Hallo alle!
Ich bin Biologin, habe aber gerade erst angefangen, mit daheim-Mikroskopie zu spielen. Ich gucke, was möglich ist ohne gewohnte Labor - Ausstattung :-)
Ich habe jetzt ein einfaches Protokoll für Mitose in Wurzeln mit Karmin Färbung, vielleicht von Interesse:
Reagenzen:
- Zitronensäure - ich benutze Pulver (gab es in einem türkischem Markt) ~ 50% mit Wasser verdünnt. Ich glaube, jeder Kaffemaschine-Entkalker soll es auch tun!
- Farbstoff: Lebensmittelfarbe, die Karmin (E120) enthält (z.B. diese https://rosenheimer-gourmet-manufaktur.com/produkte/lebensmittelfarben - gab es bei real).
Prozedur:
- eine Knoblauchzehe in Wasser stecken, nach einem Tag soll sie Wurzeln haben (Zwiebeln aus dem Supermarkt werden oft behandelt, damit die nicht keimen - ich hatte keine Wurzeln gekriegt, vielleicht geht es mit Bio-Zwiebeln :-P )
- ~5mm vom Ende einer Wurzel auf einem Objektträger in einem Tropfen von Farbstoff+Säure über Flamme (Kerze reicht) ein paar Mal aufwärmen
- Wurzel mit Deckglas zerquetschen
Wenn das Meristem sich nicht so gut gefärbt hat, nochmal Deckglas abmachen und mit Farbe drüber inkubieren. Das zerstört ein bisschen die Zellen, aber man findet trotzdem noch genug. Vielleicht würde längeres Färben helfen, ich habe aber keine Geduld dafür :-)
Ich fand die Bilder ganz brauchbar. Weil ich noch kein ähnliches Protokoll gesehen habe, dachte ich, es ist vielleicht nützlich :-)
Prost,
S.
Prost Sveti,
mir gefallen Anleitungen mit leicht erhältlichen Mitteln. Daher Danke
Hallo Sveti,
Danke für Deine prägnante Anleitung! Schöne Bilder!
Stehe kurz vor einer Ocrein-Färbung, die uns Bob beim Mikro-Treffen in Hamburg gezeigt hat. Werde auch einmal die Knoblauchzehe mit E120 probieren.
Viele Grüße
Sven
Liebe Sveti,
hier ein Link zu meinem Mitosebeitrag.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=19347.msg147498#msg147498 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=19347.msg147498#msg147498)
Liebe Grüße
Jochen
Hallo Sveti,
danke für den tollen Beitrag!
Dein Ansatz, zu zeigen, was mit den Mitteln des Supermarkts geht ist super. Denn in der Mikroskopie ist es ja typisch, dass man für jede Präparation wieder zusätzliche Substanzen braucht, die man etweder als Privatmensch nicht zu kaufen bekommt, nur in großen Mengen, teuer, Herstellung eingestellt oder verboten, Betäubungsmittelgesetz.... Das hat schon so manchen Anfänger aufgeben lassen.
Deine Bilder sind prima geworden. Meine eigenen Versuche mit Karmin ergaben weniger gut differenzierte Färbungen, also einen stärker angefärbten Hintergrund. Ich habe dann mit Orcein weitergemacht. Hier die Anleitung, die wir dazu verfasst haben: http://www.mikrohamburg.de/Tips/Mitose_Zwiebel.pdf
Für mich als Biologie-Laien war es sehr spannend zu sehen, dass man sowas wie Chromosomen überhaupt sichtbar machen kann.
Viel Grüße,
Bob
Hallo S.
auch ich habe mich sehr über diese Anleitung gefreut, weil ich oft mit Kindern arbeite und man da natürlich gerne auf Brachialchemie verzichtet.
Hier lesen ja auch oft Schüler und Leherer mit. Schön würde ich es darum finden, wenn außer der Küchenchemie auch allemeinverständliche Begriffe zur Beschreibung genutzt werden. Natürlich kann man "Meristem" und "inkubieren" schnell im Internet finden, aber z.B. beim letzten Begriff frage ich mich doch als Laie, ob ich einen Inkubator benötige, oder einfach noch einmal das Feuerzeug darunter halte. Bitte nicht als Gemecker verstehen, sondern einfach als Anregung für die nächste Anleitung.
Magst Du Dich vielleicht mal bei "Mikroskopiker im Netz (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?board=8.0)" vorstellen, möglichst mit einer ungefähren geografischen Angabe des Wirkungskreises?
Beste Grüße
Gerd
Super Anleitung :D
Der Beitrag hat mir sehr geholfen! Vielen Dank dafür!