Liebe Mikroskopiker,
hier mal wieder etwas ziemlich Alltägliches.
Was könnte das sein?
Abb. 1
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24680_1532854.jpg)
Abb. 2
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24680_1869568.jpg)
Freundliche Grüsse,
Oliver
Hallo Oliver,
weil Mittwochs hier auf dem Land ab 12:00 alles geschlossen ist noch vorher ein Lösungsversuch: :D
DL-Aufnahme eines Blattes. Könnte auch eine Fruchtepidermis sein.
Hallo Klaus Herrmann,
so weit so gut :)
aber gehts auch noch etwas genauer?
Gruss,
Oliver
Hallo Oliver,
ein Apfel?
Grüße,
Florian
Hallo Florian,
zumindest die Pflanzenklasse stimmt hier schon mal überein!
Nicht nur in England ist der Apfel aber übrigens ähnlich beliebt wie die hier abgebildete Pflanze.
Gruss,
Oliver
Ob b(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24709_42162663.jpg)irnbaumblärtter ähnlich aussehen? wie das hier abgebildete
Hallo Klaus,
ich habe mal gehört man sollte nie Äpfel mit Birnen vergleichen ;D und obwohl es interessant ist, mal ein Birnblatt unter dem Mikroskop zu sehen, ist es leider nicht das gesuchte Objekt.
Ich fürchte übrigens, wenn sich die Briten zwischen dem Objekt oben und der Birne entscheiden müssten, hätte die Birne schlechte Karten ;).
Gruß, Oliver
Was ist denn in dieser "Pflanzenklasse", ich sag jetzt mal Rosaceae, britisch? Jedenfalls britischer als der Apfel, aus dem sie hervorragenden Cider machen? Die Schlehe, die zur Erzeugung des Sloe-Gins verwendet wird vielleicht?
Stirnrunzelnde Grüße,
Martin
Hallo Martin,
die Rosaceae sind eine Pflanzenfamilie zu der die gesuchte Pflanze leider nicht gehört.
Die Briten konsumierten von der gesuchten Pflanze 2002 allerdings pro Kopf 2,3 kg und waren damit "Weltmeister". Zum Vergleich: In Deutschland waren es nur 0,7 kg pro Person. Aber auch hier ist sie sehr beliebt allerdings mit einem Gefälle von Norden nach Süden.
Gruß, Oliver
Quitte?
Grüße,
Florian
Hi Florian,
nice trial!
Zugegeben, die Briten machen köstliche Quittengelee. Allerdings, ein Blick hier http://de.wikipedia.org/wiki/Quitte hinein belegt, dass die Quitte zu den Rosaceae gehört und damit nicht die gesuchte Pflanze sein kann.
Herzliche Grüße,
Oliver
Dann sag ich jetzt Rhabarber! Irgendwo in einem dieser gastrosophischen Werke (Rumohr??) der vorigen Jahrhunderte habe ich gelesen: ..der Brite kennt nur den Rhabarber, den wir ihm von Herzen gönnen mögen..." (ich mag ihn auch!)
Ist er es, obwohl jahreszeitlich voll daneben?
Gruß,
Martin
Hallo Martin,
tja, der Rhabarber...brrr... :'( auch hier muss ich sagen, dass leider nur die Pflanzenklasse mit der gesuchten Pflanze übereinstimmt. Schon die Ordnung ist eine andere und ohne ein Brite zu sein do I have the very strong feeling, dass die gesuchte Pflanze dort wirklich vieeel populärer ist als Rhabarber;D.
Oder kannst du dir die Queen beim "Fünf-Uhr-Rhabarber" vorstellen? ;D ;D ;D
Gruß,
Oliver
Hallo,
Gurke ?
Gruß !
