Hallo,
hat jemand die Möglichkeit mal ein Vergleichsbild eines Blutausstrichs mit und ohne Immersionsöl auf einem geeigneten Kondensor zu machen? Ist der Unterschied denn sichtbar?
Grüße,
Micha
Hallo Micha,
ich habe keine Auflösungsverbesserung bei der Ölimmerision vom Kondensor erkennen können.
Deshalb verzichte ich darauf.
Danach sind Kondensor und die Unterseite vom Objektträger mit Öl verschmiert.
Oben brauchst du nur einen klitzekleinen Tropfen und unten schwimmt das Öl zwischen Kondensor und Objektträger.
Von der Theorie soll die volle Leistungsfähigkeit des Kondensor nur gegeben sein, wenn er immergiert ist?
Vielleicht gibt es ja andere Erkenntnisse.
Liebe Grüße
Rudolf
Hallo -
man muss bedenken, dass durch die Verwendung eines nichtimmergierten Kondensors (Ap = 0,95), die Auflösung nicht auf die Kondensorapertur limitiert ist, sondern dass sich sozusagen ein Mittelwert zwischen Kondensor und immergiertem Objektiv einstellt.
Also z.B. bei Kondensor 0,95 und Objektiv 1,4 = 2,35/2 = 1,15.
Falls es sich nun nicht um ein (Forschungs)objekt handelt bei dem das letzte Quäntchen Auflösung einer Rolle spielt und auch alle anderen Parameter möglichst optimiert sind, kann man sich meist den Zusatzaufwand sparen, den das Ölen des Kondensors mit sich bringt.
Viele immergierte Grüße
Rolf
Bei den Blutausstrichen unserer Mibi wird der Kondensor nie immergiert.
Zu Rolfs Hinweisen möchte ich noch eine kleine Ergänzung hinzufügen: Je nach der Beschaffenheit des Beobachtungsobjektes wird ja oftmals sowieso nicht mit der maximalen Apertur des Objektives gearbeitet. Vielmehr wird zur Kontraststeigerung die beleuchtungsseitige Apertur des Kondensors mittels der Aperturblende mehr oder weniger reduziert. Geht man nach davon aus, dass man die Apertur des Objektives zur Kontraststeigerung um 1/3 reduzieren muss, würde man für das Objektiv mit einer numerischen Apertur von 1,40 sowieso nur eine Kondensor-Apertur von etwas über 0,9 benötigen. Insofern reicht dann auch die Apertur der nicht immergierten Frontlinse des Kondensor aus, um das Objektiv mit einer Apertur von ~ 0,95 zufriedenstellend auszuleuchten.
viele Grüße
Jochen
Hallo,
das Thema ist ein Mysterium. Also ich habe es noch nicht verstanden.
Ich muß abblenden, damit ich einen Kontrast wahrnehmen kann.
Blende ich ab, dann verliere ich Auflösung. Jochen schreibt: Man muß ablenden und die Apertur zur Kontraststeigerung um 1/3 reduzieren. 1/3x1,4 ~0,95
Immergiere ich nicht, dann schreibt Rolf, kommt eine gemittelte Apertur von 1,15 raus
Gibt es eine Möglichkeit die Apertur von 1,4 aus dem Objektiv rauszuholen, wenn man
a. den Kontrast durch eine bildsteigernde Methode(Software) erhöht, die Blende bleibt offen? und gleichzeitig
b. wenn man den Kondensor in Öl badet, also immergiert?
Und dann frage ich mich, ob die Konstruktion vom Kondensor so sinnvoll ist, weil wie schon erwähnt beim Objektiv ein Tropfchen Öl genügt. Konstruktionsbedingt muß man den Kondensor in Öl baden. Da wäre als Kondensatorersatz auch so eine Art Objektiv mit minimaler Berührfläche denkbar.
Auszug aus Kremer, Das große Buch der Mikroskopie, Seite 253, Auflage von 2002
9.1 Grundlegende Arbeits- und Präparationstechniken
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/293715_43527150.jpg)
Im Gegensatz dazu schreibt Klaus Henkel in seiner Mikrofibel auf Seite 120
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/293715_56200037.jpg)
Ich konnte noch nie einen Unterschied feststellen, weder mit Öl, Glyzerin oder Wasser?!
Klaus Henkel schreibt dazu:
Zitat Klaus Henkel, Seite 125 von der Mikrofilbel.
"Bei einem Ölimmersionsobjektiv muß man Immersionsöl zwischen Objektivfrontlinse und Deckglas brin-gen, sonst erhält man kein scharfes Bild. Und auch zwischen Objektträger und Kondensorlinse gehört Immersionsöl, weil sonst die Apertur und damit das Auflösungsvermögen des Objektivs nicht ausgenutzt werden kann und weil der Strahlengang des Kondensors so berechnet ist! Ohne Immersionsmittel hat ein Immersionskondensor keine höhere Apertur als 0,90 bis 0,95. Wenigstens mit Wasser sollte man ihn immergieren, aber bitte mit destilliertem bzw. sauber entsalztem."
Zumindest bei Auflösungstests oder Diatomeenbeobachtung sollte das ein Thema sein.
Liebe Grüße
Rudolf
Hallo Rudolf -
Du hast doch die Sachlage klar dargestellt!
Vielleicht hilft der nochmalige Hinweis weiter, dass bei Ratschlägen zur (sehr subjektiven) Bildqualität oft nicht klar zwischen Konstrastverbesserung+Verbesserung der Tiefenschärfe und Auflösungsvermögen unterschieden wird. Auch bei der digitalen Fotografie wird durch die grenzenlosen Bearbeitungsmethoden ja deutlich, dass das subjektiv optimale, kantengeschärfte Bild nicht das beste Auflösungsvermögen besitzt.
Wenn höchstes Auflösungsvermögen mit kompletter Immersion nötig ist, spielt der Gesamteindruck des Bildes eine geringere Rolle, da geht es um Einzelstrukturen.
Viele Grüße
Rolf
Hallo Rudolf
Wenn ich die volle Auflösung im Bild brauche darf weder die NA durch die Blende reduziert werden noch darf eine Luftschicht überbleiben. Das bedeutet zwei Mal Öl, Blutausstrich wird ja ohne Deckglas fotografiert ...
Die APO Objektive der letzten 40 Jahre verkraften das ohne Probleme.
Daher müssen viele Schichten fotografiert werden um einen Schärfeeindruck zeigen zu können.
