Guten Tag in die Runde,
ich bin im Besitz eines Zeiss Standard Junior KF also Grob- und Feintrieb getrennt. In der Gebrauchsanleitung dazu steht auf Seite 3 oben zum Mikroskop-Stativ nun folgendes:
"...Wenn nach längerem und häufigen Gebrauch des Mikroskops der Objekttisch absinkt, die Schärfeinstellung des Objekts also verlorengeht, können Sie diese Störung durch leichtes Drehen am Rändelring ??AUF DER RECHTEN GROBTRIEBACHSE BEHEBEN. WÄHREND DIESER REGULIERUNG DEN GRÖSSEREN TRIEBKNOPF AUF DER LINKEN SEITE BITTE BEWEGEN??..."
Da stellt sich bei mir zunächst die Frage, wo ist Rechts und Links? Dann verstehe ich das Vorgehen nicht. Ich habe so was ähnliches an meinem GFL/WL aber was ist damit hier beim Junior gemeint und wie ist die Handhabung? Ich komme nicht drauf. Kann mir das jemand erklären?
LG
Maria
Hallo Maria
Google einmal nach Deinem Mikroskop. Ich habe ein Produktbild von Zeiss gefunden, bei dem die Orientierung des Monotubus auf rechts bzw links es sich rückschliessen lässt, dh. Stativrücken und Tubus zeigen zum Mikroskopierenden.
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für den Hinweis. Vorrangig stellt sich bei mir immer noch die Frage, wie/ob ich durch Drehen am Fein- oder Grobtrieb (gegenläufig?) den Widerstand in der Mechanik verändern kann. Bei meinem GFL und WL wird das ja expliziert beschrieben mit der eingebauten Bremse. Beim Junior ist das aber so unklar formuliert. Kann ich den Drehwiderstand beeinflussen oder nicht ??
Maria
Hallo,
beim Junior gab es viele Versionen, stell einfach mal ein Bild ein, wo man die Triebköpfe und den werwähnten Rändelring sieht, dann kann geholfen werden.
viele Grüsse
Wilfried
Hallo Wilfried,
danke für den Hinweis. Habe jetzt Fotos gemacht. So oft gelesen aber keine Erklärung. Das kann nur an mir liegen. Vielleicht drücke ich mich auch unverständlich aus :) :)!
Maria
....
Hallo Maria,
wie Wilfried schon geschrieben hat: Beim Junior gab es da über die Zeit sehr viele verschiedenen Ausführungen des Triebes. Was auf keinen Fall geht: Verdrehen der Knöpfe links 7 rechts gegeneinander, da kann man bei sehr großer Gewalt durchaus Schaden anrichten. Nicht bei allen Junioren kann man die Friktion einstellen. Wenn das geht, dann immer durch Drehen der in Bezug zu Grobtriebrad stativseits gelegenen Hülse auf der rechten Seite; Dein zweites Bild, in dem man auch erkennt dass die rechte Hülse dtl. dicker ist als die linke. Drehen im Uhrzeigersinn macht die Drehung steifer. Es gab nun Ausführungen mit Rändel -wie Du es von den Großgeräten und dem WL kennst- manchmal wurde die Hülse glatt belassen; und bei den letzten schwarzen Junioren konnte die Gängigkeit nicht mehr verstellt werden. Musst Du einfach mal ausprobieren, ob Du an Deinem Gerät die offensichtlich nicht gerändelte Hülse drehen kannst oder nicht.
Hallo Maria,
die dickere Hülse müsste irgendwo auf ihrem Umfang ein kleines Loch haben. Da steckst du einen kleinen Schaubenzieher oder sonstiges Werkzeug zum Gegenhalten rein und drehts auf der Gegenseite am Grobtriebknopf. Je nach Richtung wird die Gängigkeit leichter oder schwerer.
Wäre die Hülse gerändelt (andere Version) dann könnte man von Hand gegenhalten.
viele Erfolg
Wilfried
Hallo Maria,
in meiner Anleitung steht:
Befindet sich auf der rechten Triebachse zwischen Grobtrieb und Tubustrager ein R ä n d e l r i n g, so dient dieser zur Regulierung des Ganges.
