Guten Tag liebe Dünnschlifffreunde,
ich zeige einen Dünnschliff eines magmatischen Lagerganges vom Thumb Point in der Antarktis. Weder Probe noch der Dünnschliff stammen von mir.
https://goo.gl/maps/UtmKozQJ9tqW1YgR7 (https://goo.gl/maps/UtmKozQJ9tqW1YgR7)
Viele Grüße,
Erik
Lieber Erik,
ein sehr schönes Gestein von einem außergewöhnlichen Fundpunkt, aber offen gestanden gefällt mir die Farbtemperatur Deiner Lichtquelle gar nicht. Ich habe das Bild einmal so bearbeitet, dass es der Wirklichkeit näher kommt und hoffe, Du gestattest das. Sonst lösche ich es sofort wieder.
Herzliche Grüße,
Olaf
Moin Erik,
ich als unbeleckter Dünnschliffler habe mal einen Weißabgleich deines Bildes gemacht und ich komme fast zum gleichen Resultat wie Olaf. Hast du einen Weißabgleich schlicht und einfach vergessen?
Mikrogrüße
Peter
Hallo Olaf, Hallo Peter,
die Bilder hatte ich mit dem Handy durchs Okular aufgenommen. Komischerweise sehen sie dort auch besser aus 😉 Ich sollte wohl doch besser den Rechner hochfahren und damit arbeiten. Gestern habe ich ja nicht mal den Hotspot im Leica-Werbefilm damit gesehen.
Von dem Ganggestein habe ich gut zwei Dutzend Dünnschliffe mit unterschiedlicher Zusammensetzung über den Querschnitt. Ich muss das mal systematisch durchgehen und ablichten (dann mit Weißabgleich).
VG, Erik
Lieber Erik,
ein schönes Gestein. Kannst du uns etwas über die Zusammensetzung sagen?
Also ich sehe im lin .pol Durchlicht vielleicht 2 Phasen. Die klare, hellere sind wohl die Feldspäte, vermutlich Plagioklase. Die etwas grünlich aussehenden Kristalle halte ich für Pyroxene ( dn bis 0,020 im +pol) mit geringem Kalziumgehalt , vielleicht wenig Ortho-Pyroxen, aber eher nicht . Entsprechend sollte der Kalziumgehalt Anorthitgehalt der Plagioklase um ca. 50% >80%<liegen.
Etwas opaques in den Zwickeln. Der Pyroxen ( Pigeonit ?) zeigt keine Augit-Entmischung, also eine relativ schnelle Abkühlung ( Ganggestein ) .Kein Olivin. Ich würde es für etwas Gobbrooides halten? Eukrit ( Olivin max. 9 % ) ist kein geläufiger Name mehr.
LG
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich denke es sind Klinopyroxene (Augit) eines Gabbros.
Viele Grüße,
Erik
Liebe Dünnschlifffreunde,
ich werde eine Serie von Bildern starten und beginne mit je zwei Bildern von zwei Dünnschliffen des Punktes TPS-13. Leider habe ich keinerlei Informationen zum Urheber der Arbeit.
VG, Erik
Bild_1
Bild_2
Bild_3
Bild_4
Hallo Erik ,
Haben deine Proben Nummerierungen in der Art 28901 fortlaufend 28909?
TPS : sie sollte auch kein Deckglas haben
LG
Jürgen
Hallo Erik,
sehr interessante Schliffe!
Habe hierzu folgendes gefunden:
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00288306.1968.10420768
Summary of Thumb Point Sheet
The Thumb Point sheet is at least 420 m thick, but there is apparently
no mafic zone where pyroxene markedly exceeds plagioclase in amount
(Table 2). The. undifferentiated rock near the margins contains about
52% plagioclase, 36% pyroxene, 9% mesostasis, plus accessory opaques and
biotite whereas the majority of undifferentiated Ferrar Dolerites in the
McMurdo Sound area have 48% plagioclase, 42% pyroxene, and 8%
mesostasis. Olivine is confined to the lower margin in a zone extending to
130 m above the apparent base. At least the upper 10 m of this zone is
layered in bands 5 em to 50 em thick in which the amounts of olivine are
variable. Hypersthene extends a little higher, to 150 m, beyond which it is
entirely absent; it is not known whether the hypersthene occurs between
the base and 60 m. From 130 m to 225 m the rock is markedly more felsic
with as much as 66% plagioclase co-existing with augite and pigeonite.
Above 225 m plagioclase decreases in amount complementary to the increase
in the amount of mesostasis which makes up 30% of the upper part of the
sill.
