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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: ammererlutz in August 28, 2019, 22:00:04 NACHMITTAGS

Titel: sonderbares Problem mit Hämatoxylin
Beitrag von: ammererlutz in August 28, 2019, 22:00:04 NACHMITTAGS
diesmal eine kleine Bitte um Erfahrungen.

Ein neu geöffnetes Gebinde von Hämatoxylin Weigert ( Lösungen A+B) von Roth ergab dieses völlig unbefriedigende Ergebnis in der HE Färbung ( Protokoll wie üblich A und B frisch 1:1 gemischt, Färbung 5 Min., Spülung in Aqu dest, Bläuen in Leitungswasser +Basenzusatz 15 Min). Die österreichische Roth Vertretung antwortete, die Reagentien seien völlig in Ordnung....?

Im Vergleich darunter dasselbe Präparat Hämalaun-Eosin gefärbt mit völlig normaler Kernfärbung ( Hämalaun n.Mayer von Merck)
Titel: Re: sonderbares Problem mit Hämatoxylin
Beitrag von: ammererlutz in August 29, 2019, 13:17:39 NACHMITTAGS
PS hier in Masson Goldner Färbung, noch nie erlebt dass Hämatoxylin keine Kerne anfärbt.
Titel: Re: sonderbares Problem mit Hämatoxylin
Beitrag von: Molin in August 29, 2019, 14:51:30 NACHMITTAGS
Hallo Ammererlutz,

das Weigert's Hämatoxylin wird vorallem für Trichromfärbungen verwendet, da andere Hämatoxyline durch saure Lösungen entfärbt würden. Hierbei färbt es die Zellkerne Braun-Schwarz.
Ich schätze dass deine HE-Färbung mit Weigert's deshalb nicht blau ist, da die Zusammensetzung eine andere ist.

Welches Hämatoxylin hast du denn für die MG verwendet und wie lange - falls es das nach Mayer war, solltest du es unbedingt mit Weigert's wiederholen!

PS: sehr schöne Schnitte hast du da! :)

Liebe Grüße,
Molin
Titel: Re: sonderbares Problem mit Hämatoxylin
Beitrag von: ammererlutz in August 30, 2019, 09:03:07 VORMITTAG
Zitat von: Molin in August 29, 2019, 14:51:30 NACHMITTAGS
Hallo Ammererlutz,

das Weigert's Hämatoxylin wird vorallem für Trichromfärbungen verwendet, da andere Hämatoxyline durch saure Lösungen entfärbt würden. Hierbei färbt es die Zellkerne Braun-Schwarz.
Ich schätze dass deine HE-Färbung mit Weigert's deshalb nicht blau ist, da die Zusammensetzung eine andere ist.

Welches Hämatoxylin hast du denn für die MG verwendet und wie lange - falls es das nach Mayer war, solltest du es unbedingt mit Weigert's wiederholen!

PS: sehr schöne Schnitte hast du da! :)




Liebe Grüße,
Molin

MG geht mit Mayer nicht, da die Phosphorwolframsäure und die Essigsäure ja das Hämalaun auswäscht, bei Masson-Goldner war es daher auch das Hämatoxylin nach Weigert von Roth, wie man sieht blieben die Kerne der epidermalen Zellen aber praktisch ungefärbt
Titel: Re: sonderbares Problem mit Hämatoxylin
Beitrag von: Klaus Schloter in August 30, 2019, 09:18:41 VORMITTAG
Guten Morgen Lutz,

welche Fixierung für das Präparat hast Du verwendet ?
Nicht oxidierende Fixierungen wie Formalin ergeben bei Hämatoxilin nach Heidenhain zumindest oft schlechte Ergebnisse.
Dein Präparat sieht ähnlich aus wie meine Heidenhein Färbungen.
Titel: Re: sonderbares Problem mit Hämatoxylin
Beitrag von: ammererlutz in August 30, 2019, 09:58:14 VORMITTAG
Routine Fixierung ist bei uns immer Formalin 4% gepuffert
Titel: Re: sonderbares Problem mit Hämatoxylin
Beitrag von: ammererlutz in September 02, 2019, 20:46:20 NACHMITTAGS
Lösung des Rätsels:

Lactan/ Roth schickte mir- trotz Versicherung dass die Reagentien einwandfrei wären- heute eine andere Charge...nun einwandfreie Kernfärbung

Lösung A der erstren  Charge war also offenbar oxidiert !
Facit: falls jemand also Probleme mit Hämatoxylin Färbungen hat, es kann an vorzeitiger Oxidation der Lösungen liegen, was bei fabriksneuen Gebinden eigentlich nicht vorkommen sollte.

Bild 1 vor Gegenfärbung,
Bild 2 nach Gegenfärbung mit Eosin , jedoch vor Äthanol-Reihe/ Differenzierung, da das Präparat verworfen wurde.