Hallo in die Runde,
ich platze hier mal - mitten in der Tümpler-Hochzeit - mit einem ganz "trockenen" Thema herein:
Eigentlich bin ich wegen der unendlichen Formenvielfalt von Diatomeen ein bekennender D-Fan geworden aber seit dem ich meine Aufbereitung von Mikrometeoriten für mich weiter verbessert habe staune ich, welche enorme Vielfalt an Mikro-Erstarrungsformen/Kristallisationen in Bruchteilen von Sekunden unsichtbar über unseren Köpfen entstehen.
Nach meinen Erkenntnissen treten die (für mich) optisch interessanten Details erst ab Größen << 50µm auf, in diesem Bereich hat man (wie auch der Meister seines Faches, Herr Larson) per Stemi wenig Chancen aufregende Einzelheiten in den Struktuenr zu erkennen um diese für das REM zu selektieren.
Ich habe bereits viele hundert (für mich sehr schöne) MM aufgenommen, so dass ich damit das Forum inflationsmäßig überschwemmen könnte ..... aber keine Angst, ich halte mich zurrück (schließlich ist es tote, alte Materie die nicht sooo viele Menschen begeistert) ;)
Auf mich haben die Winzlinge aber eine ganz besondere Aura .... mehrere Miliarden Jahre altes Material aus mehreren Miliarden km Entfernung kommen schneller als eine Gewehrkugel auf uns zugerast, ein Winzling enthielt bei einem kurzen "EDX-Überblick" Schwermetalle wie Ir/Pt ... etwa ein Staubkorn von einer Supernova? Die Vorstellung finde ich einfach fantastisch.
Falls Interesse besteht, kann ich euch u.a. auch skurile Erstarrungsformen, das Innenleben wie auch oberflächliche, regelmäßige Nanostrukturen von - .... nun, ich nenne sie mal mutig Mikrometeoriten - zeigen.
Viel Spaß beim Betrachen.
LG
Bernd
Nachtrag: Die Kugeln auf den drei Bildern haben einen Durchmesser von 15-20µm
... Bild 3 mußte wegen Forumsoftware extra nachgeladen werden
Einfach nur grandios!!!! Bitte, bitte, bitte mehr davon.
Herzliche Grüße, Olaf
Hallo Bernd ,
also ich bin sprachlos.
Kannst Du was zu den Farben und Phasen sagen?
Jürgen
Moin
Beide Daumen hoch! Bitte mehr!
Mit freundlichen Grüßen Jörg
Hallo Bernd,
seeeehr schöne Bilder. Auch von meiner Seite: ZEIGE BITTE MEHR DAVON.
Derartige Bilder sieht man eben nicht alle Tage.
Viele Grüße,
Detlef
Hallo Bernd
Ich bin hell auf begeistert.
Ein Augenschmaus.
Ich mache sicher etwas falsch, da ich trotz intensiver Suche noch keinen einzigen MM gefunden habe.
Gruß von Siegfried
Hallo Bernd,
tot oder lebendig, bitte zeig mehr davon!
Super Bilder, auch das Kolorieren, toll gemacht.
Viele Grüße
Michael
Hallo Siegfried,
ob es sich bei Bernds Objekten um Mikro-Meteorite handelt ist mehr als fraglich, aber ganz egal was es ist - die Bilder sind göttlich und das ist hier das Wesentliche!
Herzliche Grüße, üOlaf
Hallo Bernd,
traumhafte Bilder! Kannst Du noch einen Satz zur Probengewinnung sagen?
Viele Grüße
Michael
Hallo,
auch von mir ein klares MEHR davon!
Darf ich fragen, wo die Proben her kommen?
Schöne Grüße
Carsten
Hallo Bernd,
Du übertriffst Dich immer wieder selbst.
Danke !
Hallo an alle Meteoritenjäger,
danke für eure Komentare und gerne beschreibe ich euch meine Probengewinnung.
Bevor ich das Wort MM in den Mund genommen habe, studierte ich natürlich intensiv die entsprechende Literatur sowie die Bücher von Herrn Larson, die natürlich ein "must have" für mich sind (das Neuste sogar von ihm handsigniert).
Ebenso habe ich mich zuvor mit Referenzproben aus der Pyrotechnik, Schwerindustrie sowie der Metallbearbeitung versorgt und diese zum Vergleich studiert, nur Vulkanismusproben konnte ich aktiv nicht auftreiben.
Meine Probenquelle:
Eine ca. 200 qm offene Fangfläche zum Himmel, weit weg von Industrie in einem verschlafenen Städtchen bei FFM gelegen, von der mir der Regen 15 Jahre lang alle Partikel in meine Zysterne geleitet hat, ist meine MM-Materialquelle. Bei einer ersten Reinigungsaktion der Zysterne im letzten Jahr habe ich alles magnetische aus dem Bodensatz leicht herausfischen - und nach Siebung auf ca. 2 ml Volumen aufkonzentrieren können.
Zur Nachreinigung wurde alles Organische entfernt, verschieden lang mit Säuren angeätzt, entmagnetisiert, mit H2O2/Detergenz mit Ultraschall gereinigt .... nun ja, aus der Diatomeenreinigung habe ich einige bewährte Methoden angewandt.
@Carsten
Ich befürchte, dass du mit Photonenmikroskopen nur bei den wirklich Großen MM glücklich wirst. Anbei für dich einige Übersichtsaufnahmen u.a. meiner Siebfraktion > 100µm, die bezüglich der runden Partikel den geringsten Anteil meiner Gesamtverteilung ausmacht (siehe meine Übersichtsbilder unnten)
In der Literatur werden auch fast nur die MM Größen von 50-500µ abgelichtet und analysiert, nirgends fand ich die Größenklasse <<50µ beschrieben, in de meines Erachtens erst die Tür zur Ästhetik aufgeht.
