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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Bob in August 21, 2019, 22:23:07 NACHMITTAGS

Titel: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 21, 2019, 22:23:07 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
auch ich habe von Gerd eine Probe aus dem Tharabekommen und saß bis eben am Mikroskop. Ich habe ganz neu auch eine Zeis DIC "alt" Einrichtung zur Verfügung, mein Eindruck bei einer Closterium war aber, dass ich ein eher besseres Bild im reinen Hellfeld bekam - für jedes Objekt ist DIC also sicher auch nicht das Mittel der Wahl.
In Gerds Probe habe ich jede Menge interessante Objekte gefunden, die ich nach und nach hier zeigen möchte.
Dir, Gerd nochmal vielen Dank für die tolle Probe! Da kommt man aus dem Staunen gar nicht heraus.

Als erstes ein Einzelbild, aufgenommen mit dem Leitz NPL Fluotar 50:1 1,0 Öl bei 625-facher Vergrößerung und DIC.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: cabo in August 21, 2019, 22:53:20 NACHMITTAGS
Hallo Bob


Super Foto. Ich habe ebenfalls eine Probe von Gerd erhalten, der ist ein 1A Algendealer  :)
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 21, 2019, 23:40:01 NACHMITTAGS
... und noch ein Bild von der Probe vom "Algendealer" 8)
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: anne in August 22, 2019, 08:33:03 VORMITTAG
Hallo Bob,
richtig toll!!!
Als kleiner Tip, ich habe vor 2 Jahren eine Probe von Gerd bekommen. Diese steht hier immer noch und enthält nach wie vor viele Zieralgen.
Also das Wasser nicht verwerfen, sondern die Probe in ein Glas, vor Verdunstung schützen und nicht in die direkte Sonne. Dann hast Du ganz lange was davon.

lg
anne
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 22, 2019, 16:25:05 NACHMITTAGS
Hallo Anne,
dann hoffe ich, dass meine Probe genau so kooperativ ist! Mein eigener Versuch, in einem Hamburger Moor Zieralgen zu finden, war leider erfolglos. Sie kommen aber wohl auch nur noch selten und in geringerer Vielfalt vor, als vor 50 Jahren.

Hier noch ein kleines Sonnentierchen. Interessant finde ich die wie geflochen wirkende Schale.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Gerd Schmahl in August 22, 2019, 21:06:43 NACHMITTAGS
Hallo Bob,
die Sonnentiere sind mit Platten bedeckt, die sich überlagern. Schau mal auf penard.de (http://penard.de/Explorer/Heliozoa/Acanthocystidae/), da kannst Du das auf Eckhards schönenen REM-Bildern gut erkennen. Im optischen Schnitt des DIK sieht das dann wie geflochten aus.
Schön, was Du so in meinen Proben findest! Kannst auch mal Deckgläser für 1..2 Tage drauf schwimmen lassen und dann auf einen OT übertragen. DA kommt oft noch einiges, was man sonst nur selten zu Gesicht bekommt.
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 23, 2019, 14:35:10 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich habe die Micrasterias-Alge noch mal mit Picolay durchgemahlen, und das Ergebnis gefällt mir noch besser.

Danke, Gerd, für den Hinzeis auf das REM-Bild. Es macht klar, was man da im Lichtmikroskop eigentlich sieht.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Heiko in August 24, 2019, 10:56:03 VORMITTAG
Hallo Bob,

ein tolles Foto ist Dir gelungen.
Erlaube bitte einen Hinweis zur Lichtführung. Viele Hirne ticken so, dass sie ,,lichte Horizonte" präferieren. So gedreht, springt mich z.B. die abgebildete Struktur förmlich an:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/254963_41962596.jpg) (https://abload.de/image.php?img=unbenannt-1etk9k.jpg)

Viele Grüße,
Heiko
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 24, 2019, 22:26:16 NACHMITTAGS
Hallo Heiko,

das ist ein interessanter Aspekt, und offenbar auch recht subjektiv. Dir gefällt die gespiegelte Variante deutlich besser, ich bin mir bei beiden nicht ganz klar, wie mir die einzelne dunkle Ecke gefällt. Vielleicht macht sich hier einfach der zu enge Bildausschnitt bemerkbar.

