Hallo, ich bin absoluter Anfänger in der Mikroskopie, habe mich aber in der letzten Zeit etwas eingelesen. Auslöser war ein sehr schön erhaltenes Zeiss EOA Mikroskop aus dem Jahr 1939, das ich günstig erstanden habe und zwar mit dem Ziel, es auch zu benutzen. Das Instrument ist in nahezu neuwertigem Zustand, sowohl die Optik als auch die Mechanik, das sollte also eigentlich funktionieren.
Die Hellfeldmikroskopie habe ich ausprobiert, das klappt wunderbar. Am meisten interessiert mich aber die Dunkelfeldmikroskopie und da habe ich eine Frage: Wie realisiere ich das am besten? Eingebaut ist ein Immersions-Kondensor mit Irisblende und Filterhalter. Dden ganzen Apparat kann man ausbauen und in die Halterung könnte man z. B. einen passenden Kardioid Kondensor einbauen. Bei Ebay habe ich welche gesehen, aber für mich sieht das so aus, als ob da die Dunkelfeldblende und die Abblendiris gar nicht dabei sind. Da ich kein Lampenhaus habe, wo man dem Lichtstrahl ggf. mit Blenden und Iris die richtige Form geben kann, sondern nur einen normalen Spiegel, frage ich mich, wie das mit so einem Kardioid Kondensor eigentlich funktioniert? Oder wäre es sinnvoller, einfach in den Filterhalter eine gebastelte Dunkelfeldblende einzulegen? Ich habe wirklich keine Ahnung und wäre für jeden Tipp dankbar. Ich habe mal ein Foto vom Mikroskop zur Illustration angehängt.
Schon mal danke im voraus!
Hallo Newbie,
Kardioidkondensoren haben weder eine Zentralblende noch eine Irisblende.
Hier ist die Bedinungsanleitung von CZJ. (http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/30-306c-1.G%20%20Kardioid-Kondensor.pdf)
Mit Zentralblenden im Filter kannst Du für die Trockenobjektive bis zum Objektiv 40/ 0,65 ein Dunkelfeld realisieren. Du brauchst dazu aber für jedes Objektiv eine andere Blende. Deren Durchmesser kannst Du ermitteln, in dem Du ein Stück Millimeterpaier in den Filterhalter legst und ohne Okular in den Tubus schaust, nachdem Du ein Präparat scharf gestellt hast. Noch besser geht es mit einem Hilfsfernrohr, wie man es für die Einstellung der Phasenringe benutzt. Aperturblende muss ganz offen sein.. Du musst dann den auszählen, wie groß der sichtbare Durchmesser ist.
Eine andere Methode:
Wieder Präparat scharf stellen und Kondensor ordentlich einstellen. Dann Aperturblende ziehst Du diesmal zu, nimmst das Okular heraus und schaust in den Tubus, schließt die Aperturblende langsam bis sie gerade am Bildrand verschwindet. Kondensor aus der Fassung schrauben ohne die Blende zu verschieben und den Durchmesser der Blendenöffnung mit Zirkel ausmessen.
Das musst Du für jedes Trockenobjektiv machen und den Durchmesser der Zentralblende sicherheitshalber einen mm größer als Deinen Meßwert wählen.
Zentralblenden lassen sich gut mit Münzkapseln der Größe 26mm (https://www.amazon.de/St%C3%BCck-Original-LINDNER-M%C3%BCnzkapseln-passend/dp/B0797ZH45F/ref=sr_1_25?dchild=1&keywords=M%C3%BCnzkapseln&link_code=qs&qid=1587116255&sourceid=Mozilla-search&sr=8-25) als Träger realisieren. Das ist das Innenmaß. Das Außenmaß ist dann 32mm, wie Du es für Deinen Filterhalter brauchst. Oft passen verschiedene Centstücken, die man in die Mitte klebt ganz gut als Zentralblende.
Für das 90er Immersionsobjektiv weiß ich nicht, ob das auch noch funktionieren könnte. Da wäre der Kardioidkondensor in jedem Fall die bessere Variante. Der Kardioidkondensor funktionieren auch für die Trockenobjektive super, er müss aber in jedem Fall immergiert werden wenigstens mit Wasser, sonst kann das Licht auf Grund der Totoalreflexion nicht aus ihm heraus. Die Blende am 90er Objektiv musst Du dabei zuziehen, so dass dessen Apertur unter 1 gesenkt wird.
