Hallo zusammen,
Ich bin Fotografin und ganz neu hier im Forum, ich möchte ein paar Bilder zeigen und Eure Einschätzung hören, was es sein könnte, oder ist.
Die Objekte stammen allesamt von und aus meinem eigenen Körper, dementsprechend krank bin, und werde wohl bald daran eingehen, weils keiner kennt.
Vielen Dank im Voraus, vielleicht kennt sich ja einer mit der Spezies aus.
Hallo Bettina,
ich bezweifle, dass du hier eine Diagnose bekommen wirst. Ohne nähere Beschreibung woher sind die Proben, wie aufbereitet, wie mikroskopiert, Größe usw.. kann man nur rätseln.
Ich wage mal eine Interpretation: die schwarzen Kugeln sind schlichte Luftblasen und dann sehe ich eine rote Faser (Baumwolle?) und zum Schluss ein Faserbündel???
Hallo Klaus,
Ja Du hast natürlich recht, ...ich habe meine Proben alle direkt auf den Objektträger gelegt, so wie die Natur sie geschaffen hat, sozusagen.
Ich dachte, dass vielleicht jemand diverse Pilzteile erkennt.
Die Proben vom Sputum: Es handelt sich nicht um Luftblasen.
Es sei mir bitte verziehen, Ich mach beim Mikroskopieren freestyle, und hab mit Halogenlicht 50w und mit Schwarzlicht gespielt.
Ich konnte mit Hilfe von diversen Beleuchtungen feststellen, dass es sich bei den Blasen aus frischem und auch getrockneten Sputum, eigentlich um Ringe handelt, die unter Schwarzlicht grün, violett fluoriszieren, und unter Halogenlicht eine goldbraune Färbung zeigen.
Die Vergrösserung werde ich in Zukunft dazuschreiben (4x oder 10x)
Alle Proben sind frei von Wollfasern etc, bei den Haut und Nagelproben habe ich die Entnahmen so gemacht, wie es Dermatologen auch tun.
In allen meinen Proben aus dem Nagelbett finde ich die Fäden (Hyphen?) und Bänder, aus denen wieder Verästelungen wachsen bzw. umgekehrt Aus den Fäden, sowie den Bändern wachsen wiederum Nebenäste, wie ein kleiner Baum. Die Bänder fluoriszieren blau.
Hallo liebe Bettina
Erstmal herzlich willkommen im Forum. Ich will mal versuchen, einige vielleicht wichtige Hinweise zu geben.
die Vorstellung: wir hier im Forum ermuntern Neueinsteiger in der Rubrik "Mikroskopiker im Netz" eine kleine Vorstellung zu verfassen. Vielleicht so in etwa die Altersklasse - ist schon sinnvoll, dass man weis ob man einer Schülerin oder eine ehemaligen Professorin etwas erklärt. Und die Professorin deutet schon auf einen zweiten wichtigen Inhalt der Vorstellung - so ungefähr die Vorbildung bezüglich mikroskopieren. Einer medizinisch-technischen Assistentin braucht man jetzt nicht das Auflegen eines Deckglases erklären. Jemanden ohne Vorbildung muss man fragen, ob er schon weiß, dass er ein Deckglas für ein aussagekräftiges Präparat in 99,9% der Fälle braucht.
Vorbildung ist nicht wichtig - viele schreiben, sie hatten als Jugendliche mal ein Spielzeugmikroskop und seither nichts in Richtung Mikroskopie gemacht. Kein Problem, es ist aber günstig, wenn wir das wissen - für die Ausführlichkeit der Antwort.
Ungefährer Wohnort ist meist auch günstig um eventuelle "Vor-Ort-Unterstützung" anbietne zu können.
Lese dir doch mal ein paar Vorstellungen durch, dann dürfte klar sein was ich meine.