JB
Hallo Jürgen,
die Queen sieht auch mit "Fünf-Uhr-Gurke" nicht gut aus! ;D ;D ;D
Gruß,
Oliver
Jetzt habe ich mir die "Alltäglichkeit" wieder vergenwärtigt.... Es wird doch nicht etwa Spinat sein???
rätselnder Gruß,
Martin
Hallo,
Tee ?
Gruß !
JB
Naja Spinat in solchen Mindermengen? Ist das Foto von der grünen oder von der fermentierten Variante? Es mögen die legalen Drogen leben. Ich selbst nehme mein Koffein tagsüber in dieser Form zu mir.
Gruß
Rolf
Right! Tea ;D
und zwar aller feinste Darjeeling-Hochlandausleese in der fermentierten Variante.
Gruß, Oliver
Gott bin ich blöd! Ich denk halt immer nur ans Essen... ;D
und nicht ans Trinken, dabei bin ich Teesäufer und kein Kaffetrinker...
Schönes Rätsel!
Gruß,
Martin
Hallo
Kurze Info an alle Teeliebhaber.
Ein Freund von mir berichtete mir neulich dass seit kurzem auch Teeplantagen im Tessin entstanden sind.
Es gibt nun also auch Tee aus der Schweiz. Mal sehen , ob ich mal an eine Probe davon rankommen kann.
Schönen Gruß
Rainer
Hallo,
nur der Vollständigkeit halber:
zur Drogenidentifikation von Schwarzem Tee (Theae nigrae folium):
einzellige, dickwandige, der Epidermis anliegende Borstenhaare und
charakteristisch verzweigte Idioblasten des Mesophylls (Astrosklereiden).
Mehr gibt es zur Identifikation per mikroskopischer Untersuchung nicht zu sagen.
Quelle: Max Wichtl, Teedrogen und Phytopharmaka, 5. Auflage 2009 WVG Stuttgart
Wenn es noch gewünscht wird, scanne ich zwei Abbildungen ein und veröffentliche sie hier, ist aber wirklich nichts Besonderes.
Viele Grüße, Mila
Liebe Mila,
kann man die Astrosklereiden - ggf. nach etwas Mörsern - frei im trockenen Teeblattbruch finden?
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Tee-Liebhaber,
ich bin auch bekennender Teetrinker - wie Kaffee geht weiß ich gar nicht.
Teeblätter sind ohne Aufhellung nicht besonders gut zu mikroskopieren. Ich hatte den morgendlichen Teerückstand noch nicht entsorgt und mich versucht. Nur die von Mila erwähnten Haare konnte ich einigermaßen vernünftig darstellen. Beim ersten Bild habe ich zu besseren Kontrastierung ein Grünfilter eingeschaltet. Das 2. ist Pol mit Lamda und Lambda 4tel: Sieht stark nach Zellulose aus. Da sieht man auch noch ein spiraliges Leitbündel, das beim auseinander Reißen herausgezogen wurde.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24816_8562950.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24816_49788436.jpg)
[Griffelspitzer an]
Spiraliges Leitbündel? Da hätten wir ja ein Alleinstellungsmerkmal für die Drogenbestimmer!
[Griffelspitzer aus]
Gruß
Rolf
Hallo Ihr Lieben,
herzlichen Dank für die Anreicherung dieses Themas mit Informationen und Bildern!
Hintergrund dazu war ja z.T die von Klaus im Donnerstagsrätsel eingebrachte Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, mehr Wert auf die Abbildungsqualität und charakteristische Details der Rätselbilder zu legen. Vielen Dank also für die Mühe, mir dazu ein Beispiel in Form der gelieferten Bilder zu geben.
Möglicher Weise hätte der Experte mit diesen Bildern wirklich eine fairere Chance gehabt, ohne Raten auf die Lösung zu kommen.
Ich muss dazu aber sagen, dass ich das nur hobbymässig mache (ich bin noch nicht im Ruhestand ;)) und auch gerne immer noch etwas von Euch dazulerne.
