Ich war heute in der Apotheke und habe nach H2O2 30%ig gefragt.
Keine Chance...
Ich wollte so langsam mal anfangen Diatomeenpräparate herzustellen.
Und nun?
Viele Grüße, Thomas.
Keine Chance! Das Zeug ist durch eine europäische Richtlinie als Sprengstoffvorstufe klassifiziert und darf nicht an Privatpersonen abgegeben werden. Selbst die ansonsten eher flexiblen niederländischen Anbieter mauern, wenn es um H2O2 geht.
Das hat mir die Dame in der Apotheke auch erzählt.
Mist 😣
Ich habe Wasserstoffperoxid im Aquarienhandel bekommen. Da gibt es das wohl immer noch, allerdings nur 6% oder 12%ig:
https://www.garnelio.de/soechting-oxydator-loesung-12-5-liter?gclid=EAIaIQobChMIsO_4uoq28AIVD9d3Ch1xQwcwEAQYBSABEgKQgPD_BwE
Stephan
Hallo Thomas,
mehr als 12% wirst du als "Normalo" kaum beziehen können.
Nach § 4 ChemVerb dürfen wasserstoffperoxidhaltige Produkte von mehr als 12 % nur noch an Wiederverkäufer, berufsmäßige Verwender oder öffentliche Forschungs-, Untersuchungs- oder Lehranstalten abgegeben werden.
Grüße
Oliver
Aber mit 12%igem H2O2 kann ich wohl kaum Kieselalgen behandeln.
Tja, dann halt Abflussreiniger testen... 😑
Hallo Thomas,
beim Abflussreiniger aber nicht zu den Krümeln in der Steudose greifen, das ist Natriumhydroxid mit Aluspänen, das löst Dir die Diatomeen auf. Klorix funktioniert ganz gut, man muss den besten Punkt zwischen sauber und weg suchen.
Was auch gut reinigt ist Ammoniumpersulfat, das zum Leiterplatten ätzen verwendet wird. Das konnte ich vor einer Weile bei ebay noch bekommen. Es muss warm angewendet werden.
Viele Grüße,
Bob
Zum Ätzen von Leiterplatten hätte ich reichlich Natriumpersulfat da!
Abflussreiniger habe ich in flüssiger Form.
Das 12% zum Aquarienreinigen scheint ja nicht wirklich teuer zu sein. Wenn du das teilweise einfrierst, kannst Du den Überstand leicht auf 30 % bringen. Die Konzentration muss zum Reinigen von Diatomeen ja auch nicht genau stimmen.
Danke für den Tipp Florian!
Es ist ein Mythos, dass man (für alles) 30%iges H2O2 benötigt.
Ich nutze für Cysten 12%iges H2O2. Das klappt auch damit, wobei man sagen muss, dass hier Geduld und viel H2O2 erforderlich ist.
Wenn du das H2O2 regelmäßig wechselst und geduldig sein kannst, sollte es damit auch bei Diatomeen gut klappen.
Ich habe grundsätzlich die beste Erfahrung mit Zeit gemacht (auch bei 30%). Die besten Cysten, die ich bisher isolieren konnte lagen ein halbes Jahr in H2O2.
Je höher die Konzentration an H2O2, desto schneller geht es und desto weniger Volumen wird benötigt. Als Oxidationsmittel, reagiert H2O2 unabhängig von der Konzentration mit allem und zerlegt auch alles. Je höher die Konzentration, desto mehr Material kann in der selben Zeit oxidiert werden. Solange neues H2O2 hinzu kommt, wird suggesive weiter oxidiert. Selbstverständlich impliziert das auch, dass es eine mindest Konzentartion benötigt, damit es überhaupt Sinn macht. Ist die Konzentration zu gering zerfällt es eher, als das es was oxidiert.
Am besten die Probe in ein Reagenzgals überführen und ordentlich H2O2 drauf. Am nächsten Tag vorsichtig 2/3 oder 3/4 durch neues H2O2 ersetzen usw. Solange du das vorsichtig machst, solltestest du auch kaum bis kein Material verlieren. Höhere Temperaturen beschleunigen den Prozess übrigens ;)
Grüße,
Tobias
Hallo,
nimmt man da nur H2O2 oder noch sonstige Chemikalien zur Unterstützung? Es geht doch sicher um die Zersetzung und Entfernung von organischem Material. H2O2 wirkt im alkalischen oder sauren Medium stärker als nur als wässrige Lösung. Am aggressivsten ist eine Mischung aus H2O2 und konz. Schwefelsäure, möglicht bei etwas erhöhter Temperatur. Allerdings ist konz. Schwefelsäure auch nur noch sehr schwer zu bekommen. Sehr gefährlich, aber äußerest wirksam zur Reinigung von scheinbar unrettbar verschmutzten Glasgeräten ist eine Mischung aus 30%igem H2O2 und festen KOH-Plätzchen. Vorsicht, das geht ab wie eine Rakete und wird heiß und spritzt und es ätzt auch Silikate und Glas an.
Jochen