Die Mikroskopie-Fibel: auf unserer Seite rechts oben, links neben der "Link-Liste" findet man zum download die "Mikro-Fibel von Klaus Henkel". Es ist Ein mehrere 100 seiten dickes Handbuch zum Einstieg in die Mikroskopie - kostenfrei zum download. Da steht alles drin zu Mikroskopen und auch zur Herstellung von (aussagekräftigen) Präparaten.
Präparate: deine Bilder sind mit einem Durchlicht-Mikroskop erstellt. Aussagekräftige Präparate für Durchlicht-Mikroskope erfordern etwas Aufwand und vor allem Übung und Erfahrung. Damit das Licht "richtig durchgeht" müssen sie so dünn sein, dass eben fast durchsichtig sind. Das ist bei deinen Präparaten vorsichtig ausgedrückt nur sehr suboptimal. Um zum Beispiel Pilzhyphen von anderen in der Durchsicht gleich aussehenden Strukturen zu unterscheiden gibt es bestimmte Reagenzien, welche die Pilzhyphen gezielt anfärben und anderes ungefärbt lassen oder in einer anderen Farbe färben. Die Herstellung von Präparaten ist je nach dem, was man betrachten möchte, unterschiedlich aufwändig. Mit am aufwändigsten sind medizinische Präparate.
Nahezu alle Präparate, die man mit Objektiven von einer Vergrößerung > = 10 betrachten will benötigen unabdingbar ein Deckglas. Und mit dem Deckglas handeln sich im Prinzip ohne Ausnahme alle Mikroskopie-Anfänger zunächst Luftblasen ein. Wenn auf deinen Präparaten etwas eindeutig zu erkennen ist, dann sind es, wie vom Mikro-Klaus schon geschrieben, Luftblasen!! Mich irritiert etwas deine so definitiv fest klingende Aussage, dass da keine sind.
Präparate herzustellen muss man üben. Und man fängt mict "einfachen" Präparaten an und lernt damit, verschieden Dinge im Mikroskop zu erkennen und in anderen Präparaten wiederzuerkennen. Von den Zellen der Zwiebelhaut mit den Zellkernen (noch ohne Färbung) zu Zellen der Mundschleimhaut und Bakterien (schon einfache Färbung) bis später vielleicht mal medizinische Präparate.
Medizinische Präparate: wie schon geschrieben ist die Herstellung von AUSSAGEKRÄFTIGEN medizinischen Präparaten schon eine recht hohe Kunst. Ärzte machen manchmal realtiv einfache Präparate von zum Beispiel einem Absricht um darin vielleicht nach Candidum-Zellen, ein Hefepilz, zu suchen. Aber auch dafür müssen die Präparate durchsichtig sein - was deine nicht so richtig sind - und der Arzt weiß exakt, nach was er sucht. Hier im Forum wird dir voraussichtlich niemand irgendeine medizinische Diagnose stellen oder auch nir einen Hinweis geben aufgrund von Bildern in der Qualität, die ich bisher hier im Faden sehe. In dem einen Bild sehe ich im übrigen auch eine rote Faser. Und die Luftblasen sind breit gestreut.
Was ich mit relativer Gewissheit sagen kann, dass in den von dir gezeigten Bildern nichts erkennbar ist, an was du "wohl demnächst eingehen wirst". Dazu ist eigentlich viel zu wenig erkennbar.
So, jetzt lass dich aber nicht entmutigen. Ein erstes Präparat mit Zellen der Mundschleimhaut und Bakterien ist mit der Anleitung der Mikro-Fibel recht einfach herzustellen. Da könne wir dann gern diskutieren, was auf den Bildern erkennbar ist.
Grüße aus Franken
Martin
Hallo Bettina,
ZitatDie Proben vom Sputum: Es handelt sich nicht um Luftblasen.
Es sei mir bitte verziehen, Ich mach beim Mikroskopieren freestyle, und hab mit Halogenlicht 50w und mit Schwarzlicht gespielt.
