Hallo
Peter vom Mikroskopie-Forum hat mich auf ein Problem eines Freundes aufmerksam gemacht, der ein Primostar hat und dessen Triebknöpfe mittlerweile klebrig zerfallen sind.
Da auch ich ein Primostar habe, hat mit Peter kontaktiert und nachgefragt ob ich das Problem auch habe und ob ich etwas unternommen habe.
Ich hatte die Sache auf die lange Bank geschoben, aber durch die Anregung von Peter bin ich aktiv geworden.
Nach einigen Mails hin und her - die bei Zeiss haben eigentlich nicht wirklich reagiert, musste nochmals nachfragen, bekam ich dann lapidar nur die Aktikelnummer zur Bestellung
neuer Triebköpfe zugesandt:
Sehr geehrter Herr Aichinger,
anbei darf ich Ihnen die Artikelnummer per Email senden:
000000-1775-951 EUR 198,00
Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Hört sich irgendwie nach Kundenbindungsprogramm an >:( >:( >:( >:(
Für meinen Teil empfinde ich die Sache als Frechheit, weil dies eindeutig ein Materialfehler ist und eigenartigerweise
kenne ich dies nicht von den Motic-Mikroskopen.
Die Sache somit auf die Chinesen zu schieben wird da unter dieser Sichtweise irgendwie schwierig, eigentlich muss Zeiss dafür geradestehen.
Ich sehe da aber nicht viele Chancen für eine Positive Lösung, weil ich das Mikroskop gebraucht erworben habe und so werde ich vermutlich das Mikroskop abschreiben können,
weil 200 Euro für Triebknöpfe, die vielleicht dann wieder Probleme machen, will ich nicht riskieren.
Ich habe schon daran gedacht Motic zu kontaktieren, da die Triebknöpfe vom Aussehen den von Motic ziemlich gleichen.
Oder eine 3D-Druckerlösung - vielleicht hat hier jemand eine gute Idee dazu!
Mein Motic-Mikroskop hat keinerlei so Probleme und die Triebknöpfe meiner Lomo-Mikroskope sind auch nach 50-Jahren noch okay.
Ja und mein Zeiss-Standard - vermutlich 30-40 Jahre alt hat auch nicht das Problem.
Vermutlich hat die Globalisierung auch Zeiss den Geist der Kundenfreundlichkeit ausgetrieben!
LG
Leo
Hallo Leopold,
an wen hast Du Dich denn gewandt? An Zeiss in Deutschland direkt oder an einen Händler oder doe österreichische Vertretung?
Ein Bekannter von mir hatte in der Tat das Problem, dass sich bei ihm alle Triebknöpfe incll. Poti-Drehknopf an einem de facto unbenutzen "Sammlungsmikroskop", das immer nur "zur Zierde" in seinem gut gelüfteten Nichtraucher-Arbeitszimmer stand und nie mit irgendwlechen Chemikalien etc. in Berühung gekommen ist, quasi "liquefizierend" zerlegt hatten. Sie klebten wie angelutschte Lakritzschnecken (und sahen auch so aus). Ein "ekliges" Gefühl. Das Mikroskop war schlicht unbenutzbar und man sah die Fingerrrillen nach einmaligem Anfassen wie in Abformmasse gedrückt. Da er das Mikroskop nie benutzt hat, ist es ihm nie aufgefallen. Als er es nach Jahren einmal verleihen wollte, fand er es in diesem Zustand vor. Unter einem USB-Mikroskop konnte man regelrecht die "Tropfenbildung" der Triebsknöpfe sehen.
Ich weiß aber, dass die Knöpfe bei dem ca. 9 Jahre alten Mikroskop auf Kulanz - allerdings über einen Händler - ausgetauscht wurde. Das hatte ich bei einer Firma wie Zeiss bei einem derart offensichtlichen Materialproblem auch erwartet. Es ist ja ein Mikroskop, das immer noch im Vertrieb ist und mit dessen guter Qualität geworben wird. Es erstaunt mich jetzt, dass die bei Dir gar nicht reagieren.
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Herzliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
ich habe mich an die Dame gewandt die Du mir genannt hast - diese hat mein Mail weitergeleitet, was zuerst niemanden interessiert hat.
Auf meine nochmalige Anfrage hat sich dann eine andere Dame von der öster. Zeiss-Niederlassung gemeldet und mir die in meinem ersten Posting eingefügte Antwort zukommen lassen!
LG
Leo
Hallo Leopold,
vielleicht versuchst Du es nochmal mit einem richtigen "Brief" auf Papier an Zeiss in Deutschland? Einen Versuch ist es ja wert. Möglicherweise war der österreichische Vertrieb etwas "unengagiert"?
Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass ein Unternehmen wie Zeiss nicht etwas individueller auf eine solche Beschwerde reagiert. Es ist ja immerhin ein ZEISS-Mikroskop, dessen Qualität sie immer herausstellen. Es wird ja explizit als "robust und langlebig" beworben. Das sollte sich ja nun in der Tat nicht nach einigen Jahren ohne äußere Einflüsse bis zur Unbrauchbarkeit selbst zerlegen.
Ich vermute - wie gesagt - auch, dass es nur die ersten Modelle betrifft. Bei Motic sind bei den älteren Modellen aber auch solche Probleme bekannt, dazu gab es mal einen Thread. Vermutlich stammen die "autolytischen"-Knöpfe aus einer Serie.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Leo,
wenn alle Stricke reissen: Brennsprit.
