Hallo zusammen,
habe vor einiger Zeit ein Zeiss DIC alt erworben und jetzt wieder aktiviert.
Mein Problem: Ich bekomme die Null-Linie bei gekreuztem Polarisator/Aanalydator
einfach nicht hin, und finde auch den dunklen Streifen auf der Hinterlinse des Objektivs nicht,
dementsprchend ist auch das mikroskopische Bild nicht so, wie es sein soll.
Alles Zentrieren und Einstellen bringt nichts .Ich habe den Eindruck, daß die Ausrüstung nichts
für Unerfahrene ist. Ich bewundere die DIC Bilder im Forum mit dem ruhigen, dunklen Hintergrund,
und frage mich, ob dieses Ergebnis mit meiner Ausrüstung überhapt zu erreichen ist.
Kann mir jemand weiterhelfen?
Freundliche Grüße
Hans-Dieter
Hallo Hans-Dieter,
an welchem Stativ hast du die Einrichtung montiert?
Gruss Arnold
Hallo Hans-Dieter -
bitte beschreibe die Bestandteile Deiner Ausrüstung genau!
Frohes Fest
Rolf
Hallo Hans-Dieter,
hier findest Du eine Anleitung zum alten endlichen Zeiss-DIK, die ich mal verfasst habe: https://drive.google.com/file/d/1HfVbP43OcvQIvgGmFSQbmc4VhlDENkz5/view?usp=sharing (https://drive.google.com/file/d/1HfVbP43OcvQIvgGmFSQbmc4VhlDENkz5/view?usp=sharing)
Arbeite die mal durch und gucke, ob Du dann besser zurecht kommst.
Viele Grüße,
Bob
Hallo,
zunächst einmal sichergstellt werden, dass die Komponenten zu einander passen. Die Referenz für die Zeiss-DIKs ist immer noch dieser Beitrag (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2567.msg14933#msg14933) von Michael Zölffel.
Wenn sichergestellt ist, dass die Komponenten alle zueinander passen, muss überprüft werden, ob die Ausrichtung der Prismen korrekt für den Mikroskoptyp ist. Und dann gibt es (ich spreche aus eigener Erfahrung! ;)) einige "pitfalls", die einen zur Verzewiflung treiben können. Dazu gehört zum Beispiel beim "neuen" DIK, dass man an Tubuskopfgeräten den Objektivrevolver veschieden einsetzen kann (nach vorn oder nach hinten geneigte Objektive). In einer Position funktioniert der DIK, in der anderen nicht (außer, man setzt die Prismen um). Diese Tücke hat mich schon einmal zur Verzweiflung gebracht. Ich meine, dass man auch bei "Alt-DIK" den Zwichentubus unterschiedlich auf das Stativ setzen kann (wenn es sich um ein Standard-Stativ handelt) und es dann auch nicht funktioniert. Dann gibt es Zwischentuben mit verschiedener Bauhöhe, von denen auch nicht alle geeignet sind.
Mein Rat: Wenn es nicht funkioniert, zeig am besten Bilder. Vom ganzen Mikroskop, vom Kondensor, ggf. von der Prismenposition im Kondensor etc.. So kommen wir dem Fehler am ehesten auf die Spur.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo, Hans-Dieter,
diese Frage ist schon einmal vor einigen Jahren gestellt worden, aber m.W. im Sande verlaufen.
Bei einem richtig eingestellten Dik (mit kondensorseitigem Prisma, also nicht mit einer Spaltblende), egal, ob DIK alt oder DIK neu, siehst Du keine scharfen Interferenzstreifen, weil diese sehr gespreizt sind. So findest Du auch nicht explizit die Nulllinie, sondern mehr einen grauen Bereich.
Beim neuen Dik wird die Nulllinie, der schwarze Balken, durch objektivseitige Prismendrehung soweit gespreizt, bis das konoskopische Bild ganz homogen grau ist.
Zeig doch einmal ein DIK-Bild, wie Du es am Mikroskop erlebst.
Grüße von Jürgen
Hallo zusammen,
Vielen Dank für Eure Ratschläge.
Das Ganze hat sich zu meiner Zufriedenheit entwickelt- ich habe nach der Zeiss Druckschrift für das
Standard RA den dort empfohlenen Setup durchgeführt: Ausbau aller optischen Teile, Einstellen der
Nulllinie, Einbau der optischen Teile, zentrieren des Kondensors usw. hat alles einwandrei geklappt.
Ich bekomme einen dunklen, farblosen Hintergrund.
Die hintere Objektivlinse zeigt dabei einen streifenförmigen, grauen Bereich, wie Jürgen erwähnt hat.
Beste Grüße
Hans-Dieter
Hallo, Hans-Dieter,
und was war der ,,springende Punkt" gegenüber den vorherigen Einstellungen? War es die Orientierung der Polfilter? Die Orientierung des zentralen Schiebers im Zwischentubus? War es eine falsche Zuordnung der Kondensorprismen zum Objektiv?
Kannst Du uns vielleicht die Nummer der entscheidenden Zeiss-Druckschrift verraten?
Dein Rezept : Ausbau aller optischen Teile, Einstellen der Nulllinie! sagt zumindest mir nichts.