Schön wäre es wenn DU Dich mal unter "Mikroskopiker im Netz (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?board=8.0)" kurz vorstellst und ich hoffe, Du hast nicht vor mit der Dunkelfeldmikroskopie dem Enderlein-Schwachsinn zu frönen!
Beste Grüße
Gerd
Hallo Gerd, danke für die schnelle Antwort. Ja, die Bedienungsanleitung hatte ich auch gefunden und mich dann gefragt, wo denn die Zentralblende und die Iris sind, denn ohne geht es ja wohl nicht mit dem Dunkelfeld. Wenn ich meinen Kondensorapparat abbaue, um den (ggf. noch zu beschaffenden) Kardioidkondensor einzubauen, sind Filterhalter und Iris ja weg und der Lichtstrahl geht ungebremst in den Kardioidkondensor. Also irgendwo dazwischen muss noch was eingebaut werden: Nur was und vor allem wie? Der Kardioidkondensor hat weder einen Tubus, auf den man was aufstecken kann, noch eine Feststellschraube, wenn man was reinstecken will. Irgendwie "fehlt" da was. Wie gesagt, ich habe keine wirkliche Ahnung.
Noch eine Frage zu deiner Empfehlung Nr. 2: Woran merke ich, dass die Apertur unter 1 ist? Der Kondensor hat 1,2.
Und keine Angst, Enderlein hat mir vor deiner Anmerkung nichts gesagt und nach einer kurzen Recherche kann ich als überzeugter Naturwissenschaftler da nur ein Urteil abgeben: Junk Science.
Hallo Newbie,
an deinem 90er Immersionsobjektiv ist ein Blendering. Auf der einen Seite sollte 1,25 stehen, auf der anderen 0,8. Du drehst einfach so lange in Richtung 0,8, bis es dunkel wird (vorausgesetzt Du hast einen auf Dunkelfeld eingerichteten Kondensor. Der Kondensor muss immer eine wesentlich höhere Apertur haben als das Objektiv, damit die direkten Lichtstrahlen seitlich an der Öffnung des Objektives vorbei laufen und nur das Streuricht des Objektes, das im Schnittpunkt des Lichtkegels liegt, in das Objektiv gelangt.
Hier ist das Prinzip des Kardioidkondensors (https://www.univie.ac.at/mikroskopie/2_kontraste/dunkelfeld/3b_DFKondensor.htm) im Vergleich zu einem Paraboloid-Kondensor erklärt. Der Kondensor selber braucht dann auch keine Aperturblende (Irisblende) mehr. Die Apertur der Kondensors bleibt unverändert hoch. Wenn Du am Hellfeldkondesor mit eine Zentralblende Dunkelfeld erzeugst, musst Du die Aperturblende auch ganz aufmachen. Da kann man sie sich am speziellen Dunkelfeldkondensor auch gleich weglassen. Du würdest damit nur die Strahlen des äußeren Lichtkegels auch noch wegblenden, die die Zentralblende übrig gelassen hat. Der Kardioidkondensor ist unten mit einer Glasplatte abgeschlossen, damit kein Staub auf die Spiegelflächen kommt. Auf dieser Glasplatte ist die Zentralblende aufgedampft.
Beste Grüße
Gerd
Hallo Newbie (ein Vorname wäre persönlicher),
ein schönes Schätzchen hast du dir da angelacht und wenn es wirklich aus dem Jahr 1939 ist dann ist das Fett sicher noch nicht verharzt und es läuft deshalb noch einwandfrei. Die späteren baugleichen Produkte von VEB Zeiss Jena hatten alle schlechte Fette, die schon lange verharzt wären.
Was für eine Produktionsnummer hat es denn ?
Zur Dunkelfeldblende hat Gerd ja schon alles gesagt. Dunkelfeld ist natürlich sehr lichtschluckend und mit einem Spiegel als Beleuchtung wirst du da selbst mit dem speziellen Dunkelfeldkonsensor nicht glücklich werden. Die intensive Sonne als Lichtquelle fällt ja flach, da die Beobachtungsumgebung insbesondere bei einem Monokular ja auch etwas abgedunkelt sein sollte.
