Hallo miteinander,
ich möchte mir für mein MBS-10 gerne einen horizontalen Ausleger aus Metallrohren basteln. Der Sinn dahinter ist der, dass ich so mehr Freiraum unter dem Objektiv habe und platztechnisch nicht durch die vertikale Säule eingeschränkt bin. Hat hier schon jemand für seine Stereolupe ein solches oder ähnliches Bastelprojekt umgesetzt?
Ich freue mich sehr über Tipps und auch über Fotos!
Grüße
Alex
Hallo Alex,
bevor Du groß zum Basteln anfängst, hast Du schon an einen Bildschirm-Wandhalter gedacht?
Herzliche Grüße
Herbert
Hallo Alex,
fürs MBS-9 gabs die Dinger zu kaufen! guck mal bei ebay.
Grüße
Wolfgang
Hallo Alex,
würde vielleicht auch ein Laborstativ wie es bei chemischen Versuchsaufbauten verwendet wird, hinsichtlich der Stabilität ausreichen? Das wäre einfach zu beschaffen, flexibel, und würde keine Bastelarbeiten erfordern.
Hallo zusammen,
oder an so einen Monitohalter hängen !
https://www.ebay.de/itm/Monitor-Gasdruck-LCD-LED-Tisch-Halterung-1-x-15-kg-bis-35-Zoll-Office-GS512A/333564765475?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649 (https://www.ebay.de/itm/Monitor-Gasdruck-LCD-LED-Tisch-Halterung-1-x-15-kg-bis-35-Zoll-Office-GS512A/333564765475?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649)
Moin Alex,
ich habe mir für ein Stereomikroskop VM von Olympus aus Teilen aus dem Bereich Automation, Mechatronic ein Stativ gebastelt.
man kann sich die Teile bei Ebay zusammensuchen, in etwa mit solchen Suchbegriffen:
- Edelstahl Welle und Durchmesser in mm
- Wellenhalter
- Wellenverbinder
- Wellenhalter orthogonal
Als Fuß oder Bodenplatte habe ich ein Aluplatte geschliffen mit ca. 15mm Dicke genommen, gibts ebenfalls bei der Bucht in jeder Wunschgröße.
Als Klemmschrauben kann man solche mit einem Drehrad verwenden, dann läßt sich das noch mit der Hand verstellen.
viele Grüße
André
Hallo Alex,
hier ein Stativ von Hertel und Reuss, war nicht teuer mit einem halben Mikroskopkopf dran. Wenn Du etwas warten kannst wäre eine ebay-Jagd eine Alternative.
Beim Eigenbau wäre es wichtig, spielfreie und steife Verbindungen zu schaffen, damit der Mikroskopkopf nicht wie ein Wackel-Dackel herumfedert.
Zusätzlich habe ich noch einen Mikroskopkopf am Manfrotto Gelenkarm gezeigt, ist aber eher etwas für spezielle Anwendungen wie gezeigt.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Alex,
ich benutze mein Stereomikroskop (kein MBS-10!) an einem Schwenkstativ. Und kann es nur empfehlen. Aus meiner Beobachtung sind Schwenkstative für Stereomikroskope oftmals recht günstig zu kaufen. Ob es sich da lohnt zu basteln?
Ich kenne die Konstruktion vom MBS-10 nicht; wichtig ist, dass der Triebkasten an dem Schwenkstativ montiert werden kann. Und das Schwenkstativ nicht all zu mächtig ist und trotzdem ruhig steht.
Gutes Gelingen!
Gruss Arnold
Hallo Alex,
ich habe den Mikroskopkopf in die andere Richtung, also weg vom Tisch geschwenkt
und den Tisch mit einem 5L Wasserkanister beschwert als Gegengewicht.
Das schafft Platz zum Arbeiten, natürlich bleibt die Säule im Hintergrund.
Gruß Ralf
Hallo miteinander,
vielen Dank für die zahlreichen Tipps, Ideen und Bilder! Ich werde euch, wenn es so weit ist, auf alle Fälle berichten für welche Lösung ich mich entschieden habe und wie es mir damit ergeht.
Grüße
Alex
Hallo miteinander,
mit einiger Verzögerung habe ich nun meinen MBS-10-Ausleger verwirklicht.
