Hallo zusammen,
hier mein erster Versuch, ein alltägliches Küchenkraut noch feiner zu schneiden, als es beim Kochen allgemein üblich ist. Es ist gar nicht so einfach, frei Hand geht das praktisch nicht. Also habe ich den Weg über die Einbettung in Glycerinseife versucht. Dazu habe ich eine M12-Langmutter auf einer Seite mit einer kurzen M12-Schraube + Dichtungsringen verschlossen und im Wasserbad erhitzt. In der Langmutter wurden dann feine Streifen Glycerinseife geschmolzen und ein paar Stücke Schnittlauch eingetaucht (Bild 1). Das Ganze habe ich in kaltem Wasser und 5 min im Kühlschrank runtergekühlt, bis die Seife wieder fest war (Bild 2). Die kurze M12-Schraube habe ich durch eine lange M12-Schraube ersetzt und fertig ist das Schraubenmikrotom (Bild 3).
Mit einer frischem Rasierklinge habe ich dann mehrere Feinschnitte auf der Langmutter hergestellt und dabei immer die Schraube minimal weitergedreht. Die Schnitte wurden in Wasser überführt und unter dem Stereomikroskop auf Brauchbarkeit durchgesehen. Das war etwas ernüchternd. Die meisten Schnitte waren zu dick. Einen konnte ich jedoch finden und isolieren. Auf einem Objektträger habe ich das Wasser abgesaugt und den Schnitt in gesättigter Fruktoselösung eingeschlossen. Bild 4 zeigt das Ergebnis (20x Planobjektiv).
Viele Grüße,
Peter
Hallo Peter,
ein originelles Mikrotom hast Du da gebaut und auch einen guten Schnitt von diesem schwierig zu schneidenden Objekt hinbekommen.
Die Idee Deines Mikrotoms finde ich interessant, auf der Basis kann man bestimmt noch weitere Fortschritte erzielen. M12 hat regulär 1,75mm Steigung pro Umdrehung, das macht es bei dem eher rauh geschnittenen Gewinde schwer, feine Vorschübe zu realisieren. Auch hält sich der Seifenblock in den Gewindegängen fest, so dass der Vorschub etwas widerwillig und ruckartig sein könnte.
Als denkbare Weiterentwicklung (ohne sich Beschränkungen wegen der Herstellbarkeit aufzuerlegen) könnte man einen glattwandigen Zylinder verwenden, und den Vorschub über eine M3x0,5 Schraube vornehmen, entweder mit oder ohne Kolben dazwischen. Die Schraube könnte einen Teller mit größerem Durchmesser haben, der gleich als Standfuß dient. Oder man macht das Ding so klein, dass es in ein übliches Zylindermikrotom reinpasst. Da muss ich mir mal Gedanken drüber machen, wenn ich wieder ein bisschen mehr Zeit habe.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Peter,
sehr interessant, vielen Dank für den Input!
Grüße
Alex
Hallo zusammen,
danke für das Feedback!
Ja, das Gewinde könnte ein Problem sein. Bevor ich es rausfeile, versuche ich es zuerst noch mit kürzeren Schnittlauchstengeln, die dann nicht ganz bis zum Seifenboden reichen.
Beim Schneiden war nämlich mein Eindruck, dass ich den Schnittlauch immer erst etwas durch die Seife nach oben drücke, bevor diese dann nachrutscht.
Wenns klappt, ist das die einfachste Lösung. Dann gibts auch noch ein Bild.
Viele Grüße,
Peter
Hallo Peter,
super Idee! Durch das Vergiessen ist das Gewinde schön geschmeidig, 10 Grad Drehung sind ca. 0.05mm Vorschub. Was will man mehr?
Viele Grüße,
Erik