Hallo,
ich hätte da mal 2 Fragen an die erfahrenen Mikroskopiker.
Dankenswerter Weise hat peter-h mir ein schönes Diatomeenpräparat zukommen lassen. Danke nochmals.
Bei der Durchmusterung fiel mir ein besonders großes Exemplar auf. Zu meiner großen Freude zeigte dieses Punkt-Querreihen.
Diese Exemplar habe ich nun mit verschiedenen Objektiven betrachtet und fotografiert, um zu sehen wie es um die Auflösung meiner Objektive bestellt ist.
Ich nutzte mein Olympus Ch-2 mit Projektiv 2,5x und eine Canon 450D. Schiefe Beleuchtung mit dem Universalkondensor .
Die Aufnahmen wurden geschärft und in Graustufen konvertiert, Schatten aufgehellt.
Nun wüsste ich gern von euch ob die Aufnahmen das zeigen was man erwarten kann, oder ob da noch viel mehr zu sehen sein müsste. Ein unbearbeiteter Ausschnitt ist zu Vergelichszwecken mit dabei.
Das war die erste Frage und nun noch die 2. :D
Liege ich mit meiner Artbestimmung ( Cymbella aspersa ) richtig?
Und noch eine 3. Frage das Immersionsoel betreffend. Auf meinem steht nD 1,482. Macht das eine großen Unterscheid zu einem Öl mit 1,51???
Grüße vom Klaus und allen ein schönes Wochenende.
Hallo Klaus,
tolle Bilder - super gemacht!
Ob das Immersionsöl die eine oder andere Stelle hinter dem Komma mehr besitzt, ist mir völlig egal. Ich habe da noch nie einen Unterschied bemerkt.
Freundliche Grüße
Peter
Danke Peter für dein Lob und deine Anmerkung.
Ein wesentlicher Teil der Ausrüstung stammt ja von dir. ;)
Ich habe übrigens das Projektiv mal gegen ein CZ Okular 12,5x ausgetauscht. Das Bild ist dabei herrausgekommen. Wie nicht anders zu erwarten kommen nur wenige Details dazu, aber es macht Spaß zu experimentieren.
Mir geht es bei meiner Anfrage ja darum zu erfahren ob meine gebraucht gekauften Optiken auch von guter Qualität sind. Der Vergeleich mit den Aufnahmen anderer ist ja wegen der notwendigen Bildverkleinerung auf 1024Pixel Kantenlänge nicht ohne weiteres möglich.
Das Bild im Anhang zeigt die volle Ansicht mit dem 12,5x CZ Okular.
Gruß vom Klaus
Hallo Klaus,
mit dem Öl mit nD 1,482 kannst Du das Auflösungsvermögen eines Ölimmersionsobjektivs nicht ganz ausnutzen. Es handelt sich wahrscheinlich um normales Paraffinöl.
Jochen
Hallo Klaus,
das ist die falsche Diatomee. Du musst das Auflösungsvermögen Deines Immersionsobjektivs an der Amphipleura (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40111.msg296776#msg296776) messen. Die sind ja schließlich zahlreich in Peters Präparaten vom Kratersee Bad Nenndorf.
Beste Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
Zitatdas ist die falsche Diatomee. Du musst das Auflösungsvermögen Deines Immersionsobjektivs an der Amphipleura messen.
ich nehme an, Du hast übersehen, dass das Bild mit einem 25-fach Objektiv (wahrscheinlich nicht immergiert) aufgenommen worden ist. Damit kann man keine A.p. Diatomeen-Feinstruktur auflösen! Für ein 25-fach Objektiv ist m.E. die Auflösung excellent!
Hallo Klaus,
Ist Dein 25-fach Objektiv eigentlich ein "immersionsobjektiv"? Ich glaube kaum, das wäre sehr selten! Wenn ja, was hat es denn für eine angegebene Apertur? (Müsste auf dem Objektiv stehen!) Egal wie, die Feinstruktur einer A.p. kann man damit nicht auflösen! Das Objektiv jedenfalls ist m.E., nach den Bildern zu urteilen, sehr gut! Die Bilder mit dem 40-fach, 60-fach und 100-fach Objektiv sind auch sehr gut, sie zeigen bei der Diatomee aber gegenüber dem 25-fach Objektiv keine neuen "Feinheiten".