Herzliche Grüsse,
Oliver
Hallo Rolf,
ZitatSpiraliges Leitbündel? Da hätten wir ja ein Alleinstellungsmerkmal für die Drogenbestimmer!
den
Griffelspitzer habe ich wohl gelesen. Aber man muss auch genau lesen, was ich geschrieben habe:
ZitatNur die von Mila erwähnten Haare konnte ich einigermaßen vernünftig darstellen
Der Rest ist eine Beobachtung am Rande.
Und ich habe auch geschrieben, dass Teeblätter ohne Aufhellung nicht geeiget sind - sie sind viel zu dick!
Insofern hat Oliver ein etwas schwieriges Objekt ausgesucht - und ich hätte es auch nicht schöner hingekriegt!
# Oliver:
ZitatVielen Dank also für die Mühe, mir dazu ein Beispiel in Form der gelieferten Bilder zu geben.
das ist ein Missverständnis: meine Bilder sollen nicht zeigen, dass man Tee so erkennen kann, das hätte sicher auch Mila nicht gekonnt. Ich denke, dass mehrere typische Merkmale zu einer sicheren Drogenbestimmung gehören?
Lieber Teefreunde,
da Mila uns ja oben geschrieben hat, woran Tee zu erkennen ist und sie uns Bonnern im Oktober eine sehr schöne Einweisung in die Drogenuntersuchung und Bestimmung gegeben hat, dachte ich: versuch's halt mal.
Also flugs eine ordentliche Brise Ostfriesenmischung in den Mörser und frisch ans Werk! ;-)
Zur Aufbereitung trockener pflanzlicher Drogen habe ich mir folgendes gemerkt:
- Mörsern der Probe (nicht zu fein, sonst zerstört man, was man sehen will)
- Bleichen einer kleinen Menge der gemörserten Probe mit Chloralhydrat unter leichtem Erhitzen
(gemäß DAB eigentlich 80%, hatte ich leider nicht - eine geringer Konzentration musste reichen)
- Deckglas drauf und ab unter das Mikroskop
Bild 1: Vorbereitung der trockenen Probe
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24864_10773442.jpg) (http://img5.imagebanana.com/)
Auf dem rechten Objektträger übrigens der Versuch, mit Klorix zu bleichen - hoffnungslos.
Nun darf man sich die Untersuchung einer solchen Probe nicht so vorstellen, wie bei der Betrachtung eines schönen dünnen Schnitts, wo man die unterschiedlichen Gewebe durch eine passende Färbung quasi auf dem Präsentierteller serviert bekommt.
In der Regel durchforscht man einen schönen Sutsch in viel zu großer Schichtdicke nach relevanten Merkmalen. Das ist natürlich vergleichsweise einfach, wenn man weiß, wonach man suchen soll.
Es wird in meinen laienhaften Vorstellung aber schnell schwierig, wenn es darum geht, unbekannte Verunreinigungen oder ein Drogengemisch (Kräutertee) zu identifizieren. Daher meinen Respekt an die Pharmazeuten und PTA, die diese Kunst beherrschen.
Wie immer kurz die Technik:
- Leica DM E mit N- und C-Plan Objektiven (Vergrößerung siehe Bildbeschreibung)
- Canon A520 an Leica Periplan mit dem Herrmannschen Adapter
- Stacken mit Zerene Stacker (Build 07.2009)
- Bildbearbeitung mit XNView (Korrektur des Schwarz- und Weisspunkts,
Größe angepasst und leicht nachgeschärft)
Im Versuch, einen Eindruck von den bei der Drogenuntersuchung zu erwartenden Bildern zu bieten, habe ich die 'unproduktiven' Teile des jeweiligen Bildausschnittes stehen lassen.
Wonach also bei den fermentierten Blättern der Teepflanze (Camellia sinensis) (http://de.wikipedia.org/wiki/Tee_%28Pflanze%29) suchen:
Zitatzur Drogenidentifikation von Schwarzem Tee (Theae nigrae folium):
einzellige, dickwandige, der Epidermis anliegende Borstenhaare und
charakteristisch verzweigte Idioblasten des Mesophylls (Astrosklereiden).
