Liebe Flechtenfreunde,
diese Bryoria fuscescens habe ich im Haglertal, einem Seitental des Tiroler Lechtals, auf einer abgestorbenen Tanne vergesellschaftet mit Alectoria und Usnea gefunden. Die Bartflechte Bryoria unterscheidet sich von der bekannten Bartflechte Usnea vor allem durch das Fehlen eines Zentralstrangs.
- Fundortfoto
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/22174_4181390.jpg)
- Die Äste sind isotom-dichotom verzweigt, Sorale sind häufig, Apothecien sehr selten.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/22174_53944861.jpg)
- Spaltenförmiges (fissurates) Soral. Tuberkulate (warzenförmige) Sorale kommen auch vor.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/22174_11599658.jpg)
- Astquerschnitt. Innen hohl, ohne Zentralstrang. Photobiont Trebouxia spec.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/22174_52222588.jpg)
Lieber Ralf!
Ich möchte fragen, welche Biotop-Ansprüche diese Gattung und Usnea haben. Ich habe keine solche Flechten bisher gefunden. In Ungarn haben wir nicht wenige Flechten-Arten, aber die wahre Hochberg-Arten fehlen natürlich. Wir haben 5 geschützte Arten, davon Mehrzahl endemisch (Cladonia magyarica, Usnea florida, Xanthoparmelia pseudohungarica, Xanthoparmelia subdiffluens, Cetraria aculeata).
Walter
Hallo Walter,
diese Bartflechten findet man auch in tieferen Lagen. So habe ich neulich gelesen, dass Bryoria und auch Usnea in der Lüneburger Heide ( http://www.m-dethlefs.de/html/bartflechten.html ) gefunden wurden. Entscheidend ist wohl eine gute Luftqualität, kein Schwefeldioxid. Ich habe die Flechten im Gebirge nur auf Tanne und anderen Koniferen gefunden, man findet sie aber wohl auch auf Birke und Eiche.
Viele Grüße nach Ungarn