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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Peter G. in Juli 08, 2018, 16:33:07 NACHMITTAGS

Titel: Meine Kameraadaption
Beitrag von: Peter G. in Juli 08, 2018, 16:33:07 NACHMITTAGS
Hallo an alle Experten der Kameraadaption.

Hier will ich Euch heute meine Adaption meiner Canon EOS 450D am Standard 16 vorstellen und ich habe auch gleich drei Fragen dazu.

Im Fototubusrohr steckt ein KPL 10xW Brillenokular, das Canon EF 40mm f/2.8 STM ist mit einem Filtergewindeadapter 52mm/42mm über einen Ihagee-Adapter mit der EOS 450 verbunden.
Bislang habe ich als Objektive nur Achromaten zur Verfügung.

Zu den Abmessungen:

Ich habe versucht, die Lage der Eintrittspupille des Canon-Objektives mit dem Stereomikroskop durch die Ermittlung des Fokusabstandes zwischen der Beschriftungsebene und der geschlossenen Blende abzuschätzen und bin bei 11 mm gelandet. Die Eintrittspupille liegt also 11 mm über der Beschriftungsebene.
Die Lage der Austrittspupille des KPL habe ich mithilfe von dünnem Papier auf 20 mm über dem Okularrand geschätzt.

Erste Frage: Sind diese Maße in etwa richtig bzw. plausibel?

Ich habe nun den Ihgee mitsamt dem Kameraobjektiv soweit nach unten abgesenkt, bis das Objektiv mit der Beschriftungsebene gerade auf dem Okularrand aufsitzt und diese Position auf dem Tubusrohr markiert.
Jetzt sollen ja Aus-und Eintrittspupille von Okularund Objektiv in einer Ebene liegen (wenn ich das richtig verstanden habe).
Dann muss ich also den Ihagee um 9 mm anheben.

Zweite Frage: Ist diese Vorgehensweise richtig?

Die dritte Frage: Wie genau muss ich diese Abstände in der Praxis einhalten um mit dieser Adaption ein vernünftiges Resultat zu erhalten?

Erste Bilder habe ich auch angefügt. Sie sind mit Nikon View NX geschärft.

Das war´s erstmal. Für Kritik und Anregungen bin ich selbstverständlich dankbar.

Viele Grüße
Peter G.
Titel: Re: Meine Kameraadaption
Beitrag von: reblaus in Juli 08, 2018, 18:30:47 NACHMITTAGS
Hallo Peter -
alles halb so wild!
Bei solchen Konbinationen von Teilen, welche deren Konstrukteur eigentlich gar nicht für diese Anwendung vorgesehen hat, mag die Theorie (Pupillen von Kameraobjektiv und Okular in einer Ebene etc.) hilfreich sein, aber es geht trotzdem nichts übers Probieren. In vielen Fällen (Fotoobjektiv zu "dick", kein Brillenokular vorhanden) lässt sich diese "Regel" gar nicht einhalten und man kriegt trotzdem gute Bilder. In anderen Fällen kann man diese Regel einhalten aber man kriegt trotzdem Fehler - z.B. eine Bildfeldwölbung, die man kompensieren kann, wenn man die Pupillen "unkorrekt" justiert.

    An Deinen Fotos ist anscheinend (falls Du nicht lediglich einen Ausschnitt aus der Bildmitte zeigst) alles in Ordnung und Du brauchst Dir weiter keine Sorgen zu machen. Zur Endkontrolle kannst Du ja mal ein Okularmikrometer fotografieren. Aber da Deine Achromaten ohnehin eine Bildfeldwölbung mitbringen, ist das eigentlich auch überflüssig.

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Meine Kameraadaption
Beitrag von: Peter G. in Juli 08, 2018, 18:39:15 NACHMITTAGS
Vielen Dank,

das beruhigt mich doch, dass ich keine groben Fehler eingebaut habe.
Die gezeigten Bilder zeigen den Ausschnitt, wie er aus der Kamera kommt.
Das war mir schon klar, dass die Achromaten die Bildfeldwölbung verursachen, aber ich probiere dann doch mal den Trick mit den unkorrekten Pupillen.

Viele Grüße
Peter G.
Titel: Re: Meine Kameraadaption
Beitrag von: reblaus in Juli 08, 2018, 19:06:33 NACHMITTAGS
Hallo Peter -

Haaaalt - das habe ich nicht als "Trick" empfohlen, sondern nur aus meinen Beobachtungen zitiert!
Aber andererseits kostet das Rumprobieren ja auch kein Geld und vielleicht machst Du ja auch eine Entdeckung - z.B. dass man die Bildfeldwölbung der Achromaten durch Fehljustierung der Pupillen kompensieren kann  ;D

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Meine Kameraadaption
Beitrag von: Detlef Kramer in Juli 09, 2018, 10:06:31 VORMITTAG
Lieber Peter,

die Fotos sind doch gut! Ob die beiden Pupillen überein stimmen, erkennt man daran, dass die Feldblende des Okulars voll ausgeleuchtet ist. Wenn der Abstand zu groß oder zu klein ist, gibt es Vignettierungen, d.h. der Bildrand wird unscharf und der Durchmesser des Gesichtsfeldes ist beschnitten. Dass durch einen falschen Abstand die optischen Eigenschaften in der Bildmitte beeinflusst werden kann ich mir nicht vorstellen. Mit Veränderung des Abstands kann man aber andere Probleme, wie Hotspots einfangen. Aber solche Probleme hast Du ja nicht.

Herzliche Grüße
Detlef
Titel: Re: Meine Kameraadaption
Beitrag von: Peter G. in Juli 09, 2018, 12:58:32 NACHMITTAGS
Vielen Dank,
da bin ich wenigstens auf dem richtigen Weg.

Viele Grüße
Peter G.