Das sollte zu machen sein:
Bild 2: die anliegenden Borstenhaare bei einhundertfacher Vergrößerung (aufgrund der räumlichen Lage ein Stapel aus 54 Bildern)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24864_15042842.jpg) (http://img5.imagebanana.com/)
Bild 3: Der aufgebrochene Zellkörper eines Astrosklereide - oberhalb Teile eines Leitbündels; Vergrößerung 200x, Stapel aus 19 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24864_5839282.jpg) (http://img5.imagebanana.com/)
Bild 4: ein "Finger" eines Astrosklereiden, ebenfalls bei einer Vergrößerung von 200x, Stapel aus 7 Bildern
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24864_61441114.jpg) (http://img5.imagebanana.com/)
Bild 5: der selbe Bildausschnitt in polarisiertem Licht (mit der bekannten Bildschwäche der A520). Es leuchten auch jede Menge Drusen auf, die aber wohl keine Bestimmungsrelevanz haben.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24864_13386714.jpg) (http://img5.imagebanana.com/)
So, ich hoffe, ich habe nichts falsch gemacht! ;D
Herzliche Grüße
Jörg
Lieber Jörg,
das ist wunderbare Dokumentation! Vielen Dank für die Erklärungen und die fantastischen Fotos
und Dir,
lieber Klaus,
ebenfalls vielen Dank für die super Bilder!
Herzliche Grüße
Mila
Hallo Jörg,
vielen Dank für die sehr, sehr beeindruckende und lehrreiche Präsentation!
Was mich etwas beunruhigt, ist, dass meine Teebilder, von der Bildqualität mal abgesehen, Deinen gar nicht ähnlich sehen. (Heterophyllie? Unterschiedliche Teesorten (sehen Assam und Darjeeling so unterschiedlich aus? Habe ich ein Unkraut in meinem Tee erwischt?)
Wenn ich Chloralhydrat hätte, würde ich mir meinen Tee gleich noch mal nach deinem Rezept vornehmen.
Gruß, Oliver
Lieber Oliver,
erst mal vielen Dank für Dein Lob!
Laut Wikipedia handelt es sich bei Darjeeling und Assam um zwei unterschiedliche Varietäten:
ZitatDie Teepflanzen wurden traditionell in zwei Varianten kultiviert: als Camellia sinensis var. sinensis (strauchwüchsiges, kleinblättriges, kälteresistentes Hochland-Gewächs) hauptsächlich in China und Darjeeling, während die erst 1830 in Assam entdeckte, baumwüchsige Camellia sinensis var. assamica (schnellwüchsiger, großblättriger als die Varietät sinensis) z. B. im übrigen Indien und in Sri Lanka dominierte. Diese beiden reinen Sorten werden weltweit immer mehr von Hybriden zurückgedrängt.
Andererseits glaube ich nicht, dass es so bedeutende Unterschiede gibt - da müsste man zumindest unterschiedliche Arten annehmen.
Da die Blattoberseite der Teeblätter glänzend und glatt ist (Bild aus Wikipedia Commons):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24868_63224576.jpg)
würde ich vermuten, dass Du uns eben diese gezeigt hast, während ich natürlich darauf aus war, die von Mila beschriebenen Erkennungsmerkmale zu finden und nur Bruchstücke beachtet habe, die mit der behaarten Blattunterseite zum Objektiv in meiner Probe lagen.
Chloralhydrat bekommst Du in der Apotheke - als Schlafmittel. Wenn Du sagst, wozu Du es benötigst und dein Apotheker Dich kennt, sollte das kein Problem sein.
Liebe Mila,
auch Dir vielen Dank für Dein Lob! Es fällt natürlich auf Dich zurück: hab' ich bei Dir gelernt. ;)
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
ich werde demnächst gleich mal in die Apotheke gehen und danach fragen.
