellen. Klar sieht man hier den Blitzschirm des Fotografen im Bild.
Ohne diese Reflexe im Auge (oder wie Du sie nennst, Artefakte) wäre meiner Meinung nach das Bild leblos.
Manchmal ist sogar der Fotograf selbst im Auge des Modells erkennbar.

Übrigens, das von Dir erwähnte Foto "Gemeine Wespe 05" habe ich oft verkauft, vielleicht gerade wegen diesen Reflexen oder?
Die Wespe lebt, ohne diesen Glanz ist sie für mich matt und leblos.

Ich denke, ich hab's ja schon geschrieben, ist ein Kompromiss zwischen der Sichtbarkeit von Lichtreflexen und deren Reduzierung für mich der richtige Weg.
Also, die setze nur "schwache" Diffusoren ein.
Der Einsatz von "starken" Diffusoren zur Reduzierung der Reflexe führt leider auch zur starken Minderung von Kontrasten und der Farben und dann greife ich doch lieber zum Retuschierpinsel von Photoshop und reduziere die Lichtreflexe auf ein angenehmes Maß, ganz wegmachen möchte ich sie nicht.

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Peter V. in Mai 23, 2018, 13:57:09 NACHMITTAGS
Lieber Frank,

ich hoffe, Deinen Thread mit dieser Diskussion nicht zu kapern. Falls Du es so empfindest, trenne ich diese Diskussion auch gerne ab und eröffne dazu einen separaten Thread. Es ist ja auch eher eine generelle Diskussion, wobei dieses Objekt (Ocellen) ein besonders gute Beispiel liefert.

Selbstverständlich sind Reflexe oder Spiegelungen ein fotografisches Stilmittel. Und zweifellos ist die Großaufnahme der Ocellen mit der "Iris" auch sehr ästhetisch. Allerdings sind Reflexe und Spiegelungen in aller Regel auch als Solche erkennbar, entweder dadurch, dass man eindeutig sieht, dass es Reflexe oder Spiegelungen sind (Beispiel: Wasserobeflächen, Glasfronten von Häusern etc.) oder man aus seiner Erfahrung weiß, dass es Spiegelungen oder Reflexe sein müssen, weil man die Objektve eben kennt und weiß, wie sie ohne diese Spiegelungen aussehen. Bei dem von Dir gezeigten Porträt wird ja nieamnd annehmen, dass die Frau tatsächlich zwei weiße rechteckige "Flecke" auf oder in ihrem Auge hat. Es ist klar, dass das Reflexe sind. Oder nehmen wir diese "Bokeh"-Effekte, da geht auch niemand davon aus, dass  hintereinader aufgereihte Polygone durch die Luft schwebeen.
Das ist bei den Ocellen (die der nicht einschlägig Vorgebildete überlicherweise nicht kennt) nicht der Fall. Hier wird er die Spiegelungen der Ringlichter als biologische Strukturen ansehen. Extrem ist es bei der besagten "Großaufnahme", bei der die Frontlinse samt Fassung nahezu perfekt ein komplexes ASuge imitiert. Wer also nun nach einen Bild von Ocellen sucht, nichts von der Materie versteht und auf diese Bilder stößt, wird wohl annehmen, dass sie tatsächlich wie ein Auge ausschauen. Ich gebe zu: Das ist auch mir so gegangen, als ich erstmals überhaupt von diesen Ocellen hörte und ein ähnliches Bild von Rheinweib-Heike mit einer ähnlichen Frontlinsenspiegelung sah. Erst im Verlauf der Diskussion erfuhr ich, dass das nur Spiegelungen sind.
Aus einem ähnlichen Grund habe ich auch immer etwas "Bauchschmerzen" bei colorierten REM-Fotos.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Quetzalcoatl in Mai 29, 2018, 15:20:05 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

die Aufnahmen sind ein absolutes Highlight, keine Frage.Danke dafür!
Von den gezeigten Bildern gefällt mir das/die Bild(er) mit Ringspalt ohne Diffusor am Besten. Für mich haben diese den meisten Kontrast im Kopfbereich (ist das auch objektiv so?  ??? )

Zu der Reflektion an den Ocellen (so heißen die also) teile ich die Meinung von Peter. Wenn es irgendwie möglich wäre, würde ich versuchen die weg zu bekommen, am Besten ohne Nachbearbeitung. Künstlerisch haben diese natürlich einen Wert, aber ich wäre hier auch zunächst an dem "wahren" Bild interessiert. Ein Grund mehr, weswegen ich den Ringspalt bevorzuge, ist dass die LED hier eine stärkere Struktur zeigt. Selbst mit Diffusor kann man ja fast die einzelnen LEDs abzählen.