Gruß Carlos
Hallo Carlos,
ich habe keinesfalls behauptet, dass die Auflösung schlecht wäre, aber ich messe die Dicke einer Schraube auch nicht mit einem Tafellineal. Das Bild habe ich auch nur ausgewählt, weil da die Amphipleura mit drauf ist. Die weiteren Fotos sind ja mit höheraperturigen Objektiven bis zum 100er gemacht und die könnte man dann ja auch mal auf die fast durchsichtigen harten Nüsse richten. Die Struktur der Cymbella löst auch mein Kleinmikroskop C (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=32111.0) auf. ;D
Beste Grüße
Gerd
Hallo Gerd, Carlos und Jochen.
danke für eure Kommentare.
zunächst zum 25er Plan. Die Apertur beträgt 0,40 und es ist kein Immersionsobjektiv ;)
So Gerd, nun habe ich mich mal an die Amphipleura gewagt und bin wohl gescheitert.
Die Aufnahme mit dem A 100/1,30 von Olympus zeigt mir keine Strucktur ( siehe Bild ) :-[. Das selbe Ergebniss hatte ich auch mit dem 100/1,25 von Hund an meinem V365.
Damit muss ich mich wohl abfinden, oder hätte ich auch Öl auf den Kondensor tun müssen?
Gruß vom Klaus
Hallo,
ZitatDas Objektiv jedenfalls ist m.E., nach den Bildern zu urteilen, sehr gut! Die Bilder mit dem 40-fach, 60-fach und 100-fach Objektiv sind auch sehr gut, sie zeigen bei der Diatomee aber gegenüber dem 25-fach Objektiv keine neuen "Feinheiten".
da ist auch keine weitere Unterstruktur zu entdecken, zum Vergleich habe ich eine REM-Aufnahme einer (vielleicht anderen) Cymbella-Art der Mikrogruppe Hamburg verlinkt.
http://www.mikrohamburg.de/Diatomeen/DI_a0697.html (http://www.mikrohamburg.de/Diatomeen/DI_a0697.html)
Ich bin Purist was die realitätsnahe Darstellung von Objekten angeht. Die Aufnahmen mögen zwar eine brauchbare Auflösung zeigen, aber durch die zu ausgeprägte "Phasenkontrastierung" sind die Fotos nach meiner Meinung nicht mehr objektgetreu, speziell werden die durchgehenden Querrippen nicht richtig dargestellt. Hier aus dem Forum zwei Links zu m.E. guten Aufnahmen von Cymbella-Arten.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=419.msg1590;topicseen#msg1590 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=419.msg1590;topicseen#msg1590)
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14130.msg107999;topicseen#msg107999 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14130.msg107999;topicseen#msg107999)
Hubert
Hallo Klaus,
Zitat von: regulus56Damit muss ich mich wohl abfinden, oder hätte ich auch Öl auf den Kondensor tun müssen?
mit trockenem Kondensor bekommst Du nur eine Beleuchtungsapertur knapp unter 1 hin. Du solltest deshalb wenigstens mit Aqua dest (n=1,33) immergieren, das ist leichter wieder zu entfernen.
Beste Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
das werde ich mal probieren.
Muss ich dann auch noch Polfilter einsetzen??
Wie schon geschrieben, möchteich wissen ob meine Optiken das zeigen was man erwarten kann.
Gruß vom Klaus
Hallo Klaus,
ZitatSo Gerd, nun habe ich mich mal an die Amphipleura gewagt und bin wohl gescheitert.
ZitatWie schon geschrieben, möchte ich wissen ob meine Optiken das zeigen was man erwarten kann.
Daran sind bereits Viele gescheitert. Da hat man nur Erfolg, wenn man nicht nur ein ,,tadelloses" Objektiv mit hoher Apertur (A = >>1.0), einen guten Kondensor usw. hat, sondern auch das Mikroskopieren damit voll beherrscht.