2 Fragen: was ist freestyle-Mikroskopie? Und was macht dich bei der Aussage zu den Luftblasen so sicher, dass es keine sind? Langjährige Erfahrung? Und Spuke-Präparate ohne Luftblasen herzustellen ist eine Kunst. Dagegen mit macht dir locker jeder Fünftklässler.
Und zu der roten Baumwollfaser. Ich habe schon viele tausend Präparate gemacht und leider ist immer mal wieder eine blöde Faser drin, obwohl ich das hasse.
Vorstellung wäre nicht übel und ein wenig zu deinem Mikroskop.
Die kleinen Bäumchen sind Kristalle, die sich beim Eintrocknen gebildet haben. Zumindest die sind, genauso wie die Luftblasen, sicher nicht pilzlichen Ursprungs.
Viele Grüsse
Florian
Danke Euch Allen, die Informationen sind auf jeden Fall hilfreich für mich.
Zu mir, ich lebe in Dornbirn, Vorarlberg. Ich bin Fotografin, PADI Masterinstructor und hatte bis 2012 eine Tauchbasis auf Sardinien. Sardadivers
Die Mikroskopie fasziniert mich, ein nagelneues Hobby, aber jetzt war meine Motivation ganz klar, raus zu finden, ob ich einen Organismus darstellen kann, weil die 20 Ärzte bei denen ich war, 25 Meinungen haben.
Vielleicht schaffe ich es ja wirklich, das nächste mal was vernünftiges ab zu liefern. Ich freu mich drauf, und werde versuchen es zu lernen.
Ich zeig Euch trotzdem noch ein freestyleBild von mir, aus Geschabsel eines meiner Finger. Ich hab den Objektträger abgedeckt gehabt, für 7 Wochen, und habe dann das gefunden. Was auch immer es ist...........ich finds schon etwas gruselig
Ich entschuldige mich, falls ich manchmal etwas holprig klinge, ich hab Probleme mit dem Nervensystem
Deckglasblasen können es übrigens keine sein, weil ich keins verwendet habe.
Ich danke Euch für Eure Geduld, blutiger kann ein Anfänger gar nicht sein, maxima culpa
ZitatIch hab den Objektträger abgedeckt gehabt, für 7 Wochen, und habe dann das gefunden.
und in dieser Zeit ist eine arme Spinne darunter verhungert, nachdem sie in der Not dein Fingergeschabsel aufgefressen hatte.
Durch deine unbekümmerte Beharrlichkeit bei den geheimnisvollen schwarzen Kugeln bleibt mir glatt die Spucke weg, sonst hätte ich dir schnell ein Spukepräparat mit vielen Blasen gezeigt ganz ohne Deckglas versteht sich.
Vielleicht erbarmt sich ein Kollege?
Zitat von: Bettina Spiegel in Juli 22, 2019, 17:04:47 NACHMITTAGS
Geschabsel eines meiner Finger. Ich hab den Objektträger abgedeckt gehabt, für 7 Wochen, und habe dann das gefunden. Was auch immer es ist...........ich finds schon etwas gruselig
biologische Material - 7 Wochen abgedeckt, also mit etwas Luftfeuchte der Verwesung preisgegeben, ist eigentlich immer in "irgend einem Maße gruselig"...... Rückschlüsse zum Gesundheitszustand des früheren Trägers sind damit in keinster Weise mehr möglich.
Wenn Du ein kleines Stück Wurst oder Schabefleisch 7 Wochen abgedeckt stehen lässt ist das auch gruselig - unabhängig davon ob das zu Beginn des Versuchs noch eßbar oder schon "verdorben" war !! 8)
Martin
p.s. unabhängig ob Deckglas oder nicht die Kugeln sind Luftblasen, ggfs. eingetrocknete
Zitatunabhängig ob Deckglas oder nicht die Kugeln sind Luftblasen, ggfs. eingetrocknete
Und das im vorletzten Bild (mit Natriumchlorid Kristallfächern), das sind auch keine Lungenbläschen. ;)
habs kapiert...
