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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: marcgsxfnb87 in Dezember 30, 2020, 23:52:31 NACHMITTAGS

Titel: Farbfilter
Beitrag von: marcgsxfnb87 in Dezember 30, 2020, 23:52:31 NACHMITTAGS
Guten Abend ins Forum,

ich bin gerade auf der Suche nach einer günstigen Lösung für o.g. Problem. Ich arbeite (noch) nicht so professionell, das sich einsetzbare Farbfilter oder dergleichen lohnen würden, daher hab ich mal bei ebay geschaut und würde gern eure Meinung lesen. Also was haltet ihr davon, um kontrastreichere und evtl. sogar differenzierbare Bilder zu bekommen, von solchen Folien?
Falls jemand andere Foliensätze kennt, können diese natürlich gern genannt werden :)

https://www.ebay.de/itm/20Stk-Farbkorrektur-Farbfolien-Transparent-Blitz-Speedlite-GEL-Farbfilter-Set-DE/274139250750?hash=item3fd3f9003e:g:pYAAAOSwfzJd8I2k

https://www.ebay.de/itm/20pc-Farbfolien-Farbfilter-Filterset-Gel-Filte-Blitz-Speedlite-fur-DSLR-Kamera/274579257528?hash=item3fee32f8b8:g:~coAAOSwIy1fs5PO




Liebe Grüße

Marcus
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: mlippert in Dezember 31, 2020, 02:45:47 VORMITTAG
Naja, wenn es bunt werden soll, dürften die schon funktionieren. Die Transmission kennt natürlich keiner. Was willst Du denn "einfärben"?
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: Gerd Schmahl in Dezember 31, 2020, 09:00:52 VORMITTAG
Hallo Marcus,
diese Folien sollten schon geignet sein, um z.B. eine Reinberg- oder Kontrastfarbenbeleuchtung (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=35744.msg261415#msg261415) zu basteln.
Um sich Filter für die 3-D-Mikroskopie am normalen Durchlichtmikroskop  (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13119)zu bauen, solltest Du vielleicht gleich ein Päckchen Rot-Cyan-Brillen (https://www.amazon.de/PEARL-Anaglyphenbrille-praktischen-5er-Spar-Paket-Anaglyph-3D-Brille/dp/B005RXIJPI/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=Rot-Cyan-brille&qid=1609401429&sr=8-5) kaufen und diese zerschnippel. So eine Brille braucht man sowieso, um die schönen Anaglyphenbilder im Forum ansehen zu können, die manche Mikrofreunde hier einstellen.
Einfach nur farbige Filter einsetzten und in einfarbigem Licht zu mikroskopieren, das macht man eigentlich nur in wenigen Fällen. Meist dienen einfarbige Filter dazu, das verwendete Licht für bestimmte Verfahren anzupassen, z.B. um mit einem strengen Grünfilter die Halos beim Phasenkontrastverfahren zu minimieren oder das primär gelbliche Licht einer Glühlampe mit einem hellblauen Filter dem Tageslicht ähnlicher zu machen.
An welchem Mikroskop willst Du die Filter anwenden?
Beste Grüße
Gerd
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: marcgsxfnb87 in Dezember 31, 2020, 12:34:55 NACHMITTAGS
Hallo Gerd und danke für deine Antwort,

also um Bastelei geht´s mir eigentlich noch gar nicht. Da diese Folien ja eine Art "Griff" haben, wollte ich sie sehr simpel anwenden... sprich entweder über die Lampe, über den Kondensor oder zwischen Objekt und Objektiv legen/halten... ggf. kann man das ja auch in Kombination mit mehreren Filtern machen.

Anwenden wollte ich es an beiden Mikroskopen. Habe jeweils von Bresser ein Stereo 20-80x und ein Durchlicht Researcher Trino, also beides keine Königsklasse, für meine Zwecke aber ausreichend :)



Grüße

Marcus
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: Gerd Schmahl in Dezember 31, 2020, 12:55:17 NACHMITTAGS
Hallo Marcus,
Zitatwollte ich sie sehr simpel anwenden... sprich entweder über die Lampe, über den Kondensor oder zwischen Objekt und Objektiv legen/halten... ggf. kann man das ja auch in Kombination mit mehreren Filtern machen.
Das kann man natürlich machen, bringt aber außer dass alles mehr oder weniger gleich gefärbt erscheint, nicht all zu viel. Da ist es schon sinnvoller den Beleuchtungskegel mit undurchsichtigem Material teilweise abzuschatten und so ein Schieflicht zu erzeugen, wie z.B. einer Kreutzblende (https://de.wikipedia.org/wiki/Kreutzblende). Dadurch erscheinen die Objekte leicht plastisch. Die verlinkte Reinberg- oder Kotrastfarbenbeleuchtung ist ebenfalls ein echtes Kontrastverfahren, da es Objekt und Hintergrung mit jeweild anderen Farben beleuchtet und so gegeneinander abgrenzt.
Meine Frage nach Deinem Mikroskop bezog sich nicht auf die ("Königs-")Klasse, sondern mir ging es darum, wo man dort Filter plazieren kann. Ein klassisches Durchlichtmikroskop mit einem Kondensor und einem Filterhalter erlaubt eigentlich immer, mit relativ einfachen und preiswerten Mitteln Filter selber herzustellen und damit neben dem normalen Hellfeld noch Dunkelfeld, Reinberg (farbiges "Dunkelfeld"), Schiefe Beleuchtung und Polarisationskontrast zu realisieren.
Beste Grüße und viel Freude an den bunten Bildern!
Gerd
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: marcgsxfnb87 in Dezember 31, 2020, 14:39:15 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

einen Dunkelfeld-Kondensor habe ich sogar dazu, ebenso habe ich schon die schiefe Beleuchtung getestet. Mir geht´s auch weniger um plastische Objekte, sondern wirklich darum, gewisse Sachen einfach zu filtern.