Ich habe mich für die Lösung mit dem Monitor-Halter entschieden. Solche Halterungen gibt es in verschiedenen Ausführungen schon ab knapp unter € 30,- zu erwerben. Mein Monitor-Halter ist voll beweglich und er lässt sich problemlos und schnell mittels Klemmschraube an fast jeden Tisch montieren. Das Gewicht des MBS-10 wird von einer einstellbaren Gasdruckfeder in der Schwebe gehalten.
Bei der Montage meines MBS-10 auf den Monitor-Halter bin ich wie folgt vorgegangen: zuerst habe ich das Schaltwalzengehäuse (heißt das so?) vom Triebkasten gelöst und anschließend die Zahnstange und den Führungskeil entfernt.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/303829_56680499.jpg)
An die drei vorhandenen Gewinde habe ich eine 8mm starke Holzplatte mit den Abmaßen 120 x 120mm geschraubt.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/303829_40362448.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/303829_27717712.jpg)
Nach der Montage der Holzplatte an die Halteplatte des Monitor-Halters war das Bastelprojekt auch schon abgeschlossen.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/303829_48132822.jpg)
Das Kabel der Ringleuchte lässt sich prima unter der Verkleidung des Auslegers verlegen und ist so nicht im Weg.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/303829_30542218.jpg)
Die Arbeit mit meinem MBS-10 ist so sehr komfortabel. Bei Nichtgebrauch ist das Gerät in eine Parkposition geschwenkt und mit einer Staubschutzhülle versehen. Arbeite ich damit, schwenke ich die Stereolupe in meinen Arbeitsbereich und bringe es in eine ergonomisch zweckmäßige Position. Das Gerät ist so extrem flexibel. Es lässt ich in jede erreichbare Höhe stellen, in jede beliebige Position schwenken, kippen usw ... und verbleibt sicher und stabil in jeder Position. Zudem nimmt es so auf dem Schreibtisch kaum Platz weg.
Da ich an meinem MBS-10 praktisch ausschließlich "fliegend" arbeite - also die zu untersuchenden Objekte frei Hand unter das Objektiv halte und so "fokusiere" - benötige ich auch keinen Fokustrieb mehr. Der ist für meinen Einsatzbereich des Geräts - die Pflanzenmorphologie - und meine Art der "fliegenden" Nutzung ohnehin nicht zweckmäßig.
Mein Fazit: für mich ist der Ausleger mit all seinen Möglichkeiten eine deutliche Aufwertung meiner Stereolupe. Zudem verwende ich diese nun auch öfters, zum Beispiel um mir nur eben mal so etwas eben gelesenes in Natura anhand von gesammelten Samen, Früchten oder Herbarbelegen anzusehen, auch ohne dabei das Buch weglegen zu müssen.
Nochmal recht herzlichen Dank an alle Beteiligten hier für ihre guten Tipps, Ratschläge und Einschätzungen!
Grüße
Alex
Hallo Alex,
toll Deine Realisierung ;), hab ich auch so. Diese Art der Stemihalterung gibt es auch kommerziell - für viele hundert Euro !
Hallo Alex,
Ich bin ganz neu hier in dem Forum.
Komme aus der Mineralien (Micromount)-Ecke und bin selbst seit längerer Zeit stolzer Besitzer eines MBS-10 mit Zusatz-Vergrößerungslinse, welche man unten am Objektiv befestigt. Freue mich sehr, jemanden zu treffen der auch dieses großartige Mikroskop verwendet! :)
Ich bin mit der Betrachtung und der Vergrößerung sehr zufrieden, möchte aber noch die Beleuchtung optimieren. Verwende 2 Ikea LED-Schwanenhals-Lampen, die eigentlich sehr empfohlen werden. Habe gesehen, dass Du auf Deinem ein Ringlicht montiert hast. Kannst Du das (welches?) empfehlen und wie siehts´mit der Befestigung am Objektiv aus? Es geht mir in erster Linie um die Tiefenschärfe!
liebe Grüße aus Wien
Peter
Hallo Peter,
Das MBS-10 ist eines der am weitesten verbreiteten Stereomikroskope.