Aber mit einer sauber eingekoppelten köhlerbaren leistungsstarken LED Lichtquelle, kannst du auch mit der selbstgebastelten Dunkelfeldblende gutes Dunkelfeld machen. Auch mit dem 90er Ölimmersionsobjektiv, deines hat eine Blende zur Anpassung der maximalen Apertur eingebaut.
viele Grüsse
Wilfried
Danke an euch beide, Gerd und Wilfried für die Antworten. Jetzt bin ich deutlich schlauer!
Ja, das Gerät ist tatsächlich von 1939 (Auslieferung, das Modell ist von 1938). Ich habe im Zeiss Archiv nachgefragt und innerhalb von ein paar Stunden eine Antwort bekommen. Die sind wirklich sehr hilfsbereit. Die Triebe laufen wie eine Eins, die Optik ist sauber, das Instrument hat nicht den kleinsten Kratzer. Ich denke auch, dass ich da mit 200 € nicht zu viel bezahlt habe. Wenn ich vergleiche, was ich im Neuwarensektor dafür bekommen hätte.
Es ist auf jeden Fall ein schönes Instrument für den Anfang, glaube ich.
Der Kardioid-Kondensor, den ich bei Ebay gefunden habe, der sieht so aus:
@Gerd: Wenn ich bei dem Ding unten reinschaue, sehe ich mittig durch die Frontlinse. Das sollte doch dann eigentlich nicht möglich sein, wenn da eine mittig angebrachte Zentralblende wäre, oder? Ist das Teil vielleicht unvollständig? Fehlt da vielleicht die Glasplatte mit der Zentralblende?
Danke nochmal an alle.
Florian
Hallo Florian,
Ich bin bei der Blende von dem verlinkten Bild ausgegangen. Ich habe den Kondensor selber nicht mehr und kann nicht nachsehen. Eigentlich braucht es die Blende gar nicht zwingend, da nur ein ringförmiger Teileingespiegelt wird, der Rest geht nach unten wieder aus dem Kondensor heraus. Wahrscheinlich gucktst Du nicht durch den Kondensor hindurch sondern siehst den mittleren Teil der verspiegelten Halbkugel.
Übrigens solltest Du keine laufenden Internetauktionen im Forum verlinken. Könnte sonst sein, dass Dir jemand das Teil wegschnappt, denn hier lesen viele Mikroskopiker mit und es steht auch so in den Forenregeln. Wenn die Kondensor o.k. ist, ist der Preis durchaus moderat. Schreibe doch den Verkäufer einfach mal an.
Beste Grüße
Gerd
Hallo Florian,
wenn du von unten reinschaust siehst du vielleicht einen Lichtfleck auch in der Mitte, aber das ist normal, da der Lichtweg ja umkehrbar ist, werden alle oben unter grossem Winkel einfallenden Lichtstrahlen unten wieder einigermassen parallel rauskommen. Aber nicht die zentral auffallenden Lichtstrahlen die werden von der Kardioidoptik gesperrt.
Also ich denke, das der Kardioidkondensor aus der Bucht in Ordnung ist.
Aber pass auf mit dem Durchmesser der Aufnahme, da gab es zwei. Bei den neueren Mikroskopen waren es 39,5 mm und bei den älteren also deinem müssten es 37mm sein.
Also bitte vor dem Bieten erst den Steckdurchmesser erfragen.
viele Grüsse
Wilfried
Hallo Gerd und Wilfried,
das mit dem Ebaylink wusste ich nicht. Ich habe ihn entfernt. Aber ich bin nicht sauer, wenn mir den jemand wegschnappt, dann nehme ich halt den nächsten ;) Ich frag einfach mal nach.
VG und danke für die sehr hilfreichen Tipps!
Florian
Hat einen 39,5 mm Durchmesser, klappt also bei mir nicht. Wer ihn will, kann ihn haben ;D
hallo
also danke Gerd, die Zentralblenden-durchmesser-ermittlung ist super erklärt, war mir neu.
Bei manchen Dunkelfeldkondensoren kann man die Zentralblende herausnehmen, dann hat man zugleich die Möglichkeit für irgendwie Hellfeld , ist aber speziell, ungeprüfte Tauglichkeit.