Kunststoff ist natürlich nicht gleich Kunststoff - einen Versuch ist's vielleicht wert: Kunststoffteile meiner etwas in die Jahre gekommenen Canon RT entwickelten eine klebrige Oberfläche, die die Handhabung der Kamera verunmöglichten und überall schwarze Spuren hinterliessen. In der Not bearbeitete ich die Teile versuchsweise mit einem mit Brennsprit benetzten Tuch. Mit Erfolg: Bis heute, 6 Monate später, zeigen sich keine negativen Auswirkungen; die Oberflächen sind trocken. Weshalb das funktionierte, weiss ich nicht - ich bin nicht Chemiker, aber es tut!
Sehr geehrter Kunde,
entschuldigen Sie bitte, dass Sie mit einem unserer Primostar Mikroskope Qualitätsprobleme haben. Ich habe den Administrator des Forums gebeten, Ihnen meine Kontaktdaten weiter zu leiten.
Bitte nehmen Sie Kontakt zu mir auf, so dass wir eine Lösung für Ihren Fall finden können.
Mit freundlichen Grüßen,
Jochen Schweizer
Sen. Dir. Product Management Routine Light Microscopy
Microscopy Business Group
Carl Zeiss Microscopy GmbH
Sehr geehrter Herr Schweizer,
vielen Dank Ihnen ( und sicher auch dem einen oder anderen Administrato). Ich bin zwar nicht der Betroffene, aber als Zeiss-Fan, drohte bei mir schon das Weltbild etwas durcheinander zu geraten.
Gruß !
JB
Sehr geehrter Herr Schweizer,
es freut AUCH mich sehr, dass Sie sich der Sache annehmen. Allein, dass dieses Anliegen zu Ihnen durchgedrungen ist, zeigt doch, dass Sie die Probleme von Kunden ernst nehmen.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo zusammen,
nur um zu zeigen daß es kein Einzelfall ist: Das Problem mit den "klebrigen" Knöpfen habe ich auch bei meinem Motic.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26907.msg202344#msg202344
Viele Grüße,
Uwe
Danke für die Unterstützung hier.
Hr. Jochen Schweizer von der Firma Zeiss hat mir zugesagt, die Triebknöpfe zur Selbstmontage zu schicken.
Wenn die Triebknöpfe bei mir sind, werde ich mich wieder in diesem Thread melden, vielleicht berichte ich auch, wie es mir dann mit
der Montage gegangen ist ist!
LG
Leo
Hallo,
ah - do it yourself ist angesagt? Na ja, wenn es so einfach ist... Ich hätte jetzt erwartet, dass Du es einschicken kannst und vom Zeiss Service kulanterweise reapiert bekommst. Aber vielleicht ist es ja wirklich simpel. Und mehr Kulanz kann man wohl im Jahr 2018 auch nicht erwarten :(.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo zusammen,
das ist ja unglaublich, dass man es heute noch schafft einen völlig ungeeigneten Kunststoff einzusetzen. Der Konstrukteur sollte in den Keller verbannt werden um dort den Boden zu wischen. Früher hatte man als Dämmschaumstoff Polyester-Polyurethan verwendet, der sich im Laufe der Zeit zu eirer schmierigen Masse verwandelt hat, weil die Esterbindung leicht gespalten wurde. Erst später kam dann das beständige Polyether-PU auf.
Vielleicht hat man hier auch das billigere Polyester-PU eingesetzt? Kann man ja leicht mit IR-Spektroskopie feststellen. Auf jeden Fall ein eklatanter Konstruktionsfehler und eine bodenlose Frechheit so auf die Reklamation zu reagieren.
In der Automobilindustrie gibt es in solchen Fällen eine Rückrufaktion!
Hallo,
die Triebknöpfe zur Selbstmontage sind doch eine Lösung!
Bei der letzten Canon die ich 2004 kaufte war ein Softwarefehler vorhanden, als ich Canon anschrieb bekam ich als Antwort: fixed with next Camera Release.
Nie wieder Canon für mich!
Viele Grüße
Joachim
Also, die gleiche Diskussion hatten wir hier doch schon einmal. Ich merke mir die Adressen nicht aber seinerzeit meldete sich Fabian Bähr von der Fa. Jülich zu dem Thema und erklärte genau, was zu tun sei. Jülich ist so etwas, wie der Generalvertreter für das Primostar. Jedenfalls wird einem geholfen. Ich denke Selbstreparatur ist in jedem Fall sinnvoller, als das Mikroskop zu verschicken. Anders, wenn ein Vertreter vor Ort ist, z.B. in Wien.
Herzliche Grüße
Detlef
Zitat von: Klaus Herrmann in Juli 18, 2018, 20:06:35 NACHMITTAGS
das ist ja unglaublich, dass man es heute noch schafft einen völlig ungeeigneten Kunststoff einzusetzen.
bei nikon hat es schon fast tradition dass die gummiteile an den kameras mit der zeit "wachsen" ;)
aber hauptsache billig in der fertigung wars...
Guten Tag Alle
Das Problem ist jetzt für 10 Jahre gelöst, dann werden die neuen Knöpfe wieder zu kleben beginnen.
Ich empfehle deshalb dringen, die alten Knöpfe mit Brennsprit zu reinigen und sicher aufzubewahren. Dann hat mann noch welche vorrätig.
Ich weiss nicht bei welchem Gerät es war, aber bei mir war es nur eine aufgetragene matte Oberfläche die klebrig wurde. Nach abwaschen mit Brennsprit waren sie nicht mehr klebrig, aber auch nicht mehr matt sondern glänzend. Hat viel weniger nobel ausgesehen, aber genau gleich gut funktioniert.
Gruss
Jürg