Ich habe übrigens darauf geachtet Euch sowohl die Blattoberseite als auch die Unterseite (mit Spaltöffnung!) zu zeigen. Hättest du denn noch irgend ein Bild der ungebleichten Blätter? Zeigen die vielleicht ähnliche Zellstrukturen?
Gruß, Oliver
Hallo,
hier der link zu Chloralhydrat-Lösungen:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3299.0
viele Grüße
Mila
Lieber Oliver,
des Rätsels Lösung liegt wahrscheinlich in den unterschiedlichen Vergrößerungen und in der Tatsache, dass die Härchen recht leicht abbrechen (in meinem 'Sutsch' schwammen die auch massenweise lose rum - gut, die unsanfte Behandlung im Mörser hat wohl das ihre dazu beigetragen).
Relevant ist sowieso nur Bild 2, die Bilder 3 bis 5 zeigen Bruchstellen und somit das Blattinnere. Die dort ansatzweise erkennbare Zellstruktur der Epidermis (am besten zwischen 7 und 8 Uhr) sieht der in Deinen Bildern gezeigten ja recht ähnlich.
Leider habe ich meine Proben schon entsorgt und sie auch nur bis 200x betrachtet (beim 40er Objektiv klebte das Deckglas wegen der hohen Schichtdicke bereits an der Frontlinse).
Liebe Mila,
vielleicht kannst Du hier aufklären und auch noch die angekündigten Scans aus dem Lehrbuch einstellen?
Herzliche Grüße
Jörg
Ok, morgen nachmittag werde ich mich darum gerne kümmern, die beiden Abbildungen aus dem genannten Buch sind aber nicht berauschend.
Schwarzer Tee wird selten in der Apotheke als Droge eingesetzt, aber ich werde recherchieren.
Viele Grüße
Mila
Liebe Teefreunde,
nun also die versprochenen eingescannten Fotos, wobei ich mir gar nicht sicher bin: darf ich das eigentlich wegen des copyrights ???
Wenn nicht: flott löschen...
Das erste Foto ist aus "Teedrogen und Phytopharmaka", Wichtl, also dem bereits erwähnten Buch:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24902_43540685.jpg)
die weiteren Abbildungen sind aus "Mikroskopische Drogenmonographien", Hohmann, Reher, Stahl-Biskupp:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24902_13173773.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24902_55948883.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24902_34671792.jpg)
Viele Grüße
Mila
Liebe Mila,
danke für die Auszüge aus den Lehrbüchern!
In den Zeichnungen findet man schön die Struktur der von Oliver gezeigten Epidermis wieder und wie schon vermutet: bei der Vergrößerung muss nicht unbedingt ein Haar dabei sein. Der Darjeeling ist also echt.
Und mit meiner Arbeit muss ich mich auch nicht verstecken. ;)
Nur so am Rande: es geht auch schwarzweiss, der Informationsverlust hält sich in Grenzen ;):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/24916_26931618.jpg) (http://img5.imagebanana.com/)
Herzliche Grüße
Jörg
Zitat von: Fahrenheit in Dezember 04, 2009, 18:29:38 NACHMITTAGS
In den Zeichnungen findet man schön die Struktur der von Oliver gezeigten Epidermis wieder und wie schon vermutet: bei der Vergrößerung muss nicht unbedingt ein Haar dabei sein. Der Darjeeling ist also echt...
Wow. Da bin ich ja doch erleichtert.
Vielen Dank Mila, für die Aufklärung!
Oliver
Liebe Tee-Freunde,
gerade habe ich noch einmal meinen alten Krauter zur Hand genommen (Mikroskopie im Alltag, 5. Auflage). Auch darin findet sich auf den Seiten 22 ff einiges zum Tee.