Meine Ausstellungsbilder sind teilweise über einen Quadratmeter
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo,
es geht auch mit Wasser auf der Kondensorfrontlinse statt Immersionsöl, ist immerhin besser als ohne, Glyzerin wäre besser als Wasser, das läßt sich leichter reinigen.
Dieter Gerlach schreibt, ein normaler Trockenkondensor mit n.A. 0,95 reicht für normale Arbeiten aus, weil man ja ohnehin abblendet.
Bei meinem Ölimmersionsobjektiv Carl Zeiss West Plan 100/1,25 Öl m.I. kann ich an der eingebauten Irisblende die n.A. von 0,8 bis 1,25 einstellen.
Jochen.
Hallo zusammen,
der Vorteil des immergierten Kondensors ist ja dann, dass ich mir aus dem gesamten möglichen Aperturbereich die optimale Aptertur auswählen kann. Stelle ich dann fest, dass ich bei einem bestimmten Objekt immer deutlich abblende, kann ich mir zukünftig das immergieren schenken bzw. mich mit Wasser begnügen.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Jochen,
... Bei meinem Ölimmersionsobjektiv Carl Zeiss West Plan 100/1,25 Öl m.I. kann ich an der eingebauten Irisblende die n.A. von 0,8 bis 1,25 einstellen. ... (//http:///1,25%20%C3%96l%20m.I.%20kann%20ich%20an%20der%20eingebauten%20Irisblende%20die%20n.A.%20von%200,8%20bis%201,25%20einstellen.%20...)
dir ist aber schon klar, dass diese Iris nur dazu dient, bei Dunkelfeld, und nur dort, die Apertur des Objektives um das optimale Maß zu reduzieren, dem Kondensor anzupassen ?
Hallo Rolf,
ist das mit dem Mittelwert aus Objektivapertur und Konfensorapertur wirklich so? Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass ein Objektiv mit N.A 1,4 und trockenem Kondensor 1,4 tatsächlich eine Gesamtapertur von 1,4 liefern soll?
Herzliche Grüße
David
Hallo David,
einen Trockenkondensor mit NA 1,4 kann es nicht geben, die maximale Apertur eines Trockensystem liegt zwischen 0,9 und 0,95 (Stichwort Totalreflexion). Rolf hat ja vorgerechnet, dass die mit einem Objektiv mi NA 1,4 in Kombination mit einem Trockenkondensor erzielte Apertur des Gesamtsystems bei 1,15 liegt. Mi einem immergierten Kondensor 1,4 kann dagegen die volle Öffnung on 1,4 erreicht werden.
Hallo Jürgen,
danke, jetzt weiß ich wo mein Denkfehler war ! ::)
Viele Grüße
David
Zitat von: rlu in Januar 24, 2021, 16:02:07 NACHMITTAGS
Auszug aus Kremer, Das große Buch der Mikroskopie, Seite 253, Auflage von 2002
9.1 Grundlegende Arbeits- und Präparationstechniken
Im Gegensatz dazu schreibt Klaus Henkel in seiner Mikrofibel auf Seite 120
Hallo Rudolf,
da hat Herr Henkel sicher den besseren Ratschlag gegeben. Die Helligkeit über die Aperturblende zu regeln ist keine gute Idee in meinen Augen, da dann gleichzeitig das Bild verändert wird (Tiefenschärfe, Auflösung, Kontrast). Deshalb ist es sinnvoller, die Helligkeit über die Lampenregelung anzupassen, insbesonders bei den aktuellen LED-Beleuchtungen, da hier auch der Weißabgleich konstant bleibt.
Den Kremer finde ich ein sehr gutes Buch, das nach 20 Jahren halt einmal ein kleines Update gebrauchen könnte, aktuell wird bei jeder Auflage leider nur das Titelbild ausgetauscht.
Jürgen
Zitat von: Jürgen Boschert in Januar 24, 2021, 17:20:46 NACHMITTAGS
Hallo Jochen,
... Bei meinem Ölimmersionsobjektiv Carl Zeiss West Plan 100/1,25 Öl m.I. kann ich an der eingebauten Irisblende die n.A. von 0,8 bis 1,25 einstellen. ... (//http:///1,25%20%C3%96l%20m.I.%20kann%20ich%20an%20der%20eingebauten%20Irisblende%20die%20n.A.%20von%200,8%20bis%201,25%20einstellen.%20...)
dir ist aber schon klar, dass diese Iris nur dazu dient, bei Dunkelfeld, und nur dort, die Apertur des Objektives um das optimale Maß zu reduzieren, dem Kondensor anzupassen ?
Das war mir so nicht bewußt, aber vielen Dank.
Jochen
Hallo Micha und Mitforisten,
Zitat von: mlippert in Januar 24, 2021, 01:21:57 VORMITTAG
Ist der Unterschied denn sichtbar?
um auf die Frage zurückzukommen, ob ein Unterschied an Qualitäts- oder Auflösungsgewinn bei nicht immergriertem bzw. immergriertem Kondensor sichtbar ist, ist die Antwort tatsächlich nicht so ganz einfach. Meist hört man Kommentare wie "es kommt immer darauf an" was man machen will. Der Bildqualitätsunterschied ist bei Vitalbeobachtungen wie Tümpelwasserproben nicht immer leicht zu beurteilen, da solche Proben meistens von der Schichtdicke her höher sind, als z. B. Präparate von sog. Diatomeentestpräparaten. Man braucht eigentlich einen verlässlichen Standard. Ich benutze an meinem Zeiss AxioLab A1 einen achromatisch/aplanatischen Kondersor mit Klapplinse und der Apertur 0,9 (hier wird also nicht immergriert, weil das nichts bringen würde, da er nur Apertur 0,9 besitzt und somit ein typischer
Trockenkonsor ist). Dann habe ich mir zusätzlich den Abbe-Kondensor N. A. 0,9 - 1,25 angeschafft. Dieser wird am neuen Axiolab 5 verbaut, passt aber auch an mein etwas älteres AxioLab A1. Dieser Abbe-Kondensor mit der Apertur 0,9 - 1,25 unterstützt definitiv die Kondensorimmersion und leuchtet das 100er-Objektiv mit der Apertur 1,25 voll aus. Das kann man bei herausgenommenem Okular aus dem Bino-Tubus sofort erkennen. Dieses volle Ausleuchten geschieht aber erst dann, wenn die Kondensorfrontlinse (mit dest. Wasser) immergriert ist, weil eben erst dann die volle Beleuchtungsapertur von N. A. 1,25 erreicht wird.
