Hallo,
kann ich einen Kondensor mit einer n.A. von 1,4 (z.B. den achromat.-aplanat. Phasenkontrastkondensor 46 52 77 von Zeiss) ohne Immergierung mit Objektiven kleinerer n.A. verwenden oder benötigt man dann die Frontlinse mit n.A. 0,63 (46 52 55)? So, wie ich es verstehe, muß man ihn doch nur dann immergieren, wenn man die hohe Apertur eines Objektivs voll nutzen möchte, z.B. einer Ölimmersion 100/1,25 Oil oder 63/1,40 Oil.
Eine Bedienungsanleitung zu diesen Kondensoren gibt es vermutlich nach so langer Zeit nicht mehr?
Vielen Dank für Antworten, Jochen
Hallo Jochen,
ZitatSo, wie ich es verstehe, muß man ihn doch nur dann immergieren, wenn man die hohe Apertur eines Objektivs voll nutzen möchte, z.B. einer Ölimmersion 100/1,25 Oil oder 63/1,40 Oil.
So verstehe ich das auch und so mache ich das auch. Funktioniert auch problemlos.
Viele Grüße
David
Hallo Jochen,
natürlich muss man nicht immergieren. Ohne Immersion bringt der Kondensor dann halt nur eine NA von etwas mehr als 0,9. Abhängig von der Sehfeldzahl der Okulare kann man den Kondensor mit 1,4-rer Frontlinse sicher bis herab zu 16-er Objektiven, meist bis zu 10-ern verwenden. Man Kann die Frontlinse abschrauben, dann werden auch die größeren Sehfelder kleinerer Vergrößerungen vignettirungsfrei ausgeleuchtet; der Kondensor hat dann eine NA von 0,32. Das Neofluar 6,3 hat eine NA von 0,22, ziehe selbst Deine Schlüsse, ob Du unbedingt eine Frontlinse 0,63 brauchst. Noch am Rand: Ich arbeite gerne mit den Multi-Immersions-Plan-Neofluaren, da immergiere ich i.d.R. mit Wasser, ist dtl einfacher als Öl. Dann brint der Kondesnor mit der 1,4-rer Frontlinse etwas um 1,1 bisa 1,2.; daneben meine ich auch weniger Streustahlung wahrzunehmen als ohne Immersion.
Benutzt man DIC und das bei 6,3-er Objektiven, dann braucht man (beim ersten DIC von Zeiss zum Prima IIII) unbedingt die Frontlinse 0,63, sonst stimmt der Prismenabgleich nicht
Gruß !
JB
Hallo Jochen,
muss man nicht, allerdings ist der Kondensor ohne Öl wohl weder Achromatisch noch Aplanatisch.
Viele Grüsse
Florian
Hallo Jürgen
vielen Dank schon mal, mein Objektiv mit der niedrigsten Apertur ist das Plan 2,5/0,08, daneben habe ich noch ein 4/0,1 und dann erst wieder das Plan 10/0,22. Ein 6,3er habe ich nicht.
Da wäre dann noch die Frage mit der Hilfslinse unterhalb des Kondensorträgers. Ich habe derzeit den Standard-Kondensor mit ausklappbarer Frontlinse n.A. 0,9. Bei meinem Standard 14 ist im oberen Halter eine Hilfslinse, sie trägt am Rand der Fassung einen weißen Strich, vielleicht ist das aber auch eine römische Eins für Hilfslinse I. Angeblich braucht man für diesen Kondensor eine Hilfslinse IV mit kürzerer Brennweite im unteren Halter.
Viele Grüße, Jochen
Man kann auch Glycerin nehmen, das läuft nicht so schnell weg wie Wasser und ist trotzdem leicht zu reinigen.
Gruß - Werner
Zitatmuss man nicht, allerdings ist der Kondensor ohne Öl wohl weder Achromatisch noch Aplanatisch.
Diese Aussage halte ich für falsch. Der Korrektionsgrad wird durch die Linsenkonstruktion bestimmt und hat nichts mit der Immersion zu tun.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Detlef,
korrekt, das zeigt ja auch die Praxis: Die Leuchtfelblende wird mit oder ohne Immersion farbrein abgebildet und plan.