Bei Deinem Junior befindet sich leider kein Rändelring, also wird auch keine Regulierung möglich sein. Geht der Trieb bei Deinem Junior zu leicht oder zu schwer?
Herzliche Grüße
Herbert
Hallo zusammen,
@Wilfried: Das mit dem Loch kenne ich nicht von den Junioren, sondern nur von den hellgrauen Standards.
@ Herbert: Wie ich in meinem Post geschrieben habe, gibt es verstellbare Trommeln bei den Junioren mit Rändelring, aber auch ohne, glatt. Ich habe beides hier stehen.
Guten Abend zusammen,
vielen Dank für die vielen Informationen und Hinweise.
Der größere Ring auf der rechten Seite (Rücken des Mikroskops zu mir) ist glatt ausgeführt. Er hat keine Öffnungen. Der Ring ist aber auch so schmal gehalten, dass ich sogar mit meinen schmalen Fingern ihn nicht greifen bzw. halten kann. Kann mir nicht vorstellen, dass es da eine Spezialzange bei Zeiss gab. (Und bei mir bleibt die Rohrzange in der Werkzeugkiste ;)). Dieser größere Ring steht auch fest und dreht sich nicht mit. Ich denke, dass ich hier ein Modell habe, dass sich nicht justieren lässt. Auf der anderen Seite ist die Justierung bei mir eigentlich ok. Der Tisch senkt sich auch nach längerem Stehen nicht ab. Ich wollte es einfach mal technisch verstehen :D.
Grüße und Dank an ALLE. Vielleicht ist das ja auch die Antwort auf meine Frage. Gehe jetzt mal davon aus.
LG
Maria
Hallo Maria,
zuerst mal: deine Bilder zeigen, dass du kein Junior KF (richtiger wäre Standard KF) sondern ein Junior der frühen Baureihe hast (vermutlich noch vor 1960). Da geht mit verstellen der Triebknöpfe rein gar nichts. Junior Mikroskope bei denen man die Friktion einstellen kann haben auf der rechten Seite (wenn der Mikroskopbogen einem zugewandt ist) unter dem Grobtrieb noch eine gerändelte Scheibe an der die Friktion des Kugelreibradantriebs eingestellt werden kann. Dies ist die jüngste Version von Junior Mikroskopen. Zwischen deinem Modell und diesem Modell gab es eine Variante wo rechts ein verdickter Ring ist der in der Mitte einen Schlitz zeigt. Dieser kann auch verdreht werden zur Einstellung der Reibradfunktion. Letztere beiden Modelle zeichnen sich auch dadurch aus, dass die Lagerung der Tischhöhenverstellung nicht mehr nur über eine Schwalbenführung erfolgt (wie bei deinem Modell) sondern über zusätzliche Rollenlager. erkennbar an den metallischen Seiten mit den 4 Schrauben, die an deinem Mikroskop fehlen.
Ich stell dazu geich noch ein paaar Bilder ein.
Langer Rede kurze Zusammenfassung: wenn du die Friktion bei deinem Junior ändern möchtest dann muss der Triebkasten soweit geöffnet werden dass man die innere Bremse einstellen kann. Dazu benötigst du Spezialwerkzeug (im Minimum einen geeigneten Stirnlochschlüssel) und du musst wissen wie man vorgeht.
Ich kann dir das gerne machen, dazu musst du mir aber das Stativ zusenden. Wenn ich das mache, dann würde ich aber gleich den ganzen Trieb neu fetten (mit den original Zeiss Fetten). Ist einen Abend Arbeit und würde dich etwas kosten. Danach läuft der Trieb aber wieder wie frisch aus der Fabrik vor 60 Jahren, wenn nicht jemand vorher böswillig zerstörerisch Gewalt angewandt hat.