Der nach meinem Empfinden beobachtete Effekt ist, dass ich visuell als auch bei Videoaufnahmen den Eindruck habe, dass das Bild
bei immergrierter Kondensorfrontlinse noch etwas streulichtärmer und "knackiger", also kontrastreicher wirkt. Auch beim Phasenkonstrast habe ich diesen Eindruck.
Als Vergleich habe ich mal zwei Videoaufnahmen (bitte nicht falsch verstehen, ich möchte jetzt keine "Werbung" für meine Videos hier machen) beigefügt.
Das 1. Video habe ich mit dem achromatisch/aplanatischen Kondersor N. A. 0,9 aufgenommen: https://www.youtube.com/watch?v=TuOZRx2nqOU (https://www.youtube.com/watch?v=TuOZRx2nqOU)
Das 2. Video habe ich mit dem immergrierten Abbe-Kondensor N. A. 0,9 - 1,25 aufgenommen: https://www.youtube.com/watch?v=eGqaBm_pNzQ (https://www.youtube.com/watch?v=eGqaBm_pNzQ)
Ich meine, dass das 2. Video noch etwas "knackiger" als das 1. wirkt. Aber urteilt selbst.
Hallo,
das Thema "Immergieren des Kondensors" kommt hier immer wieder mal auf.
Bisher habe ich noch keinen überzeugenden fotografischen Beleg dafür gesehen, dass das Immergieren des Kondensors bei Verwendung eines 100er Ölobjektives deutlich bessere Ergebnisse erbringt, als wenn der Kondensor nicht immergiert wird.
Und ich habe selbst auch schon Versuche deswegen unternommen.
Vielleicht kann ich diesmal überzeugt werden?
Freundliche Grüße
Peter
PS: Videos halte ich nun nicht gerade für aussagekräftig - tut mir leid.
Tolle Videos! Das ist doch mal die Werbung wert. Du hast viel zu wenige Views für so tollen Content!
Ja, das ist das Problem. Es gibt eine Menge Meinung und Nachweise an hochkontrastigen Objekten, dass es tatsächlich funktioniert, aber wie sieht es praktisch wirklich aus? Das kann niemand beantworten. Wenn jemand die Möglichkeit hätte, mal beides zu testen, würde ich auch einen gefärbten Blutausstrich als Testpräparat spenden.
Grüße!
Micha
Hallo zusammen,
Zitat Peter (R.)
ZitatBisher habe ich noch keinen überzeugenden fotografischen Beleg dafür gesehen, dass das Immergieren des Kondensors bei Verwendung eines 100er Ölobjektives deutlich bessere Ergebnisse erbringt, als wenn der Kondensor nicht immergiert wird.
Versuch doch mal die Feinstruktur der Diatomee ,,Amphipleura Pellucida" ohne immergierten Kondensor (mit sichtbaren Licht) darzustellen. (Dazu gab es mehrere Beiträge hier im Forum.)
Mein stärkstes 100 fach Öl-Objektiv hat eine A. von 1,32, mein stärkster Kondensor hat immergiert eine A. von 1,25. Nur mit dieser Kombination und mit ,,schiefer Beleuchtung" habe ich die Feinstruktur erkennen können!
Immergierte 100 fach Objektive erreichen m.W. maximal eine A. von 1,4, nicht immergierte Kondensoren eine maximale A. von 0,95. Das ergibt in Kombination eine wirksame A. von ca. 2,35/2 = 1,17. Damit kann man die Feinstruktur der Diatomee mit ,,sichtbarem Licht" nicht erkennen.
Gruß Carlos
Hallo Carlos,
genauso habe ich es schon mehrfach probiert.
Kondensor 1,4 und 100er Objektiv NA 1,4
Die ,,Amphipleura Pellucida" kann ich gar nicht auflösen. Bei anderen Diatomeen (z. B. Surirella gemma) klappt das natürlich schon.
Ob mit oder ohne Öl beim Kondensor - im Hellfeld für mich kein Unterschied sichtbar.
Bei DIK wirkt das Bild mit immergiertem Kondensor höchstens minimal besser - kaum nennenswert.
Und da lohnt sich für mich der ganze Aufwand leider nicht. - Aber vielleicht liegt es auch an mir. :)
Freundliche Grüße
Peter
Hallo liebe Mitforisten,
Ich gebe ja zu, dass die Unterschiede bezüglich der Bildqualität zwischen nichtimmergrierter bzw. immergrierter Kondensorfrontlinse nicht wahnsinnig gross sind. Ich selbst habe auch oft den Eindruck, dass man sich im Bereich der Suggestion befindet. Dennoch finde ich, dass das Bild bei Kondensorimmersion etwas "knackiger" ist wegen dem nochmals reduziertem Streulicht.
Ich habe ein Testpräparat von der Diatomee Amphipleura Pellucida. Ich hatte einmal die Gelegenheit, den neuen achromatischen/aplanatischen Zeiss-Kondensor mit der Apertur 1,4 zu testen. Auch ich konnte in Verbindung mit meinem 100x EC Plan-Neofluar N. A. 1,3 keinen Auflösungsgewinn bei immergriertem Kondensor erkennen, ausser, dass das Bild etwas "knackiger" ist. Die Struktur der Diatomeenschale war nur andeurungsweise und nicht bei allen Exemplaren im Streupräparat zu erkennen, sowohl im unimmergrierten als auch im immergrierten Zustand des Kondensors. Aber wenn es so schwierig ist, durch die Kondensorimmersion deutliche Verbesserungen herbeizuführen, warum gibt es solche hochaperturigen Kondensoren z. B. mit N. A 1,4 dann? Der von Zeiss kostet schlappe 2 000 €. Das muss doch etwas bringen. Warum erkennen wir alle dann nur so geringe oder gar keine Unterschiede?
Vielleicht erbarmt sich hier ja nochmals ein Forist und zeigt uns einen Unterschied oder sagt, was scheinbar bei
Vielen falsch läuft?
Hi Michael,
das finde ich interessant, durch welches Mikroskop hast Du da geblickt. Meines Wissens ist der oben genannte Kondensor nur für den Axio Imager oder den Axio Observer erhältlich. Für das Axio Scope.A1 bzw. Axioscope 5/7 gibt es keinen Achromatisch-aplanatischen Kondensor 1,4 H D Ph DIC und für das Axio Lab.A1 bzw. Axiolab 5 schon gar nicht.