Gruß !
JB
Zitat von: Detlef Kramer in April 28, 2020, 14:50:36 NACHMITTAGS
Zitatmuss man nicht, allerdings ist der Kondensor ohne Öl wohl weder Achromatisch noch Aplanatisch.
Diese Aussage halte ich für falsch. Der Korrektionsgrad wird durch die Linsenkonstruktion bestimmt und hat nichts mit der Immersion zu tun.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Detlef,
warum sollte hier für einen Kondensor etwas Anderes gelten als für ein Objektiv?
Viele Grüsse
Florian
Hallo Florian,
so ganz verstehe ich Deine Frage nicht. Dass man Objektive immergieren muss, wenn es auf dem Objektiv steht kommt daher, dass das Medium zwischen Objektiv und Objekt Teil der Linsenberechnung ist. Das hat mit dem Korrektionsgrad nichts zu tun. Das gilt natürlich auch für den Kondensor. Nur wirkt sich hier das Fehlen des Immersionsmittels nicht so gravierend aus.
Herzliche Grüße
Detlef
Zitat von: Detlef Kramer in April 28, 2020, 14:50:36 NACHMITTAGS
Diese Aussage halte ich für falsch. Der Korrektionsgrad wird durch die Linsenkonstruktion bestimmt und hat nichts mit der Immersion zu tun.
Ohne Immersion wird die Leuchtfeldblende mindestens mit sphaerischer und chromatischer Aberration abgebildet. Die NA ist 1,4, das System ist dafuer anfaellig. Genau wie bei Objektiven mit hoher NA.
Hallo Florian,
für mich ist das Objektiv Teil des abbildenden Systems und der Kondensor Teil der Beleuchtung. Mag sein dass dadurch Fehler auftreten können, nur sind sie nicht sichtbar.
Zitat von: Lungu in April 28, 2020, 15:57:33 NACHMITTAGS
Hallo Florian,
für mich ist das Objektiv Teil des abbildenden Systems und der Kondensor Teil der Beleuchtung. Mag sein dass dadurch Fehler auftreten können, nur sind sie nicht sichtbar.
Für mich sind sie sicher nicht sichtbar. Ich möchte aber nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es hier nicht ein paar Photographen gibt, für die das sehr wohl eine Rolle spielt. Relevant wird sowas ja meistens nur, wenn man photographisch unterwegs ist. Ich vermute mal, dass es generell auch nur für die relevant ist, wie gut der Kondensor korrigiert ist.
Viele Grüsse
Florian
Hallo,
die sehr interessanten Diskussionen über den Korrektionzustand von Kondensor- und Objektiv-Optiken im immergierten oder nicht immergierten Zustand hat mich etwas von meinem Problem abgelenkt, nämlich ob ich diesen Kondensor immergieren muß. Ich habe jetzt gelernt, ich muß nicht, dann hat er nur eine n.A. von ca. 0,9 oder 0,32 ohne Frontlinse. Die Beobachtung von Jürgen Boschert, daß die Leuchtfeldblende mit und ohne Immersion immer "farbrein" abgebildet wird, zeigt mir, daß der achr. apl. Kondensor einen wesentlich höheren Korrektionszustand hat, als der einfache.
Aber das weitere Problem, nämlich ob ich eine andere Hilfslinse (Hilfslinse IV statt Hilfslinse I) verwenden müßte, wird dadurch noch nicht geklärt.
Viele Grüße, Jochen.
Hallo,
ZitatAber das weitere Problem, nämlich ob ich eine andere Hilfslinse (Hilfslinse IV statt Hilfslinse I) verwenden müßte, wird dadurch noch nicht geklärt.
hier ist eine Diskussion zu dem Thema
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=36052.msg264043;topicseen#msg264043 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=36052.msg264043;topicseen#msg264043)
Hubert
Hallo Hubert,
vielen herzlichen Dank für den Link, danach hatte ich gesucht. Durch die sehr guten Fotos, die in anderen verlinkten Diskussionen enthalten sind, ist mir jetzt auch klar geworden, daß Filterhalter und Hilfslinsenhalter nicht identisch sind und daß man die Hilfslinse mit den winzigen Madenschräubchen zentrieren kann (die sind mir bis jetzt nie aufgefallen).