Grüße
Stephan Hiller (ein großer Fan der Junior Mikroskope)
Und hier noch die Bilder der unterschiedlichen Junior Varianten:
Deine Version. An der Unterseite der verdickten Achse rechts erkennt man einen Schlitz (Pfeilmarkierung). Das ist die Verdrehsicherung des Reibradkugelkäfigantriebs:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/301249_36849274.jpg)
Hier die Variante mit der geschlitzten dickeren Achse, welche ein Verstellen der Friktion des Reibradantriebs ermöglicht, nur dass man da mit den Fingern nur schwer hinkommt um diese gefühlvoll einzustellen. Meist ist der Trieb ohnedies so verharzt, dass sich da eh nichts mehr verstellen lässt. Diese Version finde ich auch an meinen Standard KF Mikroskopen offensichtlich wurde sie aber nicht nur dort sondern auch an Junior Mikroskopen verbaut:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/301249_63208015.jpg)
Vermutlich wegen der schlechten Bedienbarkeit hat man dann die dritte Variante mit dem Rändelring herausgebracht:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/301249_32001227.jpg)
Die letzten beiden Versionen haben bei allen Junior Mikroskopen die ich besitze eine Walzenführung der Tischhöhenverstellung (markiert mit dem roten Doppelpfeil):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/301249_19575591.jpg)
Grüße
Stephan Hiller
Hallo Maria,
ich habe gerade nochmal bei meinen Bundeswehr Standard KF Mikroskopen nachgesehen. Das sind zwar vom Stativ her auch Junior Mikroskope aber der Fuß ist höher und hat eine regelbare Halogenbeleuchtung mit Netzanschlußkabel eingeabaut.
Deren Anleitung beinhaltet tatsächlich die Beschreibung zur Friktionseinstellung die du anfänglich zitiert hast - leider zeigt die Original Anleitung nirgends ein Bild des Rings den man verdrehen soll. Das Bild dazu entspricht dem mittleren Bild meines vorherigen Beitrags mit dem "geschlitzten Ring". Ich hab gerade mal versucht an meinem Standard KF diesen Ring zu verdrehen - es geht faktisch nicht und ich hab keine allzugroßen Hände und Finger. Der Grund: auch an diesem Mikroskop - das ich noch nicht grundüberholt habe - ist der Trieb schwergängig und verharzt.
Grüße
Stephan Hiller
Hallo Stephan,
ja Deine LED Leuchteinheiten für meine Standards steht neben mir :)! Ja ich weiß, dass Du ein großer Fan vom Junior bist. Hier im Forum hast Du ja auch mal Deine LED Lösung vorgestellt. Hat mich sehr beeindruck :). Hättest Du denn evtl. so ein Stativ mit Rändelring übrig? Bräuchte nur das Grundstativ. Hatte auch im Forum über die seitlichen Leisten gelesen. Glaube, darüber wurde schon geschrieben. Muss ich noch mal in die Suchfunktion.
Vielen Dank für die tolle Erklärung und die Fotos. Wusste gar nicht, dass es da so unterschiedliche Modelle gab ;). Auf jeden Fall werde ich diesen Chat ausdrucken und zu meinen Unterlagen nehmen :). Man/Frau lernt hier viel im Forum :). Danke für das Angebot. Vielleicht komme ich da doch drauf zurück. Aber vielleicht hast Du ja auch ein Stativ für mich ;)!
LG
Maria
Hallo Maria, hallo Stephan,
genau wie im letzten Beitrag von Stephan geschildert und seinem davor auch bebildert ist es. Ich habe alle 3 Versionen hier und kann das Gesagte nur bestätigen. Allerdings kann ich meiner geschlitzten Version den Ring tatsächlich verdrehen. Die BW-Version der Junioren untershceidet sich letztlichnur durch die Beleuchtung von den anderen.
Hallo Stephan,
so sieht es bei mir unter dem breiten Ring aus: Eine kleine Schraube und eine kleine Vertiefung.
LG
Maria
Hallo Maria,
ich kann gern mit dir ein Junior Stativ tauschen. Deine Version gegen die mit Rändelantrieb zur Friktionseinstellung?