Anne wird Dir bestimmt sagen können, dass je höher der Brechungsindex des Einschlussmediums ist, desto feinere Strukturen der Diatomeen
können mit dem Lichtmikroskop aufgelöst werden. Stichwort: Gelbes Medium.
LG Helmut
Wenn man nachrechnet, kommt man bei Diatomeen schon auf einen Gewinn. Nehmen wir mal an, dass man ein bezahlbares Objektiv mit NA 1.3 und einen Kondensor mit 1.2 vs 0.9 hat. Im trocknen Fall gibt das bei 550 nm Wellenlänge 250 nm Auflösung. Im immergierten Zustand sind es 220 nm. 12% Gewinn. Wenn es jetzt eine Kieselalge mit mit 235 nm Abstand der Pünktchen gibt, dann wird das natürlich einen großen Unterschied machen. Aber wie sieht es bei gefärbten Präparaten und Präparaten ohne regelmäßige Strukturen aus? So langsam habe ich den Verdacht, dass es den Aufwand wirklich nicht wert ist...
Hallo,
diese Diskussion erinnert mich so ein wenig an die 70er Jahre bei der Werbung für HiFi-Verstärkern in Stereoanlagen. Da wurde dann auch der "Klirrfaktor" als wahnsinnig wichtiges Element genannt und natürlich ausgiebig berechnet. Wie toll war es, wenn der Klirrfaktor im neuen Modell 0,05% betrug, statt vorher 0,08%.
Klirrfaktoren unter 1% sind für das menschliche Ohr aber gar nicht wahrnehmbar ... ;)
Wie gesagt, ob der Kondensor immergiert wird oder nicht, mein Auge kann einen sichtbaren Unterschied nicht wahrnehmen.
Freundliche Grüße
Peter
Liebes Forum,
Lieber Helmut (momotaro)
Zitat von: momotaro in Januar 26, 2021, 21:53:34 NACHMITTAGS
Hi Michael,
das finde ich interessant, durch welches Mikroskop hast Du da geblickt. Meines Wissens ist der oben genannte Kondensor nur für den Axio Imager oder den Axio Observer erhältlich.tmikroskop aufgelöst werden. Stichwort:
Der achromatische/aplanatische Kondensor N A. 1,4 passt rein mechanisch auch an das AxioLab A1, da die Ringschwalbe den gleichen Durchmesser hat. Um den Kondensor in die Kondensorhalterung zu bekommen, muss man nur ein winziges Madenschräubchen unten aus der Ringschwalbe entfernen, sonst bekommt man ihn nicht weit genug in die Halterung geschoben. Mit einem sehr feinen Schraubendreher gelingt das sehr leicht.
Liebe Alle,
jetzt ist die Diskussion etwas vom Blutausstrich weg und hin zur beliebten A. pellucida gelaufen.
Da landeten bisher so ziemlich alle Diskussion, wenn es um Auflösung geht ;D
Ein paar Hinweise von mir die sowohl bei der A. pellucida als auch bei hochauflösenden Fotos von Blutausstrichen helfen können:
1. Ich habe festgestellt, dass sich die A. pellucida in der Regel besser auflösen lässt, wenn die auf der Unterseite des Deckglases haftet und nicht auf dem Objektträger.
Das könnte evt. auch bei Blutausstrichen helfen, große / lange Deckgläser gibt es ja.
2. Zusätzlich zur Kondersor-Immersion auf die untere Linse des Kondensors mittig eine Zentralblende platzieren, der ideale Durchmesser muss ausprobiert werden, ich würde mit 10-12mm beginnen.
Hierdurch werden nur Lichtstrahlen höherer Apertur zur Objektbeleuchtung zugelassen. Ein azimutaler Effekt tritt nicht auf und ich finde die Abbildung im Vergleich zum Hellfeld immer noch relativ objektähnlich.
Wäre interessant, mal einen so beleuchteten Blutausstrich zu sehen.
3. Statt 2 kann mit gutem Erfolg auch ein Immersions-Dunkelfeldkondensor von n.A. 1.2 verwendet werden, der macht mit Objektiven über n.A. 1.2 ebenfalls eine (ringförmige) Hellfeldbeleuchtung.
Diese Kondensoren sind meist preiswert zu bekommen.
4. Kürzerwelliges Licht verwenden. Blau ist einfach, Violett (405nm) für das Auge schon schwierig aber für die meisten Kameras noch "sichtbar". Idealerweise durch LEDs oder Interferenzfilter erzeugt.
Wobei bei 405nm die Halogenlampe keinen Sinn mehr macht, hier LED oder HBO, die Hg-Dampflampen haben hier eine recht starke Linie.
Das muss man bei Blutausstrichen probieren, Aufnahmen dann natürlich in schwarz-weiss (die unterschiedlich gefärbten Strukturen werden bei 405nm schon anders kontrastiert als im blauen Licht).
5. Bei Version 4 idealerweise eine monochrome Kamera ohne Bayer Filter, das bringt auch noch Auflösung / Kontrast.
Gerne 2 oder 3 mit 4 (5) kombinieren.
Viele Grüße,
Holger
Hallo Holger
Dein Deckglas am Blutausstrich irritiert mich, ich habe das bisher nur ohne Deckglas gesehen. Öl auf den Ausstrich und Beobachtung ...
Das würde ja auch den Vorteil bringen das man auf der richtigen Ebene liegt und nicht den Ausstrich am Deckglas fertigen müßte ...
Für die Olympus BH-2 Serie hatte ich Olympus NC SPlan APO 100x Oil für solche Anwendungen, für das BX nur die M-Plan Apo Öl Variante (die habe ich in Durchlicht noch nie getestet)
Fragende Grüße
Gerhard
PS: ich arbeite zumindest auf Metall-Oberfächen ...
Hallo Gerhard,
für Routine-Blutausstriche auf Objektträgern, die ölverschmiert weggeworfen werden hast Du sicher Recht, wir hatten allerdings in der Histopathologie einer Pharmafirma für die ich tätig war eine Bibliothek von Blutpathologien, die waren natürlich alle eingedeckt, da man sie ja wiederholt ansah. Der Pathologe erklärte mir, dass diese Ausstriche auf den langen Deckgläser gemacht wurden.
Sie ergaben in der Tat ein sehr klares Bild .... Daher meine Idee sowas auch mal zu vergleichen.
Viele Grüße,
Holger
Zitat von: Holger Adelmann in Januar 27, 2021, 14:33:19 NACHMITTAGS
Der Pathologe erklärte mir, dass diese Ausstriche auf den langen Deckgläser gemacht wurden.
