Hallo zusammen,
ich möchte hier einen Tangential-Schnitt durch die Rinde von Juglans regia zeigen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/316230_36849274.jpg)
Eigentlich sollte der Schnitt um 90 Grad gedreht sein, da die länglichen Sklerenchymzellen (gelb) in der Rinde von oben nach unten verlaufen.
Gefärbt wurde der Tangentalschnitt zuerst mit Etzold FSCA und dann mit Acriflavin nachgefärbt um einen Grünton zu erhalten.
Grünfärbung ist ja zu Zeit sehr beliebt, da wollte ich auch mal mitmischen, obwohl ich nicht sehr froh bin über den neuen Trend,
da dies schnell zu Fehlinterpretationen führen kann.
Hier noch ein Querschnitt durch die Rinde von Juglans regia:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/316230_63208015.jpg)
Dieser Schnitt ist wie der folgende gefärbt mit Eisen-Hämatoxylin nach Heidenhain + Acridinrot/Chrysoidin.
Tangentialschnitt durch das Holz von Juglans regia:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures012/316230_32001227.jpg)
Ich wünsche noch alles Gute für das neue Jahr und vorallem Gesundheit!
Leo
Lieber Leo,
danke für den schönen Beitrag, den ich gerne gelistet habe.
Herzliche Grüße
Jörg
Pardon,
der Beitrag ist nicht nur schön, er ist sensationell und außerordentlich lehrreich. Und technisch einwandfrei erarbeitet. Wirklich toll!
Detlef
Herzlichen Dank für die positiven Rückmeldungen.
Die Aufnahmen stehen auf flickr für weitere Verwendungen frei zur Verfügung: https://flic.kr/s/aHsmRxSQua (https://flic.kr/s/aHsmRxSQua)
Ich freue mich immer, wenn ich Rückmeldungen bekommen von Mitmenschen, die Aufnahmen für eigene Projekte verwenden.
Daher gibt es auch keinen hässlichen Copyrightvermerk in den Bildern, einzig Namensnennung ist gewünscht.
Auf flickr ist es auch möglich etwas in die Aufnahmen hinein zu zoomen.
Leider nicht so weit, wie es die Aufnahmen hergeben würden, da diese an die 250 Megapixel haben.
Herzliche Grüße
Leo
Hallo Leo,
schöne Schnitte und Färbungen! Schreibe doch mal, wie Du geschnitten hast. Die Anmerkung zur grünlichen Färbung finde ich zutreffend, sie ist hübsch, bringt den Betracher gedanklich aber auf Abwege, wenn dieser nicht voll sattelfest ist auf diesem Gebiet.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Bob,
ich schneide am Schlittenmikrotom, nachdem die Holzblöcke mehrere Monat in AFE und dann in AGA zugebracht haben.
AFE: http://www.aeisner.de/rezepte/fixant2.html (http://www.aeisner.de/rezepte/fixant2.html)
AGA: http://www.aeisner.de/rezepte/rezept1.html (http://www.aeisner.de/rezepte/rezept1.html)
Was ich noch verschwiegen habe, bei den Schnitten ist ungeplant eine weitere Färbung hinzugekommen:
eine Art Eisen-Tanninfärbung (siehe Botanische Mikrotechnik, Dieter Gerlach, Seite: 254)
Der Metalldeckel des Aufbewahrungsglas, in dem die Stammstücke von Juglans regia in AFE lagen, wurde auf der Innenseite von der Essigsäure
angegriffen (trotz Kunststoffschutzschicht) und sich bildendes Eisenacetat hat die Blöcke schwarz gefärbt.
Dies habe ich zum Anlass genommen, die Schnitte teilweise mit Eisenhämatoxlin vorzufärben, wenn die Blöcke schon so schön vorgebeizt wurden.
Viele Grüße,
Leo
Hallo Leo
Alles Gute im Neuen :-)
Toller Beitrag, Gratulation, hast Du eine Idee was das Orange im 2. Bild ist?
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo Leo,
auch von mir ein erhobener Daumen!
Hallo Gerhard,
das sieht nach Steinzellen aus. Aus dehnen bestehen ja auch die Nuss-Schalen. Hier ein Dünnschliff der Walnuss-Schale
LG Gerd
Lieber Gerhard,
ja, Gerd hat recht, das sind Steinzellen.
Herzliche Grüße
Jörg
Guten Morgen
Danke, die kommen bei der Färbung besonders gut.
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo zusammen,
ja das sind stark sklerenchymatische Zellen (Steinzellen), die sich interessanterweise mit Chrysoidin gut darstellen lassen.
Die leuchtend dann schön Orange heraus. Die Zellwand dieser Zellen hat eine feine Schichtung, erinnert an Jahresringe.
Möglicherweise wiederspiegeln diese Schichten einen Tagesrhythmus - nur so eine Vermutung!
@Gerd
Hast du den Dünnschliff angefertigt? Kannst Du etwas zur Technik sagen?
LG
Leo
Hallo Leo,
hatte ich unter "Harte Nüsse geknackt (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=35992)" beschrieben. Am liebsten sind mir die Kokosnüsse.
LG Gerd
Hallo Gerd,
Danke für den Link zu deinem Beitrag!
Sehr interessant - vielleicht versuche ich mich auch einmal an botanischen Dünnschliffen!
LG
Leo
Lieber Leo,
die Zellwandverdickung bei den Steinzellen entsteht beim Ausdifferenzieren kontinuierlich bis fast kein Lumen mehr vorhanden ist und die Zelle schließlich abstirbt.
Über den genauen zeitlichen Ablauf kann ich ohne nach zu lesen allerdings nichts sagen. Da gibt es sicher was im Esau, aber dafür ist es mir jetzt zu spät. :)
Die von Dir angesprochene Schichtung ist im Bild leider nicht sichtbar, ich denke aber, dass sie mit den Stoffwechselgegebenheiten zusammen hängt.
Herzliche Grüße
Jörg