Lieber Klaus, wie kommst du auf Natriumchlorid?
Hoffentlich nicht wieder so ein Troll :-\
Hallo Bettina,
ich möchte dich zunächst einmal beruhigen. Du wirst sicherlich nicht so schnell eingehen, wie du glaubst. Auch wenn es nicht glaubst, die Kügelchen sind definitiv, wie alle Vorredner bereits geschrieben haben, Luftblasen und nichts anderes. Das erkennt man bereits an der Lichtbrechung, die diese dicken schwarzen Ringe erzeugt. Und mit Pilzen hat das schon gar nichts zu tun, erst recht nicht mit Blastomyces dermatitides. Der ist so viel kleiner, noch kleiner als ein rotes Blutkörperchen. Deine Selbstdiagnose ist Sicherheit eine Fehldiagnose, was aber ganz bestimmt nicht glauben wirst.
Das Präparat herstellen Anfang sicherlich nicht ganz einfach, besonders wenn es medizinische Präparate geht. Die erfordern doch ein ganz anderes herangehen und Instrumentarium, als es dir zur Verfügung steht. Bei Pilzen wäre der Mindeststandard wenigstens die Anwendung von Kaliumhydrooxid-Lösung, am besten noch eine spezielle Färbung, die selektiv Pilze anfärbt, zum Beispiel PAS.
Ich möchte jetzt hier eigentlich nicht weiter schreiben, um dir nicht zu nahe zu treten, obwohl ich denke das dein Beitrag schon eine Diagnose erlaubt, die aber in eine ganz andere Richtung geht. Das beste wäre meines Erachtens, wenn du das Mikroskop dafür nehmen würdest, um Wasserlebewesen zu beobachten (für die man noch nicht einmal tauchen muss), und nicht um dich selber zu untersuchen. Dabei lernt man an der Zeit auch, Artefakte im Präparat von relevanten Strukturen zu unterscheiden, und beobachten zu lernen.
Hallo Bettina,
vorweg: diese Bilder taugen für alles Mögliche, aber definitiv nicht für eine Diagnose. Weder kann man daran eine Krankheit erkennen, noch einen Erreger.
Aus Deinen Zeilen kann man eine gewisse Verängstigung entnehmen:
Zitat von: Bettina Spiegel in Juli 22, 2019, 12:42:08 NACHMITTAGS
.... dementsprechend krank bin, und werde wohl bald daran eingehen ......
und
Zitat von: Bettina Spiegel in Juli 22, 2019, 12:42:08 NACHMITTAGS
... weils keiner kennt....
... weil die 20 Ärzte bei denen ich war, 25 Meinungen haben....
Diesen Subtext nehme ich ernst, daher die meine Antwort. Allerdings komme ich an dieser Stelle nicht drum herum, Dir erstmal gepflegt einen anzusagen - denn Du wählst definitiv den falschen Weg. Es ist normal, dass Du viele Antworten kriegst, wenn Du viele Leute fragst. Denn jeder zusätzliche Arzt, den Du um Rat fragst will ja nicht den "Fehler" des Vorgängers machen und denkt in eine andere Richtung. Du musst schon demjenigen, dem Du vertraust, die Möglichkeit des Irrtums zugestehen und ihm auch Rückmeldung geben, wenn seine erste Idee (Diagnose und ggf. Therapie) Dir nicht geholfen hat. So eine Attitude ist keine partnerschaftliche Beziehung. Mehr noch, ich finde es unfair, im Nachhinein die Leute als gesamte Einheit mit so einem herablassend vorwurfsvollen Unterton in die Pfanne zu hauen. Das ist so eine paramedizinische Stereotype, die wirklich nicht originell ist.