Für Interessierte hier ein kleiner Auszug aus der MM Welt:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1945-5100.2008.tb00668.x
https://www.micrometeorites.org/galerie
https://www.hjkc.de/_blog/2017/02/08/7640-astronomie-meteoriten-jagd-auf-dem-dach/
Übrigens, die meisten für extraterestisch typische beschriebene Formen und Oberflächenstrukturen habe ich bei meinen Zysternenproben gefunden und kann diese hier auch nach und nach zeigen (zum Colorieren sind es aber zu viele, deshalb auch in S/W).
Nur die Glas/Metall MM (auch hantelförmige), die - zumindestens in der >100µ Klasse - unter dem Stemi wunder schön und farbig aussehen, sind leider unter dem REM nicht mehr aufzufinden bzw. nicht mehr so interessant.
Obwohl ich Zugriff auf REM + EDX hätte, möchte hier keine wissenschaftlich fundierte Beweisführung anstreben. Viel lieber zweckentfremde die heutigen High Tech Möglichkeiten um die wunderschöne Welt des sonst unsichtbaren mit anderen Gleichgesinnten zu teilen :)
LG
Bernd
Liebe Mikro-Meteoritiker,
Diskussionen über die Herkunft dieser Kügelchen hatten wir in diesem Forum schon zuhauf, und ich kann auch nachvollziehen, dass der Esoteriker unkontrollierten Speichelfluss und schweißnasse Hände bei dem Ausdruck ,,kosmische Kügelchen" bekommt. Objektiv gesehen handelt es sich aber bei all diesem magnetischen Kügelchen um dasselbe: Kristallisationsprodukte von Eisenlegierungs-Schmelztropfen in der irdischen Atmosphäre. Es ist dabei völlig gleichgültig, ob die Schmelze vom Abbrand eines Meteoriten aus dem Asteroidengürtel stammt, der seit 4,6 Milliarden Jahren durch das All schwebt und beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht, oder von der Schlosserei nebenan. So sind diese Kügelchen jedenfalls IMMER erst in der Erdatmosphäre entstanden und nicht kosmischen Ursprungs! Dem Kristallisationsvorgang ist es auch Schei..egal, ob die Ursprungsmaterie gerade erst von ihrem 4,6 Milliarden Jahre dauernden Dornröschenschlaf im All erweckt wurde, oder als Teil des irdischen (also auch kosmischen) Kreislaufs unseren technischen Produkten entstammt.
Lasst uns doch hier bitte einfach die Schönheit der kristallisierten Natur bewundern, die Bernd so zauberhaft künstlerisch darstellt. Diese Objekte sind so schon eindrucksvoll genug und benötigen keine zusätzliche esoterische Komponente. Das ist nur meine unmaßgebliche Meinung...
Herzliche Grüße,
Olaf
Danke Olaf!
Hallo Heike,
was soll den diese dünnhäutige Empfindlichkeit??? Es mag zwar für manche desillusionierend sein, wenn man solche "mystischen" Dinge in die richtige Ecke stellt, aber es ist doch wirklich kein persönlicher Angriff. Das will ich hier ganz entschieden klarstellen!
Ich meine, und glaube das auch verständlich gemacht zu haben, dass das faszinierende an diesen Gebilden die wunderschönen Kristallisationsformen sind, und das sollte unsere ungeteilte Bewunderung finden.
Herzliche Grüße,
Olaf
Hallo zusammen,
eine ganz irdische Frage: Die Kügelchen sind magnetisch und haben über Jahre in einer Zisterne gelegen. Wieso sind die nicht schlicht weggerostet? Ist der Nickelanteil so hoch oder schützt die Außenhaut vor Oxidation?
Wir haben vor ein paar Wochen die Dachrinne gereinigt und den Dreck wegen möglicher Mikrometeoriten o.ä. aufbewahrt, leider steht das Zeug jetzt unter Wasser, da ich vergessen hab´, den Eimer in den Schuppen zu stellen. Jetzt werde ich den Inhalt doch nicht entsorgen, sondern wie von Bernd beschrieben aufbereiten. Mal schau´n, was sich findet. Rückstände vom Feuerwerk sind garantiert darunter, die Nachbarn sind Silvester - zum Leidwesen unserer Tiere - sehr konsumfreudig.
Lieber Hugo,
das ist Magnetit, Fe3O4, und der rostet nicht.
Herzliche Grüße,
Olaf
Lieber Olaf,
herzlichen Dank für die Aufklärung!
Dann hat's mit dem nassen Inhalt des Kübels ja keine Eile.
Ich danke auch für die Aufklärung für ein Thema, mit dem ich mich noch niemals beschäftigt habe.
Wenn Magnetit https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetit (https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetit)auch an schwarzen Sandstränden gefunden wird (z.B. Kanaren), dann könnte
vielleicht bei einem Sandsturm in den Gegenden durchaus auch Staub zu uns gelangen,
neben Eisenhütten die den Rohstoff in Hochöfen aufbereiten und in die Luft blasen.
Darf ich daraus schließen, dass solcher magnetischer Staub rein makroskopisch gar nicht zu
unterscheiden ist zwischen irdischem Staub und Meteoritenstaub?
Danke
Franz
Hallo Franz,
die Kugelform sollte hier das Kriterium darstellen.
Viele Grüße,
Heiko