Hier noch ein Tierchen, das ich noch nie gesehen habe.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Jürgen Boschert in August 24, 2019, 23:26:26 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

nein, es ist in der Tat so, dass man das hellere Licht aus der linken oberen Ecke erwartet, dann wirkt es auf uns am natürlichsten; zumindest ist dies bei gut 90% aller Menschen wahrnehmungspsychologisch so.

Gruß !

JB
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: cabo in August 24, 2019, 23:56:44 NACHMITTAGS
.
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 25, 2019, 10:22:57 VORMITTAG
Hallo Christian,
wo Du Dich schon im von mir gestarteten Thread vom gesamten Forum verabschiedest: Tschüss Christian!

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Gerd Schmahl in August 25, 2019, 10:30:37 VORMITTAG
Hallo Christian,
[quote Aber da ich hier im Forum sowieso nichts mehr posten werde ][/quote]
Das wäre sehr schade! Ich denke ich bin nicht der einzige, der Deine "Großwildaufnahmen" sehr zu schätzen weiß. Das Form bringt dem am meisten Gewinn, der mit Kritik umgehen kann, denn kann er seine Fähigkeiten verbessern. Natürlich draf man auch mal anderer Meinung sein und nicht jede Kritik muss man annehmen, aber unter verletzten Befindlichkeiten leiden dann leider alle. Ich bitte Euch, die Bälle ein wenig flach zu halten und Dich Christian, aus der Schmollecke heraus zu treten. All Deine Kritikpunkte an Bobs Bilder kann ich komplett nachvollziehen. Aber sein DIK ist noch ganz neu. Da freut man sich doch erstmal über die ersten Bilder und will sie auch gerne zeigen.

Hallo Bob,
der Ciliat ist recht häufig dort. Ich habe ihn unter Uroleptus piscis bei mir verbucht, wobei ich nicht mehr sagen kann, woher ich diese Bestimmung habe. Im "Wassertropfen" steht er nicht und bei Wikipedia erfahre ich, dass diese Art marin wäre. Irgendwass kann da also nicht so recht stimmen.
Beste Grüße
Gerd

Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Peter V. in August 25, 2019, 10:43:51 VORMITTAG
Hallo,

ich frage mich, ws mir eigentlich entgangen ist?
Ich kann beim besten Willen in den letzten Äußerungen von Christian und Bob in diversen Threads nicht den geringsten Ansatz eines Streites erkennen, nicht einmal wirklich Kritik. Seltsam...

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 25, 2019, 13:35:45 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,
ich verstehe das auch nicht , Peter - wir posten hier ja auch generell nicht um die Wette, oder?

Und wie Gerd schon schreibt, die DIC-Einrichtung habe ich ganz neu und ziele darauf gerade auf Gerds Probe, wiel sie mich gerade besonders fesselt. Ich zeige Bilder, die ich hübsch oder interessant finde, so gut wie ich sie eben hinbekommen habe mit den gegebenen Einschränkungen bei Erfahrung, Zeiteinsatz und Equipment.

Das das Bild vom "Uroleptus piscis" reichlich Reportage-look hat kommt daher, dass ich versucht habe das sehr bewegliche und emisig fressende Tier mit halbwegs kurzer Belichtungszeit aufzunehmen. Die Verwendung der originalen 15W Fahrradbeleuchtung am Phomi 1 erfordert dazu  ISO 1600 und mehr gibt die Nikon 1J5 da nicht her. Allzu viele bessere Fotos werden von diesem Tier im Forum noch nicht gezeigt worden sein, so dass ich es trotzdem für zeigenswert halte. Ich habe noch ein Video davon, das das Verhalten des Tierchensdeutlich besser zeigt, aber das muss ich noch bearbeiten und hochladen.


Die Hintergründe der Bilder sind mir auch noch zu blau, sie kommen von einer Einstellung des DIC nach Bild im Okular und absichtlicher Unterbelichtung zum Erhalten der hellen Bereiche. Ansonsten gefällt mir der etwas poppige Look gar nicht schlecht, aber das kommt natürlich auf Objekt und den persönlichen Geschmack an.

Mir gefielen Chiristians fein gestackte Bilder mit der ungewöhnlichen Lichtführung immer sehr gut und ich finde es schade, dass er hier keine mehr zeigen wird, aber er ist ja jetzt weg und liest das nicht mehr.