Viele Grüße, Jochen.
Hallo zusammen,
habe mit dem achromatisch-aplanatischen Kondensor mit Frontlinse 1,4 einmal quick and dirty mit dem IPhone 7 ein paar Fotos gemacht (PlanApo 25/0,65, KPL 12,5 W). Bild 1 ohne Immersion, Bild 2 mit Wasser und Bild 3 mit Zeiss Öl. Ich sehe an der Darstellung der Leuchtfeldblende keinen Unterschied, auch bei subjektiver Betrachtung nicht.
Gruß !
JB
Hallo,
vermutlich ist das Problem etwas akademisch, aber zumindest theoretisch entsteht natürlich schon ein Bildfehler, wenn ein für eine Ölschicht gerechneter Kondensor mit Luft betrieben wird. Ein negativer Effekt ist aber sicher nur beim Ausnutzen der maximalen NA über 1 erkennbar. Zeiss schreibt dazu übrigens: "Achromatisch-aplanatische Kondensoren enthalten ein sphärisch und chromatisch gut korrigiertes optisches System hoher Apertur. Damit ihre Korrektur wirksam wird und um die hohe Apertur von 0.95 bis 1.40 zu erreichen, müssen Sie die Kondensor-Frontlinse durch Immersionsöl mit der Unterseite des Objektträgers optisch verbinden."
Hallo,
vielen Dank, die Bilder sind für mich eindeutig. Mit meinem Plan 40/0,65 und dem Standard Kondensor 0,9 mit Klapplinse Z habe ich da (ohne Immersion) ein viel bunteres und auch unschärferes Bild, auf der einen Seite der Hell-Dunkelgrenze blau, auf der anderen Seite rot, bei der langsamen Höhenverstellung des Kondensors schlägt die Farbe ganz plötzlich um vom blau nach rot u.u..
Viele Grüße, Jochen
Hallo,
Die Bilder von JB zeigen auch deutlich das ohne Immersion mehr Streulicht entsteht. Das beeinflusst die subjektive Wahrnehmung warscheinlich mehr. Beste Grüsse,
Rolf
Hallo Rolf,
genau, visuell ist eindtl. Unterschied im Flare zwischen mit und ohne Immersion.
Gruß !
JB
Hallo,
ich sehe nichts - tut mir leid - und vielleicht helft ihr mir auf die Sprünge mit dem "deutlichen" Unterschied.
Es sind ja nicht mal die identischen Bildausschnitte.
Freundliche Grüße
Peter
Hallo,
ausser dass das Bild der Probe nicht exakt scharf gestellt ist sehe ich da auch keinen Unterschied.
Und wenn man die Abbildungsqualität des Kondensors am Blendenrand exakt berurteilen will muss man eine strukturlose Probenstelle wählen. Oder noch besser wäre es ein Objektgitter auf den Lichtausgang zu legen und das mit dem Kondensor abzubilden.
viele Grüsse
Wilfried
Hallo,
vor ein paar Tagen habe ich einen neuwertigen Bildschirm bekommen, der auch für die Bildnachbearbeitung geeignet ist. Ich kann erkennen, dass das Bild immer heller wird, was ja gemäß der Theorie auch so sein soll, da durch die Immersion die Totalreflexion vermindert wird und so auch Randstrahlen ins Objektiv gelangen und die Auflösung verbessern.Wie Wilfried zu recht anmerkt, sind die Aufnahmen unscharf, so dass weitergehende Aussagen nicht möglich sind. Scharfe Bilder von z.B. Stephanodiscus hantzschii oder Amphipleura pellucida wären da gute Objekte zur Demonstration.Beste Grüße von
Heinrich
Hallo,
es ging bei dem Test von Jürgen aber nicht um einen Auflösungstest sondern um die Abbildung der Leuchtfeldblende.
Hubert
Hallo Heinrich,
es ging bei den Aufnahmen nicht um irgendein Objekt, sondernum die Abbildung der LFB.
Gruß !
JB