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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: jochen53 in Dezember 09, 2020, 15:27:18 NACHMITTAGS

Titel: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: jochen53 in Dezember 09, 2020, 15:27:18 NACHMITTAGS
Hallo,

am 4-fach Revolver meines Laborlux1 (Bj. 1952) habe ich 3 Original Leitz Achromaten, ein Nr. 3 (10/0,25), ein Nr. 6 L (45/0,65) und ein 25/0,65 neueren Datums. Die 3 sind nicht parfokal, beim Wechsel von einem zum nächsten Objektiv ist das Bild absolut weg, beim einen nach oben, beim anderen nach unten, man muß ziemlich stark nachfokussieren. Das 3,5/0,10 möchte ich da nicht mit einbeziehen, die ganz schwachen Objektive muß man ja fast immer etwas nachfokussieren. Kann man da selbst etwas nachjustieren oder passen die nicht an jedes Stativ?

Viele Grüße, Jochen.
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: Bob in Dezember 09, 2020, 15:41:35 NACHMITTAGS
Hallo Jochen,
die Parfokalität hängt von der Länge zwischen Objektivflansch und Zwischenbild ab. Beil Leitz alt hatten die Okulare 18mm Abgeichlänge. Verwendest Du andere Okulare (fast alle mit kürzerer Abgleichlänge), stimmt die Parfokalität nicht mehr, besonders bei den schwachen Objektiven. Ein Leitz endlich neu Okular hätte z.B. 10mm Abgleichlänge, das wären 8mm Unterschied. Was für Okulare verwendest du denn?

Viele Grüße,

Bob
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: jochen53 in Dezember 09, 2020, 15:55:40 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

danke, Objektive, Okulare (Periplan 10x alt, "Schlüsselloch"), Stativ, Bino-Tubus mit Tubusfaktor 1,25 x, alles ist Original Leitz für 170 mm TL, 37 mm OAL und 18 mm OkAL.

Jochen

Korrektur: Es muß natürlich 37 mm OAL heißen. 45 mm wäre ja für TL 160 mm und OkAL 10 mm.
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: Bob in Dezember 09, 2020, 16:05:12 NACHMITTAGS
Was mich wundert: Im Jahre 1952 Objektivbezeichnungen 3 und 6 - klingt für mich altmodisch. Ist da evtl. ein Auflichtobjektiv zwischen? Die hatten oft abweichende Tubuslängen. Lade doch mal Fotos von Mikroskop und Objektiven hoch.
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: jochen53 in Dezember 09, 2020, 16:49:41 NACHMITTAGS
Hallo Bob,

danke. Du kennst anscheinend die früheren Bezeichnungen der Leitz Objektive nicht. Schau Dir mal einen der "Waschzettel" an, die in den Schränken damals jedem Gerät beigefügt wurden. Es sind selbstverständlich alles Durchlichtobjektive, 2 davon sind sogar von dem renommiertesten Leitz-Kenner aus diesem Form.

Jochen
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: HCLange in Dezember 09, 2020, 17:21:16 NACHMITTAGS
Hallo Jochen,

die beiden ersten Achromaten haben Abgleichlänge 37mm, die können nicht parfokal sein zum neueren 25/0,65.
Mit der Verwendung von "PLEZY"-Zwischenringen mit Optik kann man sie passend abgleichen zu den AL 45 -Objektiven.
Das 3,5/0,10 sollte, je nach Alter, zu einer der beiden Gruppen parfokal sein. Lediglich die älteren schwächeren Objektive hatten einen sehr viel längeren Abgleich.

Herzliche Grüße
Christoph
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: jochen53 in Dezember 09, 2020, 17:41:30 NACHMITTAGS
Hallo Christoph,

Leitz hat dann wohl das Objektiv falsch graviert, die Optik in eine falsche Fassung eingesetzt und ortholux ist das nicht aufgefallen. Es sind definitiv alles 170 mm Achromaten.
Offensichtlich gab es zu verschiedenen Zeiten verschiedene Toleranzen und Abgleiche oder Paarungen von Revolvern, Tuben und Objektiven.
Aber trotzdem vielen Dank, Jochen
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: HCLange in Dezember 09, 2020, 18:35:43 NACHMITTAGS
Hallo Jochen,

da wirfst du etwas durcheinander :

Tubuslänge 170 bedeutet, daß das Zwischenbild 152mm hinter dem Objektiv entsteht, und mit einem Okular der Abgleichlänge 18mm aufgefangen wird.
Objektive mit Tubuslänge 170 gab es mit Abgleichlängen von ursprünglich 37mm (bis auf die Objektive < 3,5x - die hatten mehr als 60mm) und später 45mm.

Herzliche Grüße
Christoph
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: Diana1982 in Dezember 09, 2020, 20:35:33 NACHMITTAGS
Hallo Jochen,

Füg doch trotzdem mal ein Gruppenbild an!

Sollte die Parfokalität (wie ganz oft) nur etwas abweichen (und nicht an komplett verschiedenen Abgleichlängen liegen), kann man das ggf. nachjustieren. Kommt aber aufs Objektiv an.

LG Diana
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: Diana1982 in Dezember 09, 2020, 20:56:27 NACHMITTAGS
...und weils bei mir neulich auch so war:
Prüfe mal, ob bei dem längsten Objektiv die Hülse um die Frontlinse herum nicht vielleicht locker sitzt, sondern fest angeschraubt ist.

LG Diana
Titel: Re: Parfokalität bei Leitz Objektiven und Revolvern
Beitrag von: jochen53 in Dezember 10, 2020, 09:42:11 VORMITTAG
Hallo Diana,

hier füge ich zwei Bilder bei von den Objektiven, die ich besitze. Es sind alles Leitz Achromaten für 37 mm OAL, 170 mm TL und 18 mm OkAL, allerdings unterschiedlichen Alters. Die 100er Ölimmersion und das 25er sind etwas neuer (Gravur Leitz Wetzlar), das 3,5er, 10er und 45er sind etwas älter (Gravur E. Leitz Wetzlar bzw. Ernst Leitz Wetzlar beim 3,5er). 25er, 45er und 100er sind gefedert, die Hülsen sind fest auf Anschlag geschraubt.
Die beiden, deren Fokus stärker vom 10er abweicht sind das 25er und das 40er.

Viele Grüße, Jochen.