Sie ergaben in der Tat ein sehr klares Bild .... Daher meine Idee sowas auch mal zu vergleichen.
Hallo,
Das kann ich bestaetigen. Fuer richtig gute Ausstriche als Referenz mache ich diese auch auf die Unterseite eines 60x24 mm Deckglases, No. 1.5. Nicht so einfach, weil die Deckglaeser hydrophober zu sein scheinen als Objekttraeger, aber die Bildqualitaet ist deutlich verbessert.
Beste Gruesse,
Jon
Liebes Forum,
Zitat von: Holger Adelmann in Januar 27, 2021, 11:06:21 VORMITTAG
1. Ich habe festgestellt, dass sich die A. pellucida in der Regel besser auflösen lässt, wenn die auf der Unterseite des Deckglases haftet und nicht auf dem Objektträger.
Das könnte evt. auch bei Blutausstrichen helfen, große / lange Deckgläser gibt es ja.
Holger hat mich jetzt auf eine Idee gebracht. Ich werde mal bei demjenigen nachfragen, bei dem ich das Präparat von
A. pellucida gekauft habe. Er legt die Präparate selbst, soweit ich weiß. Das mit der Positionierung "direkt unter dem Deckglas" könnte der Knackpunkt sein. Ich weiß nicht, wie solche Präparate gelegt werden und es könnte vielleicht tatsächlich so sein, dass die Diatomeen etwas zu "tief" im Einschlussmedium liegen und somit das Licht eine "zu dicke" Schicht durchdringen muss. Das verursacht ja bekanntlich schlechtere Abbildungen, gerade bei höheraperturigen Objektiven. So können wertvolle Details verloren gehen. Deswegen finde ich auch den Ansatz von Blutausstrichen direkt auf bzw. unter dem Deckglas (Güteklasse 1,5) sehr interessant.
Zitat von: JB in Januar 27, 2021, 15:51:09 NACHMITTAGSNicht so einfach, weil die Deckglaeser hydrophober zu sein scheinen als Objekttraeger
Hallo Jon,
das könnte doch daran liegen, dass Deckgläser aus Borosilikatglas und Objektträger aus Kalk-Natron-Glas gemacht werden. Das Kalk-Natron-Glas ist ja auch hygroskopisch.
@Alle: Bei Amphipleura pellucida war mein Eindruck, dass optimale Lichtführung mehr brachte, als ein hochaperturigeres Objektiv. Bei mir klappte es dann mit den Poren mit einem bescheidenen 100er Achromaten und einem dezentrierten Dunkelfeldkondensor - immergiert.
Viele Grüße,
Bob
Das werde ich mal testen! Leica spezifiziert ohnehin, dass ohne 1.5H Präzisionsdeckgläser nichtmal die Objektivapertur erreicht wird... Ist dann die Dicke des Objektträgers auch kritisch? Finde ich seltsam, da das Öl den Effekt des Deckglases fast aufhebt. Ich packe auch immer Deckgläser über die Ausstriche, weil ich die auch irgendwann nochmal anschauen möchte und die Schmiererei nicht mag.
Das Kondensor-Mysterium
In dem Jahre 2008 haben schon Mikroskopiker versucht, diese Zusammenhänge aufzuklären.
Thema: Öl auf Kondensor (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=671.15)
Ich zitiere Wolfgang Bettighofer:
"von mir auch noch ein Kommentar zur Kondensor-Ölung. Ich habe vor einiger Zeit an Dauerpräparaten Versuche gemacht und damals (einigermaßen erfreut) festgestellt, dass der Verbesserungseffekt nicht zum Aufwand passte. Ich habe es deshalb wieder aufgegeben.
Üblicherweise blendet man den Kondensor 2/3 gegenüber der Objektivapertur ab, maximal wird auf 3/4 geöffnet. Schauen wir uns das Zahlenwerk an:
- Obj. 100/1,2: 1,2 * 3/4 = 0,9. Dazu brauche ich keinen Kondensor immergieren.
- Obj. 100/1,3: 1,3 * 3/4 = 0,975. Da ist theoretisch was drin...
- Obj. 63/1,4: 1,4 * 3/4 = 1,05. 1,4 * 2/3 = 0,93. Nun gut...
Meine Versuche habe ich damals mit dem Planapo 63/1,4 gemacht, welches nach dem Zahlenwerk noch die größte Chance hatte, vom Kondensoröl zu profitieren."
Was er da sagt heißt für mich folgendes, die Apertur wird durch das Abblenden verschenkt und Ölimmersion hat keinen Nutzen.
Dann meinte er, die Unterschiede bei den Aufnahmen resultieren oft in der Schichtdickenabnahme zwischen den Aufnahmen.
"PS: Eine höhere Kondensorapertur erzeugt prinzipiell höhere Auflösung, keinen höheren Kontrast. Je länger ich über das Thema nachdenke, um so sicherer bin ich, dass Mike bei der 2. Aufnahme wegen der fortgeschrittenen Zeit eine kürzere (störende) Wassersäule zwischen Präparat und Deckglas hatte und dass vor allem dieser Umstand zu den besseren (=kontrastreicheren) Bild geführt hat. "
Dann wurde ein praktischer Test angekündigt, bezogen auf das Streulicht:
" Hallo Herr Boschert, - der Effekt könnte was bringen! Ich probier's aus, definitiv. Tschüß, Wolfgang Bettighofer"
Man hörte nie mehr was davon.....
Es soll auch noch ein Geheimdokument gegeben haben:
Thema: Öl auf Kondensor (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=671.0)
im Forum aus dem Jahre 2006 - nicht mehr auffindbar
"Wer hat Angst vor immergierten Kondensoren?" (http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?1,23360,23360#msg-23360)
Die einzigen, die immer Öl verwenden, sind die Enderlein - Jünger mit ihrer Dunkelfeldmikroskopie und dem Öl-Dunkelfeldkondensor.
Aber wir hätten da noch Phasenkontrast und DIC. Hier gibt es keine Aperturblende, die zugezogen wird.
Benutzt jemand Öl zusammen mit DIC und Phasenkontrast?
Hat DIC eine höhere Auflösung?
Es gab einen Beitrag, der einen Hinweis lieferte, wie man die Auflösung des immergierten Kondensors entfesselt.