Von der Wartung her ist deine Version einfacher zu handhaben wenn man gelernt hat wie der obere und untere Anschlag des Grobtriebs einzustellen ist wenn man den Trieb wieder zusammenbaut. Weil das vermutlich die Zeiss Servicetechniker genervt hat wurde der Anschlag bei den neueren Modellen geändert (über Mitnehmerscheiben mit Nasen, die in der linken Achse sitzen). Da ist der Zusammenbau nach dem Reinigen des Triebs rel. einfach aber dafür hat man mit dem Walzenlager etwas mehr Arbeit. Wie sagt der Engländer: "You can't have it all"
Ich werde übrigens in Kürze eine neue LED Beleuchtung für die Junior Mikroskope vorstellen. Basierend auf einer käuflichen Einbau LED Leuchte (neudeutsch "Downlight") mit zusätzlicher Optik und Teilen aus dem 3-D Drucker. Das wird dann deutlich erschwinglicher als die schon vorgestellte Variante aus Drehteilen. Und die optische Leistung ist mehr als erstaunlich.
Grüße
Stephan Hiller
Hallo Stephan,
also bei der BW Ausgabe ist bei mir der Ring wie Du schon geschrieben hast geschlitzt. Auf der Seite 5 Mitte klein geschrieben steht, dass man diesen Ring wie auch immer drehen kann. Habe mir fast die Finger abgebrochen :)! Da tut sich nichts. Sitzt aber alles noch schön stramm. Also da ist bei mir kein Handlungsbedarf. Da denke ich, dass der Mechanismus wohl verharzt ist :(!
LG
Maria
Hallo Stephan,
danke für das Angebot! Hört sich super an auch mit der neuen Leuchttechnik. Ich habe vor kurzem ein Junior im Netz gesehen, dass im Kopf mit einem Wechsler 1.6x ausgestattet war. Da muss ich noch ein bisschen bohren ;). Ich kenne das nur von meinen Standards. Gab es Junior mit Wechsler oder wurde da Junior mit Standard zusammengebaut?
LG
Maria
Hallo Maria,
das Junior gab es auch mit dem Vergrößerungswechsler. Hier ein Auszug aus meiner Beschreibung
Herzliche Grüße
Herbert
Hallo Herbert,
auch Dir vielen Dank für die Information. Jetzt bin ich voll im Bild. Denke, es war auch interessant für andere Juniorbesitzer. Also ohne Eure Hilfe hätte ich das nicht geschafft. Mein Traum wäre ein Zeiss Junior in der Ausführung mit den beiden Zierleisten im guten Zustand, mit funktionierender Fiktionseinstellung und evtl. einem Wechsler 1.6x. Und natürlich der neuen Leuchttechnik von Stephan.
Ich bedanke mich noch mal bei Euch allen.
Wünsche Euch einen schönen Abend und bleibt gesund!
LG
Maria
Ach Herbert,
könntest Du mir bitte Deine Beschreibung zum Junior als PDF schicken? Meine Beschreibung heißt "Gebrauchsanleitung" Mikroskop STANDARD JUNIOR (s. Foto). Sie hat 11 Seiten. Ein Bild wie Du es geschickt hast mit Wechsler ist in meiner Anleitung nicht zu finden. Hoffe ja, dass ich mein Junior auch mal komplett bekomme und dazu gehört dann natürlich auch die richtige Gebrauchsanleitung oder auch zwei. Würde ich mich drüber freuen. Vielen Dank!!
LG
Maria
Hallo Maria,
weil wir ja gerade von den "Sondervarianten" des Junior sprechen. Hier noch ein paar Bilder von Konfigurationen die es tatsächlich gegeben hat.