Viele Grüße an alle,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Peter V. in August 25, 2019, 18:24:51 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

Zitat
aber er ist ja jetzt weg und liest das nicht mehr.

das glaube ich eher nicht...  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 25, 2019, 21:32:53 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

wie versprochen hier das Video von dem interessanten Wimperntierchen: https://vimeo.com/355850812 (https://vimeo.com/355850812)

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: MikroMicha in August 25, 2019, 22:45:09 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

ich finde Deine Zieralgenbilder (Gerd´s Proben sei Dank!) auch sehr gelungen und das mit den "poppigen" Farben und dem blauen Hintergrund finde ich nicht schlimm. Bei mir ist es immer so, dass der blaue Hintergrund am ehesten und vortrefflich an das Element Wasser (in dem sich all die Algen in Tierchen ja befinden) erinnert.

Schön finde ich auch Dein Video von Deinem Wimpertierchen. Es handelt sich dabei um einen hypotrichen Ciliaten und die Richtung Uroleptus könnte passen. Mit der Bestimmung bis zur Art - deine Vermutung piscis - bin ich mir nicht ganz sicher. Gerade bei den hypotrichen Ciliaten ist eine Bestimmung bis herunter zur Art meistens sehr schwierig, eine Kunst, an die ich mich im Moment noch nicht herantraue. Da sind hier die Spezialisten wie Martin Kreutz, Michael Plewka usw. gefragt.
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Ole Riemann in August 26, 2019, 17:13:13 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

da ist doch schon mal viel Leben in den Proben!

Der blaue Hintergrund ist sicherlich teilweise auch durch die Einstellung des objektivseitigen DIC-Prismas bedingt. Drehst Du das Prisma weiter Richtung Totalauslöschung (Dunkelfeld-ähnlicher Eindruck) und dann über diesen Punkt hinaus, kommst Du in den Graubereich. Dies ist eigentlich der Bereich, in dem Phasenverschiebungen durch das Objekt besonders differenziert in den DIC-typischen Kantenkontrast umgesetzt werden, bei neutraler Hintergrundfarbe. Aber sicherlich spielt der persönliche Geschmack auch eine Rolle.

Mit der 15W-Leuchte solltest Du Dich beim DIC - zumal bei bewegten Objekten - nicht abplagen; da muss die 100W-Leuchte her (oder eine LED-Lösung). Ein 100W-Lampenhaus inkl. Trafo hätte ich noch, falls Interesse besteht.

Beste Grüße

Ole

Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 26, 2019, 20:57:20 NACHMITTAGS
Hallo Michael,
hier: https://www.moor-impressionen.at/galerien/pic-1002429.htm (https://www.moor-impressionen.at/galerien/pic-1002429.htm)
habe ich eine Uroleptus-Art als regelmäßigen Moorbewohner gefunden. Gerd hatte Uroleptus piscis ja als marine Art gefunden - diese Tierchen mögen als je nach Art auch völlig unterschiedliche Lebensräume. Im Vergleich zu dem Bild in dem Link oben sah mein Exemplar aber doch noch mal etwas anders aus, gerade in der Mitte.

Hallo Ole,
die Analysatoreinstellung mit dem grauen Hintergrund hatte ich für die Schwammnadel und die Diatomeen verwendet, die ich hier gezeigt habe: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34812.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34812.0). Für die Zieralgen gefiel mir der blaue Bereich besser, das Blau kam nur durch die absichtliche Unterbelichtung sehr stark rüber. Ich bin da generell noch etwas am experimentieren. So fiel meine bewährte Pentax Q - Kamera-Adaption durch einen rötlichen Hotspot auf, der sich noch nie vorher gezeigt hat- vermutlich Ursache einer Reflexbildung zwischen der planen Frontlinse des Pentax-Objektivs und einer anderen planen Linse im Strahlengang. In das Phomi muss noch eine kräftige LED rein. Da muss ich mich noch entscheiden, ob ich die einfach statt der Fahrradlampe einsetze, oder sie in eine größere Leuchte einbaue. Mit so einer vorstehenden Leuchte ist das Phomi ja noch sperriger als es so schon ist. ::)
Die alte DIC-Einrichtung gefällt mir jedenfalls prima, man kommt recht unkompliziert zu einen guten Kontrast und einem ansprechenden Bildeindruck.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: mikropit in August 26, 2019, 21:41:50 NACHMITTAGS
Hallo Bob!
Deine Bilder haben mir sehr gut gefallen!!!!!! Ich wünschte ich käme da bloß in die Nähe.
Deshalb habe ich die Kritik als vollkommen unangemessen empfunden. Das heisst die hat mich geärgert. Da traut sich unsereiner sowieso nicht ein Bild einzustellen und das ist eigentlich schade. Auf solche Kommentare kann man dann auch ganz gut verzichten.
vG Peter
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 26, 2019, 22:22:27 NACHMITTAGS
Zitat von: mikropit in August 26, 2019, 21:41:50 NACHMITTAGS
Da traut sich unsereiner sowieso nicht ein Bild einzustellen