DIC(k) nach Nomarski, aber ohne Wollastons. (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=12646.15)
"daß noch etwas in den Strahlengang gelegt werden muß ist doch wohl unstrittig. Sonst hätte man zwar eine hohe Auflösung, aber wenig Kontrast. Und dieser muß eben erzeugt werden, was je nach Präparat im unterschiedlichen Maße erforderlich ist. Die Lichtführung spielt eben eine entscheidende Rolle"
Aber bevor er die Möglichkeit hatte sein Wissen preis zu geben oder zur Prüfung vorzulegen, wurden seine letzten beiden Antworten gelöscht.
Rudolf
> Benutzt jemand Öl zusammen mit DIC und Phasenkontrast?
Ich habe die Kondensorstellung bei Zernike-Phako untersucht. In Abweichung vom Hellfeld muss der Kondensor etwas angehoben werden, um eine optimale Abdeckung der Phasenringe zu erzielen - jedenfalls ist des bei meinem Instrument so. Der Hintergrund wird erst dann richtig dunkel. Man kann noch weiter anheben, der Hintergrund wird noch dunkler, der Kontrast höher - aber die Ausleuchtung ungleichförmig. Wenn man in dieser Kondensorstellung die Phasenplatte wieder hinausdreht und dann in den Tubus ohne Optik blickt, sieht man, dass die Kondensorapertur praktisch verringert wurde. Es ist nicht mehr die gesamte Hinterlinse ausgeleuchtet ähnlich einer etwas zugezogenen Aperturblende.
Damit lohnt es sich mMn. nicht, bei Phako den Kondensor unter Öl zu setzen.
Hallo Uwe
Ja, natürlich, ich habe am Olympus BX den DIK Kondensor mit der Öl-Toplinse im Einsatz & ich bin nicht der einzige hier ...
Liebe Grüße
Gerhard
PS: Phasenkontrast habe ich zur Zeit nicht im Einsatz
Hallo Gerhard,
prima, dass du so eine tolle Ausrüstung hast. Könntest du vielleicht zwei Vergleichsfotos machen? DIK Kondensor mit Öl und Kondensor ohne Öl.
Und als Referenz eine Hellfeldaufnahme o.Öl, ich wage kaum zu fragen, vielleicht auch noch zusätzlich mit Öl am Kondensor.
Unbearbeitet.
Dann wäre das Thema klarer, zumindest mit Bildern unterlegt.
Es gibt von Zeiss Auflösungplatten(Strichlinien) oder vielleicht hast du die Diatomeen "Amphipleura Pellucida" als Präparat.
Du verwendest das BH-2 mit SPlan APO 100x/1.4 Oil und den DiK-Kondensor vom BX?
Das hört sich nach dem ultimativen Test an und wer wenn nicht du, kann so was fotografieren.
Thema: Olympus DIK SPlan / SPlan Apos (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=38375.0)
Hat der Kondensor eine spezielle Oberflächengeometrie für das Öl oder ist er flach?
Liebe Grüße
Rudolf
Hallo,
es geht ja darum, möglichst viel Einzelheiten in dem Blutausstrich zu erkennen. Z.B Malariaparasiten oder Thrombozyten.
Hier meine Praxiserfahrungen, aber das ist nur Hobby.
Begonnen mit einem Bresser Objektiv 100x, ein Planachromat, dadurch hatten die Farben/Strukturen oft einen gelb-grünen Stich, dann ein Planapo 100x,1.3 von Zeiss. Die Baureihe, weiß ich nicht mehr, bei ebay eher günstig. Und oh Wunder, die Details, die ich zuvor beim Bresser gesehen habe, waren beim Zeiss nicht mehr sichtbar. Das Objektiv war wesentlich schlechter, aber die Farbsäume waren weg.
Dann war beim Thilo Immel ein moderneres Planapo im Angebot und da ich gerade dabei war, einen Vortrag über Malaria im Verein zu machen, wurde es ausprobiert. Wir reden immer von endlich, Abgleichlänge 160. Eine Offenbarung, die Farbsäume waren weg und die Auflösung war auf Bresser Niveau. Tut mir leid, dass ich nicht anderes sagen kann. Ich habe einen 1,25 Kondensor und wie schon geschrieben, konnte ich keinen Unterschied mit Öl, Glyzerin und Wasser feststellen wenn der Kondensor immergiert ist. Was mich echt verwundert hat. Ein Vereinskollege der beruflich ein 20.000€ Zeiss Mikroskop(unendlich) + DIK nutzt und zu Hause stehen hat, arbeitet immer mit Öl und er meinte das Gleiche, kein Unterschied!!!!
Was bei mir etwas gebracht hat:
Der Blaufilter schluckt Details, besonders bei roten oder orangen Farben.
Wenn man mit großen Deckgläsern arbeitet, dann kommt es immer wieder vor, dass sie nicht ganz plan aufliegen und dann reicht der Arbeitsbereich nicht mehr aus, um scharf zu stellen.
Das Köhlern ist beim 100er nicht so einfach. Ich bekomme keine so scharfe Kante wie bei den kleineren Vergrößerungen. Schaue, dass er zentral liegt und dann ganz nach oben und etwas zurück auf maximale Helligkeit, bzw. besten Bildeindruck.
Was ich immer vergesse sind die Zwischenlinsen und Filter, die man rausnehmen muss.
Das Immersionöl könnte eine Rolle spielen. Ich verwende das Zeiss 518N und das nur in geringsten Mengen. Wo der Lichtpunkt ist, einen kleinenTropfen setzen.
Wenn man den Diskussionen so folgt zum Immersionsöl, dann gehen die von, ...habe ich noch nie verwendet, einmal und nie wieder, bis zu - was meins ist schon 30 Jahre alt und es geht immer noch.
Und beim Blutausstrich müssen die Objekte vereinzelt liegen.
Fotografie ist noch mal ein ganz spezielles Thema. Stichwort ISO und elektronischer Verschluß.
Schiefe Beleuchtung ist bei so hohen Vergrößerungen schwierig, Aperturblende ganz auf, zur Not tut es der Finger im Strahlengang, wenn man nichts anderes hat.
Auch so ein Thema: warum gibt es für die schiefe Beleuchtung keine fertigen Lösungen, obwohl sie doch zu einer Auflösungsverbesserung beitragen. Z.B Glück habe ich am Mikroskop eine schwenkbare Linse für 20€.
Die Färbung macht bestimmt auch noch einen Unterschied.
