Moin moin,
angeregt durch den Faden https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=33067.0
habe ich mir auch diesen Adapter zugelegt. Da traf es sich gut, dass pünktlich zu Weihnachten auch noch eine Reihe von Dünnschliffen von Gesteinen, die ich im Laufe des Jahres 2018 gesammelt habe, bei mir eintraf. Als erstes Objekt kam ein Pyroxenit vor die Linse, den ich in der Kiesgrube von Plön fand.
Passend zu Silvester keine große Wissenschaft, sondern ein Feuerwerk von Farben.
Grüße
Ulrich
Lieber Ullrich,
ich habe auch einen Chinaadapter fürs Smartphone gekauft. Dann hast du ja jetzt alle Finger für die Bedienung frei.
Warum zeigst du kein Bild im linear polarisiertem Licht?
Viele Grüsse,
Erik
Zitat von: Erik W. in Dezember 30, 2018, 09:37:58 VORMITTAG
Warum zeigst du kein Bild im linear polarisiertem Licht?
Zitatzu Silvester keine große Wissenschaft, sondern ein Feuerwerk von Farben.
war mehr zum Angewöhnen für mich und zum Test der Technik, weniger als petrographische Dokumentation gedacht.
Aber ich habe noch viel mehr an interessanten Material dünnschleifen lassen.
Mal sehen was es fürs Forum hergibt.
Grüße
Ulrich
Lieber Ullrich,
das hört sich doch gut an. Wo lässt du deine Dünnschliffe anfertigen?
Viele Grüße,
Erik
grüß Dich, Ulrich
Die schwarz braun grün glitzernden Wackersteine kenn`ich auch von den umliegenden Sandgruben.
Darf man nicht vergessen, was uns das Feld und die Kiesgrube noch anbietet.
grüß Dich
Gerd
Kuckuck!
Was kann jemand, der Ahnung davon hat, eigentlich aus diesen Pol-Fotos herauslesen?
Hallo Arndt,
ein einzelnes Bild sagt noch nicht viel aus. Der petrografisch arbeitende Pol-Mikroskopiker ist ständig an Drehen des mit einer Winkelskala versehenen Tisches und misst z.B. Auslöschungswinkel (wenn aus bunt schwarz wird). Das Polarisationsmikroskop ist in erster Linie ein Messinstrument. Es werden Hilfsobjekte mit bekannten optischen Eigenschaften eingeschoben und geschaut, wie die Farben sich dadurch verändern. Erst eine ganze Anzahl von Untersuchungen erlaubt es dann kristalloptische Aussagen zu treffen, mit deren Hilfe sich die Minerale bestimmen lassen. Anhand des Mineralbestandes (und der Mengenverhältnisse) kann man dann ein Gestein mehr oder weniger genau zuordnen (bestimmen). Außerdem lassen sich geologische Prozesse nachweisen, wie z.B. Fließgefüge in Vulkaniten oder starke mechanische Beanspruchung (zertrümmerte Kristalle). Die Anwesenheit bestimmter Minerale deutet auf eine bestimmte Art der Metamorphose (Gesteinsumwandlung verbunden mit Mineralneubildungen) hin u.s.w. Die bunten Bilder, die bei gekreuzten Polfiltern entstehen sind nur eine Ansicht von vielen, die zusammen ein Bild ergeben. Ohne eine normale Hellfeldansicht sind sie eigentlich wertlos. Was man in den xPol-Bildern ganz besonders gut sehen kann sind die Kristallgrenzen. Die einzelnen Kristalle (auch die der gleichen Mineralart) haben auf grund einer unterschiedlichen Orientierung i.d.R. jeweils eine andere Farbe. Und dann sieht man z.B. ob die Kristalle ihre ideale Form haben (idiomorph)[z.B. gelber Kristall in der Mitte des 4.Bildes] oder ob sie eine verwinkelte Form haben, weil sie den Platz zwischen schon vorhandenen Kristallen ausfüllen mussten (xenomorph). Das wiederum erlaubt Rückschlüsse darauf, welche Kristalle sich zuerst gebildet haben. In Bilde 3 ist ein schöner kleiner "Gang" zu sehen: Ein mit sehr kleinen Kristallen ausgefüllert Riss zwischen größeren Kristallen. Du sieht, es gibt eine Menge zu sehen, aber es ist auch richtig viel Wissen notwendig über die einzelnen Minerale und ihre Eigenschaften, um das Potential eines Polarisationsmikrokopes und eines Dünnschliffes ausnutzen zu können.
Beste Grüße
Gerd
Danke für die Erklärung!
Hallo Gerd -
Danke auch von mir für die (mich) sehr erhellende, prägnante und kompakte Darstellung!
Rolf