Genau das wäre wirklich schade, denn dann würde man dahin kommen, dass einige wenige Leute mit viel Erfahrung/Zeit/Equipment tolle Bilder posten und sich irgenwann wundern, dass sich im Forum nichts mehr tut weil die anderen nach und nach aussteigen. Die interessanten Impulse kommen ja oft auch von Leuten, die zwar keine perfekten Bilder hinbekommen, aber mit offenen Augen durch die Welt laufen, und spannende Dinge entdecken.

Ich selbst freue mich andererseits auch immer richtig über die hier gezeigten aufwändig gemachten Fotos und detaillierten Beschreibungen der Objekte, weil ich weiß, das ich das so genießen kann, ohne selbst auf dieses Thema die volle Zeit zu verwenden, die ja endlich ist.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Gerd Schmahl in August 27, 2019, 18:59:34 NACHMITTAGS
Hallo Bob und die anderen,
ich denke, es kommt auch ein wenig auf die Rubrik an. Im Mikrofotoforum denke ich darf man andere Bilder erwarten als im (allgemeinen) Mikroskopie-Forum oder bei der Bestimmungshilfe. Ich finde Kritik an meinen Bildern immer hilfreich. Sie bringt mich eher voran als eine allgemeine Lobeshymne.
LG Gerd
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Peter V. in August 27, 2019, 22:45:25 NACHMITTAGS
Hallo,

wo hier irgendein Problem ist, habe ich immer noch nicht verstanden. Leider habe ich auf auf eine Nachfrage per PN keine Antwort auf die für mich völlig unverständlichen Gründe des Abschieds erhalten, obgleich Christian hier noch mitliest. Nun denn, wer nicht will... :-\

Hezrliche Grüße
Peter
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 28, 2019, 08:27:50 VORMITTAG
Hallo zusammen,
es schadet ja grundsätzlich nicht, darüber zu diskutieren, wie ein Forum genutzt werden sollte, denn so lernt man die Standpunkte der anderen Teilnehmer besser kennen. Grund sich aufzuregen oder gar zu ärgern sehe ich hier nicht.

Beleuchten könnten man, warum es öfters bei Teilnehmern, die Fotos und Videos posten, zu Unzufriedenheit kommt. Das wäre ja unter Umständen ein Ansatz um etwas zu verbessern. Wollen wir dazu mal einen eigenen Thread starten?

Zu den Zieralgen-Fotos zurück: Ich habe gestern ein Experiment gemacht. Die Zieralgen sich ja beweglich und streben dem Licht zu. Ich habe also einen Hohlschliff-Objektträger (muss der Hohlschliff so grob sein??? >:() genommen, Wasser mit Zieralgen aufgebracht, Deckglas drauf und Tesa-Film drum herum. Dann habe ich ein 4mm-Herzchen in ein Stück Alufolie geschnitten, und über dem Deckglas angebracht, so dass praktisch nur durch diese Öffnung Licht einfiel. So verkleidet habe ich den Objektträger aus 0,5m Abstand mit einer LED beleuchtet. Auf die räumliche Verteilung der Zieralgen ergab das innerhalb einer Stunde aber keinen Effekt. Reagieren die so langsam, oder haben sie mein Spielchen durchschaut? Gibt es speziell vielversprechene Wellenlängen?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Gerd Schmahl in August 28, 2019, 21:19:39 NACHMITTAGS
Hallo Bob,
ich denke Dein Probenraum ist zu klein. Der konkrete Versuchsaufbau geht auch aus Deiner Beschreibung nicht hervor, z.B. ob Du den ganzen OT eingepackt hast oder nur über dem DG abgedunkelt. Ich könnte mir vorstellen, dass das Licht noch zu gut verteilt wird in dem kleinen Raum. Die klassischen Euglena-Experimente finden in Küvetten statt. Es wäre auch gut einen nicht reflecktierenden Hintergrund zu haben, damit das durch die Öffnung fallende Licht nicht so verteilt wird. WennSeitzenlicht auf den OT fällt könnte er auch als Lichtleiter wirken.
Erhellende Grüße
Gerd
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 28, 2019, 21:32:13 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,
der Objektträger war einmal rum eingewickelt, aber die Stirnseiten lagen frei. Im Raum war es dunkel und die LED hing so, dass dort kein Licht hinein fiel. Verbesserungspotential sehen ich noch:
- Stück Fahrradschlauch unter den Objektträger gegen die Reflektionen
- Heller und länger beleuchten
- Vielleicht die Alufolie mit Tesafilm aufkleben, damit sie im Bereich der Öffnung fest anliegt
- Nochmal in größerer Schichtdicke probieren - vielleicht eignet sich eine Zählkammer dazu