Gruss
Florian
Hallo Florian ,
den lese ich auch gerade
"The factors controlling this alternation of phases are unknown as yet but
the absence of orthopyroxene in the upper part of the Thumb Point Sheet
suggests that it could only crystallise in a low-silica magma, and that once
the crystallisation of olivine had elevated the concentration of silica,
pigeonite rather than ortho-pyroxene became the stable mineral phase of
the upper part of the sheet"
LG
Jürgen
Guten Morgen,
vielen Dank für den Link von der Arbeit von Skinner & Ricker.
Meine Dünnschliffe stammen sehr wahrscheinlich von einer deutschen Expedition. Es gibt noch eine Tabelle mit der die Schliffe dem Probenfundort (siehe Skizze TPS-...) zugeordnet werden. Unbedeckte Schliffe waren nicht dabei.
Ich werde so nach und nach die restlichen 35 Schliffe ablichten und zeigen, bis wir am Fuß des Berges angekommen sind. Der Beitrag wird also noch eine ganze Zeit auf Seite 1 verweilen 😉 danach folgt der nächste Antarktishügel.
Viele Grüße,
Erik
Hallo Erik,
da bin ich ja schon gespannt! Wie sind die Plagioklase den verzwillingt? Da kann man ja evtl. den Anorthitgehalt bestimmen. Vielleicht könntest Du auch, statt wirklich schichtweise vorzugehen, auch erst mal Schliffe aus den unteren und mittleren Schichten zeigen. Die unteren Schichten sollten ja Olivin führen.
Viele Grüsse
Florian
Auch interessant, die Diss von Ricarda Hanemann:
https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00016658/Hanemann/Dissertation_Ricarda%20Hanemann.pdf
Hallo Erik,
kann man anhand der Etikettierung/ Beschriftung/Nummerierung den Schliffen ein Entstehungsjahr zuordnen?
LG
Jürgen
Hallo Jürgen,
es ist keine Jahreszahl o.ä. zu finden. Auf Basis des allg. ,,Looks" würde ich auf Ende 80er oder Anfang 90er tippen. Zudem sind auch ausgedruckte Tabellen und Grafiken dabei, die dies untermauern.
Für mich ist eine solche Sammlung ein kleiner Schatz. Mich wundert es, warum so etwas dann auf den Markt gelangt und nicht in einer wissenschaftlichen Sammlung verbleibt. Aber da haben Mineralogen vielleicht auch eine andere Einstellung zu Proben, wie wir Hobbydünnschliffbewunderer.
Vielen Grüße,
Erik
Hallo Erik,
da bin ich voll deiner Meinung, solch eine Vielzahl an Schliffen und dann noch von solch unzugänglichen Gegenden ist wirklich ein Schatz. Was ich nicht verstehe ist, dass in deiner Abbildung des Aufschluss -Profils die Schliffe mit TPS
bezeichnet sind, aber die Schliffe in Wirklichkeit ein Deckglas haben. Natürlich kann man das nachträglich anbringen, wenn Mikrosonden- Untersuchungen abgeschlossen sind, aber normaler weise macht man das nicht.
Wenn ich richtig recherchiert habe, sind in Deutschland die ersten Mikrosonden in den 1960iger Jahren in Betrieb genommen worden. Damit sollten die Schliffe vor dieser Zeit entstanden sein.
LG
Jürgen
Hallo Jürgen,
vielleicht liegt das ja daran, dass "TPS" für "Thumb Point Sill" steht?
Viele Grüsse
Florian
Hallo Jürgen, Hallo Florian,
ich zeige Euch nun ein Bild vom Punkt TPS-12.
Viele Grüße
Erik
Hallo Florian,
natürlich , da muss man erst mal draufkommen.
Da hat mein Hirn einfach mal ein Buchstabendreher davon gemacht:
ein TPS ,,Thin Polished Section ", anstatt PTS ,, Polished Thin Section "
LG
Jürgen
Hallo Jürgen, Hallo Florian,
ich zeige Euch nun ein Bild vom Punkt TPS-11.
Viele Grüße
Erik
Liebe Dünnschlifffreunde,
es geht weiter mit TPS-10.
Viele Grüße,
Erik
Nun kommen auch höhere Interferenzfarben ins Spiel :TPS-11 , TPS -10!
Hallo Jürgen,
genau und es für mich auch interessant, wie stark die Korngrösse variiert. Ich versuche immer etwas im ,,Durchschnitt" abzulichten.
Viele Grüße,
Erik