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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Carsten Wieczorrek in Januar 29, 2019, 18:29:06 NACHMITTAGS

Titel: DIY DIK fürs Amplival : so kann es gehen
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Januar 29, 2019, 18:29:06 NACHMITTAGS
Hallo,

wie Wolfgang hier https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=33321.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=33321.0) schrieb, kommt es sehr auf die Position des unteren DIK-Prismas an. Er hattes es AUF die Apperturblende gelegt. Das ist so ohne weiteres beim Amplival-Pankraten nicht möglich.

Hier kommt nun meine Lösung. Dazu muss etwas am Amplival gebastelt werden. Was man damit sehen kann, werde ich hier hoffentlich in naher Zukunft zeigen können. Ein paar Beispiele von Epithel-Zellen sollen zeigen, dass ich mich in die richtige Richtung bewege. Die zeige ich aber in einem zweiten Thread, die dürfen dann dort kommentiert werden. Meine Justange, vielleicht auch die Auswahl der Prismen ist ev. auch noch nicht perfekt, da werde ich jetzt aber intensiver dran arbeiten.

Was benötigt man?

- zwei DIK-Prismen für sehr hohe Apperturen, möglichst <= 19 x 19mm
- einen Edelstahlbohrer 19,5 mm oder einen Bekannten mit einer Drehbank
- einen O-Ring (Dichtungsring) Größe 12
- 9 mm Stück Zahnstocher
- 1 Präzisions-Deckgläschen
- 1 Diamantglasschneider
- ein paar Tropfen 2K Kleber

Zuerst befestige ich eine DIK-Halterung IM Wechselrevolver. Ich besitze den mit Einzelzentrierung und kann nicht beschwören, dass es mit dem einfachen auch geht. Da er aber die gleiche Schwalbe und natürlich die gleichen Gewinde beseitzt, sollte das schon irgendwie gehen.

Dazu schneide ich mit dem Glasschneider aus dem Deckgläschen ein Stück ab, das in die obere Öffnung des Revolvers passt, siehe Bild 1. Das Gläschen wird mit einem KLEINEN Tropfen 2K-Kleber am vorderen Rand fest geklebt. Bevor der Kleber fest ist, wird ein passend geschnittenes Stück Zahnstocher (Profis mit Drehbank und Werkstatt können das bestimmt viel eleganter) am hinteren Rand als Statik-Stütze angeklebt, siehe Bild 1.

Achtung: Das Gläschen muss möglichst tief in den Revolver geklebt werden, da darüber ca. 2mm für das DIK-Prisma benötigt werden.
Achtung: Klebt man es zu tief, läßt sich der Revolver nicht mehr drehen.

Weiterhin muss das Gläschen möglichst exakt senkrecht zur optischen Achse der Objektive stehen. Mein neunter Versuch hat funktioniert.  ;D

Auf dieses Gläschen wird das DIK-Prisma einfach aufgelegt, siehe Bild 2. Da ich mein Amplival nicht mehr transportiere, verzichte ich auf eine Verklebung oder Verkittung.

Kommen wir nun zu dem DIK-Prisma, das "auf die Apperturblende" gelegt werden soll. Der innere Durchmesser der Zentrierhülse des Pankraten ist nur 16 mm breit. Da mein kleinstes DIK-Prisma etwa 18 x 18 mm groß ist, ahnt Ihr sicherlich schon, wofür man den 19,5 mm Stahlborer benötigt ...

Ich habe den Apperturblendenteil des Pankraten durch lösen der Klemmschraube abgenommen. Durch abschrauben der zwei Zentrierschrauben und der Zentrierungs-Halteschraube läßt sich die Zentrierhülse von der eigentlichen Blende lösen, siehe Bild 3.

Die auf der Blende aufgesetzte Hülse lässt sich durch lösen der 4 Schrauben GEFAHRLOS von der Blende entfernen, sofern man den restlichen Blendenteil nicht fallen läßt..., siehe Bild 4.

Diese Hülse gilt es nun auf ein Innenmaaß von etwa 19,5 - 20 mm zu bringen. Nach dem Aufbohren wird die Aperturblende wieder zusammengeschraubt. In die Aufgeweitete Bohrung führt man die Dichtung Nr. 12 bis auf die Apperturblende ein. Darauf kommt dann das DIK-Prisma zu liegen, siehe Bild 5.

Bei der späteren Feinjustierung kann man die Höhe das unteren Prismas durch verschieben des O-Ringes regulieren. Sollte man für das obere Prisma keines besitzen, dass bereits einen verkitten Polfilter besitzt, empfiehlt es sich, das obere Polfilter in den Farbglas-Filterring des Amplival-Fototubus zu legen. Das untere Polfilter legt man einfach auf die Lichtaustrittsöffnung.

Selbstverständlich müssen beide DIK-Prisma in der richtigen Orientierung zueinander stehen. Das sollte man ausprobieren, bevor man alles zusammen baut.

So, jetzt schreibe ich den Thread mit ein paar Bildern.

Carsten


Titel: Re: DIY DIK fürs Amplival : so kann es gehen
Beitrag von: JB in Januar 31, 2019, 12:19:00 NACHMITTAGS
Zitat von: Carsten Wieczorrek in Januar 29, 2019, 18:29:06 NACHMITTAGS
Weiterhin muss das Gläschen möglichst exakt senkrecht zur optischen Achse der Objektive stehen. Mein neunter Versuch hat funktioniert.  ;D

Auf dieses Gläschen wird das DIK-Prisma einfach aufgelegt, siehe Bild 2. Da ich mein Amplival nicht mehr transportiere, verzichte ich auf eine Verklebung oder Verkittung.

Je nachdem, wie das Prisma berechnet wurde. Bei Unendlichsystemen ist das Prisma wg. Streulicht in der Regel leicht geneigt (5 Grad?). Sie machen ja ein Geheimnis daraus, was fuer ein Prisma das ist. Aber der Neigungswinkel sollte der gleiche wie beim Hersteller sein, sonst stimmt der Bildaufspaltungswinkel nicht mehr.

Beste Gruesse,

Jon
Titel: Re: DIY DIK fürs Amplival : so kann es gehen
Beitrag von: junio in Januar 31, 2019, 14:17:32 NACHMITTAGS
Lieber Carsten,
hast Du schon einmal versucht, das beleuchtungsseitige Prisma durch eine Spaltblende zu ersetzen. Dann hast Du evtl. schon einmal eine Aussage darüber, wie das obere Prisma ungefähr arbeitet.
Ich habe Anfang Januar etwas zu diesem Thema geschrieben.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=33130.msg244028#msg244028 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=33130.msg244028#msg244028)

Beste Grüße von Jürgen