Im Moment läuft ein Stack einer schräg im Raum stehenden Micrasterias durch, mal sehen, wie gut das klappt.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 28, 2019, 22:43:42 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

hier noch ein gestacktes Bild einer schräg im Raum stehenden Micrasterias. Hier habe ich den grauen Hintergrundbereich gewählt, den originalen Hintergrund aber wegen unattraktiver Artefakte ausgetauscht. Die Neigung der Alge ist leider noch zu gering, um sie wirklich plastisch erscheinen zu lassen.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: anne in August 29, 2019, 08:45:54 VORMITTAG
Hallo Bob,
das Bild ist jetzt nicht so gelungen...

Auch habe an dieser Alge schon etliche Stunden gesessen und gestackt wie der Weltmeister. Ich habe jedoch festgestellt, dass zumindest meine Stacks im DIC mit der Wirklichkeit oft nichts mehr zu tun haben. Man muss die Alge in einer ganz bestimmten Entwicklungsstufe finden, in der Sie relativ flach ist um einen sinnvollen Stack zu erhalten, zumindest war das bei mir so.
Ich habe dann lieber im Hellfeld mit Pol gstackt, da sind die Ergebnisse besser, oder garnicht stacken, dann passt es auch.

lg
anne
(Aber der Hintergrund ist jetz gut ;))
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 29, 2019, 10:32:45 VORMITTAG
Hallo Anne,
mir gefällt das erste Drittel rechts oben recht gut, aber danach macht sich der zunehmende Abstand zum Deckglas deutlich bemerkbar. Die Alge war etwa 30° gekippt, rechts unten war die tief liegende Kante, schon weit vom Deckglas entfernt. Ich denke, dass die Oberflächenstruktur recht unregelmäßig und nur schwer zu erfassen ist, vielleicht ist es gar nicht sinnvoll möglich, sie in hoher Qualität geneigt abzubilden. Das waren schon 128 Einzelbilder, daran hat es also nicht gelegen. Meine nächsten Versuche gehen in Richtung inverses Mirkoskop und mehr Tiefenschärfe, die Dinger sehen nämlich von der Seite her ganz interessant aus. Das Autauschen des Hintergrunds war relativ mühselig und das Ergebnis wirkt ziemlich künstlich war aber hier nicht zu vermeiden.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 29, 2019, 17:51:20 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

hier noch mal ein Einzelbild, minimal nachbearbeitet. Man kann ganz gut erkennen, wie stark die Alge geneigt ist.
Der originale Hintergrund wurde bei der ersten leider durch das Stacken vermurkst, aber so geübt bin ich darin auch nicht.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bernd in August 30, 2019, 18:41:29 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