Von Normarski-Bernd weiß ich, daß er einfach einen Konfetti auf den Kondensor legt um Behelfsdunkelfeld zu kriegen.
ich selbst habe einen englischen Öl-Dunkelfeldkondensor( C. Baker), von den Abmessungen eines Achromatobjektives, sogar mit RMS-Gewinde, dessen beleuchtetes Präparatfeld ist sehr klein, gerade für das 100x-Sichtfeld ausreichend.
Ist ein Öl-Dunkelfeldkondesor unimmergiert überhaupt Dunkelfeld erzeugend ? funktioniert auch ungeölt ?
gruß conso
Hallo conso,
wollte zwar eigentlich keine Trolle mehr füttern, aber:
Um die hohen Aperturen jenseits der 1 zu erlangen braucht es zwingend eine Immersion, weil sonst die entscheidenen Strahlen der totalen Reflexion an der Grenzfläche Glas/Luft der Totoalrefexion anheimfallen. Sie kommen schon nicht aus dem Kondensor heraus und erst recht nicht in den Objekträger hinein, weil der Winkel zu flach ist.
Hallo Florian,
hast Du den Durchmesser der Kondensorhalterung nachgemessen? Eventuell passt dann einer von LOMO. Die haben auch Kardioidkondensoren gebaut.
Die Sowjerts hatten nach dem Krieg die Maschinen von Zeiss-Jena als Reparationsleistungen mit nach St.Petersburg genommen und dort im LOMO-Werk, das schon vor dem Krieg für Zeiss-Jena Zulieferungen gemacht hatte, noch sehr lange die Jenaer Miroskope nachgebaut und haben nach meinem Wissen auch noch bei den weit verbreiteten LOMO-Biolam-Mikroskopen kleinere Kondensordurchmesser gehabt als die von Nachkriegs-Zeiss-Jena, die ihr Werk neu aufbauen mussten. Wenn mich nicht alles täuscht, haben die 36,5mm Durchmesser. Kann ich am Montag mal nachmessen, wenn ich wieder auf Arbeit bin.
Beste Grüße
Gerd
EDIT:
Habe in meinem Ersatzteilager noch eine LOMO-Biolam Kondesorhalterung gefunden: Hat 36,8mm Innendurchmesser, der Kondensor also wahrscheinlich 36,5mm
Hallo Gerd,
den OI-13 Kardioid hab ich gerade vor mir leigen :-) 37mm°
und Tatsache: wenn man von unten reinschaut, glaubt amn durchzusehen, ist aber nur eine Spiegelung!
Viele Grüße
Wolfgang
hallo Gerd
Nebenbei , weshalb erscheint der Satz : wolle keine Trolle mehr füttern, in einer Rede an mich ? War mein Beitrag Forums-unpassend ? Wenn das Absicht war, unterstellst du mir unlautere Absichten ? Bin ich unfreundlich, gehässig, lästerig, verulke, verhöhne ich und mache mir einen Spaß aus dem Betreiben Anderer ? Wann, wo, wie ? ich lasse das mal auf sich beruhen, schätze solcherart Reden aber nicht.
Generell : meine Frage war ob ein Immersion-Dunkelfeld-Kondensor noch funktioniert, wenn er nicht immergiert ist, also weiter gedacht, ob er noch als Trocken-Dunkelfeld-Kondensor brauchbar wäre, also bis max Apertur 1. Nur aus Interesse, ist vielleicht Entscheidungs-behilflich.
gruß conso
Hallo Florian,
Schönes Mikroskop hast du da. Ich habe es auch! Und ich habe mal schnell einen Test gemacht, sehe das angehängte Bild. Ich denke es spricht für sich. Kurz: du brauchst eine mattierte Scheibe 32 mm und schwarze Kleber 18 mm. Diese gebastelte Dunkelfeldscheibe funktioniert bis Objektiv 40/0.65. Die Mattscheibe dann mit der mattierte Seite nach unten und der Kondensor ganz nach oben fahren. Es funktioniert natürlich auch mit die niedrigen Objektive. Du brauchst keine separate Scheibe für jedes Objektiv und ein Spiegel funktioniert prima, sicherlich mit eine helle Lampe wie die Jansjö. Aber pass auf, niemals in Hellfeld so eine helle Lampe ohne Mattscheibe im Filterhalter! Das Licht ist dann viel zu hell. Viel Erfolg und beste Grüsse,
Rolf
PS: Es hat mich mehr Zeit gekostet um das hier oben zu schreiben als der Test zu machen ;)
Nach etwas Nachdenken komme ich dann drauf, die Apertur des Öl-Dunkelfeldkondensors ist auf jeden Fall über 1 und sollte auch kein Licht unter der Numerischen Apertur des Objektives abgeben und deshalb kann ohne Immersion gar kein Licht heraus, also funktioniert er nicht. War blöd von mir.
