Hallo,
Ich möchte mir für ein Ortholux II-Lampenhaus von Stephan Hiller Wechseleinsätze für diverse Wellenlängen für Fluoreszenzmikroskopie anfertigen lassen. Nun habe ich eine Frage, die womöglich etwas seltsam anmutet, aber vielleicht ist sie ja trotzdem beantwortbar: Welche UV-Wellenlänge ist für die "meisten" Anwendungen in der Hobbymikroskopie sinnvoll? Mir ist schon klar, dass man üblicherweise erst einen bestimmten Vernwedungszwck hat und dann das passende "Werkzeug" dafür sucht, aber in diesem Fall ist es nun einmal umgekehrt ;)
Und bitte keine gut gemeinten Hinweise zu den Gefahren von UV-LEDs, diese und der notwendigeweise vorsichtige Umgang damit sind mir bekannt.
Herzliche Grüße
Peter
Moin Peter,
wenn du von Stephan umbauen laesst: frag ihn einfach.
Ich denke er weiss da Rat :)
LG
Sven
Hallo,
Mensch, da wäre ich gar nicht darauf gekommen! ;)
Aber trotzdem frage ich einmal in die Runde der Anwender mit praktischer Erfahrung.
Hezrliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
da ist ein praktischer Ansatz die Spezifikation deiner Filterblöcke zugrunde zu legen. Bei den UV-LED´s gibt es recht schmalbandige und wenn du dann schon vom Anregungsfilter her daneben liegst hast du reines "Schwarzlicht"
Ach und das wollte ich nur noch erwähnen: UV ist gefährlich für die Augen also immer Coronamaske tragen (frisch gewaschen) 8)
Hallo Peter -
falls es sich nicht um eine spezifische analytische Anwendung handelt, sind aus historischen Gründen 365 nm am universellsten - dafür sind die meisten Filtersätze (z.B. Zeiss 01) gebraucht erhältlich, weil es sich um die entsprechenden Hg-Linie aus der Hochdrucklampe handelt.
Entsprechend ist auch 405 nm verbreitet - aber für Hobbyanwendungen bei ungefärbten und oder entsprechend gefärbten botanischen Objekten ist der Unterschied zu den Anregungen mit 435 nm (violett) und länger (royal blue etc.) nicht besonders.
Ich selbst wechsle an meinem Axioskop mittels Umschaltspiegel meist nur zwischen 365 nm und einer kräftigen weißen Luminus SST-50 LED, die ab 435 nm ordentlich Saft liefert (bis 5 A - aber leider nicht mehr im Handel). Nur ganz selten stöpsle ich mal 405 nm ein.
Viel Vergnügen mit Stephans Qualitätsprodukten!
Rolf
Lieber Peter, nur zur Anschauung:blau, violett und "richtiges" UV
Das ist schon ein Unterschied!
Grashalm Autofluoreszenz
Lieber Peter,
wenn es soooooooo einfach wäre ;D
Extra einige Beispiele für Dich aufgenommen. ABER es wird noch etwas unübersichtlicher, wenn man die Kamera wechselt ! Jede Kamera ist für UV unterschiedlich empfindlich und so schlägt das violette "Restlicht" der UV-LED durch die Sperrfilter durch und gibt diesen wunderbaren blauen Schleier der das Bild verunstaltet. Für mich steht also bei allen UV-Fluoreszenzaufnahmen fest, dass ich nur mit diesem Zusatzfilter von Baader belichte.
Zur Not geht auch ein Schott UG11 1mm stark. Der blaue Untergrund im rechten Bild kommt von der Fluoreszenz des Einschlußmediums.
Ich hoffe die Bilder sprechen für sich. Die Canon hat somit ein besseres UV-Sperrfilter.
Erleuchtende Grüße
Peter
Lieber Peter,
man beachte den schwarzen Untergrund bei mir! Das Geheimnis: die frischen Schnitte lagen in Wasser!Also das Eindeckharz macht auch schon ganz schön Ärger.
Hallo Peter,
aber es bleibt doch dennoch einfach ? Deine schönen Bildbeispiele verdeutlichen doch lediglich, dass trotz schmalbandiger UV LED ein Anregungsfilter zwingend erforderlich ist, da die LED nunmal auch noch sichtbares Licht abstrahlt.
Rolfs Empfehlung zur Wahl einer 365nm LED schließe ich mich an. Die Anregungsfilter sind für diese Wellenlänge optimiert und bei der Verwendung einer anderen Wellenlänge (z.B ebenfalls gängigen 385nm LEDs ) wird lediglich Licht verschenkt.
Liebe Grüße
David
Moin!