ich beschreibe mal, vielleicht auch als Anregung für dich, wie ich beim Stacken vorgehe.
1) Das Objekt, zB die Micrasterias, sollte so flach wie möglich liegen (deine so schräg iegende Micrasterias hätte ich nicht gestackt). Nicht nur um die Anzahl der für den Stapel benötigten Bilder, sondern auch um die Schichtdicke möglichst gering zu halten. Idealerweise sollte das Deckglas gerade eben auf der Micrasterias aufliegen (aber nicht qutschen, sonst weicht der Chloroplast von der Zellwand zurück und es entsteht ein +/- großer, häßlicher Spalt zwischen Chloroplast und Zellwand).
2) Die Aperturblende möglichst weit öffnen.
3) Gerade Zieralgenstacks bearbeite ich eigentlich immer von Hand nach. Bei Micrasterias zB den Chloroplasten. Sonst habe ich Öltropfen oder Kristalle aus verschiedenen Ebenen gleichzeit scharf im Stack, was aber dem Anblick im Mikroskop völlig widerspricht (das ist bei deinem Stack auch der Fall). Schlimmstenfalls wandern diese Dinge auch noch umher und werden vervielfältigt. Katastrophal zB bei Closterien, wo ich dann in den Endvakuolen statt einem - manchmal bestimmungsrelevanten - fünf Kristalle im Stack habe.
4) Wenn möglich versuche ich das zu stackende Objekt möglichst zu vereinzeln, besonders wenn begeißelte Algen, Dino- oder Augenflagellaten in  der Probe sind. Die sammeln sich in kürzester Zeit im Lichtkegel und sind dann bei x Aufnahmen mit im Bild, meist natürlich da, wo sie am meisten stören.
5) Bei annähernd (halb)kugleförmigen Objekten, bei denen ich relativ viele Bilder stapeln muß, lösche ich manchmal in einigen Bildern ganze Bereiche, die sonst im Stapel extrem störend wären, weil sie im Stapel an einer Position zu sehen sind, wo sie im Objekt gar nicht waren.
6) Manchmal mache ich von einem interessanten Objekt auch mehrere Aufnahmeserien. Erst mal eine, um das (seltene) Objekt überhaupt erst mal fotografiert zu haben. Dann noch ein oder zwei weitere, weil das Objekt flacher liegt, die Schichtdicke geringer ist, oder, oder...

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: Bob in August 30, 2019, 19:44:24 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,
vielen Dank für den Einblick in Deine Stacking-Tricks! Das ist tatsächlich die Tücke, dass man durch das Stacken mehr gleichzeitig scharf zu sehen bekommen kann, als es einer realitästgetreuen Abbildung gerecht wird. Ich habe teilweise schon darauf geachtet, nicht zu viele Bilder in der Tiefe einzubeziehen, aber bearbeitet habe ich die einzelnen Ebenen noch nicht. Ersetzt Du Details durch einen mittleren Farbton?
Die Versuche mit der geneigten Alge habe ich unternommen, um von dem flachen Eindruck weg und zu einem mehr räumlichen Eindruck hin zu kommen. Das ist aber nicht so leicht, in ganz senkrechter Stellung kommt kaum noch Licht durch und der feine Randbereich geht im Bild unter.

Ich habe heute noch Algen von der Oberfläche des Bodensatzes der Probe in ein Kulturfläschchen gefüllt und mit meinem alten Olympus CK Inversmikroskop und dem 20er LD-Objektiv untersucht. Anbei ein Foto einer Schalenamöben-Schale. Ich finde es faszinierend, wie die ihre Schalen so exakt geformt aus kleinen Einzelteilen zusammensetzen. Das Bild ist gestackt, die Bilder reichen dabei gerade bis zur unteren Fläche der Öffnung runter. Stacken ist ganz schön schwierig, wenn man nur einen Grobtrieb hat! ::)
Das Olympus CK braucht übrigens unbedingt eine Mattscheibe im Kondensor-Filterschlitz, sonst kommt die mögliche Apertur nicht zustande.

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Zieralgen und einiges mehr aus dem Tharandter Wald
Beitrag von: güntherdorn in August 30, 2019, 20:30:22 NACHMITTAGS
hallo bob,
ich schliesse mich mikropit hier voll an.
ich bin eigentlich auch soweit, dass ich keine bilder mehr poste,
da die qualität hier "erdrückend" (=umwerfend gut) ist !
ich getrau´  mich nur noch bei "bestimmungshilfe" oder sonst noch techn.fotos mit fragen einzustellen.
sobald ich einen ausschnitt bei dreifach-verstärkten 1/250igstel belichteten bilder einstellen würde,
hätte ich keine chance mit meiner "noch-ausrüstung" der toupcam-okularkamera bezüglich körniger bilder.
geplant ist eine canon 700d, mit der ich dann zu blitzen versuche. dann könnte ich´s wieder wagen.... ;-)
ich habe auch keine "super-neo-apo-plan-obkektive".
güntherdorn