Pappenheim, da hat sich Micha ja bereits mit den Herrn Dr. Binder unterhalten. Ein sehr netter und kompetenter Kontakt. Es gibt riesen Unterschiede bei den Protokollen und der Verwendung der Lösungen. Alter der Lösung, Filtern der Lösung, Verwenden von Puffern, Bezug der Chemikalien, Behandlung mit Methanol im Bezug auf Fixierung, im Bezug auf die Färbung. DifferenzierZeiten und Abfolgen usw., bzw ob mit Wasser oder gepuffferten Wasser differenziert wird.
Giemsa allein, soll einen stärkeren Kontrast machen.
Ich habe die Pappenheimfärbung nur einmal probiert. Da gibt es bestimmt beruferene Stimmen.
Liebe Grüße
Rudolf
Hallo Rudolf,
du schreibst und fragst:
ZitatAuch so ein Thema: warum gibt es für die schiefe Beleuchtung keine fertigen Lösungen
Gab es aus guten Häusern wie z.B. Wild Heerbrugg und wahrscheinlich auch bei anderen Anbietern.
Arnold Büschlen
Hallo Rudolf,
die fertigen Lösungen für die "schiefe Beleuchtung" gab es früher an den besseren Mikroskopen.
Am Stativ W von Zeiss Opton gab es sie beim Kondensor III.
Durch Phasenkontrast und Dik wurde die schiefe Beleuchtung verdrängt und wird heute nur noch überwiegend von den Hobby-Mikroskopikern angewendet.
Da aber immer noch gerne nach durchaus verschiedenen Methoden und sichtlichem mit Erfolg.
Herzliche Grüße
Herbert
Ein Zernike-Kondensor kann auch zur Einstellung von schiefer Beleuchtung benutzt werden. Da ist ja eine Art Revolver mt den Zonenplatten, und im Hellfeld kann man den die Aperturblende seitlich über dem Kondensor bewegen.
Hallo zusammen,
Es war nicht meine Absicht, das Thema in Richtung ,,Auflösungsvermögen" zu verändern.
Den Hinweis auf die Diatomee ,,Amphipleura Pellucida" (A.p.) habe ich in diesem Thread gebracht, weil Zweifel geäußert wurden, dass das ,,Ölen" des Kondensors zu einer deutlichen Erhöhung der im Seefeld erkennbaren Auflösung führt. (Ob dies für Blutabstriche notwendig ist bzw. Sinn gibt, weiß ich nicht.) Dennoch ein kleiner Nachtrag:
Um die Feinstruktur der A.p. mit sichtbarem Licht zu erkennen, reicht nicht einmal die Kombination von A = 1,4 (Kondensor) und A = 1,4 (Objektiv). Für beide, natürlich geölt, ergibt sich eine ,,wirksame" Apertur von 1,4.
Nur durch zusätzliche, auflösungsverstärkende Eingriffe in den Strahlengang, z.B. ,,schiefe Beleuchtung", lässt sich die Feinstruktur einzelner Diatomeen in bestimmten Teilen des Sehfeldes erkennen.
Gruß Carlos
So. Diana hatte doch tatsächlich einen NA 1.32 Kondensorkopf für Öl im Angebot. Jetzt konnte ich es endlich mal selbst ausprobieren. Das Objektiv ist ein Leitz NPL Fluotar 1.32. Der absolut größte Unterschied ist, dass das Bild deutlich heller wird (Verschlusszeit con ca. 1/400 auf 1/600) und die Schlieren in meinen gealterten Augen endlich mal beim 100er fast weg sind! Rein optisch also echt eine Klasse Sache. Was die Auflösung angeht, habe ich so meine Zweifel, ob es viel bringt. Der Kontrast bleibt für gefärbte Objekte zumindest gleich. Rein optisch sehe ich einen ganz kleinen Unterschied, nur dummerweise reicht selbst beim 100er meine 2 MP Kamera nicht aus, um alles aufzulösen. Der Unterschied ist aber absolut marginal. Im Anhang mal zwei Bilder des selben Ausschnitts, einmal nur mit geöltem Objektiv, einmal mit beidem geölt. Diagnostisch bringt es eh nix, aber darum ging es ja nicht.
Hallo Micha,
ZitatRein optisch sehe ich einen ganz kleinen Unterschied, nur dummerweise reicht selbst beim 100er meine 2 MP Kamera nicht aus, um alles aufzulösen.
Die Kamera kann maximal nur die Bildinformationen wiedergeben, die von Deinem 100-fach Leitz NPL Fluotar 1.32. Objektiv im Zwischenbild abgelegt werden. Daszu reichen weniger als 2MP einer Kamera. (Anders sieht das aus, wenn Du z.B. ein 10-fach Objektiv nimmst. Die m.E. beste Erklärung hierzu findest Du auf der HP von Peter Höbel unter ,, Kamera Adapter".)
http://www.mikroskopie-ph.de/
Gruß Carlos
Hallo Micha,
schönen Dank für diesen Direktvergleich, der so ausfällt, wie es es vermutet hätte.
Mindestens so interessant ist für mich Deine Beobachtung, dass beim immergierten Kondensor (aufgrund der höheren Gesamtapertur) die leidigen Schlieren im Glaskörper des Beobachterauges weniger auffallen. Ich vermute, es wird neben uns beiden weitere Mikroskopiker geben, die sich über die mouches volantes bei Gebrauch der Ölimmersion 100:1 immer wieder ärgern.
Schönen Sonntag und viele Grüße
Ole
Hallo zusammen,
da es hier so häufig um A. pellucida geht, bin ich aufmerksam geworden.
Ich habe heute morgen eine Mischung von Diatomeen gemixt die aus Gyrosigma balticum, Pleurosgima angulatum und Amphiplura pellucida besteht. Es kann auch ab und an eine Surirella gemma dabei sein oder eine Triceratium favus.
Also eine optimale Mischung um die Auflösung zu testen. Da ich Streupräparte mache, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Schalen direkt am Deckglas liegen sehr hoch.
Besteht hier Interesse an Streupräparaten?
Ein paar davon könnte ich machen.
lg
anne
Anne: as always ... YES please.
Maarten
Hallo Anne,
Natürlich habe ich großes Interesse! Egal womit eingedeckt.
Eingedeckt mit Pleurax oder Zrax wäre natürlich super!
Gruß Carlos
Hallo Anne,
da wäre ich auch gerne dabei!
Danke für Dein Angebot!
Heinrich
Hallo anne,
Interesse habe ich natürlich daran. Vielleicht habe ich ja auch mal kein Frusterlebnis damit. ::)
Liebe Grüße
Peter
Moin!