Die gängigste UV-Wellenlänge ist wohl 405nm, zur Anregung der weit verbreiteten DNA Farbstoffe DAPI, Hoechst und Alexa 405. Damit färbt man gerne die Kerne an um sich im Präparat orientieren zu können.
Freundliche Grüße zur Nacht
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
bei 405nm sind wir aber doch schon bei Violett ? Außerdem liegt das Absorptionsmaximum von DAPI bei 358nm. Zwar wird zur Anregung von DAPI häufig der 405nm Laser eingesetzt aber dieser hat auch ordentlich wumms.
Liebe Grüße und gute Nacht
David
Zitat von: David 15 in August 17, 2020, 22:30:43 NACHMITTAGS
Hallo Wolfgang,
bei 405nm sind wir aber doch schon bei Violett ? Außerdem liegt das Absorptionsmaximum von DAPI bei 358nm. Zwar wird zur Anregung von DAPI häufig der 405nm Laser eingesetzt aber dieser hat auch ordentlich wumms.
Liebe Grüße und gute Nacht
David
Guten Morgen David,
ja, das Absorptionsmaximum liegt zwar dort, aber das heißt ja nicht dass man mit einer etwas anderen Wellenlänge nicht auch anregen könnte. Das gilt nach meiner Erfahrung für alle Farbstoffe und wird auch so gehandhabt. Wolltest Du immer die genau ans Anregungsmaximum angepasste Wellenlänge als Laserlichtquelle vorhalten, wäre das schon technisch eine teure Angelegenheit. In der Praxis kommt man für den Bereich von DAPI/Hoechst bis Alexa 680/Cy7 meist mit 3-4 Lasern aus. Wichtiger ist die gute Trennung der Emissionen durch entsprechende Filter/Filterwürfel. (Beim Leica SP2/5/8 ff. ist man durch das dort angewandte Verfahren der Signalauswertung flexibler) Davon mal ganz abgesehen bietet auch die bislang meist als Lichtquelle für die Fluoreszenzmikroskopie verwandte Quecksilberdampflampe auch kein Kontinuum sondern ein Liniensprektrum mit recht diskreten nutzbaren Wellenlängen und das klappt auch.
Der "Wumms" der 405er Laser ist zumindest bei unseren Geräten mit 1-5mW jetzt auch nicht wirklich hoch. Es sind im Gegenteil die schwächsten Laser an der Mikroskopen und auch die werden werden normalerweise im Bereich von 1% bis maximal 15% Leistung genutzt. Es kommt sowieso weniger auf die Leistung der Lichtquelle an als auf die Qualität der Färbung und nicht zuletzt der Filter und - heutzutage - Detektoren/Kameras an. Zu bedenken ist auch, dass gerade das UV-Licht die anderen Farbstoffe ganz gut schwächt und bei der Lebendbeobachtung phototoxisch wirkt. Dies, je kürzer die Wellenlänge ist. Man tut also nicht unbedingt gut daran, mit UV zu sorglos umzugehen. Mache ich meine Aufnahmen der einzelnen Kanäle nicht simultan, dann habe ich außerdem die Chance, mit der längsten Wellenlänge zu beginnen, weil hier die Effekte am geringsten sind und erst am Schluss mit UV-zu beleuchten. Das geht bei live cell Beobachtungen natürlich nicht. Da kann ich nur versuchen mit möglichst schonender Quantität und möglichst rasch zu arbeiten.
Freundliche Grüße
Wolfgang
Hallo -
wie ich schon anfangs vermutet habe, ist man jetzt wieder bei sehr spezifischen Anwendungen nagekommen. Aber es ist ja kein Zufall dass genau die hierfür bestimmten, überwiggend schmalbandigen Filterkombinationen auf dem Gebrauchtmarkt sehr preiswert sind und oft gar keine Abnehmer finden.
Auch bei mir liegen einige davon nur noch herum obwohl ich früher damit gearbeitet haben - der Spaßmikroskopiker, zu dem auch ich im Alter geworden bin - zieht meist solche Kombinationen von Anregungslicht und Filtern vor, die eine möglichst schöne Kombination von Fluoreszenzfarben erzielen, d.h. in der Regel mit einem Langpass als Sperrfilter und entsprechende Kantenfilter als Farbteiler.
Was Peter V. möchte ist mir natürlich nicht bekannt, aber wahrscheinlich steckt kein genau umrissenes Forschungsziel hinter seinen Ausbauplänen!
Viele Grüße
Rolf
Lieber Rolf,
Was Peter V. möchte ist mir natürlich nicht bekannt, aber wahrscheinlich steckt kein genau umrissenes Forschungsziel hinter seinen Ausbauplänen! (//http://)
Du hats es erfasst. Reine Hobbyspielerei. Sonst nix.
Herzliche Grüße
Peter