Hallo Leitzkenner,
ich habe einen Kondensor 402a von einem Ortholux bei dem die Zentrierung offensichtlich verharzt ist. Ich kenne den nicht von innen und hätte am liebsten eine Anleitung.
Vielleicht ist das Vorgehen auch schon beschrieben, ich hab nur noch nichts gefunden.
Zielführende Hinweise gerne hier
Der Staub ist nicht das Problem, aber äußerlich sauber gemacht wird erst am Schluss.
Hallo Klaus,
es gibt zwei Sorten 402a, sie unterscheiden sich durch ein winziges Madenschräubchen unten auf 10 Uhr (von unten gesehen). Wenn es das gibt, 1. Schritt: aufschrauben. 2. Schritt: Den Aperturblendenhebel abschrauben.
3. Schritt: Mit der Gummizange oder einer Spannbacke den untersten Ring abschrauben. Geht auch von Hand, wenn man Schmalz in den Fingern hat.
Jetzt liegt der Mechanusmus offen. Und, wenn man die Position markiert hat, kann man die ursprüngliche Fixierung nach dem Reinigen und Fetten wieder hinbekommen.
Grüße Andreas
Danke Andreas, die kleine Madenschraube habe ich schon gesehen. Wenn ich den Aperturblendenhebel abschraube fallen mir dann die Lamellen der Irisblende entgegen? Das mag ich nämlich gar nicht!
Hallo Klaus,
Warte kurz, ich mach Dir gleich ein paar Bilder...
LG Diana
Nein, keine Gefahr, die Blende bleibt wo sie ist. Es geht nur um das Hebelchen, das sonst im Weg ist.
Grüße Andreas
Hallo Klaus,
Siehe Bilder. Den abgebildeten Kondensor muss ich eh grad richten, in meinem Fall muss ich aber noch einiges mehr abbauen, denn da gehts um die verharzte Blende.
Für die Zentrierung reicht es soweit, wie Du es auf den Bildern siehst. Die Blende fällt dabei nicht auseinander.
Der Ring, den ich mit der Spannzange abgeschraubt habe, ist manchmal noch durch eine Madenschraube gesichert (schrieb Andreas ja bereits). Er kann bombenfest sitzen!
LG Diana
Liebe Diana, super, danke. Was hast du denn da für ein Spezialklemmwerkzeug? Ist das original Leitz?
Zitat von: Klaus Herrmann in März 29, 2020, 15:25:08 NACHMITTAGS
Liebe Diana, super, danke. Was hast du denn da für ein Spezialklemmwerkzeug? Ist das original Leitz?
Vermutlich wurde das zumindest aus einem Original-Leitz-Teil gefertigt. Der Lack passt 1:1 zum "grünen" Hammerschlagorthoplan :)
(Das ist eine Sonderanfertigung für mich gewesen, die sich richtig gelohnt hat. Ich brauche soetwas ständig für meine Wartungsarbeiten. Das Teil ist auch wesentlich schöner als Rohrzange & Co.)
LG Diana
Hallo zusammen,
Dank an Andreas und Diana. Die vereinte Hilfe hats gebracht.
Und sie bewegt sich doch soll Galileo Galilei gesagt haben. Ich sage es auf jeden Fall in Bezug auf die Zentrierung des Kondensors 402a. Hier die Variante mit der seitlichen Madenschraube, die man nicht ganz rausschrauben sollte, weil den Winzlig wieder ordentlich reinzuschrauben nervig sein kann.
Ansonstens alles wie schon beschrieben. Die Konterlager-Feder muss man zum Aufschrauben nicht entfernen. Nachher aber doch weil der Konterlager-Pin sowieso raus muss um ihn und die Führung zu entfetten. Wenn alles sauber zusammengesetzt ist nachdem die Gleitflechen frisch gefettet sind, läuft die Zentrierung wieder wie geschmiert. ;)
Zitat von: Diana1982 in März 29, 2020, 15:11:35 NACHMITTAGS
Den abgebildeten Kondensor muss ich eh grad richten, in meinem Fall muss ich aber noch einiges mehr abbauen, denn da gehts um die verharzte Blende.
Hallo Diana,
Die Dokumentation dazu wuerde mich auch sehr interessieren. Ich habe auch so eine verharzte Blende am 402a.
Beste Gruesse,
Jon
Lieber Jon,
Dann mach ich Euch demnächst mal eine :)
Hab eh schon wieder den nächsten verharzten 402a hier.
(Sobald das Wetter mal nicht ganz so schön ist...)
Viele Grüße
Diana
Hallo Jon,
Hier der Anfang der Doku.
1. Die 4 Schrauben für die Schlittenführung der Frontlinse lösen, sowie die 3 Schrauben für den Kondensorschlitten.
2. Frontlinsenschlitten sowie Hebel für den Klappmechanismus herausnehmen.
3. 4 lange, schmale, etwas vertieft sitzende Schlitzschrauben lösen und das Bauteil mit der Kondensorlinse abnehmen. Nun ist das Unterteil des Kondensors, welches den Zentriermechanismus und die Blende beinhaltet vom Rest gelöst.
Rote Pfeile im letzten Bild: Unter den beiden markierten Schraubenlöchern befindet sich häufig kleine Unterlegscheiben, die leicht verrutschen. Ggf. vor dem Zusammenschrauben durch Öffnen des Deckels (vom Revolverrad) nochmal überprüfen, ob sie noch an der richtigen Stelle sitzen, sie fliegen sonst gerne lose im Kondensor herum.
Insgesamt gilt: Ggf. die Schrauben vorher mit WD40 o.ä. behandeln.
(Weiter ginge es dann zunächst wie bereits unten für Klaus beschrieben. Ich mache hierzu noch neue Bilder. Gerade wirkt hier aber WD40 ein. Die große Verschraubung zum Öffnen des Unterteils sitzt im Moment zu fest, könnte ggf. aber auch durch Lack gesichert bzw. verklebt sein.)
Viele Grüße
Diana
So, weiter gehts mit dem Unterteil.
4. Blendenstellhebel abbauen, sowie Zentrierschrauben und Konterfederung
5. Madenschraube, falls vorhanden lösen. Bei älteren Modellen des 402a-Kondensors ist diese ggf. nicht vorhanden.
6. Große Ringverschraubung am besten mit sehr gutem passenden Werkzeug (siehe meinen Beitrag weiter unten) lösen. (So schwer wie dieses Mal ging die noch nie auf, war aber nicht doppelt durch Schraubensicherungslack etc. gesichert, sondern nur durch die Madenschraube)
Dieser Vorgang wurde bereits unten für Klaus beschrieben. Hier trotzdem, damit alles beieinander ist, nochmal neue Bilder.
LG
Diana
7. Der komplette Blendeneinsatz kann nun herausgenommen werden und fällt zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht auseinander
8. Madenschraube lösen
9. Hülse kann nach dem Lösen der Madenschraube abgenommen werden. Achtung beim Wiederzusammenbau muss die Lage der drehbaren Hülse passen. Die richtige Positionierung bei geöffneter Blende kann dem ersten Bild aus diesem Beitrag entnommen werden.
10. Blendenlamellen herausnehmen.
11. Alles schön reinigen, wo Fett hin muss, neu fetten und wieder richtig zusammenbauen.
Bei der Blende wünsche ich besonders viel Spaß! Das ist eher nichts für ungeduldige oder arg dickfingrige ;)
Viel Erfolg und LG
Diana