geknickter gruß conso
Hallo Rolf
auch dir ganz herzlichen Dank für die Mühe und die ausgesprochen hilfreiche Bastelanleitung! Genau so werde ich es machen. Ich habe leider keine Schiebleere mit der ich den Steckdurchmesser meines Kondensors bis auf einen halben Millimeter genau messen könnte, dann wäre vielleicht ein LUMO Substitut eine Alternative, aber für einen ersten Test sollte das eigentlich erst mal mit der Bastelanleitung klappen.
Nochmal Danke an alle und ich melde mich dann mit den Erfahrungen, sobald alles beisammen ist. Die 32 mm Glasscheibe habe ich gestern in China bestellt ;)
VG
Florian
Noch eine Frage an Rolf: Wie hast du eigentlich das Foto durch das Okular gemacht??? Das Mikroskop hat doch gar keinen Fototubus? Man kommt wirklich von Hölzchen auf Stöckchen :)
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian,
ZitatDas Mikroskop hat doch gar keinen Fototubus?
Na ja, eigentlich
ist das Mikroskop ein Fototubus. Da kann mann genau wie an eine spezielle Fototubus ein Kamera adaptieren. Oder noch einfacher: mit Smartphone durchs Okular fotografieren. Ich habe das Foto mit ein Mikro 4/3 Kamera gemacht. Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Florian,
Hier ist nog ein Tipp, beschrieben auf meine Website.:
https://microscopievandenatuur.nl/een-low-budget-universele-condensor
Beste Grüsse,
Rolf
Danke, Rolf, für die zusätzlichen Tipps. Tolle Aufnahmen, die du da gemacht hast!
Ich habe noch ein bisschen rumgesucht und gefunden, dass es auch Trocken-Dunkelfeldkondensoren gibt. Die sind erstaunlich selten, wenn man bedenkt, dass sie eigentlich sehr praktisch sind, weil die Sauerei mit der Ölimmersion wegfällt. Haben die irgendwelche optischen Nachteile, oder warum haben die sich nicht durchgesetzt? Ich vermute mal, die Auflösung ist geringer, aber bei den eher geringen Vergrößerungen, die ich anstrebe, wäre das kein sichtbarer Nachteil, denke ich.
Hallo Florian,
ZitatHaben die irgendwelche optischen Nachteile, oder warum haben die sich nicht durchgesetzt?
Im medizinisches Bereich wurde warscheinlich viel öfter Dunkelfeld Mikroskopie betrieben mit hohe Vergrösserungen (Bakterien) , also mit Oel Objektive mit Aptertur > 1. Für ein Tümpler hat ein trocken Dunkelfelkondensor nur Vorteilen! Das schönste Dunkelfeld hat man mit die niedrigen Vergrösserungen. Der 'low-budget" Kondensor beschrieben auf meine Seite funktioniert bis apertur 0.75, probier es mal aus. Beste Grüsse,
Rolf
hallo Rolf
auf deiner site sind ein paar Sätze "dübbelt", danke für die Beschreibung allemal, die gilt so wohl auch für die Lomo KOH3-Kondensoren, die sind anscheinend genauso. Man kann auch Schieflicht durch eine halbierte oder dreiviertel Kreisblende im Kondensor zwischen den Linsen gut herstellen.
hallo Florian,
Die Ölimmersion am Kondensor wie auch Objektiven erlaubt höhere (alle) Winkel der Lichtstrahlen, also flacheren Austritt und Eintritt . Bei Glas-Luft-Grenzfläche max 41° bei Glas-Wasser 48° , entscheidend sind hier die Winkel die im Objektträger resultieren. Aber die Ölimmersion am Kondensor verursacht immer ziemlichen Reinigungsaufwand, Wasserimmersion ist sauberer. Ein Ölimmersionsdunkelfeldkondensor sollte aber mit Wasser nicht mehr funktionieren, ein normaler Ölkondensor mit Zentralblende für Dunkelfeld hingegen schon.
gruß conso
Hallo Conso,
Zitatauf deiner site sind ein paar Sätze "dübbelt"
Kannst du mir sagen welche? Schiche mir denn bitte PN.
