Liebe Pflanzenfreunde,
das gewöhnliche Seifenkraut (Saponaria officinalis) gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Das Seifenkraut ist verwandt mit anderen wichtigen Kräutern wie der Vogelmiere oder der Kornrade. In der engeren Einordnung zählt die Pflanze zur Gattung der Seifenkräuter (Saponiaria), die etwa 40 weitere Seifenkrautarten umfasst. Viele dieser Arten kommen im Mittelmeerraum vor.
Bild 01 Blüten, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_33675143.jpg)
Systematik:
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Gattung: Seifenkräuter (Saponaria)
Art: Gewöhnliches Seifenkraut
Wissenschaftlicher Name: Saponaria officinalis
Trivialnamen: Waschlaugenkraut, Waschwurz, Echtes Seifenkraut, Rote Seifenwurzel oder Hustenwurzel.
Englische Bezeichnungen: Soaproot, Bouncing Bet, Latherwort, Fuller's Herb, Bruisewort, Crow Soap, Sweet Betty, Wild Sweet William
Bild 02 Illustration, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_34640832.jpg)
Dieses Werk ist gemeinfrei.
Quelle: Deutschlands Flora in Abbildungen at http://www.biolib.de
Urheber: Johann Georg Sturm (Painter: Jacob Sturm)
Der Name wurde von einer wesentlichen Eigenschaft abgeleitet: Wenn die Wurzeln zerkleinert und im Wasser aneinander gerieben werden, so schäumen sie wie Seife.
Der Name verrät die Verwendung dieser bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts angebauten Pflanze.
Sapo heißt auf lat. Seife und die schäumende Wirkung beruht auf den Inhaltsstoffen, den Saponinen.
Die unterirdischen Pflanzenteile enthalten 2 – 2 Prozent Saponine.
Saponine erzeugen in Wasser (gerieben) Schaum, der Schmutzteilchen aufnehmen kann, ohne die anderen Wirkungsweisen der Seife zu entwickeln.
Das Gewöhnliches Seifenkraut ist noch heute eine volksmedizinische Heilpflanze. In der Medizin helfen sie zähen Hustenschleim zu verflüssigen.
Das Glycosid Saponin wurde auch Bier zugesetzt, um schöne Schaumkronen zu erzeigen.
Ich hoffe, dass dieses Verfahren nicht mehr angewendet wird.
Weitere bekannte Namen des gewöhnlichen Seifenkrauts sind u.a.: Waschlaugenkraut, Waschwurz, Echtes Seifenkraut, Rote Seifenwurzel oder Hustenwurzel.
Merkmale vom SeifenkrautDas gewöhnliche Seifenkraut ist eine mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 25 und 85 cm erreichen kann. Im Boden bilden Seifenkräuter stets stark verzweigte und meist fingerdicke Wurzelstöcke aus, die äußerlich eine rötliche bis braune Färbung haben. Die Wurzeln, auch Rhizome genannt, sind so genannte Überdauerungsorgane.
Die Blätter des Seifenkrauts zeigen eine mintgrüne bis olivgrüne Färbung und erreichen Blattlängen zwischen 4 und 11 cm. Die Form der Blätter ist klar lanzettlich und leicht eiförmig. Teilweise sind die Blätter etwas gewellt. Die Blattnerven verlaufen bogenartig vom Blattgrund bis zur Blattspitze. Die Blätter sind jeweils kreuzgegenständig angeordnet und im Gegensatz zum Stängel unbehaart.
Die Blütezeit des Seifenkrauts ist meist zwischen Ende Mai bis häufig Mitte Oktober. Dort bildet das Kraut weiße bis rosagefärbte Blüten aus, die einen angenehm süßlichen Duft verströmen. Jede Blüte besitzt 5 Kronblätter sowie mehrere weiße Staubblätter. Die Blüten wachsen in den Blattachseln der Laubblätter und sind dort in einer doldenähnlichen Form versammelt.
Im Anschluss an die Blütezeit bildet das Seifenkraut zur Zeit der Fruchtreife Kapselfrüchte aus, die jeweils mehrere dunkelbraune Samen enthalten. Die Samen haben meist eine Länge zwischen 1 und 2 mm und sind rund.
Bild 03 Schnittstelle, Saponaria officinalis
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_43332040.jpg)
Spross, Querschnitt, 25 µm
Zunächst einmal 1 Bild von einem ungefärbten Schnitt.
Bild 04 Vergrößerung, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_54444047.jpg)
Bild 05 Autofluoreszenz, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_20234383.jpg)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
W-A III - Färbung (
Acridinrot – Acriflavin - Alcianblau)
- keine Simultanfärbung -
Arbeitsablauf :
1. Probe liegt in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridiorot 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest.
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 15 Sekunden !!!
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest.
7. Nachfärbung Alcianblau 2 Minute - 30 Sekunden
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
10. Einschluss in Euparal.
Fotos: Nikon D 5500 und D5000
Bild 06 Hohlraum im Markparenchym, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_47891719.jpg)
Bild 07 Vergrößerung, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_28372289.jpg)
Bild 08 Vergrößerung mit Beschriftung, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_54024015.jpg)
MP = Markparenchym, K = Kambium, XY = Xylem, PH = Phloem, SK = Sklerenchym-Ring, RP = Rindenparenchym, TR = Trichom (Pflanzenhaar), CU = Cuticula, EP = Epidermis, PR = primäre Rinde
Bild 09 Vergrößerung, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_16454088.jpg)
Bild 10 Vergrößerung mit Beschriftung, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_13869071.jpg)
T = Trachee, K = Kambium, PH = Phloem, SK = Sklerenchym, PR = primäre Rinde
Bild 11 Haaransatz, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_57712780.jpg)
Bild 12 Vergrößerung, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_49652976.jpg)
Bild 13 Trichom, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_44223604.jpg)
Trichomen sind ein- oder mehrzellige Auswüchse der Epidermis einer Pflanze, die sich zu Haaren auf der Oberfläche der Anlage formen. Diese epidermalen Haare sind bei vielen Pflanzenarten spezialisiert auf die Verteidigung gegen Angriffe durch Insekten und Milben. Die Art und Weise, in der Trichomen zur Verteidigung eingesetzt werden, wird durch ihre Dichte, Länge, Form und ob sie aufrecht stehen oder in die Blattoberfläche dringen, bestimmt. Die Haare bilden eine physische Barriere zwischen der Pflanzenoberfläche und dem Angreifer.
Bild 14 Gegenüberstellung
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_62468121.jpg)
Querschnitt, 25 und 35 Mikrometer dicke Schnitte
Bild 15 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_25342185.jpg)
Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Bild 16 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_26753075.jpg)
Bild 17 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_39451090.jpg)
Bild 18 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/258856_19515494.jpg)
Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia
,,Botanica", ISBN: 3-8290-0668-6
D. Aichele ,,Was blüht denn da ?", BuchNr. : 03553-5
Rita Lüder ,,Grundkurs Pflanzenbestimmung", ISBN:3-494-01518-3
Der Kosmos Pflanzenführer, ISBN: 3-86047-394-8
,,Was blüht denn da ?", ISBN: 978-3-440-11379-0
Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quelle. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Doch zunächst einmal wünsche ich viel Freude beim Lesen.
Hans-Jürgen