Hallo,
ich möchte vermutete Lipide in einer Grünalge nachweisen. Nil Rot wurde mir dazu empfohlen. Der Farbstoff ist kaum wasserlöslich. Hat jemand Erfahrung mit in vivo Färbung mit Nil Rot? Gibt es vielleicht eine Arbeitsvorschrift? Für Hinweise wäre ich dankbar.
Gruß
Klaus
Moin!
Ich kann nur beitragen, daß nach meinen aufgeschnappten Kenntnissen der ganz Charme des Nilrot erst in Fluoreszenz bei Grünanregung zu Tage tritt. Ob das auch als Diachrom taugt, keine Ahnung. Ziemlich teuer ist es (dafür) ja außerdem. Vielleicht lohnt auch ein Blick auf Nilblau (aber auch in Fluoreszenz).
Viele Grüße von
Marcus
Hallo Klaus,
für die Anfärbung von Mikroplastik haben wir Nilrot in Aceton oder Isopropanol gelöst, da ist es gut löslich.
Das geht natürlich bei lipiden nicht wegen der Löslichkeit in Aceton und Iso.
Hier ein link zu einer Rezeptur zum Fettnachweis in Gewebeschnitten:
https://core.ac.uk/download/pdf/216091703.pdf
auf Seite 37 steht die Rezeptur, das Lösemittel für Nilrot war DMSO
viele Grüsse
Wilfried
Hallo Wilfried und Marcus.
vielen Dank für Eure Antworten. Dann muß ich wohl selbst versuchen eine Lösung zu finden. Vielleicht funktioniert ja eine Färbung mit sehr wenig alkoholischer Lösung. Die Alge sollte dabei möglichst ihre Struktur nicht verlieren, so dass der Zellinhalt erkannt werden kann.
Gruß
Klaus
Moin Klaus!
ich habe heute nochmal ein wenig im Internet gestochert und dabei diese (das erste war schon von Wikipedia verlinkt) Papierchen gefunden:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3972906?dopt=Abstract
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27432343/
Der eine Artikel liest sich ganz vielversprechend, der andere hat zumindest ein einigermaßen verwertbares Abstract. Besonders interessant fand ich, daß die im ersten Artikel auch mit "langem Blau" anregen und dann die goldgelbe Fluoreszenz auswerten.
Viel Erfolg!
Viele Grüße von
Marcus
Wa spricht denn gegen Sudanrot, gesättigt in 70% EtOH?
Marcus,
vielen Dank für die Literaturstellen!
Sudanrot stand auch auf meiner Liste, ich will Sudanrot III und IV ausprobieren. Ein Kollege besorgt mir die Farbstoffe.
Das Problem wird sein, den Farbstoff in die Alge zu bekommen. Versuche mit Dapi (DNA Färbung) haben deshalb nicht so gut funktioniert. Funktionierte erst nach Quetschen, aber das ist eigentlich nicht Sinn der Sache.
Klaus
Zitat von: Klaus in März 19, 2021, 12:36:01 NACHMITTAGS
Versuche mit Dapi (DNA Färbung) haben deshalb nicht so gut funktioniert.
Hallo Klaus,
Dapi geht nicht gut durch die Zellmembranen durch, ist eher was für fixierte Zellen. Die Alternative für lebende sind Hoechst-Farbstoffe. Die bleichen zwar etwas schneller aus, sind dafür aber membrangängig. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Hoechst_33342 (https://de.wikipedia.org/wiki/Hoechst_33342).
Liebe Grüße
Steffen
Hallo Klaus,
Dieser Artikel empfiehlt fuer (? lebende) Algen eine Stammloesung von Nilrot in Aceton und dann eine Faerbung nach Verduennung auf 1 % Aceton und 2 ug/mL Nilrot. Die Empfindlichkeit der Algen gegen die Loesungsmittel ist vermutlich artspezifisch. Wenn moeglich, sollten Sie einen Vorversuch machen um zwischen DMSO und Aceton zu waehlen, so wie es im Artikel bemacht wurde.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/cyto.a.22066
Cirulis JT, Strasser BC, Scott JA, Ross GM. Optimization of staining conditions for microalgae with three lipophilic dyes to reduce precipitation and fluorescence variability. Cytometry A. 2012 Jul;81(7):618-26. doi: 10.1002/cyto.a.22066. Epub 2012 May 30. PMID: 22648989.
Beste Gruesse,
Jon
Hallo Jon,
vielen Dank für den Artikel zur Nil Rot Färbung! Das hilft mir weiter.
Steffen,
den Hoechst Farbstoff habe ich nicht, aber vielen Dank für den Hinweis!
Gruß
Klaus