Die Tiefenschärfe kannst Du mit der Beleuchtung aber nicht erhöhen. Ringlichter gibt es in sehr verschiedenen Ausführungen. Die besseren lassen sich Segmentweise zuschaten, so dass man auch ein wenig Schatten erhält. Aber der Winkel ist nicht immer besonders günstig. Bei spiegelnden Flächen kommt man auch schnell mal an die Grenzen und man sieht dann das Ringlicht auf dieser Fläche, wenn sie einen ungünstigen Winkel hat. Man ist da bei weitem nicht so flexibel wie mit den Jansö. Ich nutze beides. Für Präparationsarbeiten ist das Ringlicht besser. Für die eigentliche Betrachtung oder gar Fotos i.d.R. die Jansjö.
Ich habe allerding auch meine Jansö noch ein wenig aufgepeppt mit Klemmlupen, wie sie die Uhrmacher sich ins Auge klemmen. Wenn man die vor der Jansjö anbrigt, kann man den Lichtstrahl nochmal ordentlich fokussieren.
Zur Befestigung des Ringlichts habe ich die äußere graue Hülle des Objektives abgebaut, damit es schmaler wird. Die optisch ja ohne Belang.
In diesem Beitrag (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40166.msg296179#msg296179) kannst Du es sehen. Da ich es vor allem aber zur Herstellung von Dauerpräparaten nutze, habe ich ihm einen Staubschutz verpasst.
Beste GRüße
Gerd
Hallo Peter,
meine Ringleuchte ist ein eher älteres Modell, aber wohl eher hochwertig. Der Hersteller (oder nur der Vertreiber?) war PHOTONIC Optics. Die LEDs lassen sich segmentweise zu- und abschalten. Ich habe die Ringleuchte mit der hierfür vorgesehenen Klemmschraube ganz normal wie es gedacht ist am schwarzen, geriffelten Ring der um das Objektiv meiner Stereolupe führt befestigt. Für einen besseren Halt klemme ich einen kurzen Streifen Kunststoff zwischen Ringlicht und Objektiv. Der Kunststoffstreifen ist auf dem rechten Bild ersichtlich. Bei der Verwendung einer Vorsatzlinse könnte eine Montage - egal welches Modell - aber eventuell problematisch sein. Das müsstest du vorher abklären.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/303909_56200037.jpg)(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/303909_36038289.jpg)
Zur Tiefenschärfe und den Jansjö hat Gerd ja schon einiges geschrieben. Ich besitze ebenfalls zwei Jansjö, auch ähnlich optimiert wie die von Gerd, aber eigentlich verwende ich diese nur noch beim Fotografieren oder bei sehr kniffeligen Objekten.
Grüße
Alex
ich danke euch für die Antworten, vor allem die Optimierung der Jansjö-Leuchten gefällt mir sehr!
Ich habe mir heute ein Wild M420 angesehen, welches ich um € 2k bekommen könnte. Das wird wahrscheinlich mein nächstes Makroskop, da ich ordentliche Mineralienbilder anfertigen möchte.
Liebe Grüße
Peter
Hallo Peter,
das WILD M420-Makroskop ist sicher ein spitzen Gerät, aber gute Mineralaufnahmen lassen sich mit wesentlich kostengünstigeren Mittel erstellen.
Schau Dir doch bitte mal diesen Atikel an, in dem erklärt wird, wie man Mikroskopobjektibe direkt an eine Kamera adaptiert (https://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?f=29&t=12147).
Das Aufnahmegerät ist aber nur das eine. Mit folgenden Themen wirst Du Dich auseinandersetzen müssen:
-Beleuchtung (Stichwort "Defusor"), eventuell auch Polarisationsfilter, um starke Reflexe einzelner Kristallflächen zu minimieren/optimieren
-Erschütterungsfreies Forografieren (Sichwort "Spiegelvorauslösung")
-Staking, um die Tiefenschärfe in den Fotos relativ beliebig zu erhöhen. Dass bei hoher Auflösung die Tiefenschärfe sehr klein ist, hast Du ja schon gemerkt. Das ist ein Naturgesetzt, das auch für WILD-Makroskope gilt. Für erfolgreiches Staking brauchst Du eine gut handhabbare fein abgestimmte Fokussiereinrichtung. Soetwas bieten Mikroskopstative mit Feintrieb oder spezielle Stakingtische. i.d.R. läuft das auf ein Bastelprojekt hinaus. Nicht selten wird dazu ein Mikroskopstativ so umgebaut, dass nur dessen Tisch mit Feintrieb an einer wie auch immer gearteten Fotoeinrichtung benutzt wird.