Beste Grüße von Jürgen
Hallo Jürgen,
ich kann keine Geheimnisse enthüllen. Die Zeiss Druckschrift lautet: Arbeits- und Forschungsmikroskop STANDARD RA
und hat die Nummer G 41-120/l-d, sie wurde mit dem Mikroskop ausgeliefert. Das Ausbauen der Optik hat lediglich den
Sinn, die Nulllinie exakt festzulegen, habe ich getan, weiterhin habe ich den Analysator besser ausgerichtet, das Leuchtbild
des Kondensors exakt zentriert, und es hat geklappt, letzlich war es eine Frage der Einstellung. Ich bin mit dem Ergenis sehr
zufrieden.
Freundliche Grüße
Hans-Dieter
Hallo,
ich denke, dass Jürgen nicht weiß, was Du mit der Nulllinie meinst - ich kenne den begriff in bezug auf die Einstellung am Mikroskop auch nicht. Was meinst Du denn genau damit? Die maximale Dunkelstellung der Polarisatoren?
Hezrliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
mit dem Begriff Nulllinie kann ich schon etwas anfangen. Es ist der dunkle Streifen in der Mitte der Interferenzstreifen. Verwirrt hatte mich Hans- Dieters Formulierung: "Ausbau aller optischen Teile!". Allerdings sind der Polarisator und der Dik-Schieber auch optische Teile, um die es aber bei der Einstellung geht.
Fazit: Die ganze Einstellungsgeschichte scheiterte an der nicht exakten Einstellung des Polarisators zum zentralen DIK-Schieber und diese Einstellung ist am einfachsten, wenn keine anderen optischen Bauteile dazwischen liegen.
Die Bemerkung in der o.g. Druckschrift, dass man die Orientierung des Polarisators während der Arbeit mit dem Mikroskop öfter einmal kontrollieren sollte, ist schon wichtig.
Zur Orientierung des Polarisators noch folgendes: Hans-Dieter wird einen Schieber III haben, der von hinten in den Zwischentubus gesteckt wird. Die Orientierung des Polarisators ist klassisch Ost-West. M.Zölffel schreibt, dass der für die Tubuskopf-Mikroskope gebaute Schieber II auch für die Standardsysteme geeignet ist, wenn man den Zwischentubus um 180° dreht, so das der Schieber II von Süd-West nach Nord-Ost läuft. Da ich es bislang bei allen Gebrauchsanleitungen noch nicht gelesen habe (und hoffentlich nicht überlesen habe), möchte ich einmal darauf hinweisen, dass bei einer solchen Anwendung der Polarisator dann um 90° in Nord-Süd-Richtung eingestellt werden muss. Die notwendige 45° Orientierung zum Dik-Prisma wird dadurch beibehalten nur entgegengesetzt.
Vielleicht kann dieser Hinweis von Achromat und Bob bei Ihren jeweiligen Beiträgen ergänzt werden.
Beste Grüße von Jürgen aus Hagen
Hallo Jürgen,
ich bin in meiner Anleitung von dem Polarisator in selbsgedrucktem Halter ausgegangen, den ich verwende, und der keine Kennzeichnung der Orientierung hat. Den drehe ich so zurecht, dass der Effekt am intensivsten ist, und dass tritt beim IIer-Schieber im gedrehten Tubuskopf dann um 90° veretzt auf. Da viele alte Zeiss-Polarisatoren delaminiert sind und durch andere ersetzt wurden, scheint mir das ein ganz zweckmäßiger Ansatz zu sein. Ich wollte die Anleitung auch kurz halten, um nicht für noch mehr Verwirrung zu sorgen.
Eigentlich ist der alte Zeiss DIC ja einfach und unkompliziert zu bedienen, aber erst, wenn man in einmal verstanden und sich daran gewöhnt hat.
Viele Grüße,
Bob
Guten Morgen,
weil es aufgrund von Delaminationen kaum unbeschädigte Originalsets gibt, sich sind die beleuchtungs- und abbildungsseitigen DIK-Prismen auch oft nicht optimal aufeinander abgestimmt, was sich in unschönen Helligkeitsgradienten bemerkbar macht.
Abhilfe: einfach jeden 3er-Schieber kaufen und horten. ;D oder einfach mal das Prisma im Schieber ausrichten.
Viele Grüße,
Erik
Hallo Erik,
hast Du das schon mal gemacht?
Mein Eindruck war übrigens, dass die Teile vom alten unendlichen DIK eher nicht so zu Delaminationen neigen. Aber die beschädigten zirkulieren wohl vermehrt auf dem Gebrauchtmarkt.
Viele Grüße,
Bob
Hallo -
nachdem ich schon mit Zeiss DIK uralt, alt, Axio neuer, Axio neu mikroskopiert und zahlreiche Gebrauchtteile erworben habe, gewann ich den Eindruck, dass eine Delamination in den Prismen meist schon recht brutal sein muss, bevor man was merkt. Schieberchen im Bildstrahlengang sind da natürlich empfindlicher, aber die Delaminationen sehen oft schlimmer aus als sie sich nachher auswirken.
In geringerem Maße ist das ja auch bei Objektiven der Fall, bei denen das Aussehen einer Delamination nicht immer mit ihrem optischen Effekt korreliert ist.
Im übrigen ermöglicht das auch oft einen preislich erschwinglichen Einstieg in den DIK ...
Viele Grüße
Rolf
Hallo Bob,
ja, es hat zu einer erheblichen Verbesserung geführt.
Viele Grüße,
Erik