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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Michael Müller in Juni 15, 2020, 10:58:47 VORMITTAG

Titel: Schlaraffenland im Tümpel
Beitrag von: Michael Müller in Juni 15, 2020, 10:58:47 VORMITTAG
Hallo in die Runde,

in den Mikroaquarien, die ich mit der "Teebeutel-Methode" angereichert habe, kommt es oft zu einer Massenentwicklung eines Schwefelbakteriums. Das große Fressen möchte ich Euch gerne zeigen:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/277390_32001227.jpg)

Der Besatz ist an einigen Stellen enorm - hier mit e1ner glücklichen Nematode.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/277390_19575591.jpg)

Auch die Ciliaten feiern ein Fest...

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/277390_41962596.jpg)

... was bei manchem zu schwerem Übergewicht führt!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/277390_42119052.jpg)

Auch Gestrotrichen (hier Polymerurus rhomboides) sind kein Kostverächter.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/277390_43527150.jpg)

Nur Thysanomorph bellerophon ist als Futterspezialist mehr genervt als erfreut!

Kennt jemand diese Schwefelbakterien, ich tappe da ziemlich im Dunkeln - vielleicht Thiospirillum?

Viele Grüße

Michael
Titel: Re: Schlaraffenland im Tümpel
Beitrag von: M.Butkay in Juni 15, 2020, 23:18:43 NACHMITTAGS
Hallo Michael,

Deine Teebeutelmethode ist spektakulär  :) Vor allem das Du den Ciliaten Thysanomorph bellerophon wieder gefunden hast und das er genervt ist, kann ich auch verstehen bei so wenigen Gastrotrichen... ;D

Stichwort Vollgefressen: Viel Futter = große Ciliaten, was zu "Übergewicht" neigt, wie bei uns Menschen und wenig Futter= kleine Ciliaten

In diesem Sinne, bleib wachsam am Okular,
Michael
Titel: Re: Schlaraffenland im Tümpel
Beitrag von: Michael Müller in Juni 16, 2020, 12:41:55 NACHMITTAGS
Hallo Michael,

ja die "Teebeutel-Methode" ist wirklich erstaunlich - die richtige Probe vorausgesetzt ist die Artenvielfalt und die Individuenzahl erstaunlich. Einfach mal ausprobieren!

Die Ciliaten haben den evolutionären Vorteil entwickelt, ihr Übergewicht einfach durch Teilung abbauen zu können - beneidenswert!  ;)

Viel Grüße

Michael
Titel: Re: Schlaraffenland im Tümpel
Beitrag von: wilfried48 in Juni 16, 2020, 14:36:18 NACHMITTAGS
Hallo,

habe ich irgendwann etwas verpasst ? Unter "Suchen" habe ich hier im forum nichts darüber gefunden.

Könntet ihr bitte die Teebeutel - Methode etwas näher beschreiben ?

vielen Dank und viele Grüsse

Wilfried
Titel: Re: Schlaraffenland im Tümpel
Beitrag von: Michael Müller in Juni 16, 2020, 16:24:18 NACHMITTAGS
Hallo Wilfried,

Du hast Recht - ich hätte den Link in den Beitrag setzen sollen und mich nicht auf die Suchfunktion verlassen sollen:

In https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=37505.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=37505.0) wird am Anfang die "Teebeutel-Methode" beschrieben, die ich verwende um Organismen aus dem Schlamm zu separieren.

Im wesentlichen geht es darum, eine Portion Schlamm in ein engmaschiges Netz (z.B. Planktonnetz) einzuschließen und über Nacht in Fundortwasser zu hängen. Bewegliche Organismen verlassen dann "freiwillig" die Schlammprobe und können dann von einem trichterförmigen Gefäß aus der Spitze konzentriert heraus pipetiert werden.

Viele Grüße

Michael
Titel: Re: Schlaraffenland im Tümpel
Beitrag von: wilfried48 in Juni 16, 2020, 18:07:35 NACHMITTAGS
Hallo Michael,

vielen Dank für den link.
Ich kann mich zwar erinnern dieses interessante Thema von dir gelesen zu haben, aber die Teebeutel-Methode habe ich wohl übersehen.

viele Grüsse
Wilfried