Interessant: junge Teeblätter sind sehr stark behaart und besitzen kleinere Idioblasten mit dünneren Zellwänden.
Bei den älteren Teeblättern ist es umgekehrt: wenige Haare aber große Idioblasten mit dicken Zellwänden.
So informiert sind wir nun also auch in der Lage, zu prüfen, ob wir es mit einem qualitativ hochwertigen Tee (nur die jüngsten Blätter) oder eben geringerer Qualität aus älteren Blättern zu tun haben - wozu Einzelaufnahmen natürlich nicht ausreichen. :)
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
ich bin wirklich sehr beeindruckt, was Du so alles herausgefunden hast!!!
Offen ist aber doch noch die Frage, ob man mit dem Mikroskop zwischen Assam und Darjeeling unterscheiden kann, oder?
Das unersuche ich dann vielleicht mal, wenn ich dieses Chloralhydrat habe.
Oder vielleicht reicht ja schon etwas Zitronensaft um Teeblätter aufzuhellen?... Hab ich aber leider auch grad nicht da...
Gruß, Oliver
Guten Abend,
guck(t) mal bei der Systematik:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tee_%28Pflanze%29
da wird ein bisschen geschrieben zur Unterscheidung,
viele Grüße
Mila
Hallo Mila,
dort steht:
"var. sinensis - Unterseite der Blätter und Außenseite der Kelchblätter unbehaart, Blattspitze stumpf. Durch die Kultivation weit verbreitet."
Das bedeutet, dass meine Abbildung ja gar keine Härchen aufweisen konnte, weil Darjeeling ja zur Gattung Camellia sinensis var. sinensis gehört.
Von einer der anderen Sorten habe ich selber ein Bild gemacht, als ich vor ca. 4 Jahren mal in Südchina war:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/25080_64798987.jpg)
Das könnte dann z.B. Assam sein.
Das wird dann wohl Assam sein.
Gruß, Oliver
Hallo Oliver,
na da haben wir doch wieder etwas gelernt, ich hatte auch vorhin erst bei Wiki geschaut, für mich war Thea sinensis eben Thea sinensis, Unterschiede nur im Anbaugebiet. Jetzt bin ich auch schlauer. Schwarzer Tee ist keine offizinelle Droge, habe ich auch noch nie mikroskopiert.
Schön, dass es dieses Forum gibt: so viel Neues zu entdecken, so viele Anregungen, Ideen, Dokus und Fotos, toll!
Viele Grüße
Mila
Guten Abend liebe Tee-Freunde,
ja, das passt. Friesentee wird ja üblicherweise mit den kräftigen Assam-Teesorten zusammengestellt.
Im Krauter gibt es zwar Hinweise zur Entwicklung der Blattbehaarung mit dem Alter des Blattes, aber nichts zu den Varietäten.
Ich würde mal vermuten wollen, dass Herr Krauter seinerzeit neben den üblichen trockenen Teeblättern vielleicht noch Zugriff auf Teepflanzen in einem botanischen Garten hatte, der aber nur über eine Varietät verfügte. Das müsste dann Camellia sinensis var. assamica oder eine der anderen beiden behaarten Varietäten gewesen sein.
Aber auch Milas Fachliteratur lässt sich nicht über die Varietäten aus ...
Herzliche Grüße
Jörg
Zitat von: Druse in Dezember 06, 2009, 21:17:13 NACHMITTAGS
Hallo Oliver,
na da haben wir doch wieder etwas gelernt, ich hatte auch vorhin erst bei Wiki geschaut, für mich war Thea sinensis eben Thea sinensis, Unterschiede nur im Anbaugebiet. Jetzt bin ich auch schlauer. Schwarzer Tee ist keine offizinelle Droge, habe ich auch noch nie mikroskopiert.
Schön, dass es dieses Forum gibt: so viel Neues zu entdecken, so viele Anregungen, Ideen, Dokus und Fotos, toll!