ZitatEin Ölimmersionsdunkelfeldkondensor sollte aber mit Wasser nicht mehr funktionieren
Tut er doch! Auch mit ein Cardioid funktioniert Wasser. Beste Grüsse,
Rolf
Hallo,
n Luft = 1
n Wasser 1,33
n Immersionsöl 1,52
n größer 1 reicht zum Immergieren im Beleuchtungsstrahlengang, um die Totoalrefexin zu vermeiden. Das Olimmersionsobjektiv sotte dann aber schon in Öl schwimmen. Win Bild gibts oft aber auch mit Wasser oder Glycern an dieser Stelle.
@conso: Bitte verschone uns mit Deinem angelesenen Halbwissen!
LG Gerd
hallo
Die Sätze auf Rolfs seite sind nicht doppelt, nur der Google-Übersetzer hat einen Absatz 3x hintereinenader ausgespuckt , Verzeihung für die üble Nachrede.
ich muß mich nochmals entschuldigen, denn ich habe mich verrechnet bei den Grenzwinkeln für die Totalreflexion : für Glas-Luft 41° , Glas-Wasser 61° , dann Glas-Glycerin 75°. Die Winkel werden zum Lot über der Glasfläche hin gemessen.
Rein theoretisch darf ein angenommener Öl-Dunkelfeldkondensor mit NA 1,3 das Licht erst ab einem Winkel von 58° herauslassen, auch Licht aus noch flacheren Winkeln ist erlaubt (58° +). Das Objektiv sollte einen Akzeptanzwinkel unter den 58° haben um die Dunkelfeldbeleuchtung nicht einzufangen, angenommen NA 1,25 (~ 55° -). Die Lichtwinkel im Dunkelfeldkondensor ändern sich durch die Immersion nicht, nur wird bei Wasserimmersion das Licht schon ab 61° total in den Kondensor zurückreflektiert, das ab 58° austretende Licht wird aber schon in einem sehr flachen Winkel (77° und steigend) oberhalb der Dunkelfeldkondensorfrontlinse abgelenkt, sodaß es möglicherweise das Präparat gar nicht mehr erreicht oder nur noch ein kleines Zentrum. Mit Glycerin Totalreflektion ab 75° , aus den 58° werden oberhalb 62° und steigend. Bei einem Öldunkelfeldkondensor mit höherer Apertur sollten die Bedingungen in Wasser und Glycerin verschärft sein. ich will auch nicht in Abrede stellen, daß es mit Wasser und Glycerin gar nicht funktioniert, es ist mir bekannt daß es zur Zufriedenheit gereicht.
Ein Objektiv braucht man nicht zu ölen um das Dunkelfeld (Wasser o Glycerin) zu wahren, es sei denn das Objektiv ist ein Immersionsobjektiv, die Beleuchtungsstrahlen des Dunkelfeldes treten ohne Öl in flacherem Winkel aus (am Objektiv vorbei). Soweit meine rein theoretischen Überlegungen.
Einen Luftdunkelfeldkondensor zu ölen sollte müßte viel Öl benötigen da man den Kondensor etwas absenken müßte um das Objektfeld zu beleuchten, das ist Unsinn ....
gruß conso
ZitatEinen Luftdunkelfeldkondensor zu ölen sollte müßte viel Öl benötigen da man den Kondensor etwas absenken müßte um das Objektfeld zu beleuchten, das ist Unsinn ...
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Nein das ist kein Unsinn. Aber das was du schreibst schon. Ich habe den Eindruck, dass du noch nie mit einem Kardioid DF-Kondensor gearbeitet hast. Man gibt das Öl auf die Unterseite des Objektträgers an die Stelle, wo das Präparat ist, dreht den OT rasch um, dann hängt der Tropfen nach unten. Der Kondensor ist abgesenkt, man legt den OT auf richtet ihn aus und fährt nun den Kondensor hoch bis die Kugelkalotte des Tropfens Kontakt bekommt dann fährt man unter Beobachtug so weit hoch bis das DF perfekt ist.