Symphyla sind kleine oder sehr kleine Tiere und haben ihre eingene Klasse. Dieses Examplar ist etwa 4 mm lang. Ich preparierte es in Euparal, und möchte es jetzt zeigen:
Noch lebend:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21097_4684212.jpg)
Kopf:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21097_9462952.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21097_23179698.jpg)
Spinngriffel
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21097_36453459.jpg)
Walter
Hallo Walter,
schön etwas von Dir über Insekten zu hören, die sind hier leider zu selten vertreten.
Hast Du das Tier vor der Einbettung in fixiert und entwässert?
Was hältst Du Polyvinyl-Lactophenol oder Berlesemischung?
Ich präpariere so die Larven meiner Mücken und Milben.
Ich wünsche mir mehr Arbeiten über Insekten Hier.
Grüße aus dem Ruhrgebiet,
Ralf
Hallo, das Tier wurde in KOH ein Bisschen gekocht 1-2 Minuten, danach war es in Alkohol für einen Tag. Danach preparierte ich es in Euparal - andere Methoden kenne ich nicht, bin ein Einfanger in Mikroskop-Präparate. Was für Milben hast Du? Hast Du schon hier Fotos gezeigt? Ich habe etwa 100 Milben, aber alle in Alkohol (ich weiss, das zB Oribatida nicht prepariert werden sollen, sondern in Alkohol sollen sie gelagert sein). Ich prepariere auch Genitalien von Zweiflügler, weil das für Bestimmung nötig sein kann.
Meinst Du das das Gliederfüsserfauna Deutschlands allgemein seltener geworden ist? Das gilt leider zu ganzes Europa, denke ich. Vor ~10 Jahren waren Hirschkäfer ziemlich gewöhnlich. Jetzt sehe ich nur 5-6 pro Jahr. Aber vor ~25 Jahren (es wurde mir erzählt) waren Nachtpfauenaugen sehr gemein, aber ich habe nur 2 in meinem Leben gesehen. Gut, dass ich in Miskolc, NO Ungarn wohne, weil ich ins Bükk Gebirge jede Wochenende 1 oder 2-mal mit Fahrrad fahren kann, dort sammle ich kleine Gliederfüsser. Und auch Aggtelek-Karst ist nicht weit entfernt, dort habe ich dieses Zwerfüsser gefunden.
Grüsse, Walter
Lieber Walter,
Was Du hier zeigst ist interessant, in Ungarn wirst Du sicherlich noch gute Funde machen. Außerden:
mit zwei Nachtpfauenaugen hast Du schon Glück gehabt. Ich habe (und ich bin sicherlich doppelt so alt wie Du) bisher nur ein lebendes Exemplar gesehen - leider.
Aber an Insekten dürfte es nicht mangeln, es gibt eine riesige Anzahl davon. Hornmilben finde ich auch besonders interessant, sie haben teilweise ganz eigentümliche Formen. Außerdem sind sie leicht zu finden, in jeder Handvoll Waldboden kann man verschiedene aufstöbern. Bei mir liegen einige in Milchsäure, hoffentlich gelingt es mir mal die irgendwie gut zu mikroskopieren.
Liebe Grüße
Regi
Hallo Walter,
ich beschäftige mich mit Stechmücken. Bei der Präparation der Larven,
bei Genitalpräparaten und bei Milben, die ich oft auf den Tieren finde
hilft mir Polyvinyl-Lactophenol (ähnlich wie Berlesemischung) sehr.
Die Tiere werden einfach fixiert oder unfixiert auf dem Objektträger
mit einem Tropfen eingeschlossen. Das Reagenz hellt auf und es
entstehen gleichzeitig Dauerpräparate. Von Milben verstehe ich nichts.
Vielleicht hast Du ja eine Idee welche Insektenmilbe (auf einer
Stechmücke gefunden, ca 2 mm) das sein könnte.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21147_52629315.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21147_19508958.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21147_5487919.jpg)
Gruß Ralf
Lieber Ralf,
wunderbare Photos! Der Milbenanhang ist mir bei meinen Limoniidae auch schon öfter aufgefallen, beim adulten Tier, stets am Abdomen. Hier handelt es sich vielleicht um einen Fall der Phorese: Den Milben wachsen so gewissermaßen Flügel. Allerdings besitze ich ein Querschnittspräparat, bei dem es so aussieht, als wäre die Mücke auch angestochen. Identifizieren konnte ich "meine" Milben leider nicht. Die Idee, einmal unsere Mücken in Lactophenol einzubetten, ist ersichtlich gut!
Mikrogrüße
Jürgen
Lieber Ralf,
sehr interessante Photos! Ich bin sehr amateur in Milben, aber ich habe einige Bücher und versuche alles zu Bestimmen. Ich habe zB ein Büch mit ~500 Gattungen von Oribatida, es gibt 2-3 Zeichnungen von jeder.
Das Milbe hier ist sehr interessant, weil viele Milben-Larven und Nymphen parasitieren Mücken - meistens die Larven von Hydracarina, eine Gruppe in Ordnung Prostigmata in Subklasse Acari. Diese sind die Wassermilben (ich habe ein Artikel über ein, Arrenurus globator (http://wiki.spinnen-forum.de/index.php?title=Arrenurus_globator), ins Wiki des spinnenforum geschrieben). Was mit dieser interessant ist, dass das Milbe hier adult ist, nicht Larva oder Nymphe (weil es 4 Beinpaare hat). Ich versuche später mehr zu sagen.