Hier eine Lösung (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40971.msg302402#msg302402)von einem unserer besten Fotografen im Grenzbereich zwischen Makro- und Mikrofotografie.
Vielleicht erst noch ein wenig lesen und konkrete Fragen im Forum stellen ("Wie gute Fotos von Mikromounts erstellen?"), bevor Du €2K ausgibst.
Beste GRüße
Gerd
Hallo Peter,
Gerd ist mir zuvorgekommen, aber trotzdem auch noch von mir(zur Bekräftigung): Das Wild M420 ist sicher ein feines Gerät, aber inzwischen wohl nicht mehr das "Mittel der Wahl", wenn es um dreidimensionale Objekte in der - wie ich es immer nenne - "Mikro-Makro-Zwischenwelt" geht. Hier erreicht man oftmals bessere Ergebnisse mit der direkten Adaption eines Mikroskopobjektivs an eine DSLR auf einer Stackingeinrichtung. Das ist alles eine "Wissenschaft für sich", aber keiensfalls undurchchdringbar, da es auch in dem Bereich viele hilfreiche Forumgeister gibt. Gerd hat es schon sehr gut erklärt. Ich denke, dass heute kaum jemand, der Spotzenergebnisse in diesem Bereich erzielen will, noch mit einem "Gerät von der Stange" arbeitet.
In diesem Fall möchte ich Dir sogar ein anderes Forum ans Herz legen, das sich praktisch nur mit dieser Thematik beschäftigt:
http://www.focusstackingforum.de/ (http://www.focusstackingforum.de/)
Deren Objekte sind zwar mehr biologische, aber die notwendigen Apparaturen und Techniken sind identisch; und ein wenig hat man sich auch dort mit Mineralien beschäftigt. Das zweifelsohne kritischte Problem bei Mineralien ist tatsächlich die Beleuchtung.
Ach ja - letztlich wirst Du für die Realisation des notwendigen Setup für Deine Zwecke deutlich weniger als 2000 EUR benötigen, aber ganz ohne "Bastelei" geht das nicht. Ist aber machbar.
Heike, mittlerweile die Betreiberins des Stackingsforum, hat vor ca. 10 Jahren hier im Forum angefangen, sich damit zu beschäftigen und wirklich tolle Bilder mit einer Ausrüstung gemacht, die außer einer vorhandenen DSLR letztlich unter 100 EUR gekostet hat (wenn ich mich recht erinnere: Lomo-Stativ, Lomo-Objektiv 10x, ein Brett, 2 oder 4 Jansjös und Joghurtbecher ;) )
Herzliche Grüße
Peter
Hallo ihr,
ihr habt natürlich so recht mit den wichtigsten Dingen bei der Mikrofotografie (Beleuchtung, Erschütterungsfreiheit und Stacking).
Das Wild ist halt im Zusammenspiel mit einer guten Nikon z.B., einer guten Kaltlichtquelle und einem Stackingrad mit einer Art "Schrittmesser" bei dem man über ein (analoges) Anzeigegerät manuell winzige Schritte einstellen kann, ein Traum, vor allem möchte ich das Bild am PC Monitor haben, den Rest macht dann Zerena und Photoshop!
Aber ich werde es natürlich alles überdenken, vor allem die sehr guten Tipps von Peter und Gerd! Im Anhang ein Testbild von heute (Wild M420, Nikon D xx und Zerena Stacking), ein Libethenit von der TL Libethen in der Slowakei (FoV: 2 mm). Die Tiefenschärfe, die man über das Stacking erzeugen kann, fasziniert mich schon sehr! Größere Stufen fotografier ich mit meinem Firmenhandy, dem Galaxy S21 Ultra.
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter,
wenn Dir das M420 gefällt und Du es auch schon getestet hast, ist das ja keine Fehlinvestition. Das Gerät ist ja nicht "falsch" oder gar schlecht und war zu seiner Zeit in der Forschung und Industrie sicher das Maß der Dinge. Das war allerdings noch vor der Zeit des Stacking und der DSLRs. Es geht eben nur deutlich preiswerter.
Herzliche Grüße
Peter