Zur Sache: Ich weiß nicht, woher Du diese Verdachtsdiagnose hast (ich befürchte durchs googeln). Wenn Du tatsächlich den begründeten Verdacht haben solltest, eine Pilzinfektion der Haut zu haben (insbesondere so eine gefährliche), dann solltest Du nicht an Dir selbst rumprobieren, sondern zu einem erfahrenen Dermatologen gehen und ihm auch Deine Befürchtung mitteilen. Die Diagnose erfolgt niemals auf dem Boden eines einzigen Befundes, sondern es muss alles zusammenpassen: klinisches Bild (=die Krankheitserscheinungen) und zusätzliche Untersuchungen. Als Zusatzuntersuchungen machen Dermatologen bei dem Verdacht auf eine Pilzinfektion gerne einen vorläufigen Schnelltest mit einem Tesa-Streifen, der mikroskopiert wird. Der liefert aber nur eine vorläufige Diagnose, die dem Arzt im positiven Fall zeigt, dass er auf dem richtigen Weg ist. Den Erreger sichern und beweisen kann man nur mit der entsprechenden Kultur in der Mikrobiologie. Manchmal wird auch eine kleine Hautprobe entnommen, um andere immunologisch bedingte Hautkrankheiten abzugrenzen, die Pilzinfektionen der Haut oftmals täuschend ähnlich sehen. In Fällen, die ernste Komplikationen mit sich bringen können, wird der Arzt von Anfang an eine pragmatische Therapie anfangen, die im Nachhinein (=ex juvantibus) auch diagnostische Zusatzinformationen liefert (wenn es hilft, dann war es die betreffende Krankheit).
Es gibt also immer eine gewisse diagnostische Unsicherheit, denn alle Tests können falsch negativ sein. Da bringt es auch nichts, sofort zum nächsten Arzt zu rennen, sondern die zitierte Hartnäckigkeit auch in eine im Wortsinn partnerschaftliche Arzt-Patient-Beziehung einfließen zu lassen, die auch die Möglichkeit zur Revision der ersten Ideen bietet. Nur so wird ein Schuh daraus.
Also: falls Du
wirklichen Leidensdruck haben solltest, dann ist der nächste Weg zum Hausarzt, auch wenn Du da schon tausende male gewesen sein solltest. Der sollte Dich nach sorgfältiger Untersuchung zu entsprechenden Spezialisten vermitteln. Alles andere stellt eine Verzögerung und Verschleierung dar. Besonders mit irgendwelchen unbrauchbaren Fotos in Internetforen wirst Du nur noch mehr diffuse Ideen erhalten. Ich sehe es als ein Gütemerkmal dieses Forums an, dass sich die Teilnehmer bei einem Faden wie dem Deinen vornehm zurückhalten.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Ulf
Hallo Bettina,
auch von mir alles Gute.
Auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: alles, was auf Deinen Bildern rund ist und einen DICKEN dunklen Rand hat, sind Luftblasen.
Und in einem Punkt kann ich Dich beruhigen : es ist keine verhungerte Spinne. Sieht für mich eher pflanzlich aus.
Grüße
Carsten
Ich bin absolut der Meinung, dass ein Dermatologe sich das genau ansehen sollte, der Meinung war ich immer.
Ich habe die letzten Jahre mehrfach einen Hautarzt aufgesucht. Er sagte immer das selbe, ich hätte nichts. Im letzten Jahr hab ich Ihn angefleht, er solle sich das bitte genauer ansehen, ich wäre mir sicher, dass mit meinen Nägeln etwas nicht stimmt, er schickte mich wieder nach Hause. Nach wenigen Tagen rief ich Ihn an und sagte ihm, dass ich vermute unter einer invasiven Mykose zu leiden. Er wurde sehr ungehalten und sagte nur: Das gibt es nicht.