Walter
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21174_55850527.jpg)
PS: ein Foto mit mein Pentax K7 + Macroobjektiv + umgekehrtes Objektiv, es zeigt ein Bein von Ranatra linearis, mit eine Larve von Hydracarina, und es gibt viele Vorticella auf dem Larva.
Liebe Milbeninteressierte,
Hier ein Bild eines Schnittes durchs Abdomen einer Mücke (Limoniidae) mit einer anhängenden Milbe. Da steckt ein Mundwerkzeug direkt im Chitinpanzer der Mücke. Aber ob das nun durch den Panzer ist, sie an der Mücke saugt, bleibt offen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21178_30245787.jpg)
Den Schnitt durch die Milbe mit vollständigen Mundwerkzeugen hatte ich, glaube ich, schon einmal hier gezeigt.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/21178_18883170.jpg)
Mikrogrüße Jürgen Harst
@ Walter:
Danke für den Tipp mit den Wassermilben. Deinem Artikel über Arrenurus globator
habe ich auch gelesen, und ich erinnerte mich auch an einige Beiträge von Dir aus
dem Spinnenforum. Du gibst mir Ideen zum Weiterlesen, und das finde ich toll.
Nur bitte nicht als Kritik auffassen: Deine Mikroaufnahmen, und die vieler Kollegen
in den Insektenforen müssen besser werden. Viele Kollegen arbeiten mit teueren
Kameras, trotzdem sind die Ergebnisse oft nicht gut. Ich arbeite mit einer Coolpix
990 ( unter 100 E bei Ebay) in Adaptation an ein Novex RT oder MBS-10
Stereomikroskop, so wie mit der gleichen Kameraadaptation an ein normales
Durchlichtmikroskop. Damit lässt sich vieles sehr gut dokumentieren und
euer Wissen kann besser nachvollzogen werden.
Schreib bitte mehr über Arthropoden hier im Forum.
@ Jürgen.
Lieber Jürgen, deine Schnitte sind wie immer grandios. Du hast auch immer
eine gute Hand die richtige Schnittebene zu treffen, obwohl hier eben die
Ebene fehlt, mit er man entscheiden kann, ist es Parasitismus (was ich auf-
grund der Lage der Mundwerkzeuge glaube) oder nur das Lufttaxi.
Mir fehlen leider Zeit und Literatur um viele Dinge nachzulesen. So
Lese ich manchmal in Entomologieforum, Spinnenforum und Ameisenforum
mit. Was mir auffällt und was ich auch Walter sagen möchte ist, oft lese ich
viele sehr interessante Dinge, meist aber ohne schöne Bilder. Ich war einige
Zeit auch Gast im entomologischen Verein Krefeld. Dort hat man durchaus
gute Mikroskope (viele Entomologen nutzen das MBS-10, was ich auch
habe und für sehr brauchbar halte), aber es fehlt die richtige Fototechnik.
Ich würde mir sehr wünschen, Entomologie und Mikroskopie etwas mehr
zu verheiraten, denn ich glaube es würde etwas tolles entstehen.
Viele Grüße,
Ralf
Zitat von: Ralf Feller in Oktober 15, 2009, 20:02:30 NACHMITTAGS
@ Walter:
Nur bitte nicht als Kritik auffassen: Deine Mikroaufnahmen, und die vieler Kollegen
in den Insektenforen müssen besser werden. Viele Kollegen arbeiten mit teueren
Kameras, trotzdem sind die Ergebnisse oft nicht gut. Ich arbeite mit einer Coolpix
990 ( unter 100 E bei Ebay) in Adaptation an ein Novex RT oder MBS-10
Stereomikroskop, so wie mit der gleichen Kameraadaptation an ein normales
Durchlichtmikroskop. Damit lässt sich vieles sehr gut dokumentieren und
euer Wissen kann besser nachvollzogen werden.
Schreib bitte mehr über Arthropoden hier im Forum.
Danke, ich denke, dass es zB daran liegt, dass:
- ich un die adneren fotografieren meistens draussen, und was am meisten wichtig ist, eine gute Aufnahme von einem lebenden Tier zu haben - später benutzen wir die Mikrokop-Aufnahmen nur für Bestimmung (das gielt antürlich nicht für so kleine Tiere, die man nur mit Mikroskop fotografiert, wie kleinere Milben
- ich zB versuche es, von so wenigen Aufnahmen ein gutes Mikroskop-Bild zu machen, wie es möglich ist, weil ich ein DSLR benutze, und viele Fotos vor Mikroskop zu machen fügt dazu, dass das CCD immer schmutzig wird, und auch, viele Fotos verkürzern das Lebensdauer des Kameras. zB letztes Winter machte ich 600-1000 Fotos pro Wochenende für Image Stacking und mein CCD war immer schmutzig.
- mein Mikroskop ist leider sehr alt nicht gut genug
Aber ich werde zeigen, wie ich meine Fotos mache, und um Hilfe bitten, mein Technik zu verbessern!
Walter
Zitatich zB versuche es, von so wenigen Aufnahmen ein gutes Mikroskop-Bild zu machen, wie es möglich ist, weil ich ein DSLR benutze, und viele Fotos vor Mikroskop zu machen fügt dazu, dass das CCD immer schmutzig wird
Hallo Walter
das ist ja eine interessante Theorie, aber als pfiffige Ausrede kann man es wohl gelten lassen ;D ;D
Ich bin gespannt auf die Beschreibung Deiner Fototechnik am Mikroskop!
Tschüss
Bernhard