Die A.p. wird also kaum für die Prüfung von Objektiven und anderen Komponenten auf ,,Fehler/Auflösungsvermögen" verwendet. Diatomeen haltige Testpräparate hierfür enthalten ausgewählte, unterschiedliche Diatomeen mit bekannter unterschiedlich feiner Struktur! Eine ,,klassische" Diatomee in diesen Präparaten ist die ,,Pleurosigma angulatum". Sie hat Merkmale, die es gestatten, Aussagen über die ,,Leistungsfähigkeit" von Objektiven mit deutlich unterschiedlichem Abbildungsmaßstab zu machen. Deine Optiken sind m.E. alle O.K. Bei der A.p. scheiterst Du nicht, weil Deine Objektive nicht hinreichend leistungsfähig sind.
Hallo Hubert,
Zitat: da ist auch keine weitere Unterstruktur zu entdecken, ...
Genau das zeigen ja die Bilder von Klaus! Dennoch glaube ich, dass es zulässig ist, auch eine Aussage über die Objektive mit höherem Abbildungsmaßstab zu machen. Sie sind m.E. alle OK. Mangelhafte Abbildungsleistung oder optische Fehler wären sicher erkennbar!
Gruß Carlos
Hallo liebe Auflöser,
es liegt nicht nur am Objektiv ! Es sind viele kleine Bausteine die zusammen passen müssen.
Wie geht es nach dem Objektiv weiter? Ein Projektiv? Welche Kamera wird verwendet? Kondensor mit Öl ist immer gut! Beleuchtung?
Eine Halogenbeleuchtung hat mehr Rotanteil und weniger Blauanteil. Das ist nicht unbedingt förderlich. LED-Beleuchtung und dazu noch ein Grünfilter oder noch besser Blaufilter BG12 bringen viel. Dazu muß die Kamera aber auch in der Lage sein das sauber abzubilden. D.h. Schärfeeinstellung nur über den Monitor der Kamera mit Lupenfunktion.
Danach nicht das Bild in ein Graustufenbild umwandeln, sondern in die 3 Farbkanäle aufspalten und nur den entsprechenden Kanal weiter verwenden.
Die Gitter der A.p. sind so mit etwas Geschick schon mit einem Trockenobjektiv sichtbar. Sichtbar mit der Kamera, nie im Okular.
Viel Glück
Peter
Hallo Peter,
Sehr gute Beschreibung der Vorgehensweise! So klar habe ich die Vorgehensweise noch nicht gefunden. Interessant ist, dass Du keine Polfilter erwähnst. Es geht danach auch ohne gekreuzte Polfilter.
Mit schiefer Beleuchtung aus der richtigen Richtung zu den Querstreifen der A.p. habe ich auch ohne Polfilter die Querstreifen
im Okular klar gesehen. Gleiches gilt, ,,ohne schiefe Beleuchtung", für die Querstreifen bei Verwendung von gekreuzten Pol-Filtern bei richtiger Lage des ,,Pol-Kreuzes"(die hellen Bereiche des Kreuzes in Längsrichtung der Diatomee).
ZitatDie Gitter der A.p. sind so mit etwas Geschick schon mit einem Trockenobjektiv sichtbar. Sichtbar mit der Kamera, nie im Okular.
Damit meinst Du nicht die Querstreifen der A.p. , die sehen ja aus wie ein Linien-Gitter, sondern das
Poren-gitter, das die Querlinien und damit
ein scheinbares Liniengitter bildet.
Ich hoff, ich habe Dich richtig verstanden.
Gruß Carlos
Hallo Carlos,
anbei Bilder die zeigen, was ich meine.
Peter
Hallo Peter,
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29148.msg217260#msg217260
Das Bild (in Farbe, mit meiner Touptek-Okularkamera aufgenommen) habe ich auch im Okular, sogar etwas besser, gesehen und dann fotografiert. Deine gezeigten Bilder sind allerdings wesentlich besser.
Gruß Carlos
Hallo,
es ist interessant dem Disput unter euch zu "lauschen".
Ich war inzwischen nicht untätig und habe es auch mit Öl immergiertem Kondensor versucht.
Auf dem Monitor meines Laptop 17" habe ich nicht wirklich etwas erkannt und bei der Durchsicht der Bilder dann wenigstens eins gefunden auf dem die Querrippen wenigstens zu erahnen sind.
Glücklicher Weise fand ich dann den Text von Carlos " Es war schon sehr frustrierend, zu wissen, dass das Linienmuster da sein müsste, aber nicht erkannt wurde."
