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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Carsten Wieczorrek in September 16, 2021, 21:46:38 NACHMITTAGS

Titel: Reparatur Kondensor-Frontlinse
Beitrag von: Carsten Wieczorrek in September 16, 2021, 21:46:38 NACHMITTAGS
Hallo,
zu meinen Mikroskopen gehören jetzt 3 Interphako-Kondensoren. Leider sind 2 davon ziemlich defekt. Die Frontlinse ist nicht nur zerkratzt, sondern mit etlichen tiefen Kratern übersät. Es ist mir ein Rätsel, wie das passieren kann: die Linse ist konkav und selbst wenn man die mit Gewalt gegen den Objektträger donnert, sollte da nichts passieren. Nun gehöre ich zu den faulen Mikroskopikern, die nicht gerne umbauen. Der sehr gut erhaltene Kondensor ist jetzt an meinem DIK-Mikroskop, ein der der defekten am Interphako und der dritte soll an ein noch aufzubauendes Amplival-Kontrast, worin ich gerne auch den Hoffman-Kontrast realisieren möchte (ich freue mich schon auf Jürgens Online-Seminar im Oktober). Allerdings fehlt mir noch das Stativ.

Am Interphako stören die durch die Krater verursachten Lichtreflexe sehr. Aber woher Abhilfe bekommen? Ich hatte schon mal bei Askania nachgefragt, aber die Linsen sind nicht mehr lieferbar.

Vor ein paar Tagen wurde in der Bucht ein "Jena Kondensorkopf appl.-achr. 0,9" angeboten. Das hat Hoffnung gemacht, obwohl das Ding schwarz ist und damit vermutlich deutlich älter als die grauen Interphako-Kondensoren. Leider sind diese Kondensoren ja auch, zumindest alle meine, unbeschriftet. Das sollten schon "appl.-achr. 0,9" sein, allerdings wird in der Literatur auch ein "appl.-achr. 0,8" erwähnt. Und wenn es nicht passt, werden sich die Phasenringe und -Blenden nicht zentrieren lassen. Aber ich habe ihn günstig erworben.

Die erste Begutachtung war erfreulich: Linse sauber und (fast) kratzerfrei, auf jeden Fall völlig kraterfrei. Dann die erste Entmutigung: der schwarze Kondensorkopf ist gut 5 mm schmaler als der graue. Stilbruch hin oder her, meine erste Idee war, einfach das scharze Oberteil auf den grauen Kondensor setzen und gut ist. Das scheidet also aus. Weiterhin ist das schwarze Oberteil im Kondensokopf mit einem Feingewinde verschraubt. Das graue Oberteil steckt in einer Ringschwalbe und wird von drei Madenschrauben gehalten. Also muss die Linse getauscht werden (gut, dass ich so eine schöne Lens-wrench habe ;-).

Es funktioniert! Ich bin zufrieden, Streulicht weg.

Zur Dokumentation:

Bild 1: der erworbene Kondensor-Kopf

Bild 2: der zerlegte schwarze Kondensor-Kopf

Bild 3: Blick durch die Betrand-Linse, grauer Kondensor, alte Frontlinse
Bild 3 ist nicht ganz scharf auf die Phasenringe gestellt, sondern bewußt etwas in Richtung Frontlinse.

Bild 4: gleicher Anblick, aber verschobene Phasenblende und auch noch etwas Interphako-Bildaufspaltung.

Bild 5: wie 3, aber mit der neuen (alten) Linse

Schöne Grüße
Carsten
Titel: Re: Reparatur Kondensor-Frontlinse
Beitrag von: wejo in September 17, 2021, 08:43:44 VORMITTAG
Sieht doch wieder gut aus.  :)
Gruß Werner