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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Mary in April 15, 2021, 12:17:57 NACHMITTAGS

Titel: Mikroskop von Leitz
Beitrag von: Mary in April 15, 2021, 12:17:57 NACHMITTAGS
Hallo,
ich habe ein Mikroskop von Ernst Leitz Wetzlar mit der Nr.454756
Kann leider nichts darüber finden.
Weiß jemand mehr darüber und wie Alt es ist!
Vielen Dank und liebe Grüße
Mary(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/300302_36849274.jpg)
Titel: Re: Mikroskop von Leitz
Beitrag von: Thomas Böder in April 15, 2021, 12:33:00 NACHMITTAGS
Möchten sie es selber nutzen oder finden wir es demnächst in der Bucht?

Grüße, Thomas.
Titel: Re: Mikroskop von Leitz
Beitrag von: Peter Reil in April 15, 2021, 13:13:01 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

ich denke, die Wette würde ich gewinnen.

Gruß
Peter
Titel: Re: Mikroskop von Leitz
Beitrag von: kmueho in April 15, 2021, 13:19:39 NACHMITTAGS
Hallo Mary,

Ernst Leitz hat seine Mikroskope mit einer fortlaufenden Seriennummer versehen.

In Wikipedia steht dazu:

ZitatSo kam es, dass sich die Zahl der gefertigten Mikroskope zwischen den Jahren 1885 und 1912 fast verzehnfachte: waren es 1885 noch 1.250 Instrumente, verließen im Jahr 1912 knapp 12.000 Mikroskope das Werk. Leitz war mit 55.000 verkauften Mikroskopen bereits um 1900 weltweit zum größten Mikroskophersteller geworden.[56] 1907 hatte Ernst Leitz das 100.000. Mikroskop seiner Fertigung dem großen Wissenschaftler und Nobelpreisträger Robert Koch gewidmet. Bereits fünf Jahre später, 1912, verließ Mikroskop Nr. 150.000 das Werk, das Ernst Leitz dem Nobelpreisträger Paul Ehrlich überreichte.[57]

D.h, dass dein Mikroskop mit einer Seriennummer um die 450.000 etwa 300.000 Geräte später hergestellt wurde. Nehmen wir einmal an, dass es bei den 12.000 Geräten pro Jahr blieb (immerhin ist der 1. Weltkrieg im Zeitraum enthalten), dann kommen wir auf 300/12 = 25 Jahre (nach 1912) = ca. 1937 als Herstellungsdatum.

Viel sagen kann ich zum Gerät nicht. Halt nur, was auf dem Foto zu sehen ist. Immerhin hat es einen Kondensor, einen bestückten Objektivrevolver und ein abgewinkeltes Okular, sodass man nicht senkrecht runter schauen muss.. Wenn die Optiken nicht beschädigt sind, ist zu erwarten, dass man damit durchaus arbeiten kann. Die fehlende Beleuchtung kann man mit einer LED-Taschlampe "aufrüsten". Dazu einfach ein weißes Blatt Papier auf den Spiegel legen und mit der Lampe anleuchten. Das Einzige, was auf Dauer lästig werden dürfte ist der fehlende Kreuztisch.

Ich habe ein noch deutlich älteres "Schätzchen" von ca. 1895 mit einer Seriennummer von knapp 48.000. Und selbst das gewährt auch ohne Kondensor durchaus ansehnliche Einblicke. Die ungleichmäßige Ausleuchtung des Fotos ist durchs "Handy drüberhalten" verursacht. Tatsächlich ist das Bild gleichmäßig hell - bis zum Rand. D.h, dass ein 40 Jahre jüngeres Mikroskop arbeitsfähige Resultate liefern sollte.

Viele Grüße,
Kai