Zuerst mal das Junior mit dem Vergrößerunsgwechsler (das gezeigte Exemplar stammt aus der Geräteauflösung eines pathologischen Labors eines Kankenhauses in England. Diese Variante ist tatsächlich wohl nicht so häufig verkauft worden:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/301351_36849274.jpg)
Hier ein Junior mit einem 5-fach Objektivrevolver (wurde gegen Aufpreis angeboten) und Drehtisch mit POL Objektführer:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/301351_63208015.jpg)
Und hier eine Variante die wohl nicht von Zeiss in dieser Form verkauft wurde, die man sich aber rel leicht "generieren" kann. Ein Junior mit einer Wechselschwalbe für den Objektivrevolver. Damit kann man dann auch Auflichteinheiten am Junior verwenden. Hier mit einer rel. frühen Zeiss Winkel Ausführung eines Auflichkondensors (HF/DF) . Als weitere "normale" Zusatzausrüstungen noch ein Optovar (die große Ausführung - stilechter wär die kleine Form) und der für das Junior angebotene Zeiss Phasenkontrastkondensor wie er auch am Inversen GFL Planktonmikroskop zum Einsatz kam:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/301351_32001227.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures010/301351_19575591.jpg)
Das Junior Mkroskop kann vielfältigst auf- und umgerüstet werden. Es gab hier im Forum dazu schon diverse Beiträge. Speziell der Leitz Heine Kondensor und der Berek Zweiblendenkondensor können problemlos am Junior angebaut werden. Letzterer erlaubt Köhlerbeleuchtung die von Zeiss für dieses Stativ eigentlich nicht vorgesehen war. Ich kenne sogar Leute die sich die Mühe gemacht haben den Kondensorträger des GFL am Junior zu adaptieren so dass man den alten Zeiss DIK Kondensor nach Nomarski am Junior einsetzen kann und damit das Junior "Zeiss-DIK fähig" macht.
Grüße
Stephan Hiller
Hallo Maria,
gerne sende ich Dir meine Anleitung als PDF, wenn Du mir Deine E-Mail-Adresse sendest.
ich glaube, das geht nur über Deine E-Mail-Adresse.
Herzliche Grüße
Herbert
Hallo Stephan,
Wow....danke für die beeindruckenden Fotos Deiner Sammlung. So eine Sammlung bekommt man nicht mal eben in der Bucht :). Denke, da muss man schon besondere Beziehungen zu Zeiss haben oder dort als Mitarbeiter tätig bzw. gewesen sein. Die Ausbaumöglichkeit des Juniors ist schon beeindruckend, auch wenn einiges schon experimentell ist ;). Schöne Sammlung. Da werde ich ja ganz neidisch ;D! Werde mir das mal ausdrucken und zu meinen Unterlagen nehmen!! Wenn man bei Goggle das Junior eingibt, kommt da leider so gut wie nichts. Wäre an der Geschichte vom Junior mit all seinen Facetten sehr interessiert. Da wärst Du ja eigentlich der richtige um da mal eine kleine Abhandlung zu schreiben. Bedanke mich sehr für die Fotos und Deine Hilfe.
LG
Maria
Hallo Maria,
du irrst. Alle meine Juniors kommn aus der "Bucht". Über Jahre immer wieder nach besonderen Stativen Ausschau halten hilft hier. Das Angebot an Juniors in Ebay ist riesig und sie kosten wirklich nicht viel. Das Problem ist, dass fast alles was man in Ebay kauft einer Überarbeitung bedarf wenn man damit ernsthaft arbeiten möchte. Nach über 60 Jahren sind eben die Fette verranzt und alles ist schwer- bis gar nicht mehr gängig. Ich hatte Unterstützung durch befreundete pensionierte Servicetechniker aus der Lichtmikroskopie weshalb ich Triebe zerlegen und warten kann. An die Fette/Öle komme ich über das Chem Lab in Oberkochen wo ich in der Elektronenmikroskopie arbeite. Ohne das bezahlt man sehr sehr viel Lehrgeld und macht schnell mehr kaputt als ganz. Aber es gibt ja auch hier im Forum viele ausgezeichnete und gute bebilderte Reparaturanleitungen.