Deswegen meine Frage: Wie groß ist denn der Diffusor und woraus besteht der denn? Würde man mit Ringspalt und einen viel größeren Diffusor diese starken Reflexe nicht wegbekommen?

PS: "Ringspalt-Lichtleiter mit POL" heißt linear/zirkular das Licht polarisiert und dann auch polarisiert vor dem Objektiv fotografiert?

Gruß
Thomas

Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Rawfoto in Mai 30, 2018, 05:37:30 VORMITTAG
Guten Morgen Frank

Deine Serie zeigt gut das Problem bei der Beleuchtung von Insektenaugen, sprich von hochrevlektierenden Flächen.

Ich experimentiere da ja auch schon seit längerem - habe aber kein Ergebnis einer Hornisse.

Ich verwende doppelte Diffusion, damit können sehr gerichtete Lichtquellen eingesetzt werden. Jede Schicht entspricht einem Diffusor der Stärke 2/3 und der Abstand der beiden Schichten steuert die Wirkung.

Toll gemacht, sehr anschaulicher Beitrag

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Lupus in Mai 30, 2018, 08:16:54 VORMITTAG
Hallo,

ich kann mich der Meinung, dass die Spiegelbilder der Lichtquellen stören, nicht anschließen. Im Gegenteil halte ich Aufnahmen, bei denen reflektierende Flächen perfekte diffuse Lichtquellen zeigen für vollkommen unnatürlich, künstlich wirkend. Und das ist es ja auch. Man meint die Hornisse sei an einem Nebeltag aufgenommen, dazu ist aber der Kontrast der Details wieder zu hoch - irgend etwas stimmt nicht. Wir sind es im Alltag gewohnt, aus dem realen Spiegelbild auf Objekten auf deren Form zu schließen. Ich sehe gerade die länglichen, verzerrten Leuchtstoffröhren meiner Deckenbeleuchtung und die Fensteröffnung auf der glänzenden Computermaus vor mir - und stelle mir vor wie seltsam das wirken würde wenn die Maus entgegen der realen Umgebung diffus ausgeleuchtet wäre. Wenn die Hornisse künstlich mit Ringspalten ausgeleuchtet wurde dann ist das halt so und man weiß das auch, und man blickt dabei nicht wie im anderen Fall in tote, matte Insektenaugen.
;)

Hubert
Titel: Re: Porträt einer Hornisse - Beleuchtungsvarianten + Ergänzung
Beitrag von: Frank Fox in Mai 31, 2018, 11:58:04 VORMITTAG
Hallo liebe Mikrofreunde,

aus zeitlichen Gründen kann ich leider erst heute antworten.
Vielen Dank für die vielen Antworten.
Festzustellen ist, dass dieses Thema sehr kontrovers diskutiert wird.

Eine Aufnahme der Hornisse möchte ich noch nachreichen, verwendet wurde dieses Mal ein 6-Punkt-Lichtleiter mit Diffusor.
Es ist zu sehen, dass die Hornisse sich leider schon verändert hat. Ich habe bei dieser Aufnahme auch nur wenige Einzelaufnahmen für den Focus Stack aufgenommen.
Um die Beleuchtungsart zu zeigen, spielt das sicherlich nur eine untergeordnete Rolle.

Um euch die technischen Fragen einfach zu beantworten, habe ich die Aufnahmesituation samt Equipment einfach mal fotografiert.
Schließlich sagen ja Bilder mehr aus als tausend Worte.
Die verwendeten Diffusoren sind auch zu sehen.
Zu sehen ist auch die Polarisationseinrichtung, bestehend aus Polarisator und Analysator.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/234586_35287174.jpg)
Kaltlichtquelle mit 6-Punkt-Lichtleiter und Diffusor

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/234586_44419000.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/234586_52697953.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures009/234586_22597652.jpg)
Polarisator und Analysator in einem, unterhalb ist der Spalt


Herzliche Grüße Frank Fox