Da es hier ja mittlerweile auch um Auflösung an Diatomeen geht, da hab ich eben mal schnell mein Diatomeenpräparat angeleuchtet, es sollte sich hier um einen Ausschnitt einer Surirella gemma handeln. Geknipst zwar nur mit dem (natürlich imergierten) 60er, denn das war gerade angeschraubt. Dafür aber mit dem
1) Olympus-Kondensor (trocken) NA 0,9
2) auf Olympus angepaßten achr. - apl. Pathologenkondensor NA 1,4 (Zeiss), allerdings mit Glycerin immergiert.
Beide Bilder direkt nacheinander geknipst, den Kondensor unter dem aufgelegten Präparat getauscht. ASI178MM, Histogramm auf rund 70 % ausgesteuert, 9 Rohbilder in der Aufnahmesoftware gemittelt. Aufgenommen mit IF550-Grünfilter und zwei IR-Filtern, auf volle Apertur bei schärfstmöglich abgebildeter LFB geköhlert. Maßstab rechnerisch 87 nm/px, rund 2,8 Kamerapixel pro Airy-Scheibchen, also gerade so eben ausreichend abgetastet.
Dann die Rohbilder mit IrfanView unbearbeitet nebeneinander montiert, mit Beschriftung versehen und als jpg gespeichert (Bild 1), und auch noch einmal mit IrfanView etwas unscharf maskiert und im Kontrast verbessert (Bild 2). Scharfgestellt habe ich jeweils nach besten Fähigkeiten auf den eingekringelten Bereich. Der Balken in dem Bild zeigt eine Strecke von 2µm.
Nach meiner Meinung nimmt der Kontrast deutlich ab, dafür die Bildhelligkeit dramatisch zu, die Auflösung aber auch. Visuell ist der Bildeindruck mit immergiertem Kondensor für mich einfach nur schön, detailliert und zart. Kein so bolleriger Kontrast wie beim 0,9er-Kondensor. Zumindest das Glyceringeschlabber lohnt und der Kondensor ist auch schnell gewechselt. Zu irgendwelchen Abstoßungsreaktionen (Zeiss an Olympus) scheint es auch nicht zu kommen.
Wegen gefärbt - ein kunstgerechtes Blutausstrich-Präparat habe ich nicht, vielleicht finde ich aber in den alten Wohldenberg-Präparaten zumindest einen brauchbaren Schnitt. Muß ich mal gelegentlich wühlen. Oder wäre ein gefärbtes Bäckerhefe-Präparat auch akzeptabel? Sowas ließe sich ja erzeugen.
Viele Grüße von
Marcus
Hallo,
Zitat von: Ole Riemann in Februar 21, 2021, 12:23:10 NACHMITTAGS
Ich vermute, es wird neben uns beiden weitere Mikroskopiker geben, die sich über die mouches volantes bei Gebrauch der Ölimmersion 100:1 immer wieder ärgern.
Schönen Sonntag und viele Grüße
Ole
Mouches volantes ist wirklich eine Euphemisierung - manchmal wäre Vers flottantes passender... :-\
Herzliche Grüße
Peter
... Und auch wenn gefärbte Präparate mit einer SW-Kamera ziemlich einfarbig sind, so gibt das doch einen Eindruck...
Ein Wohldenberg-Schnitt von 2005 (Blüte d. Lärche, Etzold FCA). Geknipst wie oben (60er-Objektiv, hier aber mit Tageslichtfilter KB-4 für besseren Kontrast). Bild mit Irfanview montiert, das Bilderpaket leicht geschärft und im Kontrast verbessert, zum Abschluß beschriftet.
Mit dem 0,9er sieht man fast alles, was man auch mit dem 1,4er sieht, aber eben nur fast alles. Mit dem trockenen 0,9er-Kondensor werden die feinsten Feinheiten in Struktur und Helligkeit verschmiert. Interessant ist: für mein Auge gibt ein ein auf etwa 80 % abgeblendeter immergierter 1,4er - Kondensor ein besseres Bild als ein 0,9er trocken. Ob's für den beruflichen Alltag lohnt, das weiß ich nicht. Für den Genuß nach Feierabend lohnt das auf jeden Fall.
Nochmal Grüße von
Marcus
Nice comparison Marcus. I agree, you hit the sweetpoint with your latest image.
Best wishes, René
Zitat von: anne in Februar 21, 2021, 14:44:41 NACHMITTAGS
Besteht hier Interesse an Streupräparaten?
Ein paar davon könnte ich machen.
Ich wäre ebenfalls interessiert.
Steffen
Zitat von: Carlos in Februar 21, 2021, 10:32:38 VORMITTAG
Hallo Micha,
ZitatRein optisch sehe ich einen ganz kleinen Unterschied, nur dummerweise reicht selbst beim 100er meine 2 MP Kamera nicht aus, um alles aufzulösen.
Die Kamera kann maximal nur die Bildinformationen wiedergeben, die von Deinem 100-fach Leitz NPL Fluotar 1.32. Objektiv im Zwischenbild abgelegt werden.
Ist richtig. Ich kann aber sagen, dass auf dem Kamerabild im Zentrum weniger Details sichtbar sind als im visuellen Bild. Das dürfte zum einen daran liegen, dass 2 MP nicht wirklich 2 MP sind, sondern 2MP/2.5 Farben, zum anderen sicher daran, dass man für einen guten Bildeindruck ein gewisses Übersampling braucht. Klar kann ich Frequenz X mit Frequenz 2x+0.2 sampeln, aber das gibt die Form nicht sonderlich schön wieder. Dazu kommen dann auch noch Kompressionsartefakte und De-Bayering in der Software...
Mein abgedecktes Zwischenbild ist leider extrem groß. Die Kamera deckt alles ab was das Objektiv liefert, man sieht in den Ecken teilweise schon das Ende des Bildkreises. Normalerweise hat man einen kleineren Ausschnitt.
Zitat von: anne in Februar 21, 2021, 14:44:41 NACHMITTAGS.
Besteht hier Interesse an Streupräparaten?
Ein paar davon könnte ich machen.
lg
anne
Hallo Anne,
sehr gerne, das wäre toll!
Danke und Grüße,
Simon
Hallo zusammen,
die ersten Präparate sind leider alle schon vergeben.
Ich muss erst neue Präparate machen.
Wer noch Interesse hat, schreibe mir bitte eine PN, dann sammle ich.
lg
Anne