Liebe Forumskollegen,
ich habe mich einem Leitz Stativ B, welches ich als Altersgenosse betrachten muss, zugewandt, bei dem ich mich gewundert habe dass der Feintrieb so gut wie gar nicht reagiert. Obwohl die Feintriebe von Leitz stets sehr komplex sind habe ich mich darangemacht diesen zu zerlegen. Leider habe ich vergessen, dieses Erlebnis fotografisch zu dokumentieren. Nach dem Abschrauben des Grobtriebteils erwarteten mich schon die ersten vermurksten Schrauben als Indikator dafür, dass ich nicht der Erste war der sich daran gemacht hat. Als ich die weiteren Ebenen freigeschraubt hatte, kamen kugelgelagerte Gleitebenen zum Vorschein. An den Lagerschablonen auf denen die Kugeln geführt wurden sah ich dass bei dem ersten Angriff einige davon perdu gegangen waren. Der selbe Eindruck hatte ich auch, als ich die Feintriebräder in Richtung Ritzel demontierte. Hier waren wohl winzige Kugellager eingebaut, welche auf den ersten Blick wie Unterlagscheiben aussahen, aber mehrteilig waren. Ich würde das als Kugellagersandwich bezeichnen mit winzigen Lagerkugeln. Auch hier zeigte die Lagerschablone viel freien Plätze, die auf ein früheres Zerlegen hindeuten. Beim weiteren Zerlegen kamen Scheiben, Federn, Achsen und ein sichelförmiges Blechteil zum Vorschein. Die Triebachse selber sollte wohl mit dem Ritzel (eigentlich eine Gewindeschnecke) und einem Innenzahnrad in Verbindung stehen. Die Schnecke übertrug bei Drehung am Triebrad zwar die Bewegung auf das Zahnrad, aber ohne weitere Funktionen auszulösen. Dieser Bereich war stark verdreckt und verharzt, so dass das dahinter liegende sichelförmige Blechteil kaum sichtbar war. Im dreckigen Hohlraum dahinter fanden sich im Dreck, oh Wunder, die fehlenden Kugeln der Gleitflächen. Die fehlenden Kugeln der Minikugellager der Triebknöpfe mussten wohl bei meinem Vorzerleger einen anderen Weg ins Nirwana gefunden haben. Da ich nicht mit dieser Komplexität des Mechanismus gerechnet habe und die Neugier auf das Auffinden weiterer dislozierten Kleinteil groß war, habe ich die Dokumentation sträflich vernachlässigt. Die einfacheren Stative aus dieser Altersklasse haben alle einen gleichartigen, aber weit einfacheren Aufbau, der für mich noch durchschaubar ist. Offensichtlich haben nur die Stative A und B diesen komplexen Aufbau, dessen letzte Ebene höhlenartig in die Stativsäule eingebaut ist. Wer kann mir mit Beschreibungen, Bildern o.ä. helfen, das Teil wieder zusammen zu bauen?
Liebe Grüße
Tilman
Hallo Tilman,
suche dir mal ueber diexSuFu den Beitrag man soll keine Loecher in Orthoplane bohren.
Spitze dokumentiert.
Gruss
Sven
Hallo Sven,
a) der Tilmann kennt den Thread mit Sicherheit
b) meinst du, dass der Thread über den Orthoplantrieb bei seinem Problem hilft?
Hallo Klaus,
ich kann jetzt voll und ganz verstehen warum die Triebe von Leitz so interessant sind. ;) :D
Liebe Forumskollegen, vielen Dank für das Interesse an meinem Problem. Nun ja, mit viel Geduld und einer nicht magnetischen Pinzette mit Keramikspitzen und diversen Fehlversuchen ist es mir gelungen den Trieb soweit zusammen zu setzen, dass die Feinbewegung zu erkennen ist. Was ich nicht weiß, ist ob es einer Justierung bedarf, um den Grenzbereich der Bewegung einzustellen. Ebenso fehlen mir die intakten Sandwichkugellager an den Triebknöpfen. Insgesamt läuft der Trieb etwas rau, was auch nach den sichtbaren Schmarren an dem Innenzahnrad zu erwarten war. Reparatur mit den Bordmitteln soweit beendet. Hat viel Nerven gekostet mit dem Dreck, den Kugeln und den Federn. Ergebnis: ausreichend minus.
Liebe Grüße
Tilman
Lieber Tilman,
ich habe Dir eine pm mit zwei Schnitten durch den Feintrieb aus einem alten Leitzkatalog geschickt. Ich nehme an, dass es jetzt so bei Dir aussehen müsste.
Schöne Grüße, möge es bei Deinem Altersgenossen dauerhaft nicht mehr euckeln und knirschen...
Jürgen