Auf die Amphipleura pellucida war ich vorallem deshalb so"scharf", weil dazu im Wassertropfen folgendes steht:"Testobjekt fürÖlimmersionen; Punktstreifen müssen aufgelöst werden".
Da zweifelt man dann schon, wenn da nur Umrisse zu sehen sind........
Ich werde in Zukunft also nicht mehr in Panik verfallen wenn ich etwas nicht ohne weiteres sehen kann. ;D
Herzliche Dankesgrüße an alle Kommentatoren vom Klaus
Hallo Klaus,
und jetzt noch den Blaukanal auswählen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/298842_25773083.jpg) (https://abload.de/image.php?img=blaukanal1tjec.jpg)
Im Grünkanal kann man da noch gerade so was erahnen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/298842_30631159.jpg) (https://abload.de/image.php?img=grnkanal.jpgmmjlc.jpg)
Und im Rotkanal ist nix mehr mit Streifen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures011/298842_7244975.jpg) (https://abload.de/image.php?img=rotkanal.jpgkanalcvjp5.jpg)
Ich benutze GIMP zur Bildbearbeitung. Die Kanalauswahl findet sich unter Farben/Komponenten/Komponenten extrahieren und dort "RGB-Blau" auswählen.
Ich finde, dass das ein schönes Beispiel dafür ist, wie viel die Wellenlänge des Lichtes ausmacht, wenn es um Auflösungsvermögen geht.
Beste Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
ich habe das mit Gimp mal anchvollzogen und bin sehr überascht!
Danke für die Anleitung.
Gruß vom Klaus
Es wird immer besser !
Wenn man nun noch den unruhigen Hintergrund wegrechnet, in dem man ein sog. Flatfield-Bild aufnimmt (Viele Beschreibungen in den Astroforen) und mit einem Programm verrechnen läßt, bringt das nochmal ein ganzes Stück. Z.B. Giotto ein recht gutes und freies Programm.
Grüße
Peter
@Peter
Guten Morgen,
das verstehe ich nicht ganz. Mit FlatField kann man doch nur statische "Flecken" wegzaubern, aber kein Rauschen? In den blauen Kanal ist doch nur noch Rauschen, "Dreck auf der Linse" ist doch nicht zu sehen?
Carsten
Hallo Carsten,
hier mal schnell 2 Aufnahmen die die Wirkung von einer Flatfield-Korrektur zeigen. Je feiner das Objekt, um so mehr wirkt die Korrektur. In meinem schnellen, einfachen Beispiel ist es der Hintergrund, bei dem man die Wirkung sehen kann.
Im linken Bild eine "normale" Aufnahme, rechtes Bild mit der Korrektur.
Ich verwende zu meiner Kamera (ZWO ASI178MM) die Aufnahmesoftware SharpCap aus der Astronomie. Dort kann man zu Beginn ein Flatfield anfertigen und für alle weiteren Aufnahmen verwenden. Auch das Livebild am Monitor wird dann bereinigt angezeigt.
Grüße
Peter
Hallo Peter,
schöne Bilder. Dennoch kann eine Flatfield-Korrektur kein Rauschen wegzaubern, da das Referenz-Bild ja das gleiche Rauschen enthält, wie das Bild. Bei den typischen Formeln für die Korrektur (da werden die Pixelwerte des Bildes durch die Werte des Referenz-Hell-Bildes dividiert) sollte, so ich mich recht an meine Studienzeit erinneren, eine Rauschreduktion von R / Wurzel(2) möglich sein, wenn Bild und Referenz-Bild Einzelaufnahmen sind.
Was Dein Bild schön zeigt, ist die fast vollständige Entfernung von Dreck und Staub. Auch Vignettierungen lassen sich mit dem Verfahren stark reduzieren.
Ist Dein Referenz-Bild (und Deine Objekt-Bilder) ein Einzelbild oder mittelst Du da schon über viele Aufnahmen?
Grüße
Carsten
Hallo Carsten,
wenn ich ein ganz ebenes Objekt habe dann nehme ich 200 - 400 Bilder auf. AVI oder SER.
Wenn es ein räumliches Objekt ist dann ca. 50 Bilder für HeliconFocus.
Gruß
Peter