Liebe Pflanzenfreunde,
diese riesige Gattung der Familie der Kornblütler umfasst etwa 450 Arten ein- und zweijähriger Kräuter und Stauden aus den gemäßigten Regionen Eurasiens und Nordafrika.
Bild 01
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_11404313.jpg) (https://www.directupload.net)
Wiesen-Flockenblume - Foto: Ewald Thies
Die Wiesen - Flockenblume trifft man vor allen in trockenem Grünland und genauso geht sie an Wegrändern und Raine.
Centaurea jacea (mehrjährig) ist eine hohe Staude mit purpurroten Blütenkörbchen. Die Randblüten sind stark vergrößert.
Stängel und Blätter sind manchmal flockig – filzig behaart.
Die Früchte tragen keine Flughaare.
Bild 02 Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_17654054.jpg) (https://www.directupload.net)
Urheber: Uoaei1
Die Wiesenflockenblumen zaubern oft purpurlilafarbene Tupfer in Magerwiesen: Zusammen mit zwanzig anderen, in der Schweiz wildwachsenden Flockenblumenarten gehört sie zur Familie der Körbchenblütler.
Die Gattung Flockenblume zeichnet sich durch ausgeprägte, braunschwarze Hüllblätter unter der Krone mit arttypisch ausgebildeten Anhängseln aus. Die randlichen Röhrenblüten sind fein zerschlitzt und tragen entscheidend zur ästhetisch ansprechenden Gesamtwirkung der Flockenblumenblüten bei.
Sie röhrenartig um den Griffel angeordneten Staubbeutel schützen ihren Pollen schon in der Knospe auf die noch unentwickelten Narbenäste aus.
Die verwachsenen Staubfäden stehen im Ruhezustand unter Druck. Bei Berührung durch ein Insekt entspannen und verkürzen die sich, so dass die Röhren nach unten gezogen und der Pollen nach oben ausgepresst wird. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals.
Im Gegensatz zu vielen anderen Flockenblumen sind die leicht filzigen Blätter meist ungeteilt. Der straff aufrechte Stängel wird meist 15 – 150 Zentimeter hoch.
Die Wiesenflockenblume ist wenig anspruchsvoll und besiedelt nicht zu intensiv genutzte und etwas trockene Glatthafer- und Magerwiesen recht häufig. Ihre lange Blütezeit reicht vom Juni bis in den September hinein. Entsprechend häufig wird die Blüte von Nektar saugenden Insekten, insbesondere Scheckenfaltern besucht.
Systematik: Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Flockenblumen (Centaurea)
Art: Wiesen-Flockenblume
Wissenschaftlicher Name: Centaurea jacea
Volkstümliche Bezeichnung: Gewöhnliche Flockenblume
Die sonnengereiften Blätter und Triebe der Wiesen-Flockenblume wurden früher zum Bierbrauen als Hopfenersatz verwendet.
Sie wurden dafür im August und September gesammelt, weil dann der notwendige herbe Geschmack angereichert war.
Aufgrund ihres Gerbstoffgehaltes hat die Wiesen – Flockenblume nur einen geringen Futterwert. Sie erträgt zweimaliges Mähen, wenn die erste Mahd im Juli stattfindet und die Pflanzen verblüht sind.
Kantiger Spross, Querschnitt, 30 µm
Zunächst einmal 4 Bilder von ungefärbten Schnitten.
Bild 03 Übersicht, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
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Bild 04 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
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Bild 05 Negativ, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
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Bild 06 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
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Bild 07
Autofluoreszenz, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_23264094.jpg) (https://www.directupload.net)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 08 Autofluoreszenz, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
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W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 10 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 20 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 1 Minute und 30 Sekunden.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 3 : 1
verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10 Einschluss in Euparal.
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000.
Bild 09 Übersicht, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
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Bild 10 Graustufen, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
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Bild 11 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_2389992.jpg) (https://www.directupload.net)
pPH = primäres Phloem, MP = Markparenchym, XY = Xylem, RP = Rindenparachym, EP = Epidermis, PH = Phloem, T = Trachee
Bild 12 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_30880833.jpg) (https://www.directupload.net)
Bild 13 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_58154627.jpg) (https://www.directupload.net)
Bild 14 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_35529478.jpg) (https://www.directupload.net)
Bild 15 Vergrößerung, Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_47422476.jpg) (https://www.directupload.net)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 16 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_65273341.jpg) (https://www.directupload.net)
Bild 17 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
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Bild 18 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_1495183.jpg) (https://www.directupload.net)
Bild 19 Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_61302538.jpg) (https://www.directupload.net)
Mein Arbeitsablauf :
Schnitte gründlich in Aqua dest. spülen.
FCA-Farblösg. 5-8 Min. gelegentlich schwenken.
Kurz abspülen in Aqua dest.
In zwei Portionen Ethanol 30%ig abspülen. je 30 Sek.
In Ethanol 70%ig differenzieren ca. 30 Sek.
In zwei Portionen Ethanol 30%ig abspülen. je 30 Sek.
der Rest des überschüssigen Farbstoffes geht ab.
Entwässern in zwei Portionen abs. Isopropanol je 1 Min.
Je nach Einschlußmittel über Xylol oder gleich einschließen.
Schonende Schnellmethode :
Wie oben, nur nach dem Aufbringen des Farbstoffes auf den Objektträger, diesen ca. 40 Sek erhitzen, so dass er mit der Hand gerade noch gehalten werden kann.
Nicht kochen oder gar eintrocknen lassen.
Ergebnis :
Verholzte Zellwände rot, oft in verschiedenen Farbtönen (Sklerenchym purpurrot, Xylem: ziegel- bis gelbrot). Eingewachsenen Steinzellen orange. Holzfasern dunkelrot, Markstrahlenzellen mehr gelbrot, cutinisierte Zellwände gelb bis orangerot. Unverholzte, nicht cutinisierte Zellwände grün, Korkschichten ungefärbt. Mittellamellen verkorkter Zellen oft rot (verholzt). Kallose (universelles Abdichtungsmaterial) sowie Reservezellulose in Samen ungefärbt. Plasma meist rötlich. Zellkerne rot oder blau.
Bei der Betrachtung wird eine Kontrastverbesserung bei Verwendung eines BG 38 Filters (blaugrün, 3mm dick) erreicht.
Bild 20 Übersicht, Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_30376100.jpg) (https://www.directupload.net)
Bild 21 Vergrößerung, Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_37460558.jpg) (https://www.directupload.net)
Bild 22 Vergrößerung, Vergrößerung, Wiesen - Flockenblume Centaurea jacea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_59487907.jpg) (https://www.directupload.net)
Bild 23 Gegenüberstellung der zwei Färbungen
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/245090_23085090.jpg) (https://www.directupload.net)
Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia; Freie EnzyklopädieDiermar Aichele ,,Was blüht denn da ?", Buch Nummer: 03553-5
Encke ,,Zander" Wörterbuch der Pflanzennamen, ISBN: 3-8001-5072-7
Helmut Bechtel ,,Pflanzenführer", 1983
Rita Lüder ,,Grundkurs Pflanzenbestimmung", ISBN: 3-494-014118-3
Aichele/Schwegler ,,Der Kosmos Pflanzenführer", ISBN: 3-86047-394-8
Fritz Koch ,,Blumen Band 3", 1954
,,Der Kosmos Blumenführer", ISBN: 978-3-440-13012-4
,,Was blüht denn da ?", ISBN: 978-3-440-11378-0
,,Botanica", ISBN: 3-8290-0868-6
Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quellen. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Doch zunächst einmal wünsche ich viel Freude beim Lesen.
Hans-Jürgen