Hallo,
aus gegebenem Anlaß möchte ich darauf aufmerksam machen, daß durch die vorhandene "Schneidenbreite" einer Schiebelehre stets ein zu kleiner Wert gemessen wird.
Die anliegende Skizze soll es verdeutlichen.
Wenn die Schneidendicke bekannt ist, kann man den wahren Durchmesser ermitteln.
Gruß vom Inschenör
Peter
Auch hallo,
für alle, die es mit dem Rechnen nicht so haben:
passenden Konus, z. B. Splintentreiber, über einer Kerzenflamme leicht anrußen, in das zu messende Loch stecken und leicht drehen, damit der Ruß dort abgerieben wird, dann herausziehen und jetzt an der so markierten Stelle außen messen :)
Gruß, Gereon
(der übrigens gerne auch die Winkelfunktionen verwendet)
Hallo Gereon,
das ist ein schöner praktischer Tip. Der erinnert mich an meinen ersten Bogen, den ich als Maurer mauern musst. Dazu musst ich auch die Lehre selber zusägen. Gegeben war die Türbreite und Eckhöhe, sowie die Höhe des Scheitels. Ich mein Tafelwerk rausgeholt und mit sin und cos herumgeopert, was damals schon eine Weile her war, um den Radius dieses Kreisbogensegmentes zu berechnen. Kam ein alter Maurer vorbei, leget zwei Bretter im Abstand der Türleibungen auf die Erde, steckte einen Nagel mit einer Schnur ca 1m unterhalb des Scheitelpunktes in die Erde und guckte, ob der mit der straffen Schnur, die er im Scheitelpunkt festhielt auch die beiden Ecken erreichte. 3 Vesuche mit umgesteckten nagel und anderer Schnurlänge und der Radius war gefunden und der Kreisausschnitt konnt gleich mit dem Bleistift an der Schnur auf das Brett übertragen werden, aus dem dann die Lehre gesägt wurde, auf der die Steine vermauert werden.
Beste Grüße
Gerd
Hallo Peter,
das ist ein sehr berechtigter Hinweis.
Wenn es genau werden soll nehme ich gerne Teleskoplehren, deren Maß man nach dem Durchschwenken mit der Bügelmessschraube vermisst. Mit etwas Übung kann man so auf wenige Hundetstel mm messen.
Viele Grüße,
Bob
Oder D=sqrt(s^2+m^2), aka Pythagoras.
Viele Grüsse
Florian
Der Praktiker benutzt bei kleinen Löchern Bohrerschäfte als "Füllmass". Die hat man 1/10 mm abgestuft sowieso zur Hand. Da geht mir's ganz so wie Gerds altem Maurer 😁😁😁😁
Ein anderer Praktiker nimmt einen berußten Kegelstift und mißt auch außen. Der Stift hat einen 1:50 Kegel und ist allen Größen im Metallhandel zu bekommen, auch als Sortiment.
Als Handgriff für die Stifte oder die kleinen Bohrer haben sich runde Holzdübel bewährt. Müssen aber auf der Drehbank gebohrt werden, sonst wirds krumm und/oder exzentisch.
Gruß - Werner
@ Florian:
Du bist mir mit Deiner Antwort zuvorgekommen. Ich hänge aber noch eine kleine Skizze zur Illustration an.
Guten Morgen zusammen,
alles schön - aber wie messe ich nun die Schneidendicke der Schiebelehre?
Gruß
Manfred
Als Mikroskopiker mit dem Mikroskop 😁😁😁
Hallo -
der Kegel vermisst halt Mist, wenn die Öffnung der Bohrung - wie so oft - vermurkst ist ;D
Gruß
Rolf
Zitat von: ManK in September 24, 2020, 09:32:05 VORMITTAG
Guten Morgen zusammen,
alles schön - aber wie messe ich nun die Schneidendicke der Schiebelehre?
Gruß
Manfred
mit der Schiebelehre - womit sonst?
Herzliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter V. in September 24, 2020, 10:07:19 VORMITTAG
mit der Schiebelehre - womit sonst?
Herzliche Grüße
Peter
Quis custodiet ipsos custodes?
Hallo,
"mit der Schiebelehre - womit sonst?"
da tut sich der glückliche Besitzer einer Zweit-Schiebelehre natürlich leichter.
Jochen.
..ich hab sogar eine Dritt-Schiebelehre ;)
Aber die Schneidendicke damit zu messen soll mir erst jemand vormachen.. die gehen ja direkt in eine schräge Fase über.
;D und mit dem Mikroskop ist eine gute Idee 8) 8) einfach schön unters Objektiv stellen ::)
@peter:
bei den üblichen schiebelehren fahren die schneiden aneinander vorbei.
da sollte man doch
s=2x schneidendicke+spalt
einsetzen.
wobei man mit kräftig drücken den spalt auf 0 bekommen kann ;)
Hallo, liebe Kollegen,
ich habe den Vorgang nicht ausführlich genug beschrieben.
Ergänzung: der Messende hat nur eine Schiebelehre zur Verfügung!!
Chris: Du hast recht , den Spalt habe ich nicht berücksichtigt.
Ich habe übrigens bei e-bay einen Stift- Lehrensatz 2 -10 mm/ 0,05mm erstanden.
Gruß Peter
Kleine Löcher können für Lager z.B. ein Problem darstellen, sie müssen rund und gratfrei sein. Da hilft eigentlich nur eine Reibahle (Düsenreibahle) und ein Gratbeseitigen. Nur dann paßt die Ausmessung mit Prüfstift, Bohrerschaft oder Kegelstift. Da die Teile meist klein sind, passen sie auch unters Mikroskop.
Mit einer Schieblehre ist da nichts zu holen, die ist auch nur fürs Grobe geeignet, selbst wenn sie Hundertstel anzeigt.
Die hilft sogar wenig für passgenaue Bohrungen auf der Drehbank, das Loch wird meist ein wenig zu groß. Hier nimmt man den Bolzen oder die Welle als Probierstift und dreht die Bohrung erst zum Schluß aus (große Reibahlen sind teuer).
Hat eigentlich jemand einen Profilprojektor?
Gruß - Werner
Hallo Werner,
als ich noch berufstätig war, hatten wir einen Profilprojektor von NIKON. Ein schweres Riesenteil mit einer großen runden Mattscheibe (ca. 40 cm) zur Beobachtung, noch nix mit Monitor. Er hatte Durch- und/oder Auflichtbeleuchtung, einen Revolver mit 2 oder 3 Objektiven mit koaxialer Lichtführung (so richtig dicke Dinger) und einen mit digitalen Mikrometerspindeln ausgestatteten Objekttisch.
Wir haben damit hauptsächlich Verschleißmarken an Wälzlagern und Kugeln vermessen und Quellversuche mit winzigen O-Ringen in Ölen ausgewertet (das war sowas wie Flöhe hüten). Ich habe immer ganz gerne mit dem Riesending gearbeitet. Man konnte damit auch Winkel, Durchmesser usw. messen und jede Menge Schablonen für Gewinde, Zahnradgeometrien z.B. dazukaufen.
Viele Grüße, Jochen