ZB mit Kongorot zum Nachweis einer Amyloidose... hier braucht man ja eine Polarisationseinrichtung, die man mit einfachen Filtern sicher nicht hinbekommt, aber im Prinzip meine ich derartige Anwendungen.
Ob meine Kondensoren einen Filtereinschub haben, kann ich nicht sagen, da müsste ich die erstmal genauer drauf angucken oder ich zeige mal ein Foto.



Grüße

Marcus
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: Peter Reil in Dezember 31, 2020, 16:23:18 NACHMITTAGS
Hallo Marcus,

das was du bräuchtest, sind Polfilter. Diese gibt es auch als günstige Folien zum Selbstschneiden und funktionieren prima an jedem Mikroskop.
Man muss nur wissen, wo man die Filter platziert.
Damit könnte man auch die Kongorotfärbung sehen, die du ansprichst. (Wobei solche "Diagnosen" wohl weniger in die Hände von Hobbymikroskopikern gehören.)

Die von dir zuerst genannten Farbfilter bringen rein gar nichts! Die färben alles in einer Farbe, mehr nicht. Da kannst du auch irgendeine Folie von einer Verpackung nehmen (z. B. rote Folie von Mon Cheri) oder gefärbtes Glas einer zerbrochenen Flasche, farbige CD-Hüllen, Prospekthüllen, etc.... Die haben den gleichen Effekt.

Wenn du ein Bild deines Mikroskop zeigst, könnte man dir weiter helfen.

Freundliche Grüße
Peter
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: marcgsxfnb87 in Dezember 31, 2020, 16:45:51 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

so sinnfrei kann meine Lösung mit den Folien nicht sein, denn ich habe schon ein paar mal derart "gefiltert" und es klappt. Natürlich ist das nicht so professionell wie mit richtigen Filtern, das ist mir klar. Deshalb wollte ich ja eine Meinung zu den Sets haben...

Und zum Kongorot... dir ist hoffentlich klar, das man damit nicht nur Amyloidosen nachweisen kann, oder ? Das war jetzt ein klassisches Beispiel der Anwendbarkeit...

Ein Foto vom Mikro hab ich grad nicht, aber hier mal ein Link dazu:

https://www.bresser.de/Mikroskopie/Mikroskope/BRESSER-Researcher-Trino-40-1000x-Mikroskop.html

Das ist meins :)



Grüße

Marcus
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: Peter Reil in Dezember 31, 2020, 17:55:30 NACHMITTAGS
Hallo Marcus,

mit dem Bresser kannst du Polfilter verwenden. Trinotubus abnehmen, einen Filter oben am Stativ einlegen, Tubus wieder aufsetzen. Den zweiten Filter auf die Lichtaustrittsöffnung legen. Dort ist er verdrehbar, so dass du bei entsprechender Stellung durch die Okulare fast nur noch schwarz siehst (einfache Polarisation).
Als Beispiel hier die Rhizomorphen eines Pilzes im Längsschnitt:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/291631_25773083.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a-59megacollybiaplatye2ja4.jpg)
Bild im Hellfeld -> Hyphen laufen längs von oben nach unten, an den Rändern sieht man dunkle "Punkte",

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/291631_30631159.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a-60megacollybiaplaty9jk5y.jpg)
Bild mit Polfiltern -> An den Rändern sieht man, dass die dunklen Punkte aufleuchten -> es sind Kristalle


Zitat von: marcgsxfnb87 in Dezember 31, 2020, 16:45:51 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

so sinnfrei kann meine Lösung mit den Folien nicht sein, denn ich habe schon ein paar mal derart "gefiltert" und es klappt.

Möglicherweise reden wir aneinander vorbei. Aber ich habe noch nicht gesehen, dass sich bei einfarbigen Filtern irgendein Erkenntnisgewinn ergibt.
Vielleicht magst du uns mal ein solches Bild zeigen?

Freundliche Grüße
Peter

... der Kongorot fast täglich im Einsatz hat ....  ;)
Titel: Re: Farbfilter
Beitrag von: marcgsxfnb87 in Dezember 31, 2020, 18:35:49 NACHMITTAGS
Danke für die Bilder, sehen sehr gut aus :)
Da muss ich das Mikroskop erstmal genauer inspizieren, bin eigentlich nicht so der Bastler ^^

Kann gut sein... ich meinte einfach, das man, zB zusammen mit Färbungen, einfach kontrastreichere Bilder bekommt als ohne Filter. Hab hierfür auch schon diverse Filter aus der Fotografie genommen und es klappt.
Bilder einstellen wird schwierig, da ich keine Cam habe :o
Die müsste ich erstmal anschaffen, was mangels Budget noch etwas dauern könnte....