Wir hatten auch schon Reparaturkurse im kleinen Kreis organisiert (z.B. vor ca 2 Jahren in der Ferderseestation in Bad Buchau zum GFL). Bei solchen Kursen kann man sich austtauschen und das hilft sher die alten "Schätzchen" am "Leben" zu halten, speziell wenn Leute mitmachen, die ihr Wissen bereitwillig weitergeben. Leider hat uns Corona seit über einem Jahr einen Strich durch solche Versanstaltungen gemacht.
Grüße
Stephan Hiller
Hallo Stephan,
danke für die Informationen. Sehr interessant. Also wenn ich da mal was zu schrauben hätte, melde ich mich hier im Forum. Mag es auch nicht, wenn Schraubköpfe unsachgemäß bewegt werden ;). Bin schon beim Auswechseln eines Revolverkopfes gescheitert. Bei einer normalen Schraube mit Schlitz oder Sechskant kein Problem. Da hatte Zeiss die geniale Idee mit der Stirnlochschraube. So einen Schlüssel bekommst Du nicht mal eben im Bauhaus. Du hast auch wenig Spielraum zum Drehen. Also warum diese Verschraubung kam verstehe ich nicht. Wahrscheinlich, um die Mikroskopiker die selber Schrauben zu verärgern ;D! Also wie so ein Stirnlochschlüssel original aussieht, würde mich schon sehr interessieren :-\. Vielleicht könntest Du mal ein Foto schicken?
LG
Maria
Hallo Maria,
z.B. so: (das ist die Edelversion von Zeiss). Mit 4 verschiedenen Zapfengößen und frei über einen weiten Bereich einstellbar. Allerdings kann man damit auch nicht alle Schrauben mit Stirnlöchern lösen.
Gruß
Stephan
Hallo Maria,
die Stirnlochschrauben die den verstifteten Revolverkopf fixieren wurden werksseitig extrem fest angezogen. Ich kann dir nicht sagen warum. Müsste eigentlich bei einem M8 Gewinde nicht sein. Sie zu lösen geht nur - wenn überhaupt - mit einem Spezialschlüssel und das sogar meist nur nach einem wohldosierten Schlag auf den Schraubenkopf mit angesetztem Spezialschlüssel durch einen "rückschlagfreien" Hammer - womit wir schon beim nächsten Spezialwerkzeug wären.
Der Spezialschlüssel sieht so aus (1. Bild).
Ich habe diese Stirnlochschraube weil sie mich auch nervt durch eine M8 Senkkopfschraube mit Innensechskant ersetzt. Das war in späteren Standard Mikroskopen übrigens auch die normale Besfestigung. (2. Bild). Man kann die Anpresshülse auch mit einer Innensechskantschraube mit niedrigem Kopf befestigen. Dann kann man zum Lösen (sofern das nötig ist) auch einen Inbusschlüssel verwenden.
Beim Junior ergibt sich die Notwendigkeit den Revolverkopf abzunehmen egentlich nur dann wenn man die Kugellager des Revolverkopfs neu fetten möchte. Das geht halt am besten bei abgenommenem Revolverkopf.
Aber jetzt beginnen wir wirklich vom Thema abzuschweifen.
Grüße
Stephan
Hallo Stephan,
danke für die Bilder!! Das soll auch reichen. Ich wollte einmal den original Schlüssel sehen ;). Ich hatte es mal mit einer Flachrundzange versucht. Aber da kommt die Kraft nicht unten an der Schraube an >:(. Sondern im Gelenk und dann verbiegt sich das Ganze. Danke :D!!
LG
Maria
Stephan,
noch ein letzter Gedanke: ich denke der Schaft des Schlüssels hat genau den Winkel und die Länge, dass er vorne über die Kante ragt. Muss ja so sein, sonst kannst Du nicht drehen. Aber Schluss mit dem Thema. Es war sehr interessant für mich. Vielen Dank. Deine neue Beleuchtungstechnik für das Junior würde mich interessieren. Zwar habe ich hier über Standard, GFL WL einiges aber das Junior hat viel Potential und macht Spaß.
LG
Maria