Viele Grüße
Mila
Hallo Mila,
nett zu hören. Vielen Dank. (...OT entfernt ;))
Herzliche Grüße,
Oliver
Noch ein kleiner Nachtrag:
Ein aufmerksamer Rätselfreund schrieb, natürlich nicht ganz zu Unrecht:
Zitat von: ... in Dezember 03, 2009, 11:39:42 VORMITTAG
Lieber Oliver,
...
An dem etwas diffusen Teeblatt gab es ja keine extra Merkmale, wo man jetzt hätte eindeutig auf Tee und nicht Salat kommen können!
Das hat mich neugierig gemacht, wie ein Salatblatt wirklich aussieht und da meine Frau heute einen Salatkopf mitgebracht hat, gibt es hier noch die
Oberseite von Lactuca sativa mit 40er Objektiv:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26082_28954216.jpg)
und die Unterseite Lactuca sativa mit 40er Objektiv:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26082_27871347.jpg)
Gruß, Oliver
Hallo Oliver
ich erinnere mich an das erste Bild, das ich hier im Forum voller Stolz gebracht habe. Damals wurde ich nieder gemacht, weil ich so eine Briefmarkengröße gezeigt habe. Ich hatte als ausgewiesener Rechnerexperte schlicht keine Ahnung (hat sich nur geringfügig geändert 8)) wie ich das größer bekomme.
Das war es:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/26090_59739221.jpg)
und man glaubt es kaum: dafür wurde ich dann gelobt, obwohl es das selbe Bild ist. Es gab Leute, die haben behauptet, dass man da einfach mehr erkennen kann! ;D
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/26090_52743664.jpg)
Falls Du EDV-Hilfe brauchst - frag bitte einen ders wirklich kann - nicht mich. Aber ich glaube nicht, dass es nötig ist - du wolltest nur Speicherplatz sparen! ;)
Hallo Klaus,
nein, ich wollte die Salatblätter möglichst so ähnlich wie das Eingangsfoto aussehen lassen ;D
Aber ich verstehe was Du sagen willst und Du hast damit natürlich recht, wie ich unumwunden zugebe...
Wie hat der Künstler dieses Diatomeenbildes das denn eigentlich so ordentlich legen können?
Gruss, Oliver
Hallo Oliver,
schön, dass Du es verstanden hast.
Es erübrigt sich nämlich über Details der Strukturen zu diskutieren, wenn man 2 Matschbilder nebeneinander legt!
ZitatWie hat der Künstler dieses Diatomeenbildes das denn eigentlich so ordentlich legen können?
Es war eine Künstlerin, sie hat es bei Ihrem Vater Albert Elger gelernt.
Matthias B. hat im Mikrokosmos Heft 1/2007 einen schönen Artikel geschrieben über Möller und seine Kunst Legepräparate herzustellen.
MK-Leser wissen mehr! :D
Hallo
Kann mir jemand den besagten Artikel als PDF senden?
Ich bin leider erst seit 2009 Mikrokosmosleser.
Gruss Horst
Zitat von: Horst Isele in Dezember 15, 2009, 10:53:09 VORMITTAG
Hallo
Kann mir jemand den besagten Artikel als PDF senden?
Ich bin leider erst seit 2009 Mikrokosmosleser.
Gruss Horst
Nur so als kleiner Geheimtipp:
http://www.amazon.de/Diatomeen-19-Jahrhundert-Typenplatten-Salonpräparate/dp/3937783407
Sehr empfehlenswert, wenn einen das Thema interessiert.
Gruß Sascha Buchczik
Hallo,
hier kann man auch nachlesen, wie man Diatomeen gelegt hat: http://www.geo.de/GEO/kultur/veranstaltungen/55124.html
(mit Pferdehaaren)
Gruss, Oliver
Hallo Horst,
das Buch das Sascha da anpreist ist sein Geld wirklich wert, dann brauchst Du auch den MK-Artikel nicht.