Daraufhin entschloss ich mich einen anderen Hautarzt aufzusuchen. Der zweite Hautarzt sah sich kurz meine Finger an, ich erzählte ihm von meinen unerträglichen Schmerzen,etc. dann sagte er, es handle sich bei mir um eine Wachstumsstörung und ich muss zu keinem Kontrolltermin mehr kommen,....pflegen, pflegen, pflegen; das waren seine Worte. So suchte ich die nächste Dermatologin auf.
Die neue Dermatologin schaute kurz auf meine Finger, hörte sich meine Krankengeschichte an und meinte, ja das könnte ein Pilz sein und dass ich eigentlich ein Klinikfall wäre. Sie nahm mir Blut ab für die Leberwerte und Anfang April, verschrieb sie mir dann Amykal (Terbinafin)zum einnehmen, weiters Kitonail (Clitopirox)für Finger und Zehen, Travogen Creme (Isoconazol) plus Nicoral Shampoo. Ich fragte sie dann nach einem schriftlichen Positivbefund, den bekam ich auch. Sie schickte aber nichts ins Labor, auch nicht als ich darum gebeten hatte, doch bitte auch noch festzustellen um welchen Pilz es sich hier handelt. Beim nächsten Besuch erklärte sie mir dann, ich solle doch die Leberwerte in Zukunft bei meinem Hausarzt überprüfen lassen.
Ich fragte dann meinen Hausarzt wie es weiter gehen soll, und ob er mir vielleicht Proben abnimmt und ins Labor schickt. Er sagte klar NEIN, macht er nicht. Ich liess mir Gefässe von Ihm geben und schickte ein paar selbstgenommene Proben mit einer Überweisung vom Hausarzt nach Innsbruck.
Ja, die sagten natürlich, damit können wir nichts anfangen, bitte von einem Arzt abnehmen lassen.
Ich suchte Dermatologe Nr 4 auf, diesmal ein Wahlarzt. Ich war guter Dinge dass er mehrere Proben ins Labor schicken wird. Stattdessen blickte er auf meine Finger und meinte, das wäre seiner Meinung nach eine Schuppenflechte, er würde aber meinem Wunsch auf eine Laboruntersuchung nachkommen und entnahm oberflächlich etwas Material vom Daumen. Nach 3 Wochen kam die Nachricht, Labortest auf Dermatophyten negativ, und ich solle sofort die Behandlung mit Amykal absetzen. Er könne jetzt zu 100% sicher ausschliessen, dass es sich um einen Pilz handelt. Es wäre Schuppenflechte,basta.
Meine positive Reaktion auf die Behandlung spricht aber für sich selber.
Ich hatte kurz davor innerhalb einer Woche ca. 10% meines Gewichts verloren, hatte kognitive Probleme, Sehstörungen, starken Tinnitus, Schwindel, usw.
Die Schmerzen in Händen und Füßen wurden immer erträglicher, Gliederschmerzen und mein chronischer Erschöpfungszustand wurden gemildert.
Krämpfe und chronische Diarrhö hörten auf. Ich nenne es "Das Material", ist überall aus mir ausgebröckelt, und tut es immer noch ,ich kanns nicht anders sagen.
Und vor Allem, ich bekomme so viel Luft, wie seit Jahren nicht mehr, keine Atemnotattacken mehr. Die Liste meiner Symptome, Anzeichen und Erfahrungen ist zu lang, um sie hier zu beschreiben.
Ich hab das Medikament abgesetzt und nach zwei Tagen konnte ich wieder kaum mehr laufen, das Engegefühl in der Brust und die Atemnot waren auch wieder da. Die Schmerzen kamen zurück.
Es ist mir ausserdem gelungen, Retroinfektionen auf der Haut zu produzieren, mehrfach.
Ich könnte noch vieles mehr erzählen um zu untermauern wie sicher ich mir bin, an einer dieser gefährlichen und eher seltenen Infektionen zu leiden.
Der Leidensdruck ist enorm.
