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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Carsten Wieczorrek in Mai 22, 2019, 10:03:15 VORMITTAG

Titel: Heiswasser-Diatomee --> Surirella ovalis
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Mai 22, 2019, 10:03:15 VORMITTAG
Hallo,

ich habe aus dem Auslauf der Therme San Calogero auf der Insel Lipari einen grünen Fadenalgenbüschel mitgebracht. Die Wassertemperatur beträgt dort ganzjähring etwa 30 °C.
Die Algen habe ich 10 Minuten in 10% Salzsäuregekocht und was dabei übrig blieb mit Hilfe eines Siebes von groben Resten befreit. Der Bodensatz wurde abzentrifugiert, in 96% Schwefelsäure gekocht und mit 60% Salpetersäure abgelöscht.

In der so erhaltenen Kieselalgenfraktion habe ich nur genau eine Art gefunden. Die Probe ist sortenrein.

Fotografiert mit meiner Samsung-Kamera, 19 Bilder gestackt mit PICOLAY. Leider gibt es ein paar unschöne Relikte, trotzdem möchte ich das Bild hier zeigen.
Ringförmige Beleuchtung.

Schöne Grüße

Carsten
Titel: Re: Heiswasser-Diatomee
Beitrag von: limno in Mai 22, 2019, 10:37:46 VORMITTAG
Hallo Carsten,
schöne Bilder ! Hast Du auch ein paar Fotos lebender Exemplare?
Die Maßzahl für die Temperatur fehlt !
Dank und Grüße von
Heinrich

Titel: Re: Heiswasser-Diatomee
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Mai 22, 2019, 10:44:06 VORMITTAG
Korrigiert. Danke für den Hinweis.
Nein, dummerweise habe ich alles Material verkocht.
Carsten
Titel: Re: Heiswasser-Diatomee
Beitrag von: Dünnschliffbohrer in Mai 22, 2019, 12:49:08 NACHMITTAGS
ZitatDer Bodensatz wurde abzentrifugiert, in 96% Schwefelsäure gekocht und mit 60% Salpetersäure abgelöscht.

Hallo Carsten,
wenn die Mischung gut abgekühlt ist, würde ich gleich noch ein bischen Glycerin als Einbettungmittel für die Diatomeen (anstelle von Glyceringelatine nach Kaiser) hinzugeben.
Titel: Re: Heiswasser-Diatomee
Beitrag von: Päule Heck in Mai 22, 2019, 18:35:16 NACHMITTAGS
Hallo Carsten,
da hast Du ja einen tollen Fang gemacht. Glückwunsch und Danke für die Beschreibung der Vorgehensweise. Ich habe mir erlaubt, Dein Foto noch ein wenig zu bearbeiten und hoffe, Du bist mir "darob nicht gram". Es handelt sich um eine Surirella ovalis Brébisson.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/250874_33420276.jpg)

Herzliche Grüße
Päule
Titel: Re: Heiswasser-Diatomee
Beitrag von: Gerd Schmahl in Mai 22, 2019, 20:09:33 NACHMITTAGS
Hallo Dsb,
Zitat von: Dsbwenn die Mischung gut abgekühlt ist, würde ich gleich noch ein bischen Glycerin als Einbettungmittel für die Diatomeen (anstelle von Glyceringelatine nach Kaiser) hinzugeben.
Wer bettet denn Diatomeen in Glycerngelantine oder Glycerin ein?
Grübelnde Grüße
Gerd
Titel: Re: Heiswasser-Diatomee
Beitrag von: Dünnschliffbohrer in Mai 22, 2019, 21:50:13 NACHMITTAGS
Hallo Gerd und alle anderen,
na ja, nicht in Glyceringelatine direkt. Es hat damit aber einer ein Bombengeschäft gemacht und ist dadurch steinreich geworden, dass er gleich Säcke- und Waggon-weise fossile Diatomeen in mit konzentrierter Schwefel- und Salpetersäure vorbehandeltes Glycerin (https://de.wikipedia.org/wiki/Kieselgur) eingebettet hat.

Spass beiseite, die Vorbehandlung von Diatomeenproben mit diesen beiden Säuren kannte ich so noch nicht. Aber es gibt auf dem Gebiet wohl sehr viele verschiedene Rezepte, die alle zum Ziel führen. Aber diese Kombination reizte einfach zu sehr zu dieser gedanklichen Assoziation.
Titel: Re: Heiswasser-Diatomee --> Surirella ovalis
Beitrag von: Gerd Schmahl in Mai 22, 2019, 22:34:47 NACHMITTAGS
Hallo Dsb.,
jetzt habe ich verstanden, dass das ein Spaß war und Du Nitroglizerin und Diatomeen in einem Arbeitsgang zu Dynamid verarbeitet sehen wolltest. Mich hat der "falsche" Brechungsindex von Glycerin und von Glyceringelatine in die Verwirrung gestürtzt. Ich konnte mir nicht erklären, wie DU auf eine solche Idee kommen solltest, darin Diatomeen einschließen zu wollen.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Heiswasser-Diatomee --> Surirella ovalis
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in Mai 22, 2019, 23:01:13 NACHMITTAGS
Hallo,
ich gestehe, dass ich diesen naheliegenden Scherz auch nicht verstanden habe. Obwohl ich mich etwas wundere: Schwefelsäure zum Verkohlen und aufoxidieren mit HNO3 ist doch eher ein altes Standardverfahren.

Aber es stinkt und ätzt doch erheblich. Ich arbeite viel lieber mit Perhydrol. Oxidiert noch besser und prodiziert als Abfall/Abgas nur Wasser. Aber meine Quelle ist versiegt, seit knapp einem Jahr konnte ich nichts mehr erwerbe. Wenn jemand eine Quelle hat: her damit!  ;D

Grüße

Carsten