Momentaner Status, mein Hausarzt checkt die Blutwerte alle 6 Wochen, und ich nehme mein Amykal.
Das zieht sich jetzt schon viele Monde so, und ich kann eigentlich kaum glauben was mir gerade passiert.
Ich werd meinen Hausarzt beim nächsten Besuch fragen ob ein antigen test oder ähnliches möglich wäre.
Ich sollte wirklich lernen brauchbare Bilder, statt Blasen ab zu liefern. :)
Der Neurologe ist auf das Pilzthema gar nicht erst eingegangen, er hat vor zwei Wochen CFS diagnostiziert.
Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich am liebsten eine molekularbiologische Untersuchung meines Materials, das wär doch was.
Liebe Bettina,
bitte sei mir nicht böse, aber ich denke, dass Deine Ärzte durchaus eine Vermutung haben, wo das Problem liegen könnte (dafür ist die gesamte Schilderung Deines Leidensweges geradezu lehrbuchartig typisch) und ich kann mir kaum vorstellen, dass sie es Dir nicht auch schon gesagt haben werden. Der Neurologe war mit der Diagnose CFS sicher nicht weit davon entfernt. Ich denke, Du weisst, was ich meine und würde Dir dringend raten, einen ganz anderen Weg einzuschlagen - außerhalb der somatischen Medizin. Es ist keinesfalls so, dass wir Dich nicht ernst nehmen und ich bin mir sicher, dass bei Dir ein starker Leidendruck besteht; ebenso ist mir klar, dass eine diesbezügliche Einsicht und Akzeptanz bei den Patienten oft schwer zu erzielen ist, aber es hat wenig Sinn, wenn wir Dich hier ggf. noch in der Fehlinterpratation Deiner Symptomatik weiter unterstützen.
Hezrliche Grüße
Peter
Hallo Bettina,
Wenn deine bislang behandelnden Ärzte unisono zur Einschätzung kamen, dass Du keine Pilzinfektion hast, solltest Du in Erwägung ziehen, dass sie damit Recht haben. Vielleicht hilft Dir ein
internistischer Rheumatologe weiter. Ich habe länger in der Rheumaklinik Bad Bramstedt gearbeitet und habe solche Arzt-Odyseen wöchentlich drei bis viermal gehört. Es gibt eine große Zahl an Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, die mit Erscheinungen an der Haut und den Organen einhergehen. Dieser Spur sollte in Deinem Fall nachgegangen werden. Aber auch hier gibt es wieder massig Überschneidungen mit psychsomatischen Erkrankungen (ich meine das nicht herablassend, sondern weiss um den Leidensdruck dieser Fälle).
Zitat von: Bettina Spiegel in Juli 23, 2019, 02:12:26 VORMITTAG
... Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich am liebsten eine molekularbiologische Untersuchung meines Materials, das wär doch was.
... auch hier erkennt man die leider weit verbreitete, dennoch infantile Vorstellung, dass man auf der molekularen Ebene diffuse klinische Symptome spezifisch klären kann. Es ist genau anders herum: Erst braucht man eine echte Diagnose, die dann molekular weiter subtypisiert wird. Nur in ganz wenigen Einzelfällen gibt es krankheitsdefinierende molekulare Signaturen (Stand 2019, kann sich ändern, aber es ist aktuell noch nicht soweit). Vergiss' es. Aktuell ist das ein Holzweg, aber ein sehr teurer.
Weiterhin alles Gute!
Ulf
Liebe Bettina,
Habe Dir eine persönliche Nachricht geschickt.
Weil ichs gerade von Ulf lese, Richtung Rheuma wurde in dem von mir geschilderten Fall auch mehrfach untersucht (und in diesem Fall nichts gefunden) - hatte ich tatsächlich vergessen zu erwähnen.
Alles Gute und höre wirklich auch mal in Richtung